Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 23, 1914, Image 5

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Donnerstag, 23. April 1914.
Thiers' Ende.
Ueber die letzten Stunden de» einsti
gen Präsidenten.
Ueber den letzten Abend von Thiers
Macht der bekannte französische Poli
tiker und Schriftsteller Joseph Reinach
Gast im Haus« des ehemaligen Prä
sidenten der Republik. An jenem
Abende es war der 2. September
1877 befand sich Thiers w ewer
lichen Frische. Mit Barthelemq St.
zeugte.
Bald aber wandte sich das Gespräch
den Tagesfragen zu. Thiers hatte ge
-13. Pariser Wahlbezirks vollendet, den
schaftlich erregter Weise die Politik
MacMahons, der als Staatsober
nach sich zogen. Im Gegensatz zu
Wie Reinach schreibt, plante Thiers
Mlii mi'ss f>es lUchk.
Akademie der Wissenschaften Bericht
teil, sie gediehen vortrefflich und be
hielten ihre Körperfülle bei. Als ein
zige Erklärung so sagte der franzö
sische Gelehrte bleibt die Annahme
übrig, daß die durch die Sonnenstrah
len dem Körper zugeführte Arbeits
kraft den Ausfall an Nahrungsstoffen
Neue Mordwaffen
Dil Wifftaichnii im Tikllft, drl vir-
Der großen Lehrmeisterin Natur die
ist Streben und Ziel menschlicher Ar
beit und Forschung. Als die Geniali
tät eines Pasteur und Koch die winzi
gen Feind«, die Gesundheit und Leben
Hopf hat meteorgleich Situationen be
leuchtet, die, in ihre Konsequenzen zu
verfolgen, man sich besser versagt.
Indessen mit ihrer Möglichkeit
muß die Kriminalwissenschaft rechnen
Juristen, Gerichtsärzte und Chemiker
die Bereitstellung von Mitteln zur Be
kämpfung des „wissenschaftlichen Mor
des". Unter den amerikanischen Mör
das beliebteste Mittel zur Ausführung
ihrer ieuslichen Absichten. Durch eine
kleine winzige Stichwunde mit einer
Nadel, der das Kobragift, das Gift
der Brillenschlange, anhastet, wird das
merkt einverleibt, und die Wirkung
tritt fast unmittelbar ein. Die Auf
hebung solcher raffiniertest ausgeführ
ten Verbrechen bereitet den Justizbe
hörden natürlich die größten Schwie
rigkeiten und die seitherigen Unier
suchungsmethoden reichen nicht mehr
dazu aus. Auch Vergiftungen mit
Bakterien smd in Amerika schon voll
führt worden. Im Jahre 1310X11
spielte in Petersburg ein Mordprozeß,
in dem ein Mediziner angeklagt war,
Verwendung zu dem einen oder ande
ren Zweck geht bis in,das früheste Al
tertum zurück. Zwar operierte man
damals nicht mit Reinkulturen, aber
über die Ansteckungsfähigkeit von Kör
perteilen solcher Personen, die einer
Infektionskrankheit erlegen waren,
war man auch damals schon wohl
Seuchenstoff präpariert waren, als
Schutzmittel gegen Einbrecher ange
wendet. Verbrecherischen Zwecken dien
ten besonders im Mittelalter um das
14. Jahrhundert herum Pestbazillen
und es setzte um diese Zeit die Tätig
keit der sogenannten Pestmacher, Pest
mals die Vorstellungen über die Er
reger der jetzt als Infektionen erkann
ten Krankheiten waren, so klar war es
zweifellos auch schon manchen Leuten
Absonderungen einer Pockenpustel in
kleinen Mengen gesunde Personen an
stecken und zu Tode bringen kann.
Pest und Pocken haben in unseren
Zeiten ihre frühere weite Ausbreitung
verloren, und der moderne Mörder
wird sich ihrer als Mordwaffe wohl
kaum mehr bedienen. Dagegen sollen
die Bakterien, die bei der Zersetzung
und Fäulnis organischer Substanzen
eine große spielen und unter
Schon die alten Skythen und in neue
rer Zeit noch australische Völker,
tauchten die Pfeilspitzen in faulende
Kadaver, um mit diesem Gift die
Die Eingeborenen der Neu-Hpbriden
(Slldsee) tauchen ihre Pfeilspitzen in
den Sumpfschlamm, der die Bazillen
herbeiführt. Was die Aufhel-
Jnkubationsfrist, d. h. die Zeit, die
H // / Achtet darauf, daß
Z // ge-
» kauften Hüte vor- .
< stehende
/ d"
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Engros-tlcrkiiufcr.
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Mischter Drucker!
