Orplid, mein Land. (4. Fortsetzung.) Ander« Herren traten herzu, na mentlich ein paar Maler der nahen Kolonie, für 5-'--n Kllnstleraugen Adelheids Erscheinung altemal das Anziehendste-bildete. Im Nu war die junge Frau der Mittelpunkt eines Kreises von Her ren. iy den auch Almut eingeschlossen "'"Mit großen Augen schaute sie zu dem Ideal ihres jungen Her Ms. lauschte auf jedes von Adelheids Worten und gab nebenbei selbst gar nicht törichte Antworten aus Fra gen über Kunst, Musik und derglei- die Tochter sein«s Gast. g«b«rs und alt«n Freundes, zu begrü ßen. , ... ... Der liebenswürdige, stets ritterliche, elegant« Junggeselle brachte auch Adelhkid eine eifrige Aufmerksamkeit einer zwischen ihr und Menginsky. Dieser fast über das Maß hinaus gefeierte Heldentenor war zu einem Gastspiel nach Bremen g«lommen. Man rieß sich um. ihn. Thordilken konnte tatsächlich stolz aus " seinen Gast sein. ' . . Er wußte nicht, was jedoch Sigrid ahnte, daß der Künstler im Gründe nur Adelheids w«gen die Einladung angenommen hatte. Sie waren gewissermaßen Kollegen, denn Menginsky, obwohl mehrere Jahre älter, hatte zu gleicher Z«it mit Adelheid seine Studien in Berlin be gonnen. Er redete immerfort eifrig auf Frau von Locknitz ein. Sie hörte ihm sichtlich unruhig und zu und sagte schließlich ziemlich abwehrend: „Ich singe nicht. Bitte, geben Sie sich keine Mühe, ich tue es wirtlich nicht. Uebri gens wir kommen nächstens nach Berlin. Mein Mann hat ein Kom mando für mehrer« Monate bekom meis." Nun leuchteten ihre Augen doch in Heller Vorfreude. « „Was ist los?" Senator Damner griff die Wort« auf. „Sie gehen fort? So meuch lings? Und singen wollen Sie auch nicht? Aber meine gnädigste Frau. — Wir sollen wuchern mit dem unS ver liehenen Pfund«." „Wer sagt uns sicher, was unser Pfund ist?" Adelheids G«sicht blieb konventio nell heiter, aber in ihrer Stimm« war «in seltsamer Unterton. / Menginsky unterbrach sie mit lau tem Staunen. „Ra, «rlaub«n Bie, Gnädigst«! Ich dächt«, die Direktive wäre wahr lich deutlich genug gewesen. Ihr Talent, Ihre Kehle." Adelheid, immer peinlicher von dem Gespräch berührt, zerdrückte ihr Spitz«nt»ch in heimlicher Erregung. Und als jetzt der Senator weiter bat: »Tun Sie uliS doch den Ge fallen singen Sie! Irgend et was! Ein kurzes Liedchen nur!" da sagte sie in ihrer offenen, direkten Art: „Bitte, sagen Si« nichts mehr vom Singen! Mein Mann liebt es .Was liebt dein Mann nicht?" Diether trat heran. Er hatte längst aus dem Mienenspiel seiner Frau das Thema der Unterhaltung gen?" 'ch Ueber Diethers Gesicht legte sich ein sie hab« seit Monaten keinen Ton pro ,, Bitte, Gnädigste, nur kein Nöti genlassen mehr!" „Aber wir werden gleich zu Tische gehen." .In einer halben Stund« erst, was, lieber Thordilken?" „Allerdings", bestätigte der Konsul .Frau Locknitz Ihre Hände zitterten leicht, ihr Be sicht war sehr blaß. Sie wählte ein Wagnerlied, obwohl 2?