Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 23, 1914, Image 5

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Donnerstag, 23. Juli 1914.
Ter «»mps gegen »,» Muckerthu«.
»m ersten diese» Monats trat der
Staat West-Birginien in die Reihe der
ProhibitionS-Staaten. Da» Deutsch,
thum ist dort nur schwach vertreten,
aber trotzdem schon jetzt eisrig bemüht,
«ine Agitation in die Wege zu leiten, um
da» Joch der Prohibition so bald al»
möglich wieder abzuschütteln, denn mit
dem Inkrafttreten de» Gesetze» hat sich
gezeigt, daß e» geradezu unhaltbare Zu
slände schasst. West-Virginien ist ein
der ungesShr Million Be
wohner hat. Er hat nur sech» Städte
mit über 10,ovo Bewohnern und die
größte derselben, Wheeling, hatte nach
dem Zensu» von 1910 41.K41 Einwoh
ner. In Wheeling und Ohio Eounty,
in welchem die Stadt gelegen ist, ist die
Opposition gegen Prohibition besonder»
lebhast. Bon dort soll auch die Beweg
ung au»gehen, welche Aushebung de»
Prohidition»-Amendement» zur Staat»-
Konstilution zur Folge haben soll, vor
läufig ist daran nicht zu denken. E»
wird erwartet, daß unter Prohibition
sich die finanziellen Verhältnisse de»
Staates derart ungünstig gestalten wer
den, daß ein Widerrus des Amende
ment« schon au» wirthschastlichen Grün
den geboten erscheinen wird. In
Wheeling macht die dortige deutsche
Zeitung, da« ,Freiheil«>Banner" ge
gen da« Prohidilionijoch mobil. Er
freulich wäre e«. wenn die persönliche
Freiheit siegreich au» dem Kampfe her.
vorgehen würde.
In Nord-Dakola ist der Freiheit«,
kamps de« liberalen Element«, der eine
nochmalige Abstimmung über da» Pro-
Hibitions-Amendement, Verwerfung de»
Frauenstimmrechl« und Erwählung ei
gener Kandidaten für die Aemter de»
Gouverneurs und Vice>Gouverneur»
zum Zwecke hatte, leider nicht erfolg
reich gewesen. In der Vorwahl wurde
der vormalige Gouverneur Hanna wie
der nominirt. Der Kampf, der unter
Führung de» Deutsch-Amerikanischen
Zentralbunde» von Nord-Dakota statt
fand, hat den prohibitionistischeu Poli
tikern de» Staate« die Augen darüber
geöfsnet, daß da« Deutschthum ein
Machtsaktvr ist, mit dem gerechnet wer
den muß. und da« wird Hofsenilich von
heilsamen Folgen sür die Zukunft sein.
In Virginien, Washington, Oregon
und Calisornien wird von den Freun
den der persönlichen Freiheit, allen vor
an den Deutschen, Alle« aufgeboten,
um zu verhindern, daß ein Prohibition«-
hinzugefügt wird. E« läßt sich zur Zeit
für da» liberale Element der genannten
Staaten sich stellen, aber von Ealisor.
nien abgesehen, gestattet sich die Vage
nicht besonder« günstig. E« wird einer
energischeren Agitation bedürfen, um
den Wasserapvsteln eine Niederlage zu
bereiten. Die Gegner der Prohibition
sollten sich an ihren Gesinnungsgenos.
