DerSchlüßet. (11. Fortsetzung und Schluß.) . Eine halbe Stunde später hielt der Wagen, in den er sich geworfen hat te, vor dem Eckhause in der Schack straße. Aeußerlich war dem Hause nichts anzumerken, welche Tragöde sich unter seinen Bewohnern soeben abgespielt hatte. Es lag in der kla ren Winterluft, umgeben von dem frierenden Vorgarten, so ruhiz, still und abgeschlossen wie sonst da. Aber an der düsteren Miene, nnt der der erHause war. Wenige Minuten dar auf, nachdem der Portier mi! dem Brief verschwunden war, kehrte er zu Sword, der im Hausflur gewart«! hatte, zurück mit der Antwort: „Herr Gras läßt bitten!" folgende Nachricht: dramatischen Ende, das die vor der ersten Strafkammer stattgehabte Ver handlung in der Sache gesunden hat^ tatkräftige Eingreifen des «trafen Prockau, des Gatten der so p!ötzlih und unter so tragischen Umständen stattet word«n. In der G«sellschas: stellt. Was ka m das schichte Leben mehr zusammen rder der H.'ir Irak nimmt sich 'ne Neue. Aber der ha! wohl von seiner Ersten q-nug". einer Querstraße der Friedrichstraße sah man an einem großen Hause über den breiten Fenstern des ersten Stockwerks ein mächtiges Schild mit weithin lesbarer Schrift angebracht „Bryants School". Das Insti tut Halle eine Menge Schüler un» machte vorzüglich« Geschäfte. Die berühmt«, Mister Bryant selbst ge leitet, sondern von zwei seiner frühe ren Angestellten, einem Herrn unk ei- geehrten nenn»,, Mc-rthaS Entsetzen, wie sie die Ver setzlich« Sorg«, die sie trotzdem über fiel ihre Reise übers Meer nach Deutschland zurück, um in der Stun an den Tag kam, und die Sorge nun um die Zukunft. Jnfolg« einer Korresponenz mit Mister Bryant blieb Martha in Ber- Noch wagte sie sich das Gefühl, das nun selbst ihr Freund geworden war, hegte, nicht zu gestehen. Ja, Zweifel an seinen eigenen Empfindungen für „Martha!" flüsterte er leise, heiß statt!" "°Stark«° KluglM, hin? „Was tun Sie?" sagte sie fast wei- Rotbuche, die allein auf dem grünen Rasenslecke vor der Terrasse stand und ihre zottigen, glänzenden Blii zog, mit großem Eifer und Vergnü gen, Vergeblich sucht« das junge Mäd- Eine lebhafte Röte färbt« die liebli „Nun?" Geheimrat!" stotterte Ilse denn sie beit. „Also Geheimnisse hat das Friiu- und si« standen jetzt vor der Haus der auf, als sie dieselbe mit Hut und Mantel das Haus verlassen sah. Sie hatte sich in den Gartensalon Nicht mit Unrecht hatte sie die Frau Geheimrat, die ihr ja mehr ein- Danl schuldete sie ihm trotzdem dafür. Warum tat er das für sie? Auch damals jene Begegnung auf der früheren Benehmen gegen si« zusam menreimen. Welches Rätsel bedeu tete er doch für sie! Seit jener Be hatte unter dieser Frau ja zu leiden gehabt. Wie seltsam doch sein Schick sal mit dem ihrigen verknüpft war. das Glück fand, das ihm in feiner ersten Ehe versagt geblieben Ja, das wünschte sie, von ganzem Herzen. Ob er wußte, daß auch sie in die ser Stadt weilt«? Ob er sick> ihrer überhaupt noch erinnerte? Wie sie sich so etwa? nur einbilden tonnte. Welt stand! Der Bruder, die Freun- Herzen, ün das sie das ihre pressen Surfte, an dem sie Schutz, an dem sie f«n Gert. „Verzeihung, Fräulein von Lyck," sagte er. „Ich wünsche Sie zu spr«> chen. Ein Diener, den ich draußen Verzeihung zu bitten wegen eines Un rechts, das ich Ihnen zugefügt habe. Darf ich Sie bitten, mich anzuhö cheS