Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 17, 1914, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Lrlcd von kslksnbSM.
Generalleutnant Erich von Falken-
Hahn, der preußische Kriegsminister,
der seit der Erkrankung des Generals
von Moltke die Funktionen des
Chefs des Generalstabes ausübt,
wurde am 11. November 1861 aus
der Burg Belchau in Westpreußen ge
boren. Erich und sein älterer Bruder
Eugen wurden im Kadettenkorps er
zogen. Während Eugen, der ältere
der beiden Brüder, schon im Alter
von 17 Jahren als Fähnrich die
ruhmreichen von 1870/71
mitmachen konnte, kam Erich von
Faltenhayn am 17. April des Jahres
' 188», also im Alter von IBV2 Jah-
Jm Jahre 1887 wurde Erich von
erscheinen ließen brachten es mit sich,
daß er noch im Jahre 1890 nach Ber
lin berufen wurde, um seine Dienste
dem Generalstabe zur Beifügung zu
fahren er war erst alt
wurde Erich von Fallenhayn zum
friedlich« Bilder aus Feindesland
Jahre 1894 wird Fallenhayn Gene
ralstabsossizier beim 9. Armeekorps
und ein Jabr später Kompagniechef
im Infanterieregiment No. 21, das
damals in seiner Heimat, in Thorn,
lag. Trotz der schnellen Karriere,
aus die Fallenhayn schon zurückblik
ken konnte, ruhte nicht der Taten
drang und Ehrgeiz des jungen Offi
ziers, und, !mz entschlossen, nahm
er, um seine Kenntnisse und Erfah
rungen zu erweitern, im Jahre 1836
„mit Aussicht auf Wiederanstellung"
seinen Abschied aus dem aktiven preu
ßischen Heeresdienst, um nach China
zu gehen, wo damals deutsche Mili
tärinstrulteure Gelegenheit zur Betä.
tigung fanden. Nachdem er drei
Jahre lang in China geweilt hatte,
lehrte er in seine Heimat zurück, wo
er bald hernach zum Major k I->
»u!w des Generalstabes ernannt
wurde. Kurze Zeit darauf sehen wir
ihn wieder im Großen Generalstab
tätig.
Das Jahr 1300 stellte den damals
noch nicht vierzig Jahre alten Offi
zier vor eine Reihe schwerer Ausga
ben, die Erich von Falkenhayn durch
seine zielbewußte Tatkraft mit ebenso
viel Geschick wie Glück löste. Kaum
daß er nämlich in den Großen Gene
ralstab versetzt worden war. kam er
auch schon zum Generalstab des 14.
Armeekorps, wo er ebenfalls nicht
lange blieb. Denn als die im Jahre
1839 in China ausgekrochene Boxer
bewegung immer weiter um sich griff
und schließlich im darauffolgenden
Jahre solche annahm,
daß die Entsendung eines deutschen
Expeditionskorps sich als notwendig
herausstellte, wurde Fallenhayn. der
in seiner Eigenschaft als deutscher
Jnstruktionsofsizier in China Land
und Leute gut kennen gelernt hatte,
in den Generalstab des ostasiatischen
Expeditionskorps berufen. Fast an
sämtlichen 18 Gefechten der deutschen
Truppen gegen die regulären chinesi
schen Truppen und an den IS größe
ren Kämpfen gegen die Boxer nahm
Erich von aktiv teil. In
allen diesen Gefachten erwies sich
Fallenhayn als ein Offizier, der in
ganz hervorragender Weise mit Kalt
blütigkeit und klarer Entschlossenheit
begabt ist. Der Mut und die Aus
dauer der braven Soldaten und Of
fiziere brachte den deutschen Waffen
bald auch den gewünschten Ersolg.
