ver Vetter. Die Gutsarbeiter gingen durchs Tor von Bernhardinenhof. Es war >?rst Nachmittag, aber fast dunkel. Auf dem Gutshof standen schmie rige Tümpel. Die Arbeiter blieben an der Ram pe stehen, stampften den Kot von den Stiefeln und gingen hinein. Am großen Tisch in der Mitte «in Name gerufen wurde, so gab es «llemal eine Bewegung nach beiden Seiten. Dann erschien irgendeiner der schloß die Lücke sich, bis der Nächste hinausschritt. So ging es schon eine ganze Stun de. Oberinspektor Trettin sah auf die Menschenmauer vor sich. Wollte es denn noch kein Ende nehmen? Aber es half nicht. Und er schrieb seine Zahlen weiter. DaS Mädchen rief zum Abendef- D b s fch ll ch ' Bl ck sie nicht zu viel ästen", be hauptete Stabenow, der zweite Ver- Ganz entschieden zu unrecht, teuer?" doch Ihre Meipung gehörig gesagt?" gehörig." Later?". . . du denn bisher auf dem Monde ge lebt, Dine? . . Zum Arbeiten wol len wir sie, zum Arbeiten! Wozu sonst?". . Bongard nicht abzuschütteln. „Gewiß, das weiß ich. . . Aber warum nehmt Ihr denn nicht In- Rußland oder Gal,„en oder sonstlro .Ja, Kind, hast du denn deutsche Landarbeiter? . . . Wer bleibt denn noch hier? . . . Das ist's ja «ben! «Sind die Mädels flügge husch! ßdch wß G "nd ha Den?!" .Selbstverständlich!" «s doch Mittel". . . „Mittel zum Zurückhalten?". . . Die gib's! . . . Geh' in die Stadt And kürze die Löhne, Mädel, das Hilsts ter!". . . „Na, da soll doch! . . . Hell Tr«ttin, Herr Stabenow, haben Sie gehört? ... Ja, sag' mal, Dine, bist du am Ende närrisch gewor den? ... Ins eigene Fleisch? . . . Ach, geh, du bist ein Kindskopf, trotz deiner zwanzig Jahre!" Aber Bernhardine Bongard zuckle Di« gute Laune war von der Ta felrunde gewichen. , Schweigend aß man weiter. Nur ganz nebenher wurde noch dies und das: vom Wetter und von der Wirtschaft gesprochen.— Die Beamten standen auf. per Woche herüberkommen. . . Tie kennen ihn noch nicht. . . Jch auch «icht, muß ich gestehen.. . wenigstens nicht, seit er in die Kadettenanstalt trat . . . und nun ist er schon jahre lang im Dienst von Majestät . . ja, was ich sagen wollte: da soll der Förster sein Heil versuchen, vielleicht gei wird die Herrlichkeit ja nicht Hauern!". . . »Herbert schrieb aber doch von län gerem Urlaub, Vater." „So? Aber doch niir dir! . . . Nun, Sie wissen Tret ten. Ali das Mädchen abgedeckt hatte, „Du machst dir wegen Herbert kei ne törichten Gedanken? . . . Wie, Dine? ... ter!? . . .Na, na ... bist junges Blut ... da schützt das nicht! . . . Bist aber meine Tochter! . . Also von vorn herein: Finger davon! . . . „Ist ja keiner von uns . . . kein Stamm, ken läßt, so steht und fällt der In halt seines LebenS. . . Wir wollen ihm sein Teil lassen, aber das unsere .Gewiß, Vater." „So ist es gut! Geh' zur Ruhe, Kind." „Du gehst auch schlafen?" Er nickte. Als sich aber die Tür Sein Gesicht strahlte. , „Schade, daß Sie kein Rittergut" haben, Saldern. . . Ich glaube, Sie würden sich ganz nett drauf machen!" ben, sondern Sie haben sogar recht!" „Wofür aber erst der Beweis zu erbringen wäre". . . teil, brachte der Bursche die Postsa chen herein. Meist Sportblätter. „Wenn es Sie interessiert? Ich „Aber, bitte, bitte! Lesen Sie den her? . . . Äch, der Bursche! Ver stehe schon. Danke Ihnen! . . . Aber die Schrift? . . . Keine Ah- Saldern?" Der lächelte diskret. übern Rubikon oder wie das Dings hieß.". . . Und damit riß «r den Umschlag herunter und las. »Nich neugierig, Saldern?" .Ich? Aber wieso?" „Wollen Sie mal lesen? ... Ist ia nur wenige Worte. Eine Einla dung nach Bernhardinenhof, sonst nichts. „Jch? . . . Aber um Himmels wiuen! Welche Idee! Nee, mei lieber Kamerad. Wo ich jetzt mit dem „Damit kommen Sie „poste restan te", Saldern! . . . Das hätten Sie vier Wochen früher sagen sollen . . . 