"Orplid, mein Land. (8. Fortsetzung). Und Adelheid? Er riß sie mit. Was ihm jedoch Lebenselement zu sein schien, bedurste bei ihr mehr und mehr des künstlichen Sichhinein» steigerns. Wie ein paar Kinder waren sie noch nachts durch ihre zwei kahlen Räum« getollt und dann sehr spät erst schlafen gegangen. Diether reckt« sich wohlig in feinem Bett. Solch dienstfreier Morgen, den Gottesgab«. Behaglich blinzelte er in die Sonn«, die goldig wie im Sommer durch sehr gelbgecremte Vorhänge schien. Auf einmal fuhr er auf, Heide! Wo war denn Heide? Nebenan im Zimmer hörte er Ge räusch. „Bist du drinnen, Adelheid?" rief längst sort." „So! Wissen Sie wohin?" „Nein! Frau Baronin geht doch jeden Morgen um dies« Z«it." > „So! Ja, ich vergaß." Diether kleidete sich hastig an. Sonderbar, nicht auf ihn zu war ten. Jeden Morgen ging sie? Dann mußte es denn doch eine feste Verab redung sein. Wohin? Ach, natürlich hollie si« Hans-Gebhard ab oder war doch bei ihm. Selbstverständlich. Aber sprach seine Mutter nicht beständig Und doch jeden Morgen fort? Ge rade die Stunden, die er im Dienst war? Unruhe packte ihn. Gedonken ka men, die er schon im Entstehen ver abscheute. Er haßte sich selbst, weil dennoch. Wo war Adel Er hatte sie mit Menginsky spre- Ohne bestimmte Absicht hatte er Tür klopfte. „Ein Brief für Herrn Leutnant. Der Bote wartet. Achtzig Pfen nige." Warum erschrak er denn nur so? Doch nichts natürlicher als ein Brief. Kamen nicht täglich Einladungen, Absagen und dergleichen? Er riß dem Mädchen das große Geschästskuvert förmlich aus der Hand. Ehe si« mit ihrem Markstück das Zimmer verlassen hatte, öffnete er mit hastigen Griffen —zerfetzt flog das Kuvert zur Erde Und dann las er las mit ent setzten Blicken, begriff und faßte «s doch nicht las aber- und aber mals und faßte an seine Stirn fragte: „Ist denn das wahr? Kann das denn wahr s«in?" Brief! zu. Eine halbe Stunde später schritt ein blasser Mann die Treppe des großen Bureaugebäudes der Firma wieder hinunter. Er ging gesenkten Hauptes, sah nicht die Grüße, die ihm galten, und blieb er stehen. Er fühlte sich Plötz- Er sah nach einem Wagen auS, Ein Stand schien hi«r nicht zu sein aber vor dem Haus gegenüber fuhr eb«n ein« Droschke vor, ward die frei, so wollte er sie benutzen. Eine Dam« stieg aus, zahlte dem Kutscher und trat schnell in den Haiiseingang. Adelheid! Diether Locknitz blickt« um sich wi« «in Verrückter. Er suchte den Namen konnte ihn kaum lesen. Mühsam besann er sich. Dies das war doch die R.-Straß«, und das große Gebäude drüben, eine neu«, elegante Mietkaserne, das war doch Nummer It>, und da wohnte doch da wohnte doH Herrgott nur «in paar Minllten noch den Verstand behalten bis man's begriffen! Bis er faßte an seinen Kops, sah noch einmal durch den rot«a Nebel an und fagte laut vor sich hin: „Da wohnt M'.nginsky." Weiter konnte er nichts denken. Un tergetaucht war alles, der Brief, sein« Folgen, die Auskunft eben beim Chef d«r Firma alles, alles nur die Schauer der Eifersucht jagten durch seine Glieder. Er ging über die Straße, öffnet« die Haustür, stieg die Treppe hinan, wie von fremder Gewalt getrieben. Auf jedem Treppenabsatz blieb er stehen und las die Schilder an den Türen nirgends der Name, den er suchte. Ab«r konnte er nicht doch da Wohnen? Als -sogenannter