Viel Leit hen en Eidie, daß mer in
Amerika dhun kann, was mer wot,
weil des ewe en frei Land wär un mir
die Regiering lekie kenne, wie es uns
fuhie dät; im alte.Land awer, wo se
en König oder Kaiser hätte, mißte se
grad so dhun, wie seile ihne befehle,
un derfte net emol des Maul ufmache.
Sell is awer noch lang net wohr. Im
erfchte Blatz lekte mir wol die Regie
ring, awer net, wie se uns suht, fun
dern juscht wie mir se verdiene. Do
is ebbes zu denke derbei. Im alte
Land werre die König un Kaiser so
zu sage gebore, des meent, mer weeß
schun, wann se uf die Welt klimme,
was se mol werre, wann se lewe
se schun friehzeitig Draining.
Awer se kenne net dhune was se welle,
bikohs des Volk un die Zeitinge kicke
mächtig bal, wann ebbes letz is. Es
war verleicht net allfort so un in
friehere Zeiie soll es vorkumme sei,
daß so en König sich vun was mer
Bräsident.
Mensche helft mer. Wann Ihr Geld
zum Beste vun Eire Mitmensche, statts
for Hund, Katze un so Zeug. Des
heeß ich Gutes dhun, un vergeht sell
net." Mer kann sich denke, wie
felle Ladies gefiehli hen. Awer bei
en bissel Jwerleging hen se doch denke
Spunk genug ufgemacht hät, unner
gleiche Umstand so en Delegehschen
sellerweg abzuweise, weil er bang ge.
Daß d'r deiifch Kaiser sei Ahge
weit osfe Hot un alles watscht, was in
heeße, dort hen. Alle Leit ho! er'S net
gesaht, „du wit doch heit net die rot
Wescht drage des ders net sei." Do
Hot d'r Jockels sei Wescht abgerisse,
der vun d'r Armee seine Ossisers ge
saht, daß ihre Frahe kee Hubbelskirts
lin Schlitzröck drage derste. Die Ach
ting mißt usgehalte werre. Uskohrs
Hot fell en arger Racket gewe un die
junge Frahe sage, es wär juscht Speit
vun sellem Kommander seiner alte
Schachtel, was so armselig gebaut
wär. daß se selwert !en Schlitzrock
drage kennt. Awer es batt ihm nix—
beim Militär hceßt es ewe folge ohne
Widerred'.
Von sellem Dnngo-Danz sot mer
lese, was d'r Billy Sahdust segt. Tel
ler legt es aus, daß es en Art Hot.
°>lwer uskohrs, es is sei Bisnis,
D'r alt Hansjörg.
Eine wunderbare Leistung.
Vor etwas mehr als einem Hahr wurde Omaha von einem Wirbel
sturm heimgesucht, welcher einen großen Teil des Residenzdistrikis der Stadt
zerstörte und den Tod von 139 Personen verursachte. Heute ist der ganze
Distrikt wieder aufgebaut, mit geringen Kosten ist für 22<X> Familien Für
sorge getroffen und die ganze Stadt ist in besserem physischen Zustande als
zur Zeit vor der Katastrophe. Daß sich die Stadt so wunderbar schnell wie
der erholt hat ist hauptsächlich dem au» fünfzig Bürgern bestehenden Hilfs
auSfchusse zuzuschreiben. Die Verwaliungtkosten für da» Werk betrugen we
niger als iz Prozent, gewiß eine bemerkenswerte Leistung. Der Ausschuß
hatte 5420,583 zur Verfügung und verau»gabte diese Summe in der wir
kungsvollsten Weise. DaS obere Bild zeigt einen Teil der Vierzigsten Straße,
nördlich von Dodgestraße, Omaha, wie er unmittelbar nach dem Wirbelsturin
l!a»afo> schungm.
Punkt des Eisens, also über 1600
I2<XI Grad. Wenn trotzdem Stahl
Temperatur zwischen 735 und 340
Grad. .
Neue Polsahrt.
Eine russische Hilfsexpedition für den
verschollenen Sedow.
„Suworin" Ende August 1912 Ar
loseph-Land zu segeln. Aber das
den Panhatjew-Jnseln an der West
jahr 1313 den Norden der Insel näher
mußte.
Diese kamen Oktober 1313 nach Ar
trotz allen Mißgeschicks im August
Ein aller Zi mich.
Im Mittelalter herrschte bei den
Delbrück» Holzgerichten ein merkwur
diger Rechtsbrauch. So oft ein Holz
gericht abgehalten wurde, bildeten die
Teilnehmer einen Kreis, wobei jeder
sein Messer vor sich in die Erde stecken
mußte. In der Mitte stand der Rick
ter. Da dieser natürlich nicht von al
len Holzfreveln, die begangen wurden.
Kenntnis haben konnte, so war jeder
verpflichtet, sich selbst anzuklagen.