Die Geschichte einer Frau. ? <6. Fortsetzung.) ' Diese Entdeckung ging ihm furcht bar nah obwohl die verletzte Eitel keit anfangs überwog und jede an dere Regung betäubte! Beinah haßerfüllt verabschiedete er sich von ihr, und mit dem nächsten Schiss verließ er, ohne sie wiederge sehen zu haben, das Sonnenland. Aeußerlich schien er gefaßt, und er bildete sich ein, die Enttäuschung ln Wirklichkeit kam er lange nicht drüber fort! Sein schwer gekränk. teS Ehrgefühl hatte sich zwar bald wieder aufgerichtet, dagegen mußte er ebenso bald feststellen, daß vieles sich ereignen müsse, ehe er dahin gelan gen würde, die schöne Frau zu ver gessen. Rolf seinerseits starrte zuerst zu Smne t s, g e reg en IIN "HMaül Zu dieser abwtm. was ihr ,ene . ndere zuge heute!" entwand sie sich ihm und schlüpfte in ihr Zimmer. Bis tief in die Nacht hinein wälzte sie sich schlaflos und in Tränen aus zuhoffem Zustand des Baters verschlimmert, man hatte den Arzt holen müssen, und der hatte ein bedentltches ernstes Besicht gemacht. Dem schwergeprüf ten Mädchen war das entgangen; Rolf hingegen verstand, wie es um Heinz Hermann stand, und fragte den Dok tor, als er ihn hinausge eitete, direkt danach. „Seien Sie auf al!eS gefaxt!" lautete der wenig tröstliche Bescheid. Aus alles gefaßt! Eine furcht bare Mahnung, die ihm den Weg, der ihm vorgezeichnet war, wies. Die Begegnung mit seiner Frau hatte ihn fast von seinen Vorsätzen abgedrängt. Dessin war er sich bewußt geworden, nachdem Hanne ih» allein gelassen hatte. Nun riß ihn des Arztes War tene Bahn. Nicht das plötzliche Auf tauchen seiner Frau, hier, fern von der Heimat, war ein Schicksalszeichen .. . gestern in der Ueberraschung hat te er das nur fälschlich so gedeutet. Wohl aber schien es ein Fingerzeig des «Geschickes sein zu wollen daß gerade letzt die Lebensstunden des armen Vetters zu zählen begannen! -rastlos in seinen Kissen. Die Au gen krken rastlos von der Pflegerin zur Tochter und von ver Tochter die Zähne zusammen, krampfhaft, in sichtlicher Angst, gleichsam, als wollte er sich nicht verraten. Die Schwester kühlte ihm die Stirn, glättete das Lager und Vel len Atemzug voll Zuversicht auf Ge nesung. Eine seelische Depression muß Herrn von Westernhagen be unruhigen, ich kann teine andere Er klärung finden. Vielleicht sprechen Sie mit ihm. Ich will die Baroneß auf ein paar Minuten mi: hinausneh inen." „Lassen Sie meine Cousine ruhig hier, Schwester. Ich weiß, was mei nen Vetter beunruhigt, und ich werde wer» verschaffen!" Der Freiherr strich sich mit der Hand über die Stirn, um die sich widerstrebenden Gedanken in Ord nung zu bringen, richtete sich straff „Rolf willst?!" „Ja, Hanne! Ich hätte gewünscht, einen günstigeren Zeitpunkt wählen zu können, aber glaube mir, er er sehnt nichts heißer, als uns vereint zu wissen, und ich die Genu^ Vaters Bett. „Vetter", begann Rolf „dein Kind und ich haben eine Bitte an dich eine große! Willst du sie uns erfüllen?" Glückes über sein Gesicht. Mit zit- Mann Rolfs Rechte und preßte sie ganz fest: „Ob ich will, ob ich will, Rolf?! Mit tausend Freuden! Ich Hab's ja noch immer erhofft, ich wußte, du wilrdesk zur Einsicht lhr werdet glücklich werden und ihr verdient es. . . alle beide!" Und als die Tochter »schluchzend vor tem Bette in die Knie sank, den Blondkops über des Baters Hand ge neigt, die sie mit Küssen bedeckte, strich er mit der anderen zart und liebevoll Nun ist alles gut!" Lange verharrten die drei so bei >,inander: Rolf zu Häupten des Bet tes und Hanne hingelniet »eben dem Vater. Endlich unterbrach der Kraule selbst die Feierstimmung, die über ihnen lag: „Laßt mich nach dieser frohen Bot wenig ruhen. . . Ich hoffe, ich werde heute wieder sorglos schlafen können!" Er legte sich auf die Seite, schloß die Lider und schlief in der Tat sorg los ein, während ein freundliches 