Astermie ter? Möglich, obwohl kauzn anzuneh men. Bei Riesengagen bewohnt man eine Etage und hat ein Namensschild an der Tür. Trotzdem erst mal weiter hinauf. Er stieg höher, rot« Wolken vor den Augen, die Glieder schwer wie Blei, ein Sausen vor den Ohren und in jedem Herzschlag die dröhnend«» Worte: „Wenn ich sie finde, töte ich sie." Jetzt die letzte, die vierte Trepp«. Rechts ein« halboffene Vorplatztiir. Aus der Stube dahinter klangen. Kla vierakkorbe und nun «ine ausgesunge ne Tenorstimme. Heiser, zerbrochen, ab«r mit unvergleichlicher Kunst schien sie jetzt in perlenden Passag«n bis in den Himmel zu klettern, bald ruhte sie im wundervollsten Pianissi mo in langgehaltenen Tönen, in.Mi lien nicht die arme schwache Kehle, in denen «ine musilerfüllte S«ele in seinst geschliffener Vollendung sang. Diether trat lautlos in die Tür. Er sah eine hager« Männergestalt am Klavier. Aus dem dunklen Kragen Jacketts reckte sich der lange Hals in erschreckender Magerkeit. Emilio Gavotti» elend, verfallen, ausg«sungen, einst der Gott der Neben ihvi stand Adelheid. Diether Meister! Was müssen wir Jungen „Ich muß jetzt fort. In der Küche steht ein Körbchen. Trinken Sie den Wein aber auch! Und das Fleisch nicht vergessen!" Diether trat auf den Vorplatz zu rück. Im nächsten Moment kam Adelheid heraus. Er faßte ihren Arm, ehe sie zu einem Erschrecken über sein plötzliches Auftauchen kam. „Was ist das hier für eine Num mer, Adelheid? Bin ich verzückt oder kann ich nicht mehr lesen? Hier, hier Sie sah ihn verstört an. „Menginsky?" Si« preßte die Lip barhaus. Dies ist 10»." „So so!" Er ließ ihren Arm los, griff aber gleich wieder nach ei ner Stütze am Geländer. Er taumelte auf seinen Füßen. „So so! Und was wolltest du hier?" Nun wurde sie rot. „Stunden nehmen. Töne lernen. Bei Emilio Gavotti", sagte sie verle gen, fast abbittend, dabei mit einer da, die Sorge, die riesengroße Sorge, Als unten das helle Licht auf sein Gesicht siel, erschrak Adelheid. „Diether! Wie siehst du aus! Ist es möglich? Du hast Verdacht ge habt den Verdacht?" „Laß, Adelheid, laß! Ja, ich war dacht! Ich bitt's dir ab, Heide!" Mutter!" seh»«- Und der Brief, den Hartwigs von Locknitz seinem Neffen am Morgen ins Haus geschickt hatte, lautete: „Mein lieber Diether! bei Gott nicht! Alles war «hr- und ehrlich hätte ich alle Zusagen und Verpflichtungen erfüllt, zu Drj. nem, nicht allein zu meinem Vorteil, wenn der auch selbstredend wie immer obenan sür mich stand. Wie soll ich Dir'» schildern? Nimm die Bibel zur Hand. Schlage alle Stellen auf, die von Sündenvergeltung handeln, dann hast du wenigstens den Grund, die Ursach«, wenn auch noch nicht das „Wie". Die alte Geschichte, die aber nur glaubt, wem sie selbst passiert: Not ist bittrer als der Tod. Und dabei nützt kein Untersuchen, ob sie selbst verschuldet ist oder nicht. Es ist schon richtig: Mehr als einmal war mir in meinem bunten Leben je des Mittel zum Zweck r«cht. Wer mal so gründlich gehungert hat, wie ich, kann's begreifen Du nicht, Ihr alle nicht. Euch war ich stets der Taugenichts, nicht aus Not, son dern aus Leichtsinn. Und wie ein solcher handle ich nun auch an Euch. Nicht mit Vorbedacht. Noch «inmal nimm die Bibel zur Hand, da drin steht's zu lesen. Aber einige Details bin ich Euch doch wohl schul