sen in der canadischen Provinz Ontario
ein Beiipiel nehmen, in welcher die
Wahlen mit einem glänzenden Siege
Erziehung Heuchelei zu glauben,
wie sie durch Prohibition geschassen
wird. Herr Theodor Stenipsel, der
erste Sprecher de« Nordamerikanischen
Turnerbunde«, hat davon kürzlich ge
sprochen und davor gewarnt. Sein
Brief an den Superintendenten der
Anti-Saloon Veague de» Staate» In
diana bedarf einer Richtigstellung, um
welche Herr Slempsel da« Preß-Bureau
ersucht hat. Er hat nicht geschrieben:
.Ich vertheidige den öffentlichen saloon
nicht', sondern „Ich vertheidige die öfs
entliche Wirthschaft nicht, wie sie häufig
gesührt wird.' Er schreibt: »Ich
werde jeder Zeit bereit sein, die anstän
dig gesührte Wirthschaft einem Prohibi
tionisteu gegenüber zu vertheidigen und
würde nie einem solchen Fanatiker ge
genüber da» Zugeständniß machen, daß
der öffentliche Saloon nicht zu verthei
big«» ist.' Da» ist eine willkommene
Berichtigung und Ergänzung de» »er
vfsenllichtea Schreibens Herrn Stemp
fel'S, da« überall in liberalen Kreisen
ali ein sreie» Manneswort die größte
Anerkennung gefunden hat, und ganz
mit Recht.
Der bekannte Schriftsteller Dr.
Phil, und jur. Julius Rodenberg ist im
Alter von 83 Jahren an Herzschwäche
w Berlin gestorben. In den herzlichen
Nachrufen der Blätter wird besonder»
hervorgehoben, daß mit Rodenberg die
letzte Säule de« vorkaiserlichen Ber
lin» gestürzt ist. Er gab Jahrzehnte
lang die »Deutsche Rundschau" in Ber
lin herau», wodurch er sehr bekannt
wurde. ' -
Vom alten Wnmgel.
Uetrr die Zus-««ei»k»»st de» »Uni
Krieger» «it Kaiserin Eugeuie.
S» ist gewiß wenig bekannt, daß
di« Gemahlin de» letzten Kaiser» der
Franzosen einst ein Zusammentreffen
mit dem Feldmarschall Grasen Wran
gel, dem »alten Wrangel', hatte, und
daß dieses Zusammentreffen, da» aus
d«m tapferen Haudegen einen leiden
schaftlichen Bewunderer der schönen
Kaiserin machte, höchst ergötzlich ver
lief. Wie fintzen es geschildert aus
der Feder des Grafen Kalnein, der
damals Wrangel» Adjutant war, in
den .Erinnerungen aus dem Leben
einer Offizierfrau", der Freifrau
Adda v. Liliencron, einer Großnichte
Wrangeis. Es war im Jahre 1865.
Wrangel befand sich zur Kur in Wies
baden, als die Kaiserin Eugenie im
nahen Schwnlbach eintraf. Sofort
erhielt fein Adjutant den Auftrag, zu
erfragen, wann er ihr feine Aufwar
tung machen dürfe. Die Kaiserin
nahm Besuche grundsätzlich nicht an,
gestattete jedoch dem Feldmarschall, sie
auf der Brunnenpromenade zu begrü
ßen. So geschah es denn auch. So
wie die Kaiserin mit dem Herzog von
Nassau, der damals noch regierender
Fürst war, und einem kleinen Gefolge
erschien, trat Wrangel auf sie zu. zog
den Hut und rief ihr so laut ,Bon
jour, Majeste!" zu, daß die Kaiserin
erschreckt etnen Umweg um ihn nahm.
Als sie indes erfuhr, wer der merk
würdige alte Herr gewesen, ließ sie ihn
auffordern, sie bei ihrem Spaziergang
zu begleiten, und fand das lebhafteste
Vergnügen an WrangelS origineller
Art und seinem eigentümlichen Fran
zösisch.
Die Unterhaltung wurde sogar in
der Wohnung der Kaiserin fortgefetzt
und dort kam eS auch zum Austausch
von Photographien, wobei der Feld
marschall der Kaiserin zum Dank für
ihr Bild sehr lange die Hand küßte
„Mein Liebchen!", was aber nichts
schadete, da die Kaiserin und ihre Be
gleitung kein Wort Deutsch verstanden.