2ä- Mann und Hmine wiedergesehen. Nicht zufällig! Sie, die Freifrau vom Thal, hatte ihnen gleich einer Kilbe, jede Bewegung zu erhaschen. Rolf führte die Kleine forsorglich und sprach fortwährend tröstend aus >:m Sterbelager, die die Schwester selbst ties ergriffen ganz un absichtlich hinausgetragen hatte in das Gespräch der Gasse. Alle In halte. Berlobt! Er, der ihr von Gottes existiere gar nicht weiter mehr für ihn! kllßten?! Schließlich hielt sie eS im Zimmer, Sie raffle sich gewaltsam auf und stürzte hinaus. Nur Luft, nur ins Freie! Ohne es zu wissen, nahm sie die Richtung nach den Pyramiden, und plötzlich stand sie abermals vor nen und wie milder Regen die Ge witterschwüle der Natur entspannt, beruhigte das Weinen nach und nach Margas überreizte Nerven. und sie beginnt zu verstehen, in dem Augenblick, in dem die Verhaßte ihr den Mann raubte, war die Liebe zu ihm, die sie unbewußt schon immer für ihn genährt, emporgelodert! Ihr sen, weil sie nicht glauben wollte, daß sie eifersüchtig war. . . eifersüchtig auf den Mann, der ihr bisher so gleichgültig gewesen. Daran war nichts zu deinen und zu drehen! Sie liebte Rolf! Damit stand aber auch der Neid auf die Nebenbuhlerin groß und mächtig neben ihr. Di« vergötterte er, an deren Seite würde er unver zagt und unverdrossen durch Not und Elend gehen. Mit ihr, Marga, wollte ,r nicht einmal in Saus und Braus leben, weil ihm ihm die Gläubiger und der Vater zuweilen das Dasein Warum war sie weniger begeh renswert wie die Blonde? Weshalb hatte er sie nicht zum Glück gezwun gen? Er hätte eS so leicht gehabt . . .gleich nach der Hochzeit.. . . und nach dem Selbstmordversuch erst recht. gründe gehen sollten! Jeder würd, sie ker. . . der nicht! > Gestalt auf. Die alte Entfchlossen- Daß sie allein die Schuld an dem irug. was gescheht», das bedachte sie allerdings nicht. ' Ueberraschung: Der Groom meldete, daß ein Freiherr vom Thal die Frau Baronin in einer dringenden Angele genheit zu sprechen wünsche. Marga wunderte sich darüber, daß nach einiger Ueberlegung Rolf be gegnete ihr kalt, fast geschäftsmäßig. Hannes blindes Zutrauen, die Ge wißheit, dem verängstigten Miid sein, gab ihm eine gewisse Sicher heit und drängte all« Regungen, die ihn sonst vielleicht von ihr abgelenkt und zu Marga hingelenkt hätten, zu- Instinktiv fühlte seine Frau, was in ihm vorging. hl s nur das eine immerfort durch den Kopf: „So sehr eilt es 'hm. so sehr also!" Eine peinliche Stille trat ein, die ,r falsch deutete. Deshalb wieder holte er nochmals: „Es gehl wirklich Nicht an, dir diese unangenehme Situation zu er sparen." Jetzt fand auch sie sich zurecht und rersuchte, möglichst harmlos zu er „Unangenehm durchaus nicht! Ich bin erstaunt, überrascht! Worin besteht denn diese Angelegenheit, die wir ohne Aufschub zu besprechen hät ten?" Ihr offenkundiger H-Hn verletzte ihn. Allein, da er auf chre Mithilfe irer rein sachlichen Ausspruche auf rechtzuerhalten. „Für mich ist die Erledigung un seres Scheidungsprozesses dringend geworden. Ich habe mich wenig um lich gleichgültig. Daher überließ ich dir gern die Initiative, das Tempo nach Belieben anzugeben, in dem die Termine sich folgten. Inzwischen habe ich meine Ansicht geändert; ich habe Gründe, die schleu nige Aufhebung unserer Ehegemein schaft, auch dem Buchstaben des Resultat bringen!" Seine rücksichtslose Offenheit tat ihr weh eine jede Silbe riß an ihren Nerven. Dennoch verriet kein Wimperzucken, was in ihr vorging. giiligkeit: »Darf man wissen, w-.che Gründe das sind, die dir plötzlich diese Eile notwendig erscheinen lassen?" Kein Mensch hätte ihr dabei ange merkt, daß sie ginau orientiert war. loskommen will, um wieder zu heira ten. Eine verteufelt schwierige Lage für einen Mann von Erziehung. Ihre Art uüd Weise ärgerte ihn. bene» Vetters ein neue» Heim gefun den und