«..zinsly, nicht von ihrer Seit« weichend, ihr zuflüsterte: „Wollen wir Vas Tristan-Duett?" »Nein!" Beinahe angstvoll wehrte sie ab. Und dann ward alles still. Und Adelheid sang das Lied, das sich in seiner schwermutsvollen Tiefe und er greifenden Schlichtheit weniger als andere für-den Konzertsaal «ignet, «in verständisvolleS Gemüt aber seltsam mit seimr halbverschwiegenen Klagt erschüttert. „Hochgewölbte Blätterkronen,. Baldachin aus Omaragd, Kinder ihr aus fernen Zon«n, Saget mir, warum ihr klagt." Ein seltsam klagendes Suchen zit terte in Adelheids Stimme. Wi« ein Herz, das.in heimlichem Leid unter wegs ist nach seiner wahren Heima!. „Schweigend neiget ihr di« Zweig«, Malet Zeichen in die Luft" Woher nimmt eine Menschcnstimnie die Macht, uns das Bild d«s lautlos«n Ringens, des Sehnens der stum men Kreatur nach d«m Ausdruck seiner Schm«rz«n, nach seiner Erlö sung in so erschütternden Tönen zu malen? Nur «in Herz, das gleich diesen dens das Land der Sonne und des Glücks nicht gefunden oder ver loren hat, kann solche k'änge fin- Ein Geschicke teilen wir. Ob umstrahlt von Lichl und Glänze, Unsre Heimat ist nicht hier." Diether grub die Nägel in die Handflächen. Monatelang hatte er seine Frau nicht singen hören. Jetzt stand er überwältigt, wie viel schöner ihre Stimme geworden war so viel schöner, weil so viel leid voller! Warum, warum das? Konnte all sein heißes Bimühen ihr kein wirkli ches Glück g«b«n? Sollte er sich ewig den Kopf einrennen an dir Mauer, die ihn von dem wahren Wesen seines Weibes trennte? Nie ihre tiefsten Wünsche, wenn er st« depn nicht er töten tonnt«, zu sich hinüberzuleiten vermögen? In Liebe zu ihr verzehren sen, an denen er kein Teil, über das er keine Macht hatte, weil er sie eben nicht ändern, nicht enden konnte und „Stille wird's! Ein säuselnd Weben Füllet bang den dunklen Raum: Schwere Tropfen seh' ich schweben An der Blätter grünem Saum." Der letzte der Akkorde, die in ei nem Rhythmus wie langsam tropfen de Tränen das Lied schlössen, war »erzittert. Die andachtsvolle Stille wahren Ergrisfenseins wich stürmischem Bei fall und nach diesem erhob sich ungestümes Fordern nach mehr. . Menginsky stand mit erhobenen Händen vor Adelheid. „Gnädige Frau ich sage nichts mehr,nichts nein, nein, ich bin schon still aber eine Schande ist es, eine Sünde und Schande!" Adelheids Blick« suchten unruhig über die sie Umdrängenden hinw«g ihren Mann. Sie schickte ihm einen Augengruß, aber sein bronzenes .Gesicht blieb blaß. „Frau von Locknitz, ach liebe, lieve gnädige Frau! Welch eine wunder volle Welt muß das sein, in der Sie leben! Könnte ich doch singen! So wie Sie!" Adelheid sah hinein in diese gro ßen, unschuldigen Augen, denen wirk lich in dieser Stunde ein« Welt aus gegangen war, in der sich die junge Seele noch nicht zurechtfand. Rührung überkam sie. Sie iieugte sich mit einem Scherz zu chr. dch kl ' Al Aber Boike ThordNkens Tochter schüttelte den Kopf? Einsicht. „Nun" Adelheid zögerte «ine Sekunde „es läßt sich auch ohne Singen leben." Adelheid hatte eine vielleicht halb wegung gemacht. Sk stand selbst fast so verwirrt Bei Tische saß Adelheid neben Menginsky. Kommen Sie! Hier treffen wir Leute, die zu uns paffen. Wa« woll»» Sie bei den Geldprotzen und Senato ren!" Er blieb erstaunt unter der Por tiere stehen. Es waren noch andere so klug ge wesen, dies gemütlichere Gemach, wo an kleineren Tischen gespeist wurde, aufzusuchen. Das Essen bei Thordikke»s war stets anerkannt vorüglich gewesen, schon zu Zeiten seiner verstorbenen Frau, und es gab ein« Menge Leute, die das nicht unterschätzten Sigrid saß hier mit ihrem Tischh«rrn, Sena tor Dämner, der die anmutige Frau offenbar bevorzugte. Am selben Tisch mit ihnen Diether, der eine hochele gante Sportslady geführt hatte. Dann nahe dem