Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 15, 1914, Image 5

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    Gerauto« Wochenblatt.
Ure».«. «agaer. Herausgeber.
»37 Oaksord Sourt, Erster Stock.
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Donnerstag, 15. Januar 1914
Der mordende Bergdau.
Mebr als hnndert Ovse. sorderten dl-
ISSB. 274 Todte. Krude Äottessegen »»!>
1800. 210 Todte. Tt. Stienne in ffrank
1877. 182 Todte. Grube St. Helens in
Lancashire in England am Juni 1878.
257 Tobte. Grube Old Pitt
gien am 17. April 1870. 17k Todte,
18. März 1885. 127 Todte, Zeche Karo»
linenglütk am >7. Februar 18gK, I2OS
?87S mit 8V Todten, der Grube Aair
mit 80 Todten, der Grube Neu-Aserlokm
im Jahre 1882 mit 71 Todten usw. Von
disl am 14, Januar 1870 mit 00 Opfern,
auf Zeche Pluto am 10 Mai 1882 mit
Aanerstubl am 10 ?lu«ust 180!? mit 01
Leben. 112 B 's ls h
iM»"Todtes,and
Krücke nach Kii^ei».
Mit der lleberbrückung des Strela
sundes wird der „Ostseezeitung" zu
folge
gegenllberlicgende Ufer dieser Insel
soll durch eine zweite, etwa 1300 Me
ter l,inge Brücke mit Rügen bei der
einer Höhe von 30 Meiern über dem
Wasserspiegel erheben. Die Kosten
werden aus 14 Millionen Mcirk ver
gelschiffe zu ermöglichen, durch eine
Bnues erfolgt ist, soll der Bau be
'A,o-llt' Zwei Jahren fertig
In bitterer Not.
Ehemalige Millionärin dällig ver
armt als Grcifin.
Wie man auS Paris erfährt, wurde
kürzlich die im 69. Lebensjahre ste
stokratischen Pariser Gesellschaft war,
gefunden. Greisin vegetiert dort
seit Jahren in bitterster Akmut und
ist körperlich so schwach und krank,
das Miß Benson, die Tochter eines
steinreichen Offiziers der amerikani
schen Armee und Großnichte des ver
storbenen Erzbischofs von Canterbury,
dem verschuldeten Grafen von Cha
vanne in die Ehe brachte, hatte dieser
in erstaunlich kurzer Zeit durchge
bracht. Als er sie im Jahre 1894 von
seiner Gegenwart befreite, indem er
sich aus dem irdischen Dasein empfahl,
war nichts mehr von ihrer Mitgift
übrig. Die Wittwe schrieb die tragi
sche Geschichte ihrer Ehe, um amerika
nische Erbinnen vor einem ähnlichen
Schicksal zu bewahren. In Form
eines Romans erschien das Buch im
Jahre 1910 unier dem Titel „Pmr
da." Die Heldin ist ein amerikani
scher Goldfisch, der an einen aristo
kratischen französischen Wüstling und
Checksälscher verkauft wird. Ziemlich
unverblümt schildert die Verfasserin,
gewisse Phasen des Pariser Lebens,
was natürlich in weiten Kreisen un
liebsames Aufsehen erregte. Während
der Dauer ihrer unglücklichen Ehe
sorgte die Gräfin wenigstens dafür,
daß ein Teil ihres Geldes für wohl
tätige Zwecke Verwendung fand. Der
Bürgermeister von Neuilly stellte ihrer
Mildtätigkeit ein glänzendes Zeugnis
aus. Jetzt sind alle Möbel und die
wenigen Habseligkeiten der bedauerns
werten ' Frau wegen rückständiger
Miete gepfändet. Was die verarmte
Gräfin am meisten bekümmert, ist der
Gedanke, daß sie die Kinder ihres
Geistes, die in verschiedenen Ländern
im Leihamt ruhen, nicht auszulösen
vermag. Es sind die Manuskripte von
zwei Romanen und einer Noveletten
sammlung. Würde sich für diese
Werke ein zahlungsfähiger Verleger
finden, dann könnte die alte Frau
ohne Sorgen leben. Man hofft jetzt,
daß ihre reichen Verwandten in Ame
rika, wenn sie von dem Elend der
Comtesse hören, tatkräftige Hilfe lei
sten. Eine in Paris veranstaltete
Schafe mit Lntcmen?
Diese recht seltsam klingende Frage
bildet den Inhalt eines Rechtsstreites,
über welchen die Berufungs - Instanz
des Londoner Provinzial - Gerichtes
sen zu können. Wenn man dem
ehrenwerten Richter der ersten Instanz
beipflichtet, so sind Bauern und Land
wirte verpflichtet, ihre Schafe, wenn
sie nach Eintritt der Dunkelheit eine
Landstraße passieren, mit Laternen zu
versehen, wenn der Besitzer sich nicht
einer strafwürdigen Nachlässigkeit
schuldig machen will. Gegen diese
richterliche Auffassung lehnen sich be
greiflicherweise die Schaf-Besitzer
Englands auf, und mit Eifer verfol
gen sie jetzt den Kampf des Farmers
Catchpole von Darsham in Suffolk,
tragen müssen. Die Vorgeschichte des
kuriosen Rechtsstreites ist einfach:
Nach Eintritt der Dunkelheit trieb
der ersten Instanz wies ihn ab, da es
eine strafwürdige Nachlässigkeit sei,
nach Eintritt der Dunkelheit ohne
zu treiben. Vor dem Kollegium der
Berufungsrichter wies der Anwalt
des Klägers auf die prinzipielle Be
malten Verhandlung zuruckzuverwel.
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LF
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Geller alt Krappe, die Misses
se in Amerika ganz annerscht Englisch
Aulls. Wie ich Eich frieher ge
schriewe hab, hen se seller Dragoner
aus Washington die Erlahbnitz kumme
is for se reizulosse. Celle Erlahbniß
Hot awer en Strinz derzu gehatl es
is d'r Misses Spänlhurscht en reg
ier Neiotcikt gelese worre, daß ihr die
benehmt Kurosch so zu sage in die
Hose gefalle is. Was se derbei ge
doch wenig reicher an Geld. Wie es
scheint, Hot seen Glahbe gehat, daß
die Leit in dem do Land gern en Dah
ler oder zwe bezahle däte for se zu
sehne un ihr lästerlich Geschwätz an
zuