«er Der Spio«. Branislaw Tscharowitsch, der Militär - Attache der illyrischen Ge sandtschaft am Hofe des weißen Za ren, erhob sich vom Frühstückstisch, griff nach einer letzten Zigarette, schnallte den Pallasch um und zog dtn Vdrbei zu Ende ktine Kopeke mehr die nächste Stunde wert. Und wie aus dicken, ziehenden Ntbelschwaden die verbrauchte Stim me des alten Offiziers: „Herr?kit!- meister Tscharowitsch im Namen Seiner Majestät des Zaren ..." Weiter kam er nicht unkr einem gewaltigen Stoß, der seim Berus! ' In der nächsten Sekunde heiße auf brllllende Männerstimmen ... und das Klirren von Sporen ... das grelle tfcheppernde Aufschlagen von Pallaschen ... rasende Hetz« durch «in« Fluch! verwüsteter Räume. Sie erreichten den Jllyrier nicht mehr. Die zehn Schritte Vorsprung hatten ihm genügt, sein Schlafzimmer zu ge winnen, mit fliegenden Händen hinter sich abzuriegeln. Und während die Offiziere an der verschlossenen Tür rüttelten, während sie mit den Sähelknäusen das Schloß zu sprengen suchten, während einer der Polizisten ZU« Küche stürzte, ein Handbeil zu holen ... siel dringen ein Schuß: wie abgehackter Peitschen knall. )Nan hörte dumpf aufschla gendes Geräusch, daS Zersplittern irgendeines heruntergerissenen Kri stallflakons ... danach wurde eS'still ganz still. Da überrann das ver trunkene Gesicht des alten Padpol kownik wieder das stille Philosophen lächeln. „Laß! euch Zeit, Kinder ... der Mann da drinnen hat keine Eile Ächt Tage später erlebte Peters burg ein gesellschaftliches Ereignis ersten RangeS. Der alt« Fürst Gawrila hatte ganz plötzlich zu einem glänzenden Ball ge laden. Hunderte von Gästen dräng ten/ich in den prunkenden Sälen deS Paluis. Die Blüten des Adels und der Plutokratie, der Kunst und Wis senschaft eine blendende Revue der Schönheit, des Geistes, des Reichtums und der politischen Korruption. Und als die Lakaien die Sektkelche gefüllt hatten da erhob sich der Hausherr und verkündete seine Verlobung mit der gefeierten Jnterpretin klassischer Frauengeftnlten ... mit Wera Michai lowna Pradeniefs Rußlands größter Tragödin, Rußlands schön ster Frau, Rußlands Schützerin! Denn sie war eS gewesen, die ge stern für die Liga zum Ausbau der russischen Flotte hunderttausend Ru. bel gezeichnet sie war eS gewesen, die den illyrischen Spion verraten sie war es gewesen, die ihr Vaterland Und während der goldüberladene Hrunksaal des Palais Gawrila widerhallte von den brausenden Hul digungen Hunderter bMisterungs trunkener Stimmen ... stand Wera Michailowna Pradeniefs mit halbge schlossenen.Lidern und lächelte ... in sich versunken gesättigt unnah bar. »er'« »«fisch. , Woher stammt der Ausdruck „Back fisch"? Der Backsischist daS Gegen stück zum .Milchbart" oder .Gelb schnabel". Man hat dieser Bezeich nung für ein halberwachsenes Mäd chen eine gelehrte Herleitung geben wollen, indem man behauptete, die Gilbe „Back" se! nicht ein« Ableitung des deutsch«» Wortes „backen", son dern ein englisches Wort, welches so viel als „zurück" öder .hinter" be deute. In dem Netze de? Fischers singen sich große und kleine, auSge- oder auch .hinter" sich wieder inS Wasser Werse, um sie noch wachsen zu lassen. Daher rühre der Name Backfisch. Allein eixsacher und natür licher dürste nachstehende Erklärung sein: Ein Backfisch ist ein junger Fisch, der seine vollständige Reife noch nicht erlangt hat, man verwendet junge.Fische in der Küche lieber zu backen als zu lochen. Es war also ein junger Hisch gewohnheitsmäßig ein Backfisch, kein Kochfisch. Sehr nett heißt es in Alexander Kauf manns Gedicht von Back-, Mai- und Haifischen: .Ihr wißt doch, was man Backfisch nennt: Ein frisch und fröhlich Element, Halb sin- Unartig oft, launisch gesinnt. Die Backfischtage zieh'n vorbei, Noch blüht der Jungfrau'» holder Mai: Weh' aber, wenn zur Maienzeit Kein Bursch daS Jüngserlein. sich freit, Nur allzu leicht wird aus GewissenSfrage. Ver teidiger (zum rückfälligen Verbre cher): „Sie hätten es sich doch zur Warnung dienen lassen sollen, daß Sie das letzte Mal noch so glimpflich davongekommen sind. Diesmal steht Ihre Sache erheblich schlechter! Da mals konnte ich Ihnen tSenigstens noch mildernde Umstände auswirken." Angeklagter: »Na, haben Se denn seitdem nix zugelernt, Herr Rechts- Sie?elcbe>spracbe. Der Schreibtisch des Ministerlal revidenten Tiefengruber war derart plaziert, daß dieser wohlgenährte Funktionär der Regierung von seinem Sessel