Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 01, 1914, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Me ewige Jagd.
Moman von Adolph Schaffinrher.
! (11. Fortsetzung.
! Allein Durand irrte sich.
Durch Bivinns wühlenden, leiden
schaftlich arbeitenden Geist war eine
rettende Idee gezuckt wie ein Blitz.
Frohlocken hätte sie mögen, aufjubeln,
ihm ihren Triumph ins Gesicht schrei
en aber sie empfand, daß sie sich
beherrschen, die Besiegte weiter spielen
mußte. „Du Elender, jetzt hab' ich
Dich jetzt hab' ich Dich", rief es in
zens spürte.
Nur jetzt sich nicht verraten.
Mit dem rettenden Gedanlen zugleich
war dk lalt berechnende Ueberlegun^
noch, einen Laut ausstoßen lonnte.
Langsam hatte Vivian sich aufge
richtet, jetzt wischte sie ihre Augen, die
rote Ränder zeigten; den Ausdruck ih
dem sie an ihm vorbeisah.
.Nun?" fragte er.
„Gut ich bin in Deiner Gewalt",
itgann sie leise, und das Beben ihrer
Stimm« schien ihre Worte zu unter
stützen, „Du sollst Geld haben.
Aber eins kann ich Dir gleich jetzt sa
aen: Wenn Du auch nur «in ein
ziges Wort oder einen Brief an den
Colone! richtest, so ist alles vorbei,
mit Dir und mit mir. Das wäre das
men würdest "
Eine heftige Geste erstickte sein
weiteren Worte. „Ich verstehe die
Situation volllommen", sagte sie.
.Du sollst Geld haben ich habe
Er steckte das Papier in die We>
stentasche und ergriff seinen Ueber-
Zieher.
„Ich höre, daß er sehr reich
zog in einer Regung
Schultern in die Höhe.
„Du sollst Geld haben " wie
mit gut gespielter Offenheit, „der
nen Spaß. Wäre es Fall,
acht Uhr b«i Jackson", stitß sie mit
„Ich lapriziere mich auch nicht dar
auf. Also um acht, sehr gut. Ich
werde zur Stell« sein".
Erwarten geglückt; Vivian fühlte sich
besiegt, das hatte sie nicht verheimli
che» können. O, sie haßte ihn, und
wie sie selbst gesagt, wenn sie ihn ver
nichten könnte Doch sie tonnt«
es nicht. Sie hatte eben eingesehen,
daß er Herr der Situation war, daß
«in Wort von ihm, eine Drohung ge
nügte, ihr ganzes Glück über den
Haufen zu Wersen. Der Colone! Ver
sen!
Und inzwischen war Vivian aus
öas kleine japanische Taburett zurück
gesunken; in übersiedendem Haß, der
sie zu ersticken drohte, hatte sie ein
paarmal mit der geballten Faust aus
die Knie geschlagen.
„Schurle, verächtlicher, erbärmlicher
Schürte!"
Sie fauchte es ihm nach, und aus
glühenden Augen schössen Blitze auf
die Tür, als ob er noch leibhastig
.Aber ich habe Tich —"
Garben um das blasseGesicht zu
geln.
Mr. Jack Durand mochte sich in
acht nehmen in diesem Kampf
Zehntes Kapitel.
Die kleine Uhr aus Biskuitporzel-
Vivian fuhr aus ihren Gedanken
auf. Die Glutwelle ihrer Empfin
dungen gegen Durand hatte sich^ab
ne mit Durand wirbelte ihr noch zu
starl im Kopfe herum. Mit wel
chem Raffinement er seinen neuesten
mit welcher Sicherheit des Auftre
tens er ihn durchgeführt hatte! Ec
war jetzt auf den Standpunkt ge
den Hals gehetzt hatte aber jetzt
hatte seine Stunde geschlagen.
Ohne Gnade und Barmherzigkeit
vian überlegte. Jetzt war das Di
ner in Frau Oglethorpes Haus zu
Ende, und die Gesellschaft Pflegte sich
nach dem Essen ihr Zimmer auf.
Also vorwärts. Vivian
begann große Hast und Eile zu ent
mes, kaltes Lächeln. Das hatte Jack
lich anzunehmen. Und schlimmsten
falls wollte sie eben alles mit Heftig
keit ableugnen. Freilich lieber wäre
es ihr gewesen, sich in ihrem gan
zen Glanz zu zeigen als zukünftiger
Star, in einem Auto vorzufahren,
Sache.