furchtbar« Mißverständnis dann zwischen si« getreten und ihn von ihr gejagt, wie er sich voll Verzweiflung die daraus folgenden schrecklichen Er eignisse, die er ihr ja nicht erst zu schildern brauchte. Dann ver stummte er. Wortlos, mit gesenkt«! Stirn, von unbeschreiblichen Empfindungen er- Z>>. Y Lyck kö S' nein stummen Nicken. „Ich wäre früher gekommen." fing er wieder an, „aber ich habe Ihnen Efeu über ein gewisses Grab gebrei tet hatte. Werde ich von diesem Grab einen neuen Weg ins Leben finden? Wollen Sie diesen Weg mit mir gehen?" Die Sinne wollten ihr vergehen. „Ilse!" klang es flehend, zagend, hoffend, in überquellender Li«b« a» ihr Ohr. Dann fühlt« sie, wie sich zwei Ar me um sie legten, wie sich ein Mund Wesen war. Tränenstrom brach aus ihren Augen. „Ilse, m«ine Ilse!" sagte immerfort die sanfte, zärtliche das Glück, das Glück! Das offzielle Trauerjahr, das Gert einhalten wollte, brachte es mi! sich, daß die Hochzeit der beiden glück lichen Paare erst im Herbst begangen wurde. Sie fa»d an dem gleichen nicht überfluteten Schwarzwaldorte statt, von dem es auch gleich auf die gemeinsame Hochzeitsreise ging. Von Hartlepool und Sword hörte man nichts mehr, ebensowenig von jenem Gegenstande, der ein« so verhängnis volle Rolle in dem Leben der vier nun so glücklichen Menschen gespielt, ja der eigentlich ihr Glück «rst begründet hatte dem grünen Schlüssel. End«. Verbesserter Ausdruck. Denke Dir, der Leutnant T soll sich, seiner Schulden wegen, mit ei ner häßlichen, aber reichen Alten heimlich verlobt haben. Na, das nenne ich schon mehr unheimlich verlobt. Vaterstolz. Fräulein: Ihr kleiner Junge ist zu süß, Herr Leut nant. Und wie drollig er immer lacht. Hilft nichts. A.: Mensch, gewaltig schwärmen? Es ist doch ein slatterhastes Wesen. B.: Kein Wunder, sie ist doch ein Engel! Zwei Arme Mir geht'S das Salz a»»ss Brot. Mir geht'S noch viel schlechter, ich hab' wohl das Salz, aber kein Brot. Abfuhr. Junger Mann: chen an meine grüne Seite. Fräulein: Danke Sie sind mir doch noch etwas zu grün. Das Echo. An einem regnerischen Abend saß ich mit meinem Freunde in der Ve randa eines Gartens, wo zur Kurz weil der Gäste Akrobaten und „Tier menschen", wie: eine „Mensch- Schlange", ein „Mensch - Frosch" u. s. w., sich sehen ließen. Der Regen trommelte an die Fensterscheiben, und wir sühlten uns beim Glase Wein behaglich unter dem schützenden Da che. „Woher kommen nur die Akroba ten?" fragte plötzlich mein Freund und fuhr fort: „es kann doch nicht einer so mir nichts, dir nichts aus einmal den Drang fühlen, fortgesetzt im Trikot Arme und Beine zu ver renken. Warum bist Du zum Bei spiel kein Akrobat, warum bin ich kein „Mensch - Fisch", „Mensch- Frosch" oder dergleichen sonst?" „Weil uns dieser Gedanke gar nicht gekommen ist, während er jene Leute in der Jugend plötzlich begei stert hat!" erwiderte ich. „Und vielleicht fühlt sich der eine Mensch wirklich zum Froschdarstel ler, der andere zum Schlangenmeis schen usw. instinktiv hingezogen. Was die alte Mutter wohl denken mag, wenn sie ihren Sohn, den sie einst als rosiges Knäblein gehegt und verzärtelt hal, auf einmal in der Verwandlung eines Frosches oder irgendeines Meerungeheuers erblickt?" „Du wirst sentimental, woran vielleicht der schöne Rotwein schuld ist. Uebrigens ist es ja nicht aus geschlossen, daß daS „Meerungeheuer" seinen Berus