Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 02, 1914, Image 8

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    Mm Königin Laune.
BVIe lp«ril,u seinen Champs-Elysee»
kam.
Pari» verdankt die herrliche Avenue
deS Champs-Elysees einer Laune der
Maria von Medici. Die Königin von
Frankreich und von Navarra war noch
fetter, als sie auf den berühmten Bu
ldern von Rubens, der ihr natürlich
schmeicheln mußte, erscheint; dazu
hatte sie einen recht wunderlichen Cha
rakter, der ihren Glitten gar oft
Anzweiflung brachte; der Gatte
Heinrich IV. tröstete sich im Uebri
liüusliches Leid vergessen ließen. Aus
in den „Annales" erfährt man,
saß die dicke Königin bei jeder Gele
genheit in Zorn und Wut geriet, und
onlegen; diese Allee, die noch heute
HourS la Reine heißt, wurde bald der
Treffpunkt der vornehmen Gesellschaft.
Später erst legte man die mittlere
klllee der Champs-Elysees an. Die
Ulmen der Cours la Reine-Allee wur
den sozusagen militärisch, nämlich un
limerhalb dreier Stunden angepflanzt;
die Leitung dieses merkwürdigen Gärt
«erstückes hatte der Herzog von Antin,
der noch durch andere „Großtaten"
Ludwig XIV. hatte den Wunsch zu er
kennen gegeben, daß ein kleiner Wald
Nei Fontaineblau niedergelegt würde,
«er Herzog übernahm auch das und
ließ sämtliche Bäume des Wäldchens
»Msiigen", aber so, daß sie noch aus
«cht stehen konnten; dann zogen in
Gegenwart des nicht wenig überrasch
ten Hofes Förster und Waldarbeiter
<V> Stricken, und der ganze Wald brach
lvle durch Zauber in sich zusammen.
Londons ZkriMsspaW.
Das Schicksal des Krystallpalastes
in London hat sich jetzt entschieden.
Kls Privatunternehmen war er nicht
wehr zu halten und wurde vor zwei
Jahren öffentlich zum Verlaufs ge
pellt. Als Preis wurden für das
Bauwerk und die dazu gehöriges Gar
tengrundstücke 46 Millionen Mark ge
fordert. Allein obgleich eine ganze
vieihe von öffentlichen Körperschaften
und wohlhabenden Privatpersonen er
hebliche Beiträge zeichneten, um die
Erwerbung des Krystallpalastes für
öffentlichen Besitz zu ermöglichen, so
blieb doch immerhin noch ein erhebli
cher Rest der Kaufsumme ungedeckt.
Jetzt hat sich Lord Plymouth ent
schlössen, zu diesem Zwecke den statt
llichen Betrag von 700,000 Marl zu
spenden, und hiernach ist in den jüng
sten Tagen der Uebergang, des Kry
stallpalastes in das Nationaleigentum
-Sdgültig worden.
Höljlenfunkie.
tet, wurde durch die Brüder Sulzber
ger in der Nähe von Keßlerloch bei
Thayingen (Kanton Schaffhausen)
«ine neue Höhle entdeckt. Bereits frü
her wurden durch die Gelehrten Merk
und Nuefch im Keßlerloch wertvolle
Hunde gemacht, die ein Kulturbild des
mitteleuropäischen Magdalenien liefer
keim ersten Abdecken eine graugrüne
ZNMurschicht mit Aschenresten, die
zahlreiche Ueberbleibsel von menschli
chen Pygmäenskeletten, Knochen von
kleinen Nagetieren und eine große
und Schabern auswies. Dieser ober
sten Höhlenschicht, die man als neoli
thische bezeichnen kann, wird sicherlich
nach Analogie mit dem Keßlerlach eine
paläolithische Kulturschicht folgen.
tst die während des Magdalenium be
lohnte Höble im Neolithikum als
Liabhöhle benutzt worden, die gegen
Vierfache Schönheit.
Die . an originellen Gedanken und
Wortspielen überreich« Sprache der
Araber verlangt in einem Sprichwort,
daß an einer vollendet schönen Frau
viererlei schwarz sein muß: Haare,
Augenbrauen, Wimpern und Aug
apfel; viererlei weiß: Haut, Hände,
Zähne und das Weiße im Auge; vier
erlei rot: Wkngen, Lippen, Zunge und
Hrhnfleisch; viererlei lang: Rücken,
Arme, Finger und Beine? viererlei
«und: Kopf, Hals, Handgeletik und
Ellbogen; viererlei klein: Augen
brauen, Nase, Lippen und Finger.