Eingang zum gro ßen Speisesaal saß eine Anzahl der jüngeren Herren, die keine Dame ge funden hatten. Unter ihnen ziemlich laut und animiert ein Doktor Albin, d«r heut« zum ersten Mal« bei Thor dikkens eingeladen war. Weshalb, wußte Sigrid nicht. Sie nahm wenig Notiz von ihm, denn sympathisch berührte seine lär mende Art nicht. Adelheid und Menginsky wurden freudig beglückt. Man wollte zusam menrücken, sie würden noch Platz ha- Aber Menginsky chassierte eiligst Tragödin, und ein jovialer Herr, der Medizinalrat Hendri«s, saßen, Hendriks rückte sofort einen der noch lcer«n Stühle so, daß Adelheid möglichst an sein« Seit« kam. All« Galanteri« seines frifchgeblie bknen Junggesellenherzens wurde le bendig. Links eine wirklich bedeutende, aus gezeichnet konserviert« Künstlerin, dries fand den Abend sehr angenehm und Thor?ikkenS Fest höchst gelungen. Adelheid ließ seinen Redeschwall In einer Art Hilflosigkeit anfangs über sich ergehen. Er sprach Worte, die sie in einem ruhigen Zustand nie das jede Erinnerung hervorrief, das si« wie eine schleichende Krankheit nicht losließ, war gleich einer solchen durch ihren Gesang zum Ausbruch gekommen. Lende Suchen! Suchen nach Befrie digung jenes Verlangens in ihr, das von ihrer Seele Besitz ergriff, mehr als ihr Fr«uenglück vertrug. Sie hörte kaum, wollte nicht hö ren, was Menginsky eifrig und pointiert ihr vorsprach, und dennoch rissen seine Worte einer Flut von verbotenen Wünschen den Damm fort. „Du bist Orplid, mein Land" Wie fernes, feines Singen, wie wenn Elfenhände über Harfensaiten streichen, wie mächtige Orgeltöne von Sturme Stoben und Wellenbranden zog's durch ihr Herz Nervös wehrte sie schließlich sei nem Uebereifer. Beinahe brüsk sagte sie: .Bitte, reden Sie nichj mehr da von! Ich vertrig's heute abend nicht." Der Medizinalrct kam ihr ver ständnisvoll zu Hilfe. Sein behagliches Stammtischla chen sowie das offenkundige Wohl gefallen am Menü wl.-kte förmlich beruhigend. »Auf meinen Rat, nehmen Sie etwas von dieser Wildpastete, Frau von Locknitz! Sie ist extra gut,' sagte er schmunzelnd und winkte den eilig vorüberflitzenden Diener noch mals für Adelheid heran. „Ich mache mir gar nichts dar aus, Herr Medizinalrat!" dankte sie, noch ein bißchen verwirrt, aber doch ernstlich bemüht, sich jetzt der Unter- Passen. »Nichts aus Wildpastete? Nach diesem Rezept? Erlauben Sie, da hört meine Menschenkenntniß auf!" rief Hendriks und vergaß im Mo ment tatsächlich sein eifriges Kauen. Adelheid mußt« lachen. „Na, Ihnen Gefallen", sagte sie und nahm sich ein Häppchen auf ih ren fast leeren Teller. , „Das ist brav! .Man soll keinem durch Fasten den Appetit verderben!" lobte Hendriks. Und dann zipischen Essen und kunstgerechtem Zerlegen ei nes Vruststückchens fragte er unver mittelt: „Was macht denn der Bub?" Es gab Adelheid einen Ruck. Da» Kind! Der Bubi! Hatte sie ihn die letzte halbe Stunde vergessen? soweit ei möglich ift, eines Kinde» Existenz überhaupt für Minuten zu vergessen? Sie sah den behaglich Speisenden forschend an. Ahnte der klug«, alt« H«r etwas te» Absicht an ihr Kind? Es war ihm nichts anzumerken. Er aß seelenruhig mit Kennermiene jetzt an einer Hummermayonnaise. terhielten sich, nachdem Adelheid pch dem Medizinalrat zugewandt, sehr laut und lachend. Ihr Eifer machte eine Sonderun terhaltung nahezu ungestört, und Adelheid empfand