Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 24, 1914, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die wige Zagck.
Zioman von Adolph Schaffmeyer.
(10. Fortsetzung.)
Fast vom ersten T.ige an aber be
gann Baumwolle zu steigen, lang
sam, doch unaufhaltbar. Makler
Dobbs war aus dem Süden zurück
gekehrt, wo die letzten vorbereiten
den Schritte getan worden waren,
und hatte die äußer« Leitung über
nommen. Die modernen Raubritter
begannen, vorsichtig und im Gehei
men ihre Angeln auszuwerfen. Die
ersten leisen Böen fuhren über das
Wasser hin, und leichte Wellen began
nen, sich auf der Oberfläche zu kräu
seln.
Noch sah Ser Markt nicht die
schweren drohenden Wolken, die sich
ganz fern am Horizont ballten. Die
Haustiere, die „Bullen", standen zum
Kampfe gerüstet und warteten des
günstigen Augenblicks, um vernich
tend auf die „Bären" niederzustür
zen.
Daß es ein wilder Kampf werden
würde, das sah der Colone! bald
voraus, nach menschlicher Berechnung
ober deutete alles auf einen über
wältigenden Erfolg. Daß viele Tau
send« in allen Weltteilen von dem
großen bevorstehenden Kampfe in
Mitleidenschast gezogen wurden
was kümmerte es ihn! In der letz
ten Zeit war er mit seinen Unter
nehmungen nicht glücklich gewesen,
es galt jetzt, einen großen Schlag
zu führen, um seinen erschütterten
Finanzen wieder aufzuhelfen. Da
mußte eben alles andere zurücktre
ten. Auf das Verbrecherische seines
Unterfangens verschwendete Colone!
Jameson keine unnützen Gedanken.
Daß vielleicht zahlreiche Spinnereien
gezwungen wurden, bei den künstlich
hinaufgetriebenen Preisen ihre Tü
ren zu schließen, ganze Arbeiterscha
ren ihres täglichen Brotes beraubt
wurden solchen Erwägungen,
wenn sie je an ihn herankrochen, ge
stattete er nicht, die Ruhe seines In
neren zu stören. Das große Kessel
treiben sog, wie ein Vampyr, an
seinem Blut Tag und Nacht leb
te er nur noch in dem einen Ge
danken an den glücklichen Ausgang,
den Erfolg, Jameson war immer
ein Mann der Tat gewesen, der sich
von des GedankenH Blässe nicht an
kränkeln ließ. Aber in diesen Wo
chen und Monden lebte er doch in
einer Nervenspannung, der nur ein«
eiserne Natur gewachsen war: er
wußte, daß er alles auf eine Karte
gesetzt, und daß er sich nie Wied«:
erheben konnte, wenn der Sieg sich
jetzt nicht an seine Fahne heftete.
Um sich zu betäuben, seinen Geist
abzulenken, erschien er oft in den
Abendstunden bei Vivian, die keine
Ahnung von seinen großen Plänen
hatte, aber doch instinktiv die mr-
Herrn zu begreifen schien, Sie be
gann, in dulci jubilo zu leben, denn
in diesen Tagen war der Colonel
von sürstlicher Freigebigkeit, das Geld
schien gar keine Rolle bei ihm zu
spielen.
Mit nimmermüder Beflissenheit,
verhätschelte und umgarnt- sie ihn.
erzählte ihm tausend lustig- Dinge,
zwang ihn zu lustigen kleinen Sou
pers in versteckten Restaurants, wo
er mit Sicherheit darauf rechnen
konnte, keinen Bekannten seiner Krei
se zu treffen und vergaß bei alle
dem nicht, ihre eigenen Zwecke und
Ziele zu fördern. Wenn sie ihm ihre
kleinen Wünsche zuflüsterte, daß st
vorwärts wolle, eine OprettenAiva
werden, so hörte er oft gar nicht zu,
sondern lauschte anderen Stimmen,
Sirencnklängen, die von ungezählten
Tausenden sprachen. Aber wenn er
dann erwachte, so willigte er lachend
in ihre Forderungen und Wünsche
ein, ohne sie verstanden zu haben.
Geschmeidig wie «in Kätzchen, sich
immer unterordnend, stets guten Hu
mors, so begann sie ihm unentbehr
kich zu werden, und so begann der
Traum ihres Lebens sich zu erfül
len.
Für Vivian war das alles sehr
überraschend gekommen, wie die gro
ßen Glücksfälle im Leben immer
kommen, die plötzlich da sind, ohne
daß man sie hat herannahen sehen,
und ohne daß man sie mit Mühe
und Not herbeigerungen hat.
Oft wenn sie des Morgens in ih
rer niedlichen Wohnung erwachte.
mußte sie sich erst die Augen reiben,
ob alles auch Wirllichkeit sei. Und
doch bei all diesem äußeren Glück
Operette? Wer Musik in den Vei
vian Darcy denn diesen Namen
hatte Vivian jetzt vollends adoptiert
eine Chance zu geben, zumal in
Als Vivian darauf der Ansicht
Lachend gab er nach. Eines Abends
fand die Begegnung statt. Der Mä
cen versprach ein paar tausend Dol
lars in Bar und gab dem Manager
einen geheimen „Tip", Baumwolle
zu kaufen.
Manager Tulipstone war völlig
benommen von der aristokratischen
Erscheinung des Colonels und sei
ner Liebenswürdigkeit das särbte
sogar so stark auf Vivian ab, daß
sie schon am folgenden Tage ihren
Kontrakt in Händen hatte. In der
nächsten Operette, dem „Tulip Girl",
für die die Vorbereitungen schon im
Gange waren, sollte Vivian eine der
beiden Starrollen haben. Und
so wurde eine neue Operettendiva
Glückstrahlend war sie in ihr Nest
zurückgekehrt, das nur aus zwei
kleinen, kokett möblierten Zimmern
nebst Miniaturküche und einem Ba
dezimmer mit bunten Steinsließen
Vivian einfach als süß bezeichnete.
Selbstverständlich war auch ein Te
lephon vorhanden, damit der Co
te, denn bei seinen Besuchen wollte
er keine fremden Gesichter sehen
was übrigens Vivian auch lieber
in vornehmsten Kreisen verkehrt, so
hat man die Pflicht, kein öffentliches
Aergernis zu geben.
Also tiefste Diskretion und
wenn Vivian trotzdem ihr Glück
nicht ganz verschwiegen hatte, ja,
wenn ein paar intime Freundinnen
Nichts stehen mußte.
Wenn Vivian die Hoffnung ge
hegt hatte, daß die Furcht vor der
Polizei ihn aus New Jork treiben
würde, so hatte sie sich verrechnet,
denn Durand fragte sich selbst, wo
in der Welt er ein besseres Versteck
finden könne, als in der Viermillio
nenstadt. Man zieht in einen an
deren Stadtteil und verschwindet so
vollständig in der Menge, daß Zu
fallstücki allein einen wiederfinden
könnte. Die meisten in der Groß
stadt machen eben immer dieselben
Mze, wie selten, daß sich einer in
fremde Gegenden verliert.
Auf der äußersten Westseite der
Stadt hatte Durand ein Boardiug
mit einer kurios zusainmengewiirsel
ten Sippschaft, und dort hatte er
alsbald Umschau nach neuen Taten
gehalten. Sein Hinneigen zu jener
Klasse, die im Gemeinwesen parasi
tisch lebt, ward immer ausgesproche
war, richtete sich darauf, feinen Mit
menschen durch Kniffe und Schliche
das Geld abzulocken. Er wandelte
auf stark abschlüssiger Bahn und
tauchte langsam in jene Kreise unter,
für die man in New U»rk die Be
zeichnung „Unterwelt" gefunden hat.
Einen verbummelten Seminaristen,
Thomas Snyder, den Durand schon
früher gekannt, traf er durch Zusall
wieder, die einander wie
mas ein paar Mal die Rolle eines
Geistlichen gespielt, der Sammlungen
für eine wohltätige Stiftung mache,
und mancher leichtgläubigen Frau
hatte er Geld abgenommen. Als
Reverend war er dann aufgetreten,
im schwarzen geistlichen Gewand mit
fromm gen Himmel gekehrten Augen
und salbungsvollen Worten. Er er
zählle Wunderdinge, wie leicht die
Weiber zu bescbwindeln seien, wenn
man die Gefühlsdrüsen zu drücken
verstehe.
Sofort erkannte Durand, welche
große Chancen in diesem Schwindel
lagen, wenn er mit der gehörigen
Umsicht und dem nötigen Applomb
ins Werk gesetzt würde, und er pro
ponierte dem „Reverend" die Grün
dung einer Gesellschaft zur Ausbeu
tung menschlicher Leichtgläubigkeit
durch sanften Druck- auf das seelische
Mitgefühl. Und der „Reverend"
schlug ein; nun waren sie bei den
Vorarbeiten, um ihren Plan mit der
nötigen Umsicht ins Werk zu setzen,
auf wissenschaftlicher Grundlage,
wie der Reverend sich ausdrückte, da
mit er gegen etwaige Anschläge und
freche Einmischungen der Polizei ge
schützt und gefeit sei.
Bei dieser Beschäftigung packte
Durand aber doch eines Abends die
Sehnsucht nach seinen alten Kum
panen und den Lokalen, die er frü
her so oft mit Vivian frequentiert
hatte, wo er Leute vom Theater und
Chormädel traf. Uebrigens begann
mit jedem Tage das Geld knapper
auszubrüten, die immer finsterer
wurden, je >n«hr der Alkohol seine
Sinne umnebelte. Wäre Vivian
ihm in der Stunde unter die Fin
ger geraten, wer weiß, wozu seine
blinde Wut sich hät:e hinreißen las
sen, Kreise nicht mehr ; sie hatte
ihre alten Bekannten wie wertlosen
Ballast über Bord geworfen, seit
dem sie zu Höherem sich berufen
wußte.
Als Durand aber am nächsten
Morgen seinen Rausch ausgeschlafen
hatte, da war die wahnwitzig« Mord
lust vom Abend vorher wie fortge
blasen. Das wäre ein schöner
Narrenstreich gewesen, einen Uebersall
auf Vivian zu unternehmen er
hätte sich ja selbst der Polizei ausge
liefert. Und Helios mit fei
nen langen Armen würde sofort auf
tauchen. Merkwürdig wars, welch
eine geheimnisvolle Angst Durand
Wie die alkoholischen Nebel sich
Rachegedanken wieder lebendiger vor
seinen Geist. Wenn Vioian glaubte,
sich in Sicherheit wiegen zu können,
so sollte sie sich täuschen. Und
tig, als hätt« der Böse selbst ihm
°er
schickt» Anwalt Tausend: herauszie
b-n konnt«, viel leichter noch als aus
der Wild Jndian Silbermine. Und
viel gefahrloser. Denn der Herr
Bankpräsident würde zweifellos alle?
seinen Namen aus ei
pflegten.
ein Ausdruck wilden Raubtiertrium
phes hin: er hatte das Gefühl, als
ob er seine Tatzen in ihre blutenden
cr, seine Erkundigung einzuziehen
doch stets mit gut gespielter Gleich
gültigkeit. In wenigen Tagen schon
chm geläufig, und ebenso hatte er
ausgekundschaftet, wo Vivians Woh-
Er lachte sich ins Fäustchen. J>»
zwischen hatte er auch Muß« ge
habt, feinen Plan nach allen Rich
tungen hin auszudenken, so daß er
schritt.
