Orplid, mein Land. Kantor Ihr habt's." Der Lehrer Hollmann stellte sich neben seinen neuerworbenen Besitz sten, die heimlich zu, locken schienen. Wie würd« sich sein lieber, mu siknärrischer Junge, der Paul, über das herrliche Instrument freuen! Was schadete es, daß ein paar hundert Mari Ersparnisse daraufge gangen! Lächerlich billig hatte «r daS Lande. Einen Augenblick trübte der Ge danke an die Gutsherrschast, der man Stätte, die liebenswerten, noch aus dem Kärgsten heraus stets hilfsberei ten Menschen. Seine Witwe war . der schweren Aufgabe nicht gewachsen, Inspekto ren, deren Tüchtigkeit auch ein hohes Gehalt erforderte, konnte sie nicht be solden. So erhielt sie mit Hilfe des Hofmeisters sich und ihren beiden Töchtern mit Mühe und Not noch einige Jahre die Heimat dann lam es, wie es kommen mußte. < Und heute, nach dem traurigen Schlußakt fiel der Borhang über der Beelen Ende in Beekendorf. Bon den Ställen her kamen meh rere Herren. Sie gingen eilig und sehr beschäftigt mit sorgenvollen und ungeduldigen Gesichtern über den Hof die neuen Besitzer. Zwischen den verauktionierten Ge genständen und ihren Erwerbern blie ben sie stehen. Mißvergnügt überflogen ihre Blicke den Wirrwarr und die allerding» jetzt ziemlich zwecklos umherstehenden Besucher der beendeten Auktion. „Schafft das hier möglichst bald fort, Leute! Die Hoftore sollen ge schlossen werden". Lei te! Sie sahen sich empört an. Was siel denn dem ein, dem Prot zen aus der Stadt, der sich seinen Haufen Geld mit Bierbrauen verdient hatte, sie, die eingesessenen Bauern und Ortsangehörigen, anzureden und zu kommandieren, als wenn er eine Horde hergelaufener Fabrikar beiter vor sich hätte! Das ging ja schön los, noch ehe die früheren Eigentümer die Tür hinter sich zugemacht hatten. „Die Tagelöhner hat er wegge jagt. Alle Mann hoch müssen sie raus aus ihren Wohnungen. Will ollens mit neuen, zugezogenen Leu ten machen. Na, meinswegen kann er sich 'n Haufen Polacken oder Kof fern verschreiben. Aber wenn's nicht einschlägt mir soll er nicht kom men mit Aushilfe bei Erntezeiten ich hust'n was." Es war einer der größten Bauern des Dorfes, der so mit finsterem Ge sicht sprach, und massenhaft flogen ihm zustimmende Bemerkungen von „Man knapp Butter aus! Brot hatten sie noch, die Beecken, aber was waren sie freundlich und imnter bei mit uns Bauern und einheimische« Katnern! Jawoll! Flöttchenpiepen! Der soll sich noch wundern". den Beckens gehabt hatten, trotz ih res Ruins. Beinahe zärtlich strich er über die benen Instruments. „Gut, daß ich dich hab' die da oben sollen nicht auf dir herumtrom ineln". Jene, denen dieser Nachrus der Dorsleute galt, schritten indessen zum letztenmal die Treppe des Herren hauses hinunter. Es war Frau von Beelen mit ih rer ältestcn Tochter Malve. Ein paar Schritte über den Hof, vor dem Seiteneingang des Paris hielt der Wagen, der sie zu ihrem neuen Wohnsitz bringen sollte. Wortlos nahmen die beiden Da men in den schlechten Polstern des Metfuhriverls Platz. Aus ihren blassen Gesichtern grüß ten die traurigen Augen noch einmal die Heimat. Der Wagen boss in den Schatten der Ulmenallee ein, die vom Guts« der. fen ganz und gar vermochte sie nicht, die! leuchtende Bild da draußen als Symbol ihrer Zukunft zu nehmen. «Du hättest dir diese Marter er spareii sollen, Mutter! Warum bliebst Kopf. „Im Gegenteil, Kind! Ich mache weglich geradeaus gerichtet in dem angstvollen Gefühl: .Zucke ich jetzt, so stürzen die Tränen hervor". Vorstellung das Bittere des Schluß- Jhre Gedgnten gingen zu Adelheid. Nicht mit Neid suchte sie die Schwe ster in ihrem jungen Glück. Es war sicheren Hafen gerettet. Mit purpur roten Segeln bespannt fuhr das Le bensschiff der jüngsten Tochter der Und für sie selbst alles vorbei! PfNch" geradeaus dt sich l"tzl'ch Geldnot! .Leb wohl! Leb wohl!" Malve saß wieder still und sehr aufrecht neben der alten Frau. Weiter ratterte der Mietwagen jetzt mitten hinein in stelle. Weithin auf der Strecke blitz ten die Schienen. Der Beamte half eigenhändig daS Gepäck besorgen, begleitete die Damen seine ganze Anteilnahme legte. „Das verdammte Geld! Immer die Besten haben zu wenig davon. sagte er sich. her, dann pfiff er seinem Hund und ging in die Kühle seines Dienst raums zurück. Gegen Abend waren sie in Hanno ver. schulgerecht ausgebildet, daß sie es in den Dienst des Kunstgewerbes stellen konnte. Und „man kann oort besser unkrlrlechen." Cie sprachen eS nicht auS, doin dem «r siedet, einen Löffel Farinzucker zu. Durch diefc» einfache Mittel bekommt der Schin ken seinen milden Geschmack größten teils wieder. Er hält sich ebenso gut wie roher und bietet noch den Borteil, daß man ihn zu mannigfachen Ge richten verwenden kann. Leicht zu ber«itend« Mayonnaise. Fünf Eigelb wer den in Eßlöffel voll Essig, S Löffel voll gutem Oel, etwas gerie bener Zwiebel, Salz, Pfeffer, engli schem Senf, wenig Zucker tüchtig ge quirlt. Nachdem die Masse im Was serbade steif geworden ist, rührt man ungefähr noch eine Tasse geschlagene