Ja. schließlich behielt die Kaiserin
Wrangel, trotzdem er sich mit seinem
Anzug entschuldigen »zollte, zum Es
sen zurück, und in heiterster Laune
setzte man sich zur Tafel nieder, wo
nicht weniger angeregt weitergeplau
dert wurde. .Bald nach Tisch," so
schließt Graf Kalnein die Erzählung,
.zog sich die Kaiserin zurück und wir
bestiegen unsern Wagen und fuhren
sehr befriedigt und beglückt nach Wies
baden zurück. Der Feldmarschall hat
noch mehrere Tage mit der Kaiserin
korrespondiert und ihr auch ab und zu
sinnige Geschenke geschickt." Schade,
daß Graf Kalnein nichts Näheres über
die .sinnigen Geschenke" WrangelS be
richtet; sie pflegten im allgemeinen von
denen, die damit bedacht wurden, eini
germaßen gefürchtet zu werden.
Vulkan kei Hasse.
Ein Korrespondent schreibt au«
Halle: Keine Furcht! Er speit nicht
tig gehender' Vulkan war, hat der
Rektor Haase in Halle nach langen,
mühseligen Forschungen erwiesen. Er
behauptet, daß sich in alter Zeit in
der Nähe von Halle, nördlich von Tro
tha, ein Porphnrvulkan befunden habe.
Rektor Haase setzte dieser Tage den Er
folg seiner Studien einem kleinen
Kreis von Naturwissenschaftlern aus
einander. Er führte aus: Wenn man
die Lage alter Vulkanschlote feststel
len will, stößt man auf mancherlei
Schwierigkeiten, weil der Zusammen
hang der einzelnen Teile der Lavaströ
me in der Regel nicht mehr klar zu
übersehen ist. An einem der Porphyr
vulkane in der Nähe von Halle liegen
aber die Verhältnisse derart, daß man
mit Sicherheit die Ausbruchsstelle
nachweisen kann. Am Heidengrabe in
der Nähe der Wasserglasfabrik nörd
lich von Trotha zeigt die Felswand
den typischen Anblick einer Krater
wand. Es wechseln Tuffschichten und
Porphyrbiinke miteinander ab, und in
die Tuffmassen sind faustgroße Aus
würflinge eingebettet. Der Tuff be
steht aus losen Krystallen und aus ei
ner grünlichen Grundmaffe, die aus
lauter winzigen Kügelchen zusammen
gesetzt ist. Diese Kügelchen bestehen
aus vulkanischem Glase. Die Rinde
der Auswürflinge und die Masse der
dünnen Porphyrbänke zeigen Spuren
rascher Erstarrung. DaS Alles deutet
darauf hin, daß dort in der Nähe der
Krajer des Vulkans gelegen haben
muß.
Auch die Durchtunnelung des
KlauibergeS gab Beweisstücke für diese
Theorie: Haase glaubt, daß der Kra
ter des Vulkans zwischen beiden Stel
len, also etwa mitten zwischen Trotha
und Lettin, gelegen war. Die ersten
Ausbrüche des Halleschen Vulkans ent
luden nur seine Asche und keine Lava
einer mächtigen Lavamasse begraben
wurde. Endlich erfolgte noch der Aus
bruch d«S südlichen NebenkraterS, bei
dem anscheinend nur Asche und Lapilli
aufgeschüttet wurden, ohne daß ein
neuer Lavaerguß erfolgte.
DaS Tafelvergnügen gehört jedem
Alter, jedem Stande, allen Ländern
und Zeiten: e« schließt sich allen ande
ren Genüssen an und bleibt am Ende,
un» über deren Verlust zu trösten.
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// die von euch ge- l
kauften Hüte vor-
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klÄ' bis »5
tie llck>»«Ldlt»
ritler»»»«».
Mischter Drucker!
Anfang Juli bis gege des End vum
Aguft die HundSbage heeßt. Awer so
steht es im Kalenner, do werd es wol
ah. Viel Leit hen en Glahbe, daß die
Hundsdage allerhand Unbläsierlichkeeie
bringe, un die Weibsleit sage, daß in
feller Zeit abardig des Eßfach sich net
der grozig werd. Verleicht Hot des
heeß Wetter ebbe« mit sellem zu dhun.
Un enihau, oftmals fiehlt mer net recht
for ebbes zu schaffe, grad zu ere Zeit,
wo die Dage am längste sen un die
mehnst Erwet uf Hand is. Ich weeß
net, eb es alle Leit so geht.
Viel Leit hen es gut im Summer.