das so wohltuend, Ihr junges, schönes Gesicht, das bisher seltsam geschärft erschien, ward hell. Ein Lächeln glitt um ihren Mund. „WaS nehmen doch diese beiden so verschiedenen Männer sijr Anteil an meinem Geschick! Der eine will mich in eine Welt hinausreißen, deren Tor ich längst hinter mir zugewor fen, er schüttet einen Berg Gründen und scheinbaren Wahrhei- dich. Ich brauche dich die Mut ter!" Adelheids Herz klopfte. Sie ward ganz durchströmt von Güte und Lie ste selbst gefühlt hatte, so fern, so hoffnungslos fern. Ihre Wünscht flatterten scheu zu mehr. „Na, was macht das Biirschchen?" fragte Hendriks nochmals. lich: Er schenkte ihr ein GlaS Sekt ein, ih-e.^ „Ihr Wohl, schönste Fraui Und Abends. Und daß Diether sich absichtlich stalt halb tragend, stiegen sie lang- Und von Diethers Stirn leuchtete der Sieg. Sigrid Holdersen kam nach Schluß des Festes von ihrem Rundgang durch die Wirtschastsräume zurück. Speisezimmer, zog dort die Stores zu und drehte das el«ktrisch« Licht aus. sehr ernst. Das Gesicht eine» jugendlich schlanken Gestalt einen schmalen, trugen Kopf. Seine Au- gen blickten gütig und ein in sich gelehrt. Wie er jetzt da saß, war er wenn Indessen Sigrid zögernd und von seinem Anblick seltsam gefesselt ste hen blieb, kam hinler ihr durch die scher Schritt. Almut, noch in ihrem Gesell- Haar warf sich ihr leidenschaftlich um den Hals. .Liebe, liebe Sigrid ich kann nicht schlafen! Ich weiß nicht, was das in mir ist. Wie Feuer und dann wieder eiskalt ach, hilf mir doch, du Gute, Kluge!'' »Was ist denn, mein Liebes?" fragte sie beschwichtigend. Almut drückte das Gesicht fest an ihre Schulter. „Zuerst war es der Gesang. wovon ich nichts weiß! Soll ich das alles erleben? Und wann?" Sigrid drückte sie fest an sich.'Mit eignen sch-u. .Ja, weißt du," fuhr Almut fort sie atmete beklommen und wagte kaum in das fragende Frauengesicht zu sehen „als der Senator Dam ner so viel bei dir war zu Tisch und später auch noch immer an dei ner Seite blieb liebe, liebe Sigrid, sei nicht böse! da bekam ich solche Angst, du könntest du könntest fortgehen. Wir hätten dich eines Tages nicht mehr. Ach, und das kann ich nicht ertragen. Liebe, Liebste, bleib doch bei uns! Heirate den Senator nicht, bitte bit te!" Sie schluchzte nn? hielt Sigrid, die plötzlich eine hastige, abwehrende Bewegung machte, fest an den Hän den. .Es ist sehr häßlich von mir, so zu sprechen? ich weiß es wohl. Aber wenn du ahntest, wie es früher bei traurig! Was sollen wir gnsanaeti ohne dich! Der arme Papa! Früher sprach er kaum mit unS. Wie heiter ist er jetzt manchmal Und Karsten —! und ich. Wenn das alles wieder wa; ein Geräusch gekommen, als ob jemand im Schreck bastig aufsteht und sich wieder fetzt. Ihr Aber mit einer manchmal von der Wirkung eine» kalten Wasserstrahls, doch das einzig Richtige gegen Ueberschwenglichkeiten und Eraltation ist, saHte sie: „Mein Kind, du bist gänzlich aus den Fugen! Du wirst jetzt zu Bett gehen und ruhig und vernünftig schlafen. Entschieden wird dir der Gesellschaststrubel noch zu viel darüber spreche ich noch mit deine« Vater." sie "itk ine d'e roß- Ihnen recht ist, FrSu Holdersen, möchte ich noch ein paar Worte mit Ihnen sprechen," sagte er m seiner etwas umständlichen, förmlichen Art. Tho?diÄn!"