wechselt, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet!" „Da bist Du im Irrtum. Au» einem „Mensch-Frosch" und einer „Mensch-Schlange" kann nimmerein Bankdirektor, ein Komponist, ein Fabrikant und kaum auch etwas an „Bist Du davon so überzeugt?" „Höre nur, was mir einmal pas siert ist! Während eines Aufenthalts Fiefole, dem idyllischen Städtchen ohne Straßenbahn und Geräusch. Ich trat in ein kleines Restaurant ein, ließ mir ein Essen geben und genoß den weichen, duftigen Abend, der in mir eine wohlige Stimmung auslöste. Der Wirt schien mir etwas sagen zu wollen, ohne-den Mut dazu fin den zu können. Endlich faßte er sich ein Herz und fragte: „Verzeihung, braucht der Herr nicht vielleicht einen Diener?" „Was für einen Diener?" dienen soll." Anfangs dachte ich: was zum Teufel soll mit einem Diener? Ich wollte doch immerhin noch einige Zeit in Italien bleiben, und da war es vielleicht sehr bequem, alle kleinen Sorgen und Besorgungen des ner!" ' Ih Bald trat ein gesunder, stämmi ger Bursche ein mit freundlichem Lächeln und dem Ausdruck von Gut herzigkeit. Nach fünf Minuten wa ren wir bereits handelseinig, und ich nahm ihn nach Florenz mit. Am folgenden Tage begann schon meine „Giustino." sagte ich, „warum hast Du meine Stiefel nicht geputzt?" gar nicht!" erwiderte er mit ehrli „Was bist Du denn für ein Die nicht verstehst? Heute noch sollst Du es lernen, aber jetzt geh und koch mir den Kaffee!" ich kann fast gar nichts." „Du sagst „fast", also mußt Du ja doch irgend etwas können!" „WaS tue Ich mit seiner Ehrlich» auf den Tisch, „am Ende ist der Bur sche gar ein Seepirat oder Eisen bahndieb!" „Gott behüte, Herr, er hatt« Kir chendienst und hat nie etwas Böses getan." Nach langem her und hin erfuhr Tatsache, daß Italien, das sonst sich Gegenden noch vielfach von Reifen den und Touristen lebt. „Kommen sie, dann werden wir satt, kommen sie nicht, dann können wir uns hin legen und sterben." das ist ein Sprichwort, das in vielen, wenn auch immer seltener werdenden Or ten Italiens noch immer gilt. Wegen Mangels an Fremdenbe such stellte sich nun einst ein be denklicher Niedergang in dem Dorfe Telice ein. Und mit Kummer sa hen die Leute, wie die Zuge mit Engländern und Amerikanern an ih«' sten Station fuhren, ohne daß jemand bei ihnen ausgestiegen wäre. Als die Kirche Santa Clara in Felice aber einem Umbau unterzogen wer den mußte, verbreitete sich plötzlich das Gerücht, daß in der neuen Kup sei, das nicht nur, wie es häufiger vorkommt, zwei-, dreimal, sondern achtmal jedes Wort wiederhole. Natürlich kamen die deutschen und verlorene Dorf zu einem modernen Wallfahrtsort, den jeder gebildete Jtalienreisende betreten haben muß te. Das Gerücht bestätigte sich al- Zwölf Jahre lang stand der Kir chendiener nicht still, und die Mün zen der Fremden flössen ununterbro ersolgte aber ein schrecklicher Skan dal, der den Ruin des Dorfes her beiführte. Eine lustige Gesellschaft allerreich ster Amerikaner erschien eines Tages verfroren stieg einer der Herren, trotz des heftigen Protestes der Kirchen verwaltung, in die Kuppel hinauf. det hatte. chen an: „Brauchen Sie nicht ein acht- bis fünszehiisaches Echo?" Die Antwort lautete gewöhnlich: „Wir er rief: „Heute, Du Taugenichts, gehst Du au» dem Haufe!" versteckte er Vor kurzem laS ich, daß eine Dorfkirche in der Näh« von Pisa sich eines