Die Fliegentiite. Die Tüte sie klebt, Herr Frei sich erhebt: „Verbeugung Verehrung... , Da hast die Bescherung! Ein Erfahrener. „Kön empsehlen?" „„O gewiß, Knickers Umganz mit Ungeziefer."" Sic weih es besser. zun^^^nd tin? Ja, wahre Liebe ist eben schweigsam!" Mutterglück. „Ihre Frau ist wohl riesig glücklich über den klei nen Jungen, Herr Baumeister?" „Na, ich sage Ihnen, ganz närrisch ist sie vor Freud'! Ich habe ihr jetzt schon versprechen müssen, dgß sie den behält, wenn wir uns mal schei de» lassen!" Leicht geholfen. Bauer: „Was mach ma jetzt da? Ein Ohr ist drauf gangen bei der Uauferei, und kriegt hab' i's nim mer; hast ka übrig's?" Bader: „Na, aber wenn brav zahlst, schlacht' i mei . junges Schweindl!" Rahelienende Bemerkung. Hänschen (beim Anblick der neuen, häßlichen Küchenfee, deren lange Nase eine Warze krönt und -in großes, zum Himmel strebendes Haar daraus, leise zur Mama): Mama, «ikurat wie ei» Rhinozeros! Grhnpft wie gesprungen. A. (Maler): Ich würde Sie ein habt die Stühle noch nicht entworfen. B.: O, das macht nichts; auf diese modernen Kllnstlerstllhle kann man traf!" Tage einen . . . Lebensversichcrungs« agenten "zugeschickt!" Ter schlaue Wirt. les recht schön, aber für den Nachhau seweg viel zu wenig Beleuchtung; Wirt: „0h...! Mei' Gäst' brau che beim Heimgehe des Abends nit les doppelt." —Spekulativ. Tochter: „Soll ich schon wieder auf mehrere Wochen Mutter: besser! Vielleicht Mann kriegst!" Boshaft. d«N?" überlebensgroß." Vergleich. „Wie war der Wein gestern bei der Silbermann „,Der Gesellschaft entspre ,„Nu gemischt?"" Tie sir^ Aviatiker?" Lrimkla. geben imstande war, ,o wurde ihre Zeit vielfach ausgebeutet. men ja dort vorbei." „Auch tauschen Sie mir bitte diese Wolle um, Fräulein. Der Laden ist. fernt. den der Musik. Weiter reichte ihr fast selbst, daß es eigentlich Ferdi nande hieß. Wann wurde sie denn so genannt? Freilich in ihrer Kind heit, als sie noch eine Heimat und Sie war in Berlin geboren unf> wurde früh Waise. Eine entfernte Verwandte, die ein Pensionat hielt, nahm sie aus Mitleid auf. Als das Mädchen vierzehn Jahre alt war, verheiratete sich die Verwandte nach „Ganz gleich, wo ich lebe, wenn ich nur ein Stück Brot habe. Hätte ich nahe Angehörige, dann wäre es etwas anderes!" So dachte Ferdi nande. Sie gewöhnte sich sogar an ebenso wie sie sich .in die russische Sprache gewöhnte. Deutsch sprach sie ja auch nur mit den Kindern! Ihr Russisch belustigte freilich die anderen, und mit gutmütiger Ironie wurde ihr oft gesagt: und Gefälligkeit. So vergingen zwanzig Jahre. Die Kinder, die sie unterwies, wuchsen inzwischen heran Himmelsrichtungen auseinander. „Fräulein" mietete sich ein kleines Zimmerchen und lief von morgens bis abends herum, um Stunden zu geben. War sie glücklich? Sie hatte gar keine Zeit darüber nachzudenken. Ihr ganzes Leben war ein ununterbroche ner Werktag. Der einzige Lichtpunkt in ihren Erinnerungen blieb der Konfirmationstag. Damals bekam sie ein neues weißes Kleid und sie ging wie eine Prinzessin zuin Abend mahl. Sie 'hatte keine Freundinnen und wußte auch nicht, wlls Liebe ist. wahrscheinlich war sie wenig anzie hend. Die Zeit huschte vorbei, ohne irgend etwas neues in ihr Leben hin einzutragen. Eines Abends war sie bei Bekann ten zum Tee. Unter den Gästen be fand sich ein