°'° ptinigte sie: Wird er etwa auch vom Senator Damner anfangen? Wa» und wieviel hat er von Almut» Re den gehört? Und gleich kam die Ue berzeugung: Alles natürlich. Sie zwang sich zur Ruhe und nahm sich fest vor, ihm keine indiskr«!« Frag« zu gestatten, geschweige zu beant- Worten. Aber der Konsul mochte er nun bie Absichten seines alten Freundes und seine allerdings offene Annähe rung an die jung« Witwe bemerkt haben oder' nicht er war nicht der Mann, plump an noch Unausgespro chenes zu rühren selbst wenn er unter einer Ungewißheit litt. Er streift« Sigrids trotz aller Mü he etwas unbeherrschtes Gesicht und er seufzte. Während der Schatten auf seine» ohnehin schon ernsten Zügen noch tie fer ward, sagte er in seiner etwa» schwerfälligen Art,.die dennoch so wohltuend schonend sein konnte: .Ich hatte vor einigen Tagen eine Unterredung mit dem Direktor des Gymnasiums wegen Karsten. Es ist natürlich nie daran zu denken, daß der Junge eine öffentliche Anstalt besucht. Immerhin muß aber jetzt etwas Ernstliches für seine Ausbil dung geschehen. Die paar Privat stunden, die außerdem, weil er oft zu der festgesetzten Zeit nicht dispo niert ist, ausfallen, geckigen bei wei tem nicht mehr. Ich habe mich da her entschlossen, einen Hauslehrer zu engagieren, und hi«r des Direktors Rat erbeten. Er empfahl mir den Doktor Albin." .Ach!" Sigrid hatte aufmerksam zugehört, unter seinen Worten all mählich ganz ruhig werdend. »Der? Aus deck Grunde hatten Sie ihn heute eingeladen?" .Ja! Absichtlich sagte ich Ihnen vorher nichts davon. Ich möchte gern Ihr unbefangenes Urteil über den Herrn." sehr genau hatte sie den jungen Mann nicht beobachtet. Es war ihr aufgefallen, daß er sich in ziemlich selbstgefälliger Weise um Almut be- Jhr selbst war er im Verlause de» noch, daß sie sich'zuerst über diese Gleichstellung hent die Exklusivität d«r Geldaristo- für sich selbst, sondern auch die Mit- Thordikkens Zartgefühl, fein feiner Takt und Almuts schwärmerische Liebe hatten ihr das Schwere unge.- leichtert. Durch das Verhalten Doktor Al« in ihr eine gleich ihm sich in lung" Befindende mithin Abhän gige, in höherer Dienstbarleit. lassen wer konnte wissen, wie hccherwiinscht, wie bitter nötig wo möglich ihm die Stelle in diesem rei chen Hause war? Wer einmal selbst ein solche» Un terkommen suchen mußte, der kennt der Suchenden und ihnen nicht« in den Weg. Sie schwieg lange und nachdenk- Schließlich sah sie auf und zu ihm hin und fand seine Augen auf Aerger über ihr langeil Zögern und wußte nicht, wie falsch sie laK. (Fortsetzung folgt.) Der höchste Grad. Unser Onkel Anastasius Ist so geizig, daß er nur durch die Nase spricht, um sein falsche» Gebiß zu schonen. Für die KÄcbe. was Kochkllmmel und Salz. Fein, geschnittene Zwiebel» werden in But-, ter oder Schweinefett gelblich gebra^ füllt die Masse in eine gut gesittet« irdene Schüssel, die Backhitze und läßt sie. im Bratosen in eineq knappen Stunde bei mäßiger Hitze gar backen. Will man den Sauerkraut kuchen in der Pfanne auf offenem Feuer fertig stellen, so mengt man bäckt daraus in heißem Speckfett dick< Pfannkuchen auf beiden Seiten zu! schöner Farbe. ner kleinen Quantität fügt! man Butter, etwas feingehackten" Schnittlauch oder vermischt es gut, träufelt Zitronensaft dazu.j und streicht dies auf dünne, mit ter bestrichene Brötchen. Darüber ein Salatblatt, dann das ander« Scheib-- chen Brod. Ringsum glatt abschnei den, durchschneiden und schön auf! einer Schüssel aufsetzen. Jndian Pudding. 