'ne Idee! . . . Na, und da mir daS nich oft Passiert, will ich sie mal glänzen lassen was? . . . Also von vorne los! .. . Sie wissen ja, fchaft: Erbenkel nebst „Filia hospi talis". . , . tun, spricht Z«us?! , , . Das Erbe, warum nich? . . . Aber die holde Mensch — was, Saldern? ... Na, also! und Glatze?". . . .Und die Folgen?" .Und die Folgen? Wieso denn Weiblichkeit. . . . Na, Saldern . , . kribbelt's?" .Oder wenn ich Furore mache?" „Donerwetter, das wäre! . . . Na, egal! , . . Wissen Sie, Caldern denn wir Reitersmänner! Na ja nich? ... Alle Folgen gehen zur Hälfte, was? Sie die Klitsche etce tera pp. . . . und ich die Moneten . . . das wäre! . . . Na?". . . „Eigentlich . . Wollen's mal b«- Lachend schüttelten sie sich die Winterleid. . . Gäule. ... rechts und links der sausenden Tro, „Und Schneelichtleuchten. . . Mil lionen Gestirn . . . . Die Wälder wie Märchen . . . tief und traut ... Wildgänselaut . . . Und Winterleid?". . . lassen, Veiter?" schirr. . . Um die Wegbieaung schoß daS leichte Gefährt. Und mit dem pfei fenden Wind im Rücken ging's in Messern bei'der tollen Fahrt. Tage Gemeinsamkeit hatten erstehen lassen. »Schach? . . . Aber gewiß, Vä- Äast?' „Uebrigens ist doch die Bibliothek geheizt, nicht, Bat»? . . . Vielleicht interessiert die den Vetter?" .Sehr. Jch will nicht verfeh len". . . mit. Väterchen schläft sein Stünd- Und sie schritt mit Saldern hin aus. ' »Papa hat nämlich Glück gehabt. «War's nicht Adelgund«?". . , .Adelgunde?". . . „Du sprachst doch heute im Schlit du?" „Ja. Hieß sie nicht so?". .. ter!" Da begann sich der Vetter für die Waffen in der Halle zu interessie- Eine verteufelte Geschichte, in die Und kein Ausweg. Was hatte er in den Tagen Angst law er gar nicht mehr her aus. Tausend Glück, daß in acht undvierzig Stunden der Urlaub ab lies! Idee gehabt hätte. . . . den! Bongard" war ja lein Unmensch. Und pfeifend stieg er Dine nach. ' das Wild austreten sollte. scher. „Du, . . ist dir's zu kalt?" Sie schüttelte energisch den Kopf. Trotzdem aber rückte er etwas nä- fühle Büchse. ... „Hohe! Lampe! Vorsicht!" Erschreckt ».'in lauten Ruf setzte sie ab. In schnellen Hopsern schoß Jäger . ""^Nun?!" fragen". . . „Ja, so tu's doch, Vetter!" » „Weißt du . . . wir . . . das heißt ich". . . „Mein Gott, so rede doch drauf loS!" er ihr. „Ja. du Diiie! Denn dich hab' ich lieb gewonnen, siehst du"... Brust. Und er lüßte sie. Kleid? des Winters, feins. Die Büchsen über Schulter, Die enäblmg äes Kiltes. den im Sanatorio. Dieser „Gesund brunnen" ist eine alte Madrider Weinstube, in welcher der milde blaß goldene Manzanilla - Wein eine ganz besondere Blume hat. Deshalb allen Blumenliebhabern zu empfehlen. Ich weiß nicht, wie auf einmal die Frage aufs Tapet kam, ob in gewis sen Fällen der Arzt berechtigt, ja so gar menschlich verpflichtet sei, den Patienten sanft ins Jenseits zu be- Ach doch, einer von uns hatte im Gespräch das gräßliche Automobil unglück erwähnt, das sich in der vori gen Woche im Prado zugetragen hatte. Sie wissen ja, der Marquis de T .... wurde auf der Stelle ge tötet, seine beiden Söhne leicht ver letzt, aber der Chauffeur erlitt fürch terliche Brandwunden. war nach Wir hatten alle darauf bejahend geantwortet. Allein Dr. 8... hatte schweigsam und nachdenklich den Kopf geschüttelt. Es fiel uns um so mehr auf, als er sonst sehr gern sich in auf ihn ein, mit der Aufforderung, seinen Standpunkt zu der Frage dar zulegen. Also er würde sich weigern, Dr. B" .. hätte am liebsten seine Meinung für sich behalten. Der Ge genstand war ihm offenbar sehr pein fallen: .Es ist die heiligste Pflicht des Arztes, das Leben des Patienten zu verlängern. In keinem Fall ist er berechtigt, es abzukürzen. Das Un bekannte, das Unverhoffte ist etwas, Gott des Zufalls beliebt es auch „Hätte jch immer diesen Anschau ungen gehuldigt, ich hätte nicht etwas getan, was mich beinahe zum Verbre- Verbrecher! Der Mann, der hier vor Ihnen sitzt, ist am Tode eines Menschen schuld. Sie können mich ruhig einen Mörder nennen!" tor, die Geschichte dieses Verbrechens zu erfahren. So schlimm wird's Sprache!" Des DoktorS Stirn legte sich in