Als Vivian endlich ihr eigenes Bild
im Spiegel betrachtete, lächelte sie
cheln: die Gestalt, die sie erblickte,
Nun klingelte sie den Fahrstuhl her
auf der Boy machte ein ängstliches
wichtigere Gedanken, die Miß Vivian
Dareys Geist durchschwirrten.
ftbltthlich— auch von Fleisch und
«Was gibt's?"
„Ich werd« Ihnen alles sagen,
ist sie zu Hause?"
„Nein, das wird sie interessie
ren. Aber, liören Sie, Vivian,
Sie sehen reizend aus."
„Fort, Sie gefährlicher alter
Schmeichler".
heran^
Frau Oglethorpe faß in ihrem
schwarzseidenen Kleide im behaglichen
„Ich hoffe, daß es Ihnen wohl
Polsterstuhl in der Nähe der Tür sin
ken ließ.
„Wie ist's Ihnen ergangen?" frag
te er ganz in dem alten Ton früherer
Tage.
„Oh -" ein etwas wehleidiger
der Stadt aufhält —?"
.Er ist also in New Uork?" wieder
holte Frau Oglethorpe ihre Frage.
aber was glauben Sie? Er lacht dar
über!"
Die Hakennase begann, bedenklich
Mittel und Wege finden. Er soll
in ?iew Dort".
„Durandist ein ganz gefährlicher
Mensch." Helios ballte unwillkürlich
seine Faust. „Meine Tante ist nicht
die einzige, die er betrogen hat, der
alten Mrs. Atherton hat er zwölf
in Helios. .Könnte daZ so arrangf,.
werden?"
In großer Erregung richtete HelioS
sich zu seiner vollen Höhe empor; «r
war jetzt durchaus nicht mehr der gut
mütige Bursche, mit dem alle ihren
Eindruck eines Mannes, dessen Groll
man zu fürchten hat.
„Nun, meine liebe Mrs. Durand,
lassen Sie mich Ihnen erklären, daß
nichts leichter ist als das. Alles, Wa
ich verlange, ist die Adresse des Lum
pen, den Rest lassen Sie dann
meine Sache sein".
.Und auch vor Gericht ir"»rde ich
nicht zu erscheinen haben?" fragte
Vivian weiter.
.Natürlich nicht. Frau Oglethorpe
und Frau Atherton sind die Ankla
gerinnen Si« bleiben ganz aus
dem Spiel."
Eindruck einer Frau, die einen schwe
ren inneren Kampf mit sich durch
kämpft und nur unter Qualen zu
einem Entschluß gelangt. Weder
Frau Oglethorpe, noch weniger He
lios ahnte, daß eine geschickte Schau
spielerin vor ihnen saß, die mit ra
scher Ueberlegung noch einmal erwog,
ob alle ihre Fäden jetzt gut und un
durchsichtig gelnüpft waren.
„ES ist furchtbar hart den
eigenen Mann —" hauchte sie
noch.
Tiefes Schweigen herrschte in dem
Zimmer. Vivians Augen waren noch
immer gesenlt sie bot einen An
blick, der selbst das Herz der Majorin
rührte. „Ich begreise das ja, liebes
Kind," sagte sie, „das Leben ist
eben manchmal schrecklich "
Vivian schlug die Augen auf. „Ich
werde es Ihnen sagen " Wie
der brach sie ab, um einen furchtsa
men Blick um sich zu werfen, ihre
Stimme klang jetzt ganz leise, was
sllr die beiden anderen die Wichtigkeit
ballte sich wie in ohnmächtigem Zorn.
.Ja, das glaube ich Ihnen," rief
Helios, der einen Schritt auf Vivian
zutrat, „vielleicht denkt er sich, das
wird so bis ans Ende seiner Tage
.Natürlich kenne ich es," erwiderte
er. „Und jetzt lassen Sie mich Ihnen
einen Rat geben: Schlagen Sie sich
wir ganz einfach das Handwerk le
gen."
»Ja, ja." Mit flammenden Augen
ist «ine christliche Tat."
„Helios, ich baue auf Sie, daß Sie
mich retten werden," flüsterte sie ihm >
bringen."
In dieser Nacht schlief Vivian ei
nen ruhigen und tr»umloseu Schlaf
„O, herrlich," rief Vivian.
Um die Mittagsstunde meldete das
Telephon sich abermals, und jetzt war
selbst Helios an. Ja, der Hastde-
Inl, er habe das nicht vergessen.
Fast auf den Glockenschlag sünf
meldete Durand sich abermals; es
Jackson?" llang es auf seine Frage
zmllck. '
Durand schien nicht übel Lust zu
verspren, noch eine kleine gemütvolle
Unterhaltung über das Telephon
weiterzuspinnen, allein Vivian wies
ihn in brüsker Weise zurück, als ob
sie in großer Ausregung schwebe.
„Ich kann jetzt nicht antworten
Aergerlich über sich selbst, daß sie
konnte, erhob sie sich endlich und trat
ans Fenster. Es war ihre Absicht
gewesen, den Dingen ganz unbeküm-
F 'h 't
er sich fertig machte. So deutlich
stand das alles vor ihrem Geist, daß
sie glaubte, den Gassenhauer zu hö-
Psif'f. - -
Und plötzlich zog es wie Mitleid
mit ihm aus dem Herzen heraus, ein
Ein kurzer, heftiger Ausruf. Das
war lächerlich. Wenn sie jetzt fenti-
Unkenntlichkeit.
Wenn sie in der Nähe sein wollte,
drängte die Den ganzen
es sie mit blinder Hast und unwider
stehlicher Macht vorwärts.
Wenn Durand im letzten Moment
Hl' h t d dß D
tückische Natur des Mannes nicht,
nicht seine Bosheit.
Jetzt stand Vivian auf der Straße.
nue/und nachdem sie hier die Straße
gekreuzt, sah sie in der Ferne schon
die erhellte Fassade des Restaurants,
wo die Begegnung sich abspielen sollte
das Schlußkapitel des Dramas.
Nun verlangsamte sie ihre Schritte,
mit weit geöffneten Augen nach allen
Seiten starrend. Eine Menge Volks
Frauen, geschminkte Mädchen ein
charakteristisches Stück Großstadt.
Näher und näher kam sie dem Ge
bäude. Eine Uhr in einem Laden
zeigte auf ein Viertel vor acht
In der Seitenstraße, dem Re
staurant gegenüber, blieb sie stehen
und sand hier Zuflucht im Schutz
eines vasgebauten Schaufensters
die ganze Front des Restaurants de
herrschte sie von ihrem dunkeln Platze
aus.
Vivicm wartete es war doch jetzt
nur noch eine Frage von Minuten
aus der anderen Seite der Straße
beim spärlichen Licht einer Laterne
standen zwei Männer Helios der
eine, mit unruhig umherwandernden
Augen neben ihm ein Hüne, breit
schulterig, schwer gebaut, gleichgül-
H° "b B'v' n h"m
sich an der Fensterborte fest.
Und plötzlich sah sie, wie Helios
sich hinter seinen Begleiter drückte und
mit der Rechten Zeichen machte.
Instinktiv wandte Vivian den Kopf
ja, dort kam er die Avenue her
auf ihn, sie folgten jedem seiner
Schritte. Elegant gekleidet, einen
Spazierstock in der Hand, die unver
meidliche Zigarette im Mundwinkel.
Ein Weihes Seidentuch um den
Hals.
Vollkommen ahnungslos
Vivian beobachtete dies sogar. Jetzt
hielt er vor dem Haupteingang, ließ
den Blick die Avenue zurück'chweifen,
dann nach der anderen Richtung hin
zog die Taschenuhr.
Jetzt trat er ein verschwun
den Jetzt saß er in der
Falle Ein tiefes Aufatmen.
Derselbe starre Blick folgte auch
den beiden Männern, die sich hastig in
zu kommen, Genugtuung zu empfin
den Sie hatte nur den Willen,
fortzugehen, ohne aber einen Fuß zu
rühren.
Wie durch einen Nebel sah sie
plötzlich drei Männer rasch die Straße
kreuzen zwei ganz eng einan
der, während Helios mit schlenkernden
Armen und grimmigen Blicken etwas
abseits ging.
In der Mitte das war die kleine
schmächtige Gestalt Durands, leichen
blaß, taumelnd, mit einem Ausdruck
des Entsetzens auf den Mienen
Es war geschehen
E ftes Kapitel.
Majorin am folgenden Morgen ge
waltige Aufregung über Blossoms
Verhaftung; sogar die Zeitungen hat
ten ziemlich ausführliche Berichte
darüber gebracht.
Helios war der Held des Tages
ein Teufelskerl, der eben alles ver
stand, sogar der Polizei ins Hand
werk zu pfuschen. Schon beim Früh
für ihn leisten wollte.
Ausgesehen hatte er wie Phila
delphi - Rahmkäse das war
Minuten war alles gemacht."
(Fortsetzung folgt.)
Boshaft. Bewerber (in äl
teren Jahren): Ich habe mit Ihrer
Für Hie Mcde.
Ausgebackene Heringe.