Im Juni des Jahres 1901, gerade
ein Jahr nachdem der Aufstand mit
der Ermordung Kettelers seinen Hö
hepunkt erreicht hatte, konnte dat
deutsche Expeditionskorps ausgelöst
und in seinen Haupiteilen wieder
den. Der Besatzungsbrigade aber,
die in China zurückblieb, wurde Fal
lenhayn als Generalstabsosfizier bei
gegeben. Erst im Jahre 1903 trat
der so erfolgreiche Offizier seine
Heimreise an. Falkenhayn würd,
rieregiment, avancierte schon zwei
Jahre daraus zum Oberstleutnant
und wurde zugleich Abteilungschef im
Großen Generalstab. Im Jahr«
1906 ist er, obwohl er erst 45 Jahre
zählt, bereits an der Spitze des Ge
neralstabes des 16. Armeekorps in
Metz, im Januar 1911 Kommandeur
des 4. Garderegiments zu Fuß und
genau ein Jahr später Chef des Ge
neralstabeZ des 4. Armeekorps in
Magdeburg. Nachdem Falkenhayn
noch im selben Jahre zum General
major avanciert war, und H«rr v.
Heeringen am 4. Juli 1913 von sei
nem Amt als preußischer Kriegsmini
ster zurückgetreten war, ernannte drei
Tage später der Kais»? den noch nicht
52 Jahre alten Generalmajor Erich
von Falkenhayn zum preußischen
Kriegsminister.
Das Komplott «ler: -englische
Politik.
Der Kom«sMi>t von Vnemzsl.
Schalleutnant Kusmanek, war wäh
rend der Ministerschaft des Freiherr»
von Schönaich Leiter des Präsidinl
ser Franz Joseph hat dem FestungS
komandanten den Orden des Eiser
nen Kreuzes 1. Klasse mit Kriegsde
koration verliehen.
Niger belannt als Calais, denn die
ses letztere wird alljährlich von Mil
lionen Reisenden berührt. Entweder
kamen si? von England, waren von
der Seefahrt erschöpft, ruhten in
dem angenehmen Gefühl, 'wieder auf
gen ins Gesicht; Fabrikfchlote gießen
dichte Rauchwolken über die Stadt.
Und doch hat dieser Ort der Indu
strie, des Arbeiterelendes und der
seitdem Auguste Rodin das köstlichste
sechs angesehene Bürger der Stadl
geopfert hatten. Wie diese sechs
Bürger zum Opfertcd bereit aus der
dins berühmtem Denkmal, das er
1895 für Calais ausgeführt hat und
das jetzt am Eingang der Stadt auf
dem Richelieuplatz steht.
- Dieses ist die bedeutendste SehenZ
knniöiische Lliegerxleile.
.genden Regiments schickte unlängst an
eine Berliner Zeitung französische
Fliegerpfeile, deren Abbildung wir
Ein Pfeil traf eiir Pferd unseres Ge-
Jhnen eine Zeichnung unseres Künst
lers. Wie Sie aus der Form der
Pfeile entnehmen wollen, sind sie dem
Art Kanon« sein, die mittels einer
Treibscheibe die Pfeile in die ge
wollte Richtung schießt, und zwar eine
gezogene Kanone, d-iui zwei der bei
gefügten Pfeile, die wohl am Rande
des Bündels gesessen haben, zeigen
lautlich die Einschnitt« de' Züge. Of
fenbar hatte der Flieger seinen Schuß
in schräger Richtung nach unten ab
gegeben. ehe er über unserem Gepäck
war. denn zwei Kameraden, die er be
»eits überflogen hatte, beinerlien
plötzlich eine kleine, weiße Rauchwol
ie, die sich in der Fahrtrichtung von
bald darauf sich befand und die den
Pfeilgruß erhielten, weder etwas von
einem Schuß noch von den herabsau
stnden Pfeilen Erst ein Geräusch,
das dem glich, da? beim Ausschütten
ei> äeotscder Lll«g«rbriek.