dig. Also, wie ich da mit der Kau tion in der Tasche von Dir komme und mir gerade nach manchem Jahr die W«lt darauf ansehe, daß sie doch ein ganz passables Institut ist, das einem allemal dasselbe Gesicht wieder mir und strickt die Hand aus eine nicht sauber? Hand, Diether. Zehn tausend Mark mußte ich ihm geben, dem Mahn«r aus der Vergangenheit mußte. Sonst bei Gott, mit Zähnen und Klauen hätte ich mich gewehrt. Nachgeschlichen ist er mir, der Te«fel. Solang« ich im Elend saß, ließ er mir Ruhe, jetzt drängt «r die schmutzige Hand: „Bezahle! Halb part wie damals." Wärest du auch mitgekommen zu Köppers but. Und als das Gespenst, dieser sammengehauenen Hoffnung, ein elendes Wrack unter elenden Trüm mern^ — da in Verzweiflung griff ich Das Defizit wieder einbringen! Ja wohl, nur das, nichts anderes. Tau sendmal geschworen, tausendmal ge brochen. Ich kenn' mich gut aus in allen Tricks aber diesmal? Hatte ich mit noch Füchsen zu tun? Fehlte mir die Ruhe? Grinste „Zu Ende! Zu End«, alter G«nosse!" Kurz, ich hatte kein Glück! So ums Morgengrauen herum war's alle mit Weiß der Henker, wie es kommt so, 'n letztes Valet wird einen? dort leichter als in der Heimat. Ja, die Heimat! Verpfuschtes Debüt also runter von der Bühne! Alt«r Fatalist was murrst du? Hast «ben dein bestimmtes Schicksal zu erfüllen. Was weiter? Nur, daß ich Euch mit hin einriß. Diether verzeihen könnt Ihr nicht aber wenn Ihr verstehen könntet! Still hatten die bebenden Finger den Brief wieder auf die Tischplatte gelegt, und das hilflose, zitternde: „Was nun?" war ohne Antwort ge- Mine hatte Hans-Gebhard geholt, di« Erwachsenen standen erkaltet auf dem Herd. Das treue Geschöpf war Ärgerlich die jungen Herrschaften hier war«n, gab's nichts als Aufregung. Wer sollte das aushalten? Alte Leute Diether, den kannte sie doch, d«n schmiß so leicht nichts um. Sie setzte sich mit dem Kind auf den. „Was tun? Es muß doch was ge schehen." —Er sah an sich herunter. ,Vorspuk des Zivil! Denn den bunten Rock, den müssen wir doch wohl ausziehen. Und zwar als erstes." Adelheid schluchzte auf. Sie hatte es die ganze schrecklich« Zeit über ge wußt. Di« alte Frau aber fragte hilflos: „Muß das d«nn sein, Diether, so gleich auf den Stutz? Es liegt doch gensverluft! Wenn du doch so lange im Dienst bleiben könntest, bis sich was anderes hörte?" Di« bangen zagenden Worte klopf ten an Diethers Gewissen. Und >v«il sie ihn peinigten, war er brutal. Nun sollte auch alles heraus. Alle Torheit, alle Angst. Schonungslos sagt« er: „Ich hab' ab«r Schuld«n, Mutter! 'nen Hausen Schulden! Frag mal Adelheid geklopft volle Schubla den: Rechnungen, Rechnungen und kein Fetzen bezahlt." Die armen alten Aug«n richteten sich auf die Schwiegertochter. Adel heid konnte nicht antworten. Sie glitt von ihrem Stuhl und kniete neb«n Frau von Locknitz nieder. Ihr ganzer Körper bebte in Weinen. Diether starrte in stiller Verzweis lung aus die Gruppe. Es wollte ihn neben sein Weib zu den Füßen der alten Frau niederzwingen. Aber er haßte jedes Pathos, und auch jetzt brachte ihn die Szene, der vielleicht ein Hauch des Theatralischen anhast«n mochte, nur zu bitterer Selbstverspot tung . „Ja, Mutter, Locknitzer Blut! nen. Ich sitze also drin. Total! Bis an den Hals! Der famose Onkel Hartwig hätt's selbst nicht besser ser „Meine Schuld ist es, Mutter! Meine! Ich hätte vernünftig sein müssen. Diethers Verschwendung nicht zulassen dürfen. Um ineinetwil? Vergeltung." Sie richtete sich auf und strich ihr wirres Haar zurück. „Das macht, wir hatten da! Kind nicht und kein Heim, und die alte sollte totgemacht werden, begraben werden unter Futter und Tand. Ich hab' die Schuld, Mutter, ich allein, Denn was Diether tat> gab ihm alles nur sein große, groß« Liebe Sie stand jetzt aufrecht. Ruhig und gefaßt. „Ich werde es gutma chen, Mutter!" Sie trat an den Schreibtisch. In einer altmodischen Mapp« lagen alt modischgroße Bogen Aktenbogen „Komm, Diether! Das erste: Schreib dein Abschiedsgesuch." Die alt« Frau kauerte sich mit ei nem Wehlaut zusammen. Die Gatten standen sich gegenüber. Auge in Auge, wie Gegner. S«in Bronzegesicht ward fahl, in ihre feinen Züge stieg eine leise Röte. Entschlossenheit lag um „Was willst du tun?" „Was sein muß, Diether!" „Adelheid! Wenn das ge schieht! Das ist mein Tod, Adel heid!" „Es ist das Leben, Diether! Ein bessere bisher, denn jetzt werden Mit so viel Genugtuung, als sie nur in ihr weiches Gesichtchen zu le gen vermochte, und so viel Hochmut, als ihre Haltung nur aufbringen konnte, hatte Almut Thordikken vor blickt, die Doktor Albin und sein Hab und Gut von bannen führte. „Er ist so unvornehm, nicht wahr, Sigrid?" sagte sie und zog die schmalen Schultern hoch. „Unvor nehme Menschen kann man doch nicht um sich haben." „Kleine Hochmut! Als wenn man sich die Menschen immer wählen Und für Karsten müssen wir doch recht wählerisch sein", setzte sie weise hinzu. „Und du mußt fiedeln hören. Nicht bloß Kommerslieder hacken", hatte Sigrid geneckt und sich höchlichst über des Mädchens würdevolle Antwort „Gott ja, Sigrid, wenn es sich eben vereinigen läßt." im Leben, als Thordikken ihm nach Ablauf der ersten Monate in höf lichster Weis? eröffnete, daß diese ment geboten habe. Doktor Albins kräftig - gesunde Art s«i für einen so sensitiven Kna- Richtige. „Aber erst recht! Der Zimperlich keit Pardon der Sensitivität da wohl nicht fehl, zunächst durch Frau Holdersen suggeriert ist. Die durch Abneigung ausgezeichnet." Thordikken stand aus. Eisig re serviert bis iik die Fingerspitzen. «Ich wünsche keine Kommentare zu geben, noch weniger zu empfan gen/ sche in Aesthetik, Ethik un! sonstigen subtilen Gefühlen! Nee, Gott soll dank meiner Veranlagung gut gefah ren bin. Bremer Kaufherr! Ja. Kuchen! Nichts von dem gesunden Schlag. Die Holdersen, dies äthe risch verklärte Weib, macht den Al lie, die Almut, heranpirschen konnte. Ja, Kinners hütet euch vor den Frauen mit den Madonnenaugen! Das ist der Extrakt meiner Erfahrung aus der Episode: Villa Thordikken". Nach einem langen Zug aus sei nem Bierglase erzählte er weiter: „Mein Nachfolger is 'n gottvoller Kerl. Kein Lot Fleisch auf den Kno chen alles Seele musikalische Seele! Blasses Jdealistengesicht, Aug«n. Und die schmachten so her um in Demut und keuscher Resigna tion. Die Frau von Locknitz, die schöne Adelheid, hat dies Gespenst ausgegraben. Kantorsjunge, Heimat, Kindersreundschast. Jedenfalls ver danke ich dem elegisch - sentimental- Na Prost, Pinder! Es gibt nichts Schönres aus der Welt als die Frau en! Aber sie müssen von Fleisch und Blut sein! Prost!" nein Wort erwähnt