Man wässert so viel Heringe ein, als
Personen erwartet werden, und läßt
die Heringe 8 bis 12 Stunden lang
im Wasser liegen. Noch besser ist
es, wenn sie die Hälfte der Zeit in
Milch gelegt werden. Indessen
quirlt man einen Ausbacketeig aus
Mehl, einem Ei, Sahne und einem
Teelöffel »01l Olivenöl mit dem nö
tigen Salz, in welchem der Quirl ge
rade stehen bleibt, und taucht zur Zeit
die Heringe, nachdem man sie mit ei
nem Tuche gut abgetrocknet hüt, in
denselben, bäckt man die Heringshälf
ten in Schweinefett schwimmend aus
und reicht si« mit in Fett ausgebicke
ner grüner Petersilie garniert zum
Gabelfrühstück.
Melonen in Rum einzu
machen. Man schält und halbiert
die Melone, schabt Kern und Mark
heraus, zerschneidet die noch feste Me
lone in längliche Stücke, kocht auf je
1 Pfund davon U Pfund Zucker mit
Pint Wasser, schäumt gut ab,
gießt eine Obertasse feinen Rum zu,
legt die Melonenstück« in den sieden
den Saft, schwenkt die Kasserole hin
und her, bis die Stücke durchsichtig
sind, schüttet sie mit dem Schauinlös
sel auf ein Sieb zum Abtropfen, kocht
den Zuckersaft sirupartig «in, legt die
Stücke in eine Terrine, übergießt den
Saft und locht ihn drei Tage hin
tereinander, wie oben beschrieben, »och
Wachsbohnen werden mit lochendem
Wasser gebrüht, abgegossen, abge
tropft und dann in Wasser nebst et
was Butter und Salz oder mit leich
ter Heller Brühe gekocht. Von Mehl
Ar m e Ritt e r. Trockenes Weiß-
Jn Milch, oder und 1 Ei mit
auf beiden Seiten goldbraun backen.
Mit gekochtem Obst oder mit Frucht
saft, oder nur mit Zucker ess«n.
sieche Art. Eine kleine Keule,
im Ofen bei fleißigem Begießen und
Nachfüllen von siedendem Wasser oder
aus den Abfällen der Keule gelochter
Brühe gar und saftig gebraten. Die
Sauce wird darauf durch ein Sieb
verkocht, und, wenn man sie beson
ders pikant haben will, mit einigen
fein gehackten, durch ein Sieb gestri
chenen Sardellen gewürzt.
K artoffel klöße aus ge
lochten Kartoffeln. Die Kar
toffeln werden gerieben. Dann läßt
man eine feingeschnittene Zwiebel in
Butter dämpfen, nimmt sie mit dem
Schaumlöffel heraus und röstet darin
geriebene Weißbrotkrumen gelb.
Dies alles wird zu den Kartoffeln
gegeben, ferner 2 Eier, Salz, Mus
latnuß und etwas Majoran. Dann
werden die Klöhe in üblicher Weise
geformt und fertig gemacht. Erst
einen versuchen.
Käseluchen. 2 Pfund Mehl
wird mit 2 Unzen in 4 Quart Milch
aufgelöster Hefe zum Steigen ange
setzt. Nun rührt man 2 Unzen
Zucker, 2 Unzen frische Butter und
ein ganzes Ei gut zusammen und
würzt es mit einer Messerspitze ge
riebener Muskatnuß, gießt noch U
Quart Milch nach, arbeitet es gut
durch, gibt eine Prise Salz hinein,
walkt es noch einmal, rollt es auf
bemehltem Blech aus und legt es auf
ein geschmiertes Blech auf weißes
Papier. Wieder aufgeben lassen und
mit Ei bestreichen, dann stark mit
zerlassener Butter bepinseln. In
dessen hat man weißen Quarkkäse
Pfund mit 54 Quart fü
ßer Sahne recht glatt gerührt, 2>H
Unze zerflossene Butter und ebenso
viel Streuzucker nebst 3 Unzen gut
gewaschenen und verlesenen Korin
then dazu gemengt. Ungefähr
Zoll hoch auf den Kuchen streichen,
mit geriebenem Zucker und süßer Sah
ne überstreuen bezw. besprengen und
bei guter Hitze schön garbacken,
Handpomade gegen das
Aufspringen und zur Beförde
rung einer geschmeidigen Haut der
Hände: Z Teile Wallrath werden in
einer Porzellanschale über Kohlen
langsam zerlassen und dann, entfernt
vom Feuer, l.ö Teile Mandelöl, 20
Tropfen Laveiidelöl, 10 Tropfen Ber
ganiotteöl und 2 Tropfen Nelkenöl
hinzugesetzt. 'Alles dieses wird unter
Pcmadetöpfchen aufbewahrt. Zum
Zinre'ben der Hände verwendet man
nur ein Stückchen von der Größe
einer halben Haselnuß.