Ein düsterer, nebliger Regentag
Ivars', Ende März; die Lust war so
dick, daß man sie fast schneiden
konnte. Elegant gekleidet wie in
seinm besten Tagen, in einem langen
Ueberzieher, Heller Krawatte, grau m
Handschuhen und Lackstieseln, trat
Durand aus seinem schäbigen Boar
dinghausr aus die Straße hinaus, ela
stischen Schrittes, wie ein Jäger, der
seiner Beute ganz sicher ist. Ein sei
ner Seidenschirm mit silberbeschlage
ner Elsenbeinkrücke schützte ihn nicht
vor dem leise rieselnden Regen allein,
sondern auch vor den Blicken Neu
gieriger, denn stets hielt «r Umschau
nach heimlichen Feinden. Es war
nach vier Uhr, doch schon so dunkel
auf den Straßen, daß in allen Lä
den die Lichter brannten. Die Zi
garette im Mundwinkel, zog er feines
Weges hin.
So erreichte Mr, Jack Durand
ungefährdet Vivians Haus, an des
!>as ganze Gesicht und die ge
wünschte Gesprächigkeit des Boys
hervor.
gegangen, Sir. aber st- kommt mei
stens so zwischen vier und fünf Uhr
wieder zurück."
ben?"
ten und keineswegs verdächtigen Ein
druck zu Miß Darcy kamen .»
überhaupt nur elegante Leute.
„Ällright." Der Boy lächelte fe-n
Langsam schlenderte Durand wie
der zur Tür hinaus, jedoch drauß.-n
kreuzte er sogleich die Straße, nach
-inem dunklen Winkel suchend, von
dem aus er die Tür genau beobach
ien konnte. Dort pflanzte er sich
auf und zündete sich eine neue Zigac
rette an.
Minute auf Minute verrann, eZ
schien eine Ewigkeit zu dauern. Vi
tosigen Restaurant in angeregter
Gesellschaft für einen vec
zärtelten, haltlosen Burschen wie
Durand war dies lange Warten aus
lockte.
Es wurde fünf Uhr, und noch
immer erschien sie nicht. Inzwischen
der Tür?
Im nächsten Augenblick stand Miß
glitt ein boshafte? Lächeln hin, uno
er stieckte unwillkürlich die Rechte
als könne er mit einem Druck
war Herr der Situation, es war
das letzte Mal, daß er im Regen
eine Stunde auf Miß Darcy gewart'.t
hatte.
inen?"
„Des, Sir, aber Miß Darcy hat
Sir.?'
„In
sitiv
der elektrischen Klingel und horchte.
Leise Schritte auf dem Teppich im In«
nein ein vorsichtiges Oessnen oer
wie erstarrt, wich Vivian hilflos zu
rück. „Ich will Dich nicht sehen',
zischte es ihm entgegen.
„Nicht? Aber-ich will Dich se
hen, und ich glaube, ein Recht dazu
zu haben." Mit einem gewaltsame
Ruck drängle er sich ein, und als er
vollends in der Wohnung stand, schloß
er geräuschlos die Tür. „Ich rate
Dir, keine Szene, Du würdest es
bereuen."
stand sie vor ihm, den Rücken
gegen die Wand gestützt, die Hände
geballt. Was wollte er? Was hatte
ihn hergesührt? Einen Augenblik
war die entnervende Furcht über sie
gekommen, daß er, von.Eifersucht ge
trieben, sich auf sie stürzten, sie erwür
gen würd». Aber sein hämi
sches Lächeln ließ sie erkennen, daß
Mordgediinken sein Inneres nicht be
wegten. Der Schurke, der Schurke.
Sie ahnte schon alles. Die
sam an ihr vorüberschreitend, erreich
te er das Schlafzimmer, dessen Por
lieren er zurückstieß, und blieb auf
der Schwelle stehen, Stück um Stück
musternd, das weiß polierte Mobiliar,
den zierlichen Toilettelisch, den klii
große von einer Spitzendecke überzo
gene Messingbelt, alles von dem «let»
irischtn Licht überstrahlt, warm, kä
sig, einladend.
„Sehr stilvoll, reizend, ein ent
zückendes Schlafzimmer, man sieht,
daß Du in der Welt heraufgekommen
bist."
Mit großen glühenden Augen war
sie jeder ssiner Bewegungen gefolgt.
„Es freut mich, daß s Deinen Be
fall findet," erwiderte sie in einer
plötzlich hervorbrechenden Regung von
Trotz,
„Aber ausgezeichnet."
Weiter schritt er in das ebenfalls
erhellte Wohnzimmer, das einige kost
hielt, nebst einer großen Ehaiselongu,'.
mit Seidenkissen ganz bedeckt, einem
kostbaren persischen Teppich, reizende,!
Nippsachen, «in kosiges Durchein
ander, das einen kapriziösen Ge
„Wirklich sehr geschmackvoll, dal
Miß O'Hara, Verzei
hung, Miß Bivian Darcy macht
Fortschritte. Du gestattest, daß ich
reden haben."
In Vivian zitterte noch alles vor
verhaltener Erregung, aber sie Halle
Dir nichts zu reden," klang
>s zurück. „Und Du würdest mir
Gefallen tun, wenn Du Dich
begann, an seinen Handschuhen zu
zupfen. „Merk Dir: ich halte die
Trumpflarten in der Hand, deshalb
ist es besser. Du fügst Dich." Er
-.verdammt setz Dich, mein« Zeit
ist kostbar/
Stadt weilst, könnte es Dir schlecht
Durand schlug ein Gelächier auf.
„Bah, Du wirst ihr die Bagatelle zu
rückerstatten, das wird Dir leicht fei»,
schwendet worden. Um ein kleiins
geschäftliches Arrangement mit Dir
zu treffen, deshalb bin ich ja übn-
Arrangement
nicht zusammen, schließlich will jeder
leben."
Sie neigte sich zurück M wollte
mag.
blick.
„Das sollte ich tun, das sollt« ich",
rief er dann, „aber Du bist es gar
nicht wert. Und so treffe ich Dich
diel empfindlicher. Als Du mich über
„Mein letztes Geld habe ich Dil
gegeben."
Lügnerin. Du kannst gar nicht mehr
die Wahrheit sagen. Wie eine Für
stin lebst Du hier, und hast mir
Dein letztes Geld gegeben! Haha!
Aber Du wirst es mir geben, und
wenn Du Dich weigerst, weiß Colo
der Brust, Plötzlich breitete sie sie
bah —"
geballt. Er sah es, aber ihm wa/es
nur ein Zeichen ihrer ohnmächtigen
Wut noch sträubte sie und wand sich
and suchte vielleicht, ihm zu entschlüp
fen törichtes Bemühen.
Nrorlteduna klot.)
Liii- «e «liicde.
Käse -Semmelspeis e. Die
zu verwendenden Semmeln, die 24
ab, schneidet sie in Scheiben und
Wucht sie in zerlassene Butter, dann
schichtet man sie in die mit Butter
Auflaufform. Von I—2 Eidottern,
I—Obertassen1 —Obertassen Milch, einer
Spur Salz und 7 Unzen geriebenem
Käse quirlt man ein« dicke Sauce,
gießt sie gleichmäßig über die Sem
meln, bestreut die Oberfläche mit ge
lassener Butter, stellt die in
den Ofen und läßt die Speise in
gleichmäßiger Hitze backen.
Feine Pfannkuchen. (2
Portionen.) 3 Löffel Mehl werden
mit 1 Tasse Milch nebst 3 Eigelb,
Platte und streut nach Belieben Zuk
grünen Salat dazu.
Kohlrabisuppe. Man schält
eine Anzahl schöne, junge Kohlrabi
blättchen dazu, schneidet die Kchl
rabiknollen in Würfel und dkmpft sie
nebst den Blättchen in etwas heißer
Butter, gibt Salz und etwas Fleisch
brühe daran und läßt alles gut weich
leicht gewaschen und zum Abtropfen
auf ein Sieb gegeben, einige recht
schöne Beeren werden mit Zucker be
streut und zugedeckt. Die übrigen
werden zerstoßen, mit dem nötigen
Zucker vermengt und mit 1 Pint ge
schlagenem Rahm sorgfältig vermischt.