dessen Tochter" Rolf wollt« sagen „lieben gelernt", wurde sich doch im selben Moment der Lüge bewußt und umschrieb statt des absichtige, sie zu heiraten!" Die Freifrau ließ sich in den Schaukelstuhl zurückfallen und wippte scharf auf und nieder. Dann entgeg nete sie, während die Finger zerstreut tändelnd mit de» Quasten der Arm lehne spielte: „Nicht übel! Hast du indessen auch bedacht, daß gerade dieser Grund verzichten?" Betroffen fuhr er zusammen. „Wie meinst du? Ich verstehe dich nicht!" „O doch, du verstehst mich sehr richtig!" „Das lann dein Ernst nicht sein! Jetzt! Du hast selbst seinerzeit vor geschlagen, daß ich"... Marga wippte mit dem Stuhl wie der provozierend hin und her. „Allerdings, ich hielt damals eine Scheidung sür wünschenswert; ich h ch mich nunmehr, wo ich diese Konse quenz ziehen will, eines Besseren be sinne?" In ihm wallte das Blut auf; wä re sie ihm freundlich und herzlich unverständliche Hinneigung zu Ihr standhaft zu bleiben. Auf dem We ge zu ihr hatte er sich davor ge der Ehe gewesen, reizte nur sein Selbstgefühl auf. Bebend vor Zorn fuhr er sie an: stets verbittert hatte. au! zur Wiederherstellung der ehe lichen Gemeinschaft bereit. versichern, daß du gar nicht imstande bist, dir deine köstliche Freiheit zu ertrotzen." er nahe daran war, sich an einem Weibe zu vergreifen. Wahrhaftig, .er war vorschnell gewesen, wenn er Kameradenkreisen hörte. Hart hatte er stets abgeurteilt. Und hier konnte er selbst sich nur durch Aufbietung Merkwürdigerweise legte sich sein Wutanfall schnell. Er fragte sich: Güte: ein Wille ist.ist ein Weg... und che." Die Baronin verglich: „Wai ist Kräftvoller, männlicher. Oder sehe ich ihn anders?" DaS war nicht der Schwächling von früher, nicht mehr ein Mann! Den sollte sie aufgeben lampslos? Niemals! Rolf loartete vergeblich auf eine Antwort, aber sie schien ihn gar nicht weiter zu beachten. Die Augen auf die rastlos spielenden Hände gerich tet, lag sie in ihrem Stuhl und tat, Wirklichkeit hatte sie lediglich das ihre Gewohnheit war. Der Freiherr nahm ihre stumme Zerstreutheit für den Ausfluß ihrer den Achseln und ging ohne einen Schloß fallenden Tür schreckte sie auf. Er ging! Natürlich! So ließ sich der nicht will. droht: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! In der Stimmung durfte er auf leinen Fall von ihr gehe»! Sie hatte ihn ja gar nicht verletzen wollen, die Erinnerungen waren einfach mit ihr durchgegangen das mußte fie ihm erklären, wollte ihm abbitten... Marga sprang auf! An der Tür machte sie halt. „Nicht gleich," überlegte sie, „später, wenn ich mich erst besser beherrschen kann!" Heimat abgereist, um alles für die letzte Bettung deS teueren Toten in der angestammten heimatlichen Erde Bis München war Bressen der Milieu! An die Stellt des behag berlegenheit. eine nervöse Zerfahren heit bntte sich ihrer bemächtigt. Del Schriftsteller schob das auf dieAb- berterlei andere sekundäre, äußere Einwirkungen. Je länger er aber mit ihr plauderte, desto intensiver Frau eine Veränderung vorgegangen sei, die sie bis insJnnerste aufgewühlt und gewandelt haben mußte. ihn. Sie unterhielt sich von lauter Nichtigkeiten, erkundigte sich hastig und zerstreut nach Bekannten und Allmählich langweilte ihn da? Versteckenspielen. Alles was recht war. man läßt sich nicht von Berlin nach München Hetzen, um gesellschaft lichen Klatsch zu treiben. Ein biß che» kurzweiliger mußte sich die Chose Bressen war durchaus nicht ge steckte sein verschmitztes Gesicht auf, blinzelte sie in feiner süffisanten Frau, beliebten Sie mich auf den Trapp zu bringen? Etwas viel Lärm für ein derart kleines Ome lett!" „Weiß Gott, sie wird verlegen!