Der besorgte Ikeisegtiosse. l. Der Zug setzte sich in Bewegung. Wir saßen zu dreien nebeneinander Coupss: ich am Fenster, mein Freund Nesapjatkin in der Mitte und zu seiner Rechten ein fremder Mann tiefte. „Wieso denn?" „Zum Beispiel Sie, mein Herr, Sic lesen ... Wissen Sie auch, „Ach, gleich den Ruin!" Lesen im Coupö Gift für das den?" setzen! Wie Ihnen bekannt ist, be den Wein entfernt hat. Schließlich Auge?" „Ja ... Ich glaube . . . Sowenig ' ' ' mir der Arzt Kokain! Was tat ich? „Gott, wie entsetzlich! Das Blut „Ja, ja. Es gibt sichtbare und Beispiel am Fenster. Wissen Sie, daß durch winzige, für das bloße dringt? Die Lungenbläschen platzen infolge der Abkühlung, es bilden sich Gerinsel, dann kommt das Blulfpuk- sailichten Ton, in dem man helden hafte Dinge zu sagen Pflegt. »Aber Lunge . . ." Platz!" Wir tauschten die Plätze. „Wissen Sie," sagte Nesapjatkin zu dem Fremden, indem er im gleichen Takt mit den Bewegungen des Wag gons den Kopf bewegte, „er ist mein Freund, ich kenne ihn von Kindheit an, ich habe ihn lieb, aber ich würde mein Fell so leicht nicht für ein frem des riskieren." „Ach, das ist doch nicht der Rede Mit," erwiderte de» Fremde mit ei ner abwehrenden Handbewegung. Er rückte ans Fenster, rollte meine Zeitung auf und versant in die Lek türe. 11. Eine Eisenbahnfahrt ohne Lektüre ist eine sehr lingweiligt Dache. „Wann sind wir in Tiflis?" „O, noch nicht so bald." „Die Zeit wird einem furchtbar lang." „Das stimmt." „Es ist sehr schwül im Coupö." .Ja." ,Ueb«:all ist Winter, hier ist schon Frühling." „Ja, das ist wahr." „Sieh, diese Bäume!" „Ja, sie sind groß." Als der Fremde die Zeitung aus gelesen hatte, hielt er sie mir hin, gähnte und reckte sich träge. Er blickte Nesapjatkin an und sagte: „Das ist die schlimmste Streck« in Rußland." „Wieso denn?" „Fast jeden Tag gibt es einen Zu sammenstoß." geschrieben?" »Das würde noch fehlen!" „Das schlimmste ist," sagte der Fremde, „daß die Waggons so eng gebaut sind. Falls jetzt ein Zusam menstoß erfolgen sollte, wären wir „Wieso?" „Es ist nicht anders möglich! Se hen Sie her: Unsere Knie stoßen fest an die Wand des Coupös. Stellen Sie sich vor, daß ein Zug auf uns auf unsere eigenen Knie. „Und was geschieht?" fragte Ne sapjatkin leise, indem er die Coup Rubel Strafe verurteilt. Marie." Schurke hat mich Wohl der Polizei angezeigt?" „Die Post wimmelt von Spitzeln," Verschleierter." müssen: „Vorsicht! Rechtes Fach ge „Jst ja Blödsinn!" knurrte der Mann. Aber er sah sehr schuldbewußt aus. ten. Endlich schlug die Mittagsstunde, und auf der heißen Straße dahin fchritten, blieb Frau Petzow plötzlich stehen und durchwühlte ängstlich ihr „Mein Gott, das Portemonnaie mit den 200 Mark ist fort," jammerte sie fassungslos. „Ich habe es doch noch soeben im Garten gehabt!" Im Garten empfing sie der Kell ner, der sie bedient hatte, führte sie auf ihren Wunsch zu dem Tisch, wo sie gesessen, und half sehr eifrig beim Suchen. Umsonst! Das Portemon naie war nirgends zu finden. Der Wirt trat hinzu und riet, den Fall hätten. Darauf bemerkte Frau Petrow, zum geheimen Erstaunen ihres Man nes, daß ihr das Betragen des Kell ners verdächtig vorgekommen wäre... „Glück muß der Mensch haben," bemerkte Arkadij Semenowitsch iro nisch, als sie endlich entlassen wurden und das ungemütliche Lokal verlie ßen. Der Ausflug nach Potsdam wurde stillschweigend ausgegeben, und den Nachmittag verbrachten die Ehe gatten im Hotelzimmer, langweilten sich sterblich und machten sich gegensei- Marl ist viel Geld," sagte Arkadij Semenowitsch. „Zweihundert Rubel noch mehr." parierte Anna Andrejewna. Doch auch der längste Tag hat ein Ende. Als die Uhr zehn schlug, gähnte Anna Andrewna tief und herzhaft, streifte die hübschen Stiefel von den kleinen Füßen und wollte sie vor die Tür stellen. Kaum hatte sie jedoch dieselbe geöffnet, als sie ent setzt zurückprallte und einen lauten Schrei ausstieß. „Was hast Du?" fragte ihr Mann, indem er auf sie zueilte. „Vor ... der ... Tür ..." „Nun, wer steht vor der Tür? Ein Löwe etwa? scherzte Arkadij Seme nowitsch. „Wir sind doch nicht in Leipig." „Viel schlimmer," schluchzte seine Frau, während draußen ein energi „Herein!" rief Arkadij Semeno witsch, aufs äußerste gespannt, wäh rend Anna Andrejewna die Augen d P t I d Freudenausruf unterbrach ihn: „Hurrah! Hörst Du. Anjuta?" Die junge Frau erwiederte nichts, ein Polizist etwas Gute? brachte? Fünf Minute» später ging das Ehepaar kreuzfidel di« Treppe her unter. Ein solches Ereignis mußte gefeiert werden, und überhaupt war R