Die Zahl .4" wird also die Gedanken
der Araberin sehr beschäftigen müssen,
kenn sie vor dem Spiegel prüft, ob
entspricht, die man in ihrer Heimat
IM die Schönheit der Frau stellt.
AusdemNordland
Erinnerung «« »aiser Wilhelm» letzte
Norwrgensahrt.
Von der großen Volkstümlichkeit
Kaiser Wilhelms selbst in den nieder
sten Kreisen des norwegischen Volles
gibt loeben die Stavangerer Zeitung
„Vestlandet" ein löstliches (und über
dies wahres) Geschichtchen zum Besten,
durch das man zum ersten Mal er
fährt, wie der Kaiser auf seiner letzten
Nordlandfahrt im Sommer des ver
flossenen Jahres feine wertvollen
Kunstsammlungen durch eine Reihe
altertümlicher Silbergegenstände be
reichern konnte, die er von einem ein
fachen norwegischen Bauern erwarb.
Der „Kaufalt" soll, wie das Blatt
Als Kaiser Wilhelm mit seinen
Kriegsschiffen im letzten Sommer in
Sognesjord lag, kam ein norwegischer
genstände aufkaufte, auf das Kaiser
schiff. Er hatte oben in Säterdal u.
a. eine alte silberne Kanne mit vielen
sich.gebracht und glaubte, daß dies
etwas für Kaiser Wilhelm sein müsse.
Er selbst hatte 600 Kronen dafür ge
fo genau so nehmen, nahm er sich vor,
einen recht guten Preis für die Kanne
zu fordern. Der Bauer hatte natür
lich feine besten Kleider angelegt und
diese so mit silbernen Ketten und
Ringen überladen, daß er geradezu
von Silber strotzte. Denn er war
überzeugt, daß man sich in Gala wer
fen müsse, um mit dem Kaiser zu
„handeln". Als er nun an Bord er
sprechen, denn ich will „ihm" eine ganz
besonders seltene Kostbarkeit zeigen."
Als auch das nichts nützte und ihm
mitgeteilt wurde, daß er vielleicht mit
einein sprechen könne,
doch „er selbst" sein müsse und erkun
digte sich vorsichtshalber erst bei dem
Herrn, ob er wirklich nicht der „Er"
sein wolle, dem Kaiser di? silberne
Kanne zu zeigen und ihm zu sagen,
daß sie ISOO Kronen koste. Der
Kammerherr verschwand mit der
und erklärte, als er wieder erschien,
der Kaiser wolle 800 Kronen geben
Kaiser wurden dann noch einigt
Stücke erworben. Als der Bauer
nun wieder von Bord ging, sagte er,
so geizig ist?"
Ehrlicher Dieb.
Einem biederen Berliner, der kürz
lich die Schönheiten Italiens genießen
wollte, wurde im Gedränge des Genui
ser Bahnhofs seine Brieftasche mit 650
Mark Inhalt gestohlen. So gut es
ging, suchte er sich über den schmerzli
chen Verlust zu trösten, wenngleich sein
Reiseprogramm nunmehr nur in abge
kürzter Form zur Ausführung kom
men konnte. Kaum war er indessen
Man sieht, es gibt auch außerhalb
Berline« noch ehrliche „Finder" auf
der Welt!
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Forschungen zu Folge soll er
dürfen weder die Spanier noch
lentinier fllr sich in Anspruch
der Tango ist vielmehr, wie
icion" und mit ihr der „Jnter
> e des Chercheurs" versichert,
,en Ursprungs und hat seinen
wo man ihn zu den
gen einer von sehr primitiven In
mueuten gespielten Musil tanzt. Dil
<>>. :uner, die aus Indien stammen
l,ra.:;len den Tanz nach Spanien, unt
von dort erst kam er nach Argentinien
wo man ihn vervollkommnete und zi
einem Nationaltanz machte, bevor e!
ein Universaltanz wurde. Die vor
nehmen Damen von heute tanzen ihr
mit einem Eifer, den nur eine nagel
neue Mode einflößen kann; und doli
handelt es sich hier um eine Neuheit
die schon fünf Jahrhunderte alt ist
die vagabundierenden Zigeuner habe!
diesen Modetanz bereits in uraltei
Zeiten auf allen Landstraßen Europa!