Echos erfreu«; hat.. drein in meine Kocherei. Herr Pro fessor, ich red' Ihnen in Ihr Studieren auch nichts drein." Passende Gelegen heit. Frau: „Der Diener vom Verschönerungsverein ist da was (stolz): „Ich bin atten, unmodernen Kleid herumlou- Liir öle »jicke. Pikanter Eierstich al» Suppeneinlage. Drei tadel los frische Eier sind mit einer Prise Salz und S Eßlöffeln Milch gut z» verschlagen. Dann wird das Ganze in drei Teile geteilt, ein Teil ist mit 1 Eßlöffel durch ein Sieb getriebe nem, gebratenem Hühner- oder Schnepfensleisch, der zweite mit 1 Eßlöffel ebensolchem Pilzmart (Champignons, Trüffeln oder Stein pilze), der dritte mit 1 Eßlöffel ge hackten Kräutern zu vermischen. Je des Teil ist für sich in ein Förmchen zu gießen und zugedeckt im Wasser bade steif werden zu lasse,». Es ist sehr darauf zu achten, daß das Was- Brat - Klops. Zutaten: Psund gehacktes Schweinefleisch, Pfund gehacktes Rindfleisch, zwei Eier, etwas Zwiebel, Butter, ein- Pfeffer, Salz. Gehackte oder ge- Deutsche Apfel - Kugek. Fisch-Pfefferkuchen. Dies alles gut ganze Masse in den Teig, gieße ei» bischen beliebiges Fett darauf, Gan se-, Schinken- oder Fleischfett, und Kal b 112 l«i schröll ch e n. D« Einfache, billige Astse!« torte. In einem Napf schlägt man vier ganze Eier leicht mit Psurrd Zucker und fügt nach und nach- Psund Mehl hinzu. Etwa zwei Pfund Aepfel werden geschält und u» feine Scheibchen geschnitten. Man tut diese in eine gut ausgebutterte runde Tortenform und gießt den ziemlich! flüssigen Teig darüber. Um das An hängen der Torte zu verhindere schneide man aus Butterbrotpapier einen runden Teller, der den Boden der Form bedeckt, bestreicht diesen mit Butter und legt die Apfelscheiben «rst dann darauf. Die Torte wird bei guter Hitze 20 bis 30 Minuten ge backen und gestürzt, das Papier kann man leicht abziehen. Wenn man die Eier mit dem Zucker zu Schaum rührt . und auch das Mehl nur löffelweise zugibt unter beständigem Rühren, j» erhält man eine Biskuit - Apse.torte. die noch mehr ausgibt, doch ist die erstere Art jedenfalls noch saftiger und schmackbafter. Rahmkrapfen. Man nimmt >/z Pint Rahm, läßt ihn warm wer den und rührt ihn ab. Dann gib» man 2 Eier und 2 Dotter daraM. verrührt gut, gibt dann 253 aufgelöste Germ hinzu, hierauf s» viel Mehl, als notwendig, damit der Teig dick wird. Dann schlägt mo» sein ab, nimmt ihn auf ein be mehltei Brett, sticht Krapfen a»5. läßt sie gehen, macht in einer rolle Schmalz heiß, legt die Krapfs» ein und deckt sie schnell zu. W««» sie aus einer Seite goldbraun find, kehrt man sie mit einem BacklössS um, deckt sie aber nicht mehr z«. Man muß sie warm essen. Kalb» herz. Die Rohren iu,d großen Adern schneidet man sorgsam aus, säubert, wäscht, trocknet und höhlt das Herz aus bis aus eirre Fleischschicht von zirka Zoll Dicke. Das rohe Herzfleisch treibt man durch die Hackmaschine nebst etwas Kalbs leber und würzt es mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Petersilie, auch gehört drückt) in die Masse. Nachdem ma» si« in das leer« Herz gedrückt, spiitt man dieses, bratet es in steigender Butter und dünstet ei langsam weich. Zuletzt streut man etwas Weizenmeh? darüber und kocht die Sauce mit Brühe dick ein. In feine Scheibe,» geschnitten, wird es auf erwärmter Platte hoch angerichtet, die Stücke iibergesiillt und mit Cornichons gar niert. -