Se kenne en Trip nemme an's Sie
schohr, en bar Woche dort bleiwe un
im kiehle Wasser puddle. Sell sen
awer juscht die, was blendy Geld hen
oder ihr Schulde net bezahle. Arme
Leit, was ehrlich sen, kenne net afforde
en Vakehfchen zu nemme, exept se kenne
ergedswo bei Fremd fpunfche. Well,
wann's ferrig is, sense grad so gki
ab. Wann se am Dag dichtig ge
schafft hen, fchmackt ihne ah des Esse.
Se sen net gebattert mit Disbebsie. Ün
Nachts kenne se gut schlafe. Awer
doch meen ich ostmols, es iS net ganz
recht verdheelt in d'r Welt, daß Eener
alles Hot un d'r Anner nix. Seile
Kerls, was Millionehen, browiere
uns glahbe mache fell mißt so sei es
mir, daß sell ah so en usgemachte Fä
schen is. In viele Fäll sen es Leit,
was des ganz Johr ken ehrlicher
gehe. Am Sieschohr sor Jnstens is
es gewehnlich so krauded, daß se for
gut Geld en schlechte Koscht kriege, was
se derheem net esse däte, un se misse
oft ime elende Bett fchlofe, ime kleene
Stibche, was so heeß is wie en Back
ofe un noch voll Muskiters. Se kenne
doch net Dag un Nacht im kiehle Was
ser hocke, un en Busch, wo es schattig
is, gebt eS dort net. Viel Mannsleit
wie se in'» Wasser gehne, un die
Weibsleit browiere anzukätsche zume
Mann. So is es mir enihau gesaht
eniol beguckt," fegt er, „un was war's?
Nix as wie Wasser!" So is es ah,
un net emol drinke kann bekohs
schen zu nemme, dann dät ich mit eme
gute Fseind ergedswo in Busch
nausgehne for ebaut zwee Woche un
en klee Tent ufrichte oder en Hütt
baue, daß mer neigehe kennt, Mann's
regert. Des dät net viel koste. Was
mer so breiche dät zum esse, des kennt
mer sich ergedSwo ufere Bauerei hole,
was net so weit weg is. Mer kennt
sich ausruhe un d'r ganz Hag im
kumme sen. Awer was iS d'r
Juhs, daß ich dervun schwätz? Ich
weeß, ich kann doch net gehne. So
wet un schreib alle Woch mei Stick so
Eich. Mischter Drucker, suht. Wann
es desmol net arg gut i«, so mißt Ihr
Mensch dut besser, a» wie er kann.
Un des iS Wöhr.
D'r alt Hansjörg.
Die Lust.
versuch», dieselbe technisch z» »er«
werten.
«»»«» »»
Di« chemische Technik hat die Aus
gabe, Rohstoffe der Natur nach den
ihr eigenen Methoden in Produkte zu
verwandeln, die entweder unmittelbar
für menschliche Zwecke verwertbar sind,
oder die ali Ausgangkmaterialien für
andere Industrien dienen. Sie ver
edelt die Stoffe auf chemischem Wege,
und ihre größten Erfolge hat si« ir
reicht, wenn eS gelang, unansehnliche,
scheinbar wertlose oder gar lästige
Materialien in nützliche und begehrte
Handelsartikeln zu verwandeln. Dem
spähenden Auge de» technischen Themi
ker« entgeht nicht» Verwertbare», und
seine Bemühungen werden noch gestei
gert durch die Bedürfnisse anderer In
dustrien, die für neue Zwecke häufig ge
nug von der chemischen Technik-> Stoffe
mit besonderen, ganz bestimmten
Eigenschaften verlangen, deren gün
stige Beschaffung erst eine mühevolle
Arbeit ermöglicht oder die gar erst er
funden werden müssen. So ist e»
auch die athmosphärtfche Luft von der
chemischen Industrie mehrfach auSge-
Bekanntlich besteht unsere At-
«einen Men
gen von Wasserdampf und Kohlen
säure, denen sich noch einige andere
Teil« beigesellen. Welch wichtige Rolle
setzt zu werden; auch daß die Kohlen