getanzt. Diesen Ursprung des Tan
gos hat man auch in Argentinien nich
vergessen: der Gewährsmann de
„Nacivn" versichert, daß er an
Georgstage in der Nähe von Buenol
Aires Zigeuner'gesehen habe, die z>
Ehren Königs Georg von Griechen
land, dessen Untertanen sie zu fein be
haupteten, Tango tanzten. Im Uebri
gen findet man in einem bekannte,
spanisch - amerikanischen Wörterbuci
eine Erklärung, die keinen Zweise
mehr aufkommen läßt? man liest dor
nämlich bei dem Worte Tango: „Ver
sammlung und Tanz der Zigeuner/
Leute, die auf Anstand und Würdl
halten, hat der Tanz von jeher em
pört: im Dezember 1637 wurde mit
ten in Argentinien der Gouverneui
Don Mendo de la Eueva y Benavidei
von einem Bischof in den Kirchenbanr
getan, weil er öffentlich ein paai
Tangoschritte getanzt hatte ... Dei
Vollständigkeit halber sei noch hinzu
gefügt, daß man auf der Karte vor
Jndochina eine Provinz Tang-Ho ver
geblich suchen wird. Wohl aber M
es an der Grenze von Laos und Birmo
eine Stadt, die sich Tang-Ho schreibt.
Silberfüchse.
Die Prinz Edward-Insel an dei
Ostküste Canadas ist das Dorado dei
Silberfuchsindustrie. Vor drei lah
ren, so heißt es, lebte kein Mensch auj
der Insel, der ein Millionenvermögeii
sein Eigen genannt hätte. Heute ist
eine Anzahl Einwohner der Jn-
Vermögen ausschließlich diesem kleiner
Pelztier, dem Silberfuchs, zu verdan
ken haben. Die Fuchszucht auf dei
Prinz Edward-Insel wird schon seil
etwa zwanzig Jahren betrieben, aber
erst vor drei oder vier Jahren kam dei
kolossale „Boom" in die Industrie.
Die Pelze sind überaus selten gewor
den und die lebenden Tiere selbst er
zielen zu Zuchtzwecken Preise, die fast
unglaublich sind. Vor kurzer Zeil
wurden sechs Paare solcher canadischer
Silberfüchse an einen russischen Adeli
gen für §lOO,OOO verkauft. Ein gu
tes Paar von jungen Silberfüchsen
erzielte mit Leichtigkeit 4000 Pfund,
oder P 20.000. Das gesamte Kapi
tal, das in diesen Zuchtunternehmun
gen investiert ist, wird auf zwei Mil
lionen Pfund Sterling geschätzt.
Jahre 1910 erzielten 27 Häute in
London 540,000. Auch in Bezug auf
andere Pelze, Skunks, Otter, Biber,
Raccoon, ist die kanadische Prinz Ed
ward-Insel da wahre Dorado der
Pelzindustrie.
Aktes Zliuleum.
Dem „Temps" zufdlge befindet sich
das älteste Museum der Welt in der
nur wenige tausend Einwohner zäh
lenden Stadt Nara auf der Insel Ni
pon in Japan. Dieses Museum kann
auf das legendarische Alter von mehr
als 11S0 Jahren zurückschallen, da
e« nachweislich im Jahre 766 .n. Chr.
Panischen Jnselreiches gegründet
wurde. Im Laufe dieser langen Zeit
sind die Sammlungen dieses Mueums
aber so altersschwach geworden, daß es
fllr den öffentlichen Besuch geschlossen
werden mußte, da die Erschütterungen
des Bodens, die durch die Tritte der
Gehenden hervorgerufen wurden, aus
die ausgestellten Gegenstände schädi
gend einwirkten. Der Inhalt diese«
Museums ist naturwissenschaftlicher
und kunstgewerblicher Art; so befindet
sich darin ein uraltes Herbarium mit
Pflanzen, die jetzt völlig verschwun
den sind, und wie dieses Herbarium,
so sind auch die Kunstgegenstände aus
Email und Bronze von außerordent
lich hohem Wert. In jedem Jahre
wird da« Museum von einer beson
deren Kommission untersucht, um sest
«ustellen, ob irgendein Gegenstand ver
letzt oder sonstwie beschädigt ist; dann
wird ei wieder fllr ein Jahr ge
schlossen. Auch für einheimische und
fremde Gelehrte ist der Zutritt zu
diesem Museum nur in den seltensten
Fällen möglich.
„D i e Ehen werden im Himmel ge
schlossen". .. Und das soll der Himmel
lein?
w, immer Sie sich gnade befinde»,
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