1 Quart' kochende Milch, Tasse Corn Meal.i 1 Teelöffel Salz, Tasse gehacktes Rinderfett, 1/2 Tasse Molafses. Di- Milch wird kochend langsam in das Cornmeal gerührt bei stetem Rühren, um Knoten zu vermeiden, dann Mo lasses, Salz und, weiüi man es liebt, etwas Ingwer, das ist Gefchmack sache. Die Masse wird im Doppel kocher 20 Minuten gekocht, nachher abkühlen lassen. Wenn erkaltet, wird da» Rinderfett zugefügt und das Ganze recht stark gerührt. Dann in butterbeslrichene Puddingformen ge geben und zwei Stunden bei mäßi ger Hitze gebacken. Wenn zu schnell gebacken, dann hat er nicht die rich tig« Konsistenz. Während der erften Stunde muß der Pudding bedeckt fein. Es wird Cream-Sauc« dazu serviert. Geschlagene Mehlspeise mit Brombeersaft. !/» Quart Brombeeren kocht man mit U Quart Wasser zu Saft und gießt diesen durch Leinwand. Nun rührt man vier gehäufte Eßlöffel Mehl nebst Zuckir und etwas Vanille hinzu, gießt alles, wenn es gut durchgekocht ist, auf eine Schüssel, und läßt es ab kühlen. Etwa >/2 Stunde vor dem Servieren wird die Masse mit einem Schläger tüchtig geschlagen. Nun legt man die Speise in eine Schiissel .und garniert sie mit Mandeln und in Zucker gekochten, ganzen Brombeeren^ Nudeln. Aus Weizenkrüst mehl und Eiern wird ein steifer Teig Mmacht, auf einem mit Mehl be streuten Brette ausgewallt und dann auf diesem Breite zum Trocknen ausgebreitet: nun schneidet man den selben in streifenartige Stücke, oder auch durch Zusammenrollen des aus gebreiteten Teiges zu längeren fa denartigen Nudeln, läßt sie etwas, trocknen, kocht sie dann -in gesalzenem, siedendem Wasser oder Fleischbrühe wie Makkaroni. Ann nasreis. Eine klein«, aber sehr reife -Ananas, in feine »eine Stückchen geschnitten und mit Zucker gut durchstreut, mindestens 12 Stun den kühl gestellt. 7 Unzen Reis wäscht man, kocht ihn einmal ab, dann in Wasser halb weich und gießt :hn ab. Man überfüllt ihn mit dem Saft, den die Ananas gezogen und läßt ihn darin auf heißer Herd stille gar ziehen. Er wird mit Zuk ker und Zitronensaft abgeschmeckt,! muH halb auskühlen, wird mit den AnanaSstücken durchmischt und in ei-j ne glatte/» runde, vorher mit Was ser abgespülte Form gedrückt. Man stürzt den Reis und gibt Schlagsahne, darüber. Orangenspeise. Man schält! sechs Apfelsinen, befreit sie von der pilzigen, weiß«n Haut, schneidet sie >n Sch«ib«n, entkernt und Zucker, 2 Unzen, feinstes Mehl und Quart Weißwein und rührt da von eine dick« gleichniijßige Creme- Mass«, unter die man zuletzt den steisgeschlagenin Schnee des Eiweiß mischt. Eine glatt«, feuerfeste Ton schiiffel oder Auflausform wird mit guter Butter ausgestrichen und mit geriebener Semmel bestreut. Den Bo ten und die Seiten belegt man dicht mit Biskuitscheiben oder Löffelbis kuits, füllt die Creme hinein, schiebt die Form in den Ofen, läßt die Speise goldgelb Kacken, stürzt sie ziach Belleben auS oder reicht sie in der Form und belegt die Oberfläche mit den Apfelsinenscheiben, über die seiner Zucker gestreut wird. H «112« nllöße geraten viel besser, wohlschmeckendem und fallen nie zu sammen, wenn man sie nicht in Salz wasser kocht, sondern über einen gro ßen Topf siedendts Wasser ein Tuch spannt, die Hefenklöß« darauf legt, sie mit einer Schüssel b«i>«ckt und so IS Minuten im Dampfe ziehen läßt.