Man kann auch die Hälfte des RnhmS
weiß lassen und damit das Ver
mischte decken. Ganz kurz vor dem
Austragen garniert man die feine
Speise mit den gezuckerten Erdbee
ren.
Kirschenreis. Man steint
Sauerkirschen aus, dämpft sie mit
wenig Wasser (daß sie oft Saft ge
nug hergeben), Zucker, etwas Zimt
und Zitronenschale ein Weilchen
durch, aber so, daß sie nicht zn
weich werden, und stellt sie beiseite
zum Auskühlen. Ungefähr Pfd»
Reis hat man abgespült, abgetropft,
in siedendem Wasser ein Weilchen ab--
gewellt, wieder abgetropft und dann
mit Milch, Wasser und etwas
ker gar quellen lassen, aber so, daß
die Körner nicht zerfallen. Nach
dem Erkalten mischt man die Reis
masse mit 54 Pfund schaumig ge»
rührter oder aufgelöster, klar vom
Bodensatz abgegossener Butler, 2 —S
Eidottern, etwas Zucker, dem steif
geschlagenen Schnee der Eiweiß un>»
schmeckt ab. Eine feuerfeste Ton
form oder Auflaufform von Blech
wird mit Butter ausgestrichen, dann
legt man eine Schichte Reis hinein»
dann eine Schicht Kirschen mit we
nig Saft, dann wieder Reis, der mit
geriebener Semmel bestreut wird.
Der Auflauf muh in gleichmäßiger
Hitze eine Stunde langsam backen
und obenauf gelbbraun sein. Man
gibt ihn in der Form und kann den
abgetropften Kirschsaft überfüllen,
Mandel-Kaltschale. S
Unzen süße und 6 —B Stück bittere
Mandeln brüht und schält man,
stößt oder reibt sie und gibt sie in
so viel kochend heiße Milch, wie man
Kaltschale braucht, stellt die Kasse
rolle auf eine heiß« Stelle und läßt
alle? ziehen, ohne daß die Milch
kocht. Dann würzt man mit Zucker
und zieht die Kaltschale mit I—2
Eidottern ab. Wenn man die Kalt
schale gebundener liebt, so kann man
die Mandelmilch, nachdem sie genuz
gezogen hat, mit I—21 —2 Teelöffeln in
kalter Milch verquirltem Kartoffel
mehl verkochen, dann, wenn sie nicht
mehr kocht, nach Zucker abschmecken
und mit Eidottern abziehen. Von
dem steif geschlagenen, mit Zucker
vermischten Eiweißschaum legt man
kleine Klößchen auf die Kaltschale
oder man gibt kleine Suppenmakro
nen hinein.
Schüssel - Blumenkohl.
Man läßt den gut geputzten Blu
menkohl in leicht gesalzenem Wasser
gar, aber nicht zu weich kochen und
kann ihn dann, nachdem er abge
tropft ist, entweder ganz, indem man
ihn auf den gut abgeschnittenen
Strunk stellt, oder in einzelne Rosen
zerlegt in eine nicht zu tiefe, feuer
feste, mit Butter ausgestrichene Form
oder Auflausschüssel geben. Oben
auf streut man geriebenen Käse oder
eine Mischung Kä^e
mit heißer, zerlassener Butter und
läßt ihn im Ofen hellgelb werden.
Borragesalat zu Sup
penfleisch, Die zarten Borrage
blätter werden zusammengerollt, na»
delartig fein geschnitten und mit
einigen gröblich gehockten, hartge
kochten Eiern vermischt. Dann erst
macht man den Salat mit Salz und
Pfeffer, Effig und Oel an. da er
sonst sehr leicht Briihe zieht, und
garniert ihn mit den blauen Vorrage»
blättern.