hatte. Karsten aber hatte, als schon längst das Wagenrollen verhallt war, init angstvollen Augen gefragt: „Ist er wirklich fort, Tante Sig rid? Oh, ich konnte feine Stim- Doktor Hollmann leiser spricht? Wenn er es nicht tut, werde ich ihn darum bitten. Sonst kann ich wieder herauf, ging den Ost«rdeich an der rauschenden Weser entlang und stand plötzlich im Vestibül mit nichts in der Hand als seinem Geigenkasten. Und da geschah etwas Unerwarte tes. Ehe der Dien»r ihn noch zum Ablegen veranlassen und melden konnte, stand Almut, des Hauses kühl - hochmütige Tochter, vor ihm, nahm ihm den Kasten aus der Hand und sagte: „Sie darf gewiß nicht kalt ste hen?" Und Paul Hollmann ließ es ruhig geschehen. Er sah das jung« feine Kind und dachte: „Sie ist Malve ähn- Sigrid kam, ihn willkommen zu heißen, schließlich trat auch Thordik ken in die offengebliebene Tür und so begrüßten sie ihn alle schon im Vestibül wie einen langerwarteten, dert. . Es war ein ruhiger An stand in seiner Haltung, keine Spur von Unsicherheit in leinen Bewegun gen. Hier, in dieser Atmosphäre des seinen Herzenstaktes fand er sich gleich zurecht war es doch diesilbe Lust, die in Beekendorf und in Malves Heim wehte. Karstens Rollstuhl war in beque me Nähe an den Teetisch^geschoben. still?" mit einer Aufmerksamkeit, wie sie kaum einem Gast zuteil geworden. Aufträgen nachkommen können." Er sprach etwas ungeschickt und gedrechselt, sobald auf Malve die Rede kam. Sigrid merkte es nicht. Sie fragte weiter nach allen Kleinig keiten, nach dem Klavier, von dem Malve voller Rührung über ihrer Mutter Güte geschrieben, und wollte di« Art von ihrer Tätigkeit und die Persönlichkeit des jungen Kunstschul direktors genau beschrieben haben. Plötzlich fragte Almut mitten in einen Satz hinein: „Ist sie schön? So schön wie Frau von Locknitz?" lich nachjenk- Welt für Paul Hollmann ein völ lig neues Gesicht. Das Bedrückte, Suchende wich aus feinem Wesen. Das unglückliche Ge fühl, nicht auf dem rechten Platz zu stehen. Ernst. . gen, denen im grellen, nüchternen Licht des Schultages etwas Phan tastisches anhaften mochte, erschie- Nutzbrinaung er selbst am meisten bezweifeM. Statt einer Schar röbuster, zu ben. „Nicht mit halber Kraft an et was Herangehen! Besser von der hoher, sternengleicher Gedanken! Reißt der Sturm dem Lebensfchiff Segel und Mast herab, verzage nicht! Zieh Mast! Und strandest du abermals, nicht zu erfüllen"/ feins edelstem Inhalt, von Glauben und Streben, zu sagen. Er, der so Stunden an Malves vom Lampen licht sanft überglänztem Teetisch nicht allezeit Brosamen gewesen un es heißt, ein Talent besitzen und es nicht gebrauchen dürfen, der innerlich lebenslang mit feinen Meinungen und Ueberzeugungen gegen die bestehende Norm angerannt war; er predigt« hier, wo ihm gleichsam die Rede frei gegeben war, ohne Unterlaß von To ten der Nächstenliebe und vom Kampf um der Menschheit hohe Güt«r. H«ldengestalt nach an die Hand und wiederholte sich die Worte: „Alles, was wir an Edlem, an Liebe in uns sllhlen, das sollen (Fortsetzung folgt). Höhere Tochter. Land ich jetzt." Nichte (auf Landbesuch): »Sind sie auch stallrein?" Liir Sie IKiicbe. Saures Schweinefleisch, kin Stück vom Kamm wird in Por tionsstücke zerteilt, die kurz und dick sein müssen. Diese Stücke werden i>» Wasser, mit reichlich in Scheiben ge schnittenen Zwiebkln, Salz, Pfeffer. 