/>/K' 0 st
ol«,. ,
Es wurde seinerzeit berichtet, daß
am 12. Oktober eine deutsche „Tau
be" über Paris geflogen sei und
sechs Bomben abgeworfen habe, von
denen eine den Nordbahnhof nicht
unerheblich beschädigte. Der Flie
ger, Oberleutnant Hans Steffen,
warf aber nicht nur Bomben, son
nicht geht, sich Menschlichkeit und
Aufmerksamkeit, und nun sahen sie,
taß der Weg, die ihn begleitenden
Bäume und Sträucher, sowie die bei
derseits liegenden Wiesen mit klei
siel." ' r ' 5 jz
ncn, schräg sitzenden Pfeilen gespickt
waren. Das getroffene Pferd, dem
sofort das Blut aus den Nüstern
drang dessen Lunge also wohl
machen zu können: Capitaine Fon
taine—St. Omer (Pas de Calais),
die Leutnants Merly—Boulogne-sur-
Mer, Lacroix —Flers-en-Escrebieux
(Nord).Leföbre —Slis-leNotte (Nord)
wurden in der Nahe von Dinant zu
Gefangenen gemacht sie befinden
sich wohl. Diese Mitteilungen für
ihre Eltern es war ihr Wunsch.
Was die Bomben anbetrifft, so
bedaure ich unendlich, aber das ist
der Krieg. Hans Steffen, Ober
leutnant."
machte der Begleitmannschaft klar,
daß unser Herrgott sie vor einer recht
ernsten Gefahr bewahrt hatte".
Ein Trupp Franktireurs war von
der Kompagnie eingebracht worden
und wurde bis zur Abfertigung in
einem Keller verstaut. Der Feld.
Wedel leitet die Unterbringung. J,n
urtümlichen Unteroffizierton schnauz
te er die Bande an: Nehmt eure
gottverdammten Latschen zusammen!
Rechts heranrücken! Immer
noch mehr ran! Denkt ihr vielleicht,
ihr kommt in ein Fürstenzimmer?
Und es ging alles wunderschön und
glatt und schnell. Dann wurde ver
Feldwebel abberufen und der Vize,
in Friedenszeiten Neuphilologe, über,
nahm sein Amt. Er sprach Fran
zösisch. Und es ging auch, aber we
sentlich langsame;. Da sagte einer
von den Füsilieren, die mit aufge
pflanztem Seitengewehr an der Kel
lertür standen, zu seinem Neben
mann: „Zu schade, daß der Feld
webel weg ist. Der konnte sich so
schön mit den Leuten verständigen!"
Israel Zangwill sollte bei seinem
Freunde Sir Edward Grey vorstel
lig werden, der sein Ehrenwort ver
pfändete, die Lage der unglücklich
Verfolgten in Rußland zu verbes
sern.
Die Russen haben Kosalen, die
Franzosen aber „ka Socken".
„Wird sie das auch glauben?"
I ' ' ftagt.
„Die Nusscnseldherrn tüchtig?"
..Ich weiß nicht", hat der Held gesagt,
„Ich kenne sie nur flüchtig!"
Gemütlich.
»Aber, Herr Räuber, Sie werden
mir »och nicht meine Habseligkeiten
stehlen? —" l b i
Gind ich muß doch ooch laben!"
An daS Leben.
mit mir in der Lotterie spielen?"
.Ja, wissen Sie, Herr Dähmel, Sie
haben ein so gewinnendes Exterieur."
Wunsch. Student (vor dem
Heidelberger Fasse stehend): „Jetzt dm
Magen eines Mammuts haben und
dies ehrwürdige Faß mit Champag
ner gefüllt austrinien zu tonnen, da»
wäre so etwas für meines Vater»
Cohn!"
Genugtuung. Zugführer
einer Kleinbahn (ein Telegramm le
send): .Da haben mirs: oer Lenk»
-reffen. Nun soll mir ober auch noch
eins über mein Zügle fpoiten."