* konstatierte er sogleich." Sie, di« sonst stets zur Abwehr parat ist, kommt auS'dem Konzept! Donner» Während der ganzen Reife hatte sie direkte Gegenteil. Völlig beherrscht von dem Zier- Endlich zwang sie sich gewaltsam zum Sprechen. Bressen merkte or dentlich die Anstrengung, die sie sonderlich groß, denn er wußte ja. daß die Aerzke den Westernhageier nach Egypten geschickt hatten. An ihrer Mitteilung frappierte ihn nur, daß Frau vom Thal anscheinend dem Freiherrn begegnet sein mußte. „Ausgerechnet." frotzelte er in sich hinein, „die Welt ist wirklich ein Dorf." Im übrigen paßte ihm das Zusammentreffen sehr gut, eine schönere Gelegenheit, ihr nochmals, trotz der bündigen Ablehnung, die er sich früher geholt, eine Aussöh nung zu predigen, konnte er sich nicht wünschen. „Denken Sie nur," fuhr sie leb haft fort, „er hat sich verlobt!" „Ach nee!" Diese Neuigkeit überraschte ihn doch einigermaßen, und unwillkür lich war ihm der Ausruf entfahren: neugierig, interessiert und belustigt. Daß sein burschikoser Ton depla ciert war und Marga oerletzen muy te, empfand er zwar, und er bedau erte ehrlich, herausgeplatzt z» sein. Aber der Teufel sollte sein Tempe. inment meistern, wenn einem solche verzwickten Menschenkinder über den Weg laufen. Er mußte sich ordent lich zwingen, sich zu verbessern. „Ich meine natürlich, nicht mög lich! Sind Sie denn schon geschie den?" Das klang hart- klipp .klapp, bei nah' ein Hammerschlag jede Silbe. Bressen horchte gespannt auf. „Nicht werden?' wiederholte er ge dehnt. begreife wirklich nicht, Dabei dächte er: „Das ist ja über alle Maßen fein, die Gnadigste ist dort, wo ich sie haben will. Na, um so besser .dann brauche ich mich nicht noch etwas hinzufügen konnte, wur de Frau vom Thal mitteilsam: „Die Scheidung wird nicht, erfol gen, weil ich den Antrag zurückziehe und mein Mann dürfte kaum .'inen Grund finden, um seinerseits (Fortsetzung solgt.) Für äie Iküciie. W i l d b r e t r e st e inßeiS. Ue- Saurer Hasenbraten. 2 schöne Hasen werden 2 Tage in mit Wasser verdünnten Essig gelegt, in dem man.!/» Teelöffel Pfefferkörner, 15 Körner ganzes Gewürz, 6 Nelken und 1 Lorbeerblatt aufgekocht hat. Drei mittelgroße Zwiebeln werden, in Scheiben geschnitten, beigefügt. Nach 24 Stunden werden die Hasen ge treht, da der Essig sie knapp be deckt. Zum Braten werden sie aus der Brühe genommen, leicht gesalzen, mit feinen Speckstreifen dicht gespickt, mit Butter und einigen Speckscheiben in die Pfanne gelegt, etwas Brühe dazu getan, sowie alle Zwiebeln, Ge würz bleibt zurück, ein Ei groß Wurzclsellerie in Stückchen geschnit ten, beigefügt. Nachdem >/K Stunde zugedeckt gebraten, mit süßem Rahm begießen, bis Pint aufgebraucht. Wenn fertig, welches nach Stun den geschehen, 1 Mehl in Apself ü I l e. Man nehme 10 bis 12 große Aepsel, schneide sie in Scheiben, dämpfe sie mit einemSlück chen Butter in etwas Wein und Zi tronenschale halbweich, vermische Rote Rüben. S Pfund rH > Rüben werden mit einer Bürste g« reinigt, so vorsichtig, daß die Ha« nicht verletzt und das Wurzele»! nicht abgebrochen wird, weil sie sqq im Kochwasser hell werden. Dan werden die Rüben vorsichtig in- Zeit in kaltes Wasser, damit sich die nach Gutdünken 2 Teelöffel gisäu- Pint Essig, Wasser, 1 Teelöffel Zucker, 1-ö Un- Topf wird mit Pergamentpapier ge schlossen. Austern - Pasteten (Oyster- PattieS). Man backt kleine Schalen Deckel sür die Patties. Die Austern aus und setzt die Patties sünf Minu ten in einen heißen Backofen, worauf werden, was sich sehr hübsch aus- Weiße Suppe. Man koche geschälte, in Scheiben geschnitten« Kartoffeln mit ebenfalls in Schei« große Kartoffeln ungefähr drei bit vier mittelgroße Zwiebeln) in Was ser weich, dann rühre man sie durch zum Kochen füge ein wallnub großes Slii.i Butter, eine Prise Salz, und Pfeffer hmzu. Dann koche nian in einen Raum von dauernd 1K üjrad Celsius Temperatur. Wenn nach ei nigen Tagen die Gätuktg beendet ist, wird das Faß ,»geschlagen und der Wein ist zum Gebrauch fertig. „ >