säure der Luft den Pflanzen als wich
tigste» Nahrungsmittel dient, bedarf
Maßstabe zu verflüssigen, benutzt man
die flüssige Luft vielfach als sehr ener
gisches Kühlmittel; auch kann man
Werkzeugen vorzieht,
stoff hat sich gleichfalls ein weites An
stoss führt vielfach direkt oder indirekt
als Lebenshalter der Bakterien
ein Verderben unserer Nahrungsmittel
den geschätzten Kallstickstoff; aus einer
Stickstoff entsteht 'unker gewissen
Dedingüssgen Aluminiumstickstoff, VN
leicht in Aluminiumsulfat, ein wert
wonnen, daß man Stickstoff mit dem
ebenfalls billig herzustellenden Wasser
stoff zu Ammoniak vereinigt und dies
Stickstoff"und Sauerstoff ist: diese ge-
Maße durch direkte Vereinigung der
Hauptbestandteile der Luft im elektri
schen Lichtbogen, wobei sich gasförmige
Stickstoff - Sauerstoff - Verbindungen
bilden, die leicht in Salpetersäure
übergeführt werden können. Nicht
sentltche Rolle bei der Herstellung d««
sogenannten ein halb Wati-Glühlam»
spielt, die gegenüber den anderen
modernen Glühlampe im luftleeren
Raum glüht, ist die ein halb Watt-
Lampe mit reinem Stickstoff gefüllt,
und gerade dadurch wird zum Teil
wenigstens ihre größere Wirtschaftlich
keit bedingt.
Die Beleuchtungsindustrte hat dt«
Luftbestandteile aber noch in anderer
höchst interessanter Weise auszunutzen
verstanden. Es ist bereits gesagt wor
standteilen der Luft noch andere vor
handen sind. Die» sind die sogenann
ten .Edelgase": Argon, Krypton, Neon,
Lenon, dt« erst vor etwa zwanziy Zäh
ren von Ramsah in London entdeckt
wurden, trotzdem ihre Meng« etwa 1
Prozent der Luft beträat; bt» dahin
hatten sie sich im Stickstoff verborgen
gehalten, dem si« tn vtelen Beziehungen
ähnlich sind, den sie aber weit an che
mischer Trägheit übertreffen, weil st«
überhaupt mit keinem anderen Stoff
tn chemisch« V«rbindung zu brtng«n
sind. Von diesen Gasen man
wisser Beziehung noch größere
erreichen läßt als der Stickstoff. DaS
Neon aber, das in der Atmosphäre nur
tn äußerst geringer Menge vorhanden
den, und die vielleicht einen wesent
lichen Fortschritt der Beleuchtungstech
nik anbahnen Kerben. :
gefahren des Kusses. ,
Der Kuß auf den Mund gtlt zwar
als höchster Ausdruck persijollcher Zo
neidung, Liebe und Zärtlichkeit, vom
Aussicht, Mundkuß leichtere
insbesondere, bleibt etn leider noch zu
wenig gewürdigtes und befolgtes hy
gienisches Gebot. Man sollte daher
bei den Kindern erzieherisch darauf
hinzuwirken suchen, daß herzliche Be
grüßungen nicht ohne weitere« und
Michüge Erfindung.
Zur Verhütung des Blendens der
Kraftwagenlaternen hat man jetzt eine
neue, recht wirksame Einrichtung ge
troffen, die darin besteht, daß vor den
Linsen und Brennern eine Reihe von
Aluminiumblättern in horizontaler
Lage und etwa drei Millimeter von
einander entfernt angebracht ist. Ihre
unteren Flächen sind glänzend poliert,
die oberen dagegen tiefschwarz ange
strichen. Das hat die Wirkung, daß
aus der Entfernung von 4L bi» M
Metern das volle Licht ohne ir
gendeinen Schatten sichtbar bleibt,
während der Lichtschein und die Blen
dung mit der Annäherung des Gefähr
tes immer schwächer wird, bi« man,
bei einer Entfernung von wenigen Me
tern, nur noch einen schwachen Schein
von dm Lateren wahrnehmen kann.