junger, japanischer Stu dent, der in Petersburg die Universi tät besuchte. Er war gekommen, um Abschied zu nehmen, da die Sehn sucht ihn nach der Heimat trieb. „Fräulein" kannte diesen kleinen, schwarzen, schweigsamen Menschen schon lange, der sich um sein» tung, ohne selbst eine Aeußerung zu machen. Plötzlich stutzte sie. Die Stimme des japanischen Studenten klang auf einmal so freudig, so lei denschaftlich, als er von dem Glück sprach, von der Sonne des seinen nie hatte ihr Ohr dergleichen vernom men. Erstaunt richtete sie ihre farb losen Augen auf den Studenten und Begegnete seinem b.gcisterten, heißen „Nicht wahr, Fräulein, nur in der Fremde wird man sich erst so recht seiner heißen Liebe Vaterland bewußt?" sagte er, sich an ihr wen- (sllte. Vor Verlegenheit traten ihr die Tränen in die Augen. deutsche Mädchen senkte den Kops tief ging zu Bett, aber sie konnte nicht einschlafen. Die Hände über der flachen Brust lag sie unbe- und Verehrung seines Vaterlandes einen ungewöhnlichen Adel verlieh. Mit welcher Leidenschaft hatte er von der heiligen Pflicht gesprochen, sein Vaterland zu schützen und zu fördern! Sie dagegen hatte nichts Eigenes mehr, weder Gedanken noch Sprache, weder Religion noch sogar einen Na men., Sie war nur das Fräulein, das dazu lebte, um die Wünsche und die Launen anderer durchzuführen. Tränen füllten ihre Augen, als sie sie schloß, um sich in Erinnerungen der Kindheit zu vertiefen. Es wurde ihr seltsam weich ums Herz, und un bekannte Saiten schienen dort plötzlich zu erklingen. Sie sah die schöne Stadt Berlin ..., die kleine Ferdi nande geht an der Hand der Mutter Unter den Linden, die von Sonnen strahlen überflutet werden. Ein Beil. chenduft ist in der Luft zu verspüren, und die Mutter drückt zärtlich ihre kleine Hand/ „Bist Du müde, mein Kind?" Und sie antwortete: „Ach nein!" Wäre sie doch gern mit der Mutter bis ans Ende der Welt ge gangen, um nur ihre lieben Worte zu hören. Das arme Fräulein weinte immer heißere Tränen, die ihre Wangen uno ihre Kissen näßten. „Fräulein" war auf einmal nicht wiederzuerkennen, als ob ihr irgend ein Glück zuteil geworden wäre. „Sie sind wieder jung geworden, Fräulein, was geht denn mit Ihnen vor?" fragten die Leute. Sie lächelte nur und zuckte mit den Schultern. Das war ihre ganze Antwort. Vom Morgen bis zum Abend lief sie herum und gab Stunden. Sie brauchte ja Geld, viel Geld, um ihren Plan durchzuführen, und deshalb mußte sie auch sorglich sparen. Anstatt des Morgenkaffees trank sie jetzt nur un gesüßten Tee und das Weißbrot ge wöhnte sie sich auch ab. Das Mit tagessen bestand neuerdings nur noch in einem trockenen, kärglichen Imbiß. Eines schönen Tages, als sie er schöpft zu der Stunde erschien, sagte sie tief aufatmend: „Nach zwei Wochen kehre ich für immer in mein Vaterland zurück!" „Ach, Unsinn, Sie haben ja gar kein Vaterland!" erwiderten die an deren lachend. Armes Fräulein, sie preßte die Lippen zusammen, und zu Hause angelangt, brach sie in Tränen aus und flüsterte: „Die grausam?» Menschen wollen mir das Recht auf ein Vaterland absprechen und ich hätte doch auch gern mein Leben her- Wie dankbar bin ich dem japani schen Studenten! Er hat mich zu mir selbst zurückgelehrt und die Vaterlandsliebe in meiner ermatteten Seele wieder geweckt, !