1 bis 2 Lorbeerblättern und etwa» dünne Brühe wird mit etwas w Palmona gebräuntem Mehl leicht seimig gemacht und über dem Fleisch angerichtet, nachdem man sie durch passiert hat. Man reicht Sauertraut, und Kartoffelbrei, auch derbe Mebl tlöße zu diesem äußerst wohl schmeckenden Gerichte, das durch eine» Zusatz von Maggiswürze noch geho ben wird. („Pnrsnips"), die als Wintergemüse Arbeit angesehen. Dies kommt jedoch erst an zweiter Stelle in Betracht. Größer als der Verlust an Zeit »st der Verlust an dem Gemüse, den man durch oft noch dickes Schälen erleidet. Man kann dies Gemüse rasch und iaühelos abziehen, wenn man dabei wie folgt verfährt. Die sauber ge waschenen und gebürsteten Wurzeln werden oben und unten beschnitten: eben schneidet man den Kops weg. und unten das spitz« Ende. Man hat in einem Kessel Wasser zum Koche» gebracht, wobei man jedem Quart Wasser Teelöffel Backsora zugibt. Man legt die reinen, ungeschälte» Wurzeln in dies kochende Wasser un!» läßt dieselben darin einmal auskochen, um sie dann in kaltes Wasser zu le gen, worin man sie, genau wie To kocht man das Gemüse wie üblich gar in Salzwasser. Gutes Kalbsg o u l a s ch. Drei Pfund Kalbfleisch (Hals, Brust Butter sügt das Fleisch Eßlöffel Mehl mit einem Vier telliter saurer Sahne, gibt dies daz» und läßt es verkochen. In tiefer Schüssel mit der durchpassierte» Reis, Nudeln sind als Beigaben pas». send. Currysuppe. Man brauch» dazu ein altes Huhn und etwa 1 Pfd. Rindfleisch. Nach Beliebn» voll Currypulver hinein, gießt ei» Glas Portwein und ein Glas Sherry in di« Suppe und reibt die grüne Streifen geschnitten hineinzugebe». Auch die Einlage von Reis ist zur und entspricht dem echten indische» Gericht. gießt eine dünne Schicht Eierluche» in heißes Fett und läßt diese au? dem Feuer fest werden. Dann ver marinierte Bananenscheiben darauf gießt ein« zweite Schicht Teig dar über und backt die Omeletten wie ge wöhnlich fertig, oder man streicht zwischen je zwei Omeletten eins Schicht von folgendem BananeninuS» eine sehr angenehm schmeckend« Mar melade! 12 große, nicht allzu gelbe Bananen werden geschält, gevierteilt, mit wenig kaltem Wasser angesetzt uitd nicht allzu weich gekocht. Durch ein Haarsieb gestrichen, setzt man et wa» Zitronenschale zu und gibt auf 1 Pfd. Mus Pfund Zucker. Die» läßt man zusammen alifkochen. Fudge. Zwei knappe Tassen Zucker, 1 Tasse Milch, >5 Viereckchea bittere Chokolade, 1 gestrichener Etz tössel Butter, 1 Prise Salz. Zucker. Milch und Salz über schwaches Feu er setzen, die Chokolade mit einem Messer sein dazu schaben, die Butter ivird erst zugefügt, nachdem diese Masse einige Minuten lang gelocht bct. Um zu erproben, ob der Candy fertig ist, läßt man Teelöffel voll in eine Tasse kalten Wasser» trcpfen, und wenn dies eine weich? Kugel formt, die man herausnehme» kann, dann ist die Masse fertig. Nach Belieben kann eine Tasse gehackter Nüsse dazu gefügt werden. Die Kasserolle wird nun in eine Schüsse! gesetzt, die etwas kaltes Wasser ent hält. Man rührt nun, bis die Masse stürzt si/auf eine butterbestri chene Platte, drückt sie flach aus einander. So lange es noch möglich ist, muß man dann kleine Vierecke schneiden, oder sie mattieren und au»« iinanderbrechen. .