Falten, er schwieg wieder einen Au .Jch versichere aber, die Geschichte „Macht nichts, schließen Sie los, der sie stattfindet, eine Schande und ein böses Omen bedeutet. Alles, der Klerus, der Stadtrat, die parlamen tarische Vertretung macht sich auf die Beine, um das Verhängnis abzuwen den. König und Regierung werden mit Begnadigungsgesuchen förmlich bombardiert. Canalejas hat die To desstrafe praktisch so gut wie abge fchaffl, aber früher war man mit Begnadigungen ziemlich sparsam. Also der trübe Tag kam heran. Aus Madrid waren Telegramme gekom men. die Begnadigung sei in diesem den. .Der Missetäter wurde in die „Kapelle" getan. Sie wissen, in ei nem schwarzverhangenen Gemach, in welchem ein kurzifixiiberragter Altar steht, muß der zum Tode verurteilte 24 Stunden lang in frommen Uebun gen verbringen, um seine Seele bereit zu machen für die große Reise. Jch war damals Gerichtsarzt in Miianoa, Verbrechernatur, war verhältnismä ßig guter Dinge. Er setzte fern Ver trauen in die Begnadigung! Vorher ihm leid, daß er jetzt aufs Schaffst mußte. Das eigene Leben ist schließ lich jedem teuer. .Gegen Mitternacht wurde ihm ein reichliches Mahl vorgesetzt, das Hen kcrsmahl. Er aß sich voll und satt: Brathuhn, Eier, Schinken, Kompott, den Berurteilten wecken, damit er der Frühmesse beiwohne. Ich widersetzte mich dem mit etwas derben Worten. „Also doch schließlich die Begnade Und plötzlich, wie eine Uhr, die still Mit dem ist's aus. die Haut tun, als aus einmal ein selt , „Weshalb sich bemühen? fragte wissen war beruhigt. .Ich spritzte das Kampferöl, das den Bewußtlosen vielleicht ins Leben mächtigen Luft ein. Kurz darauf hatte das Herz zu schlagen aufgehört. Der arme Kerl!" „Bravo, Doktor, jeder hätte an Ihrer Stelle ebenso gehandelt. Sie haben jener Stadt einen Trauertag und jenem Unglücklichen einen fürch terlichen Augenblick erspart!" Der Doktor sah den Sprecher an, dann zuckte es traurig um seinen Mund und er sagte langsam: „Fünf Minuten später kam ein Telegramm aus Madrid: Die Be gnadigung ..." Tesährttch« cp«»»»'»«. Einer der Messerschlucker war wohl der IWS in Königsberg in Ostpreußen operierte Andrea» Grünheide, der freilich das Messer- oder Degenschlucken nicht berufsmä ßig ausübte. Vielmehr war ihm sein Messer durch einen unglücklichen Zufall In den Schlund gerutscht, oh ne auf dem „Wege alles Fleisches" berg, berichtet darüber) daß es auh den Mann auf den Kopf stellte. Da legte man denn den Unglücklichen a»f strich, schnitt den Bauch auf und ho'- te das Messer heraus. In wenigen Tagen war Andreas wiederhergestellt. lassen sollen, die der Unsitte fro nen. daS Messer beim Essen alt Gabel zu benutzen und in den Mund Beckers „Historia des Preußischen Messerschluckers" von 1635 nachle sen. Begriffe«. In einer kleinen Stadt saßen di« Stammgäste um ihren Tisch versam melt, darunter ein Käfehändler und ein Schuhmacher. Letzterer galt als Autorität bei allen seinen Freunden. Plötzlich fragte der Käsehändler! „WaS heißt denn eigentlich Drama?" Käse-Drama von Peter Schmierke. Sehr unwahrscheinlich. Alte Jungfer: Zu scheußlich kaum lernt man einen netten und liebenswürdigen Herrn kennen, dann ist er auch schon verheiratet. Ich glaube, es werden gar keine unverhei- Junge: Weil mich der Glanz, den ich Ihnen auf die Stiefel wichse, im mer so blendet! Pistol kosten?" Der Lebejüngling. .Siehst du, Ella wär doch -ine Frau für dich! Schön wie ein Bild —" Stimmt. Ich bin herbestellt .„Das stimmt nicht."s .Na ja, deswegen komme ich ja ber". Schlagfertig. „Fräulein Melitta, wollen Sie nicht endlich das erlösende Wort spre chen?" ner Gesellschaft!" „Verloren." Herr: „Warum weinst Du denn, mein Jung«?" Junge: „Weil ich einen Groschen verloren habe!" 'nur, hier hast Du einen anderen. Aber wie hast Du ihn denn verlo ren?" Junge: .Ich hatte mit meinem Freund Max gewettet, daß Sie auf das Zündplätzchen treten würden, das ich auf die Straße gelegt habe, aber Sie sind daran vorbeigegangen!"