>ie jetzt zu ei nem neuen Leben erblüht!" Wie reich erschien ihr auf einmal die Welt! Sie wollte sich in der Heimat der Liebesarbeit widmen und von der Sonne des Vaterlandes bescheinen iassen. Mit dem benachbarten Krämer, bei dem sie ihr Stückchen Wurst laufte, mit dem Lehrling im Teegeschäft, mit der Brothändlerin und mit jedem Menschen sprach sie von ihrer Reise nach Deutschland. Die kleinen Leute, bei denen sie wohnte, fuhren zur Somimrsrische aufs Land. Fräulein blieb allein im Hause und die Frau des Schwei zers bediente sie. Mit heftigem Kopfschmerz kam Fräulein eines Tages von der Stunde nach Hause, und am folgenden Morgan konnte sie vor Schwäche nicht aufstehen. Der Arzt wurde herbeigerufen und er klärte: „Ein Nervenfieber bei unge wöhnlicher Entkräftung, man mutz die Angehörigen benachrichtigen." „Sie hat keinen Verwandten in der Welt!" erwidert« die Frau des Schweizers, und an die Kranke sich „Sie phantasieren immer vom Ver späten des Zuges und vom Reisen, wohin wollen Sie denn in Ihrem Zustande reisen, denken Sie doch lie ber an den Tod!" Ferdinande schluchzte lange, und am Abend war das Fiebek gestiegen und der Atem noch schwerer als am Tage geworden. Die Frau schob ihr das Kissen zurecht und hörte sie mur meln: «Wie schön unsere Veilchen duf ten!" Dann sank der rechte Arm leb los am Bett herunter. Armes Fräu lein, mit einem tiefen Seufzer war sie -in eine neue Welt hinübergegan gen, wo das allgemeine Vaterland der ganzen Menschheit zu finden ist. Jetzt war auch für sie alles ausgeglichen. Da« Abscblelliedneii. Das geschmacklose, seelenlose und häusig endlos in die Länge gezogene Abschiednehmen wird von einem Plauderer in einer bayerischen Zei tung trefflich gegeißelt, indem er sagt: Unsere Abschiede sind seelenlos ge worden. Die Mechanisierung unseres Lebens hat sich auch auf das Adieu erstreckt. Mechanisch und verbindlich murmeln wir: .Hat mich sehr ge freut". „Bitte, ganz meinerseits." «Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin." „Besuchen Sie uns so viel leere Reden. Es soll mir einer jenen weißen Raben zeigen, der beim „Sehr gefreut" auch in der Tat die Freude fühlte, von der sein Mllnd zu sprechen weiß. DaS Gegenteil trifft meistens zu: Wer wirklich Freude hatte, spricht beim Abschied nicht davon. Und erst das „meiner seits" und „ihrerseits", was sind, das doch sür hohle Bälle geworden, die auf hohle Trommeln fallen und den vorgeschriebenen Gefellschastslärm vollführen. Auch der gerührte Abschied ist me chanisiert. Und ordentliche Leute springen, wenn sie den Besuch zur Bahn begleiten, noch einmal zurück und holen sich zwei neue Taschentü cher aus dem Schrank, eins sür's Weinen, eins sür's Winken. Und wir kennen alle jene guten, wohlerzoge nen Seelen, die ein sür allemal die selben Tränen zur Verfügung haben, mag ein Onkel fortgehen oder eine sagte man früher wohl weniger beim Abschied, aber das Wenige hatte mei stens eigene Prägung, war keine ab gegriffene Scheidemünze. Es mochte auch geschehen, daß einem das Beste, was man zum Abschied hatte sagen wollen, erst nachher einfiel. War immerhin noch besser, als wenn man heute Tinge sagt zum Abschied, die einem gar nicht eingefallen sind. Die einem gar nicht einzufallen brauchen, weil sie im Register stehen. Je län ger dein Register, das du zum Ab schied ziehst, desto sicherer wird es von dir heißen: . . . einmal ein net ter Mensch, der weiß, was sich ge hört. Es gibt wahre Abschiedsvirtuosen. Sie können viertelstundenlange Ab schiedssätze drechseln. Auf dem Do »aufchifs von Linz nach Paffau sa hen wir einmal Familien, die vier Stationen lang voneinander Abschied nahmen: „ . . . . und grüßen Sie die Theres' und den Maxl die Lies, nicht vergessen, gelt und Wenn's den Tyrasl nicht von mir vergessen Sie nicht aufs Wiederkom men und schreiben S' uns recht bald a Ansichtskart'n oder so was, gelt und es war uns eine herz liche Freude so, bei Ihnen auch? das ist schön von Jhnne aber bei uns war die Freude wirklich grö ßer, auf Ehr und Seligkeit und, jeffes nein, jetzt hätt' ich beinah den Aloys vergessen und den Herrn Grünhui daß Sie mir die fein auch schön grüßen . . ." Aber da die Stationen falsch berechnet hat ten, so daß eine Pause eintrat. Ver legene Gesichter, aber nur einen Au genblick: „Und grüßen Sie mir den Maxl und die . , ." Man hatte einfach die abgespielte Walze wieder aufgelegt. «chö«hett»wert »er Orientteppich«. Wie kommt es, daß die orientali- Wertschätzung erfreuten? In Palä talischen Teppichweberei anführt, eben aus einer Zeit hervorgegangen, welche die SchönheitSwerte wirtlich zu würdigen verstand. Die heutjge Generation ist zu sehr verwirrt, zu sehr beeinflußt in ihrem Kunstge schmack, als daß sie über derartige Phänomene ein sicheres Urteil fallen könnte. Was jedenfalls das Auge des Europäers noch heute entzückt, sind die unvergleichlichen Farben, die mit so feinem Verständnis gegeben sind, daß sie n»5 möglich waren aus Grund einer ganz besonders gearte ten Zeichnung. Auf diesem Gebiet haben vor allem die Perser geradezu Klassisches geleistet. Un galant (in den Laden eines Optikers tretend): „Ich möchte gern eine Brille kaufen, schöne Frau!" Optiker: (aus dem Nebenzimmer zu seiner Gattin): „Da kannst Du gleich die schärfsten Nummern vor legen, der Herr scheint sehr kurz, sichtig zu sein!" . . Verfehlte Dr»h«ag. ' Mutter: „Wenn du dein Brüderchen noch einmal schlägst, Hank, dann wird es krank werden und sterben, und da wird man es auf den Kirch hof fahren." Hans (begeistert): „O Mama, darf ich da neben dem Kutscher sitzen?" Eine Geschichtskundi ge. Herr: Der Musiker war doch früher zweiter Geiger im Hoftheater- Orchester? Warum mag er da wohl weggegangen sein? Dame: Aus Ehrgeiz. Er dachte wie Julius Cäsar: Lieber der Erste im Caf6 - Variets, als der Zweite im Opern - Orchester. Hausknecht (der einen Zechpreller an die Luft setzt): „Schwerebreit, jetzt fliegt der Kerl gerade dem Radfahrer in die Flanke. Na, nun kugeln beide umeinander." „Gott sei Dank, der Radfahrer schwingt sich wieder auf sein Rad. —« Ha, das ist ja der Kerl, den ich 'rausgeworsen, und der Unschuldige bleibt Tennis - Partie. „Du hast aber heute ausfallend schlecht ge- Bälle nicht ordentlich zurückgefchla ' td t gesagt, seine zukünftige Frau müsse kräftig zuzuschlagen."" TrennnngSgrund. Richt er: „Und warum leben Sie nicht mit Ihrer Frau Angeklagter: „Nu, wenn Se mir immer einsperren!" Gast: „Alle Wetter! Um neun Uhr segehen denkt?" Kellner: „O doch! Seit zwölf Uhr ist er am Abrunden!" l —lm Schlächterladen. Kunde: „Also, diese vorzügliche Sa lamiwurst hat Ihr Sohn fabriziert. Ist das der mit den künstlerischen Neigungen, der auch die hübsch:» mi!"