aus Gelegenheit hatte, durchs den Hauses hauste ein Rittmeister, dessen Bursche den halben Tag im Fenster lag und m der unteren wohn kann sich darum denken, wie über rascht eintS Tag«S der Ministerialre vident Tiefengruber war, als in ei- Zeit bemüht war, aus einem alten Polster mit einem alten Klopfer Ven alten Staub herauszubekommen. Von diesem Tage an widmete der Mini sterialreviden! Tiefengruber, dessen staatlich« Pflicht es war, die Tele- Evidenz zu halten, dem g«genüh»rlie genden Hause eine größere Aufmerk samkeit. Wohlwollend freundlich lächelte «r immer, wenn das Mäd chengesicht mit den Haarflechten auf tauchte, um eine Tischdecke oder einen Polster gehörig zu bearbeiten. Er stellte fest, daß die Kleine jetzt im mer häufiger am Fenster erschien, waS er auf den Umstand'zurückführ te, daß sie seine bewundernden Blicke bemerk! hat. gel. Nun ja, er war ja schon ekn älterer Herr, aber gut, sehr gut er halten. Von diesem Tage an legte Beres Gewicht. Er ließ si-h öfters Mit Befriedigung stellte Tiefen zu können, vor der Kleinen, wenn sie drüben bei der Klopfnrbeil wär, klei ne huldvolle Verbeugungen über die soll, und sah dabei schmachtenden Blickes nach dem Gegenstand seiner Bewunderung und Verehrung, der Polster klopfte. Nun wagte es Tie- Ministerialfunktionärs ein Wunder: die kleine Klopfsee bediente sich der von Herrn Tiefengruber geübten Zei ja klar, was diese Gebärden der Z^i der Straße treffen! Das nette Stu- Tatfache voll bewußt, daß diese Mit teilung allein nichts genügte. .Sie de hielt sie hoch, wobei sie rasch die beiden letzten Finger der rechten Hand einzog, so daß man nur acht auseinandergestreckte Finger sah. Herr Tiefengruber verstand. Diese acht Finger konnten nichts anderes Herr Tiefengruber wiederholte die Ziffer acht auf die gleiche Weise mit den Fingern und fügte dann noch mit einigen pathetischen Zeichen hinzu, daß er zur bestimmten Stunde ganz be- So hielt «r eS auch. Schon um dreiviertel auf acht Uhr stand er in der Nähe des HauZtores. Er ging, so sehr mit seinen angenehmen Ge danken beschäftigt gewesen, so hät te er bemerlt, daß auch ein junger Mann mit auffallender Beharrlichkeit zu dem HauStore zurückkam, hörte er Schritte durch den Flur. Er sah hinein sie kam! Herr Tiefengruber stellte sich in Positur. Er hob die Blumen mit fersucht. Menschen, „das ist der alte Affe, der die Polster klopfe ..." acht Uhr warten soll . . ." „Das Host Du getan?" fragt« der junge Mann eifersüchtig. sterium?" „Jawohl, wenn eS Ihnen recht ist. Ich bin der neu« Kammerdiener des Mi»isters!" bewirkten. Er war der Nebenbuh ler des Kammerditners des Mini sters gewesen! Wenn das jemand im Ministerium erfährt dann ist er fabelhaft blamiert! Eilig wandte er sich zum Gehen. „Gute Nacht, alter Herr," rief ihm werke gibt, denen es gelten kann." Am nächsten Tag bat der Revident Tiefengruber- seinen Ehes um ein an ze sehr empfindlich ist ... »a» Z«l»pha» «l» W«der Abonnent, aus dem Bette springend, Antwort gibt. DaS ist, wie man sieht, sehr einfach. Und großen Fehler. Des Morgens kam sie stets zu spät in den Dienst. Auf sich vielmals. Am Abend stellte sie ein! Devot. Freund: „Sah ich recht, Du nahmst Deinen Hut vor je — Gefährliche Arbeit. Dame (Gattin eines angehenden Dichter): „Ich danke, «S geht etwas der Arzt hat ihm schon wie- Tle goldene »rille. T°^'>/>ch!"sU^Ke"de»w-rt: wird sie Rein Schlag des Schicksal» dämuiet Er sieht durch Brille Erfaßt. blutig zu Mute!" Schüttelreim». Was ich entdeckt im Grünen hab'? Ich glaub', es war ein Hünengrab. Findet auf allen Wegen R«tter. O Einfalt! Dichterling (mit einer gro ßen Rolle Papier nach Haus« kom mend): „So, Frau Kast«lhub«r, nun wollen wir 'mal wieder nach langer Zeit hen Pegasus besteigen." Frau Kastelhuber: „So, Bergpartien können's machen, aber die rückständ'ge Miete wollen's net zahlen. Sie Lumpazi, Sie elender." Ein echter Spitzbube. Erster Gauner: „Der Gerichtsvoll zieher hat Dir also vorgestern Dein« Uhr gepfändet?" Zweiter Gauner: „Ja, und gestern geln will, nachdem sich letzterer untier das B«tt verkrochen hat, für sich): ,Na, er wird schon wieder vorkom men, in der Welt kommt alles vor." Dann ja, A.: .Sagen Sie, der Herr Döskoppen behauptete mal, er hätte ein geistreiches Gesicht!" B.: .Gewiß wenn man's gera de neben der Visage eines Nilpfer des erblickt!" zu Ende!" Hausierer: .Reich! se vielleicht noch für « paar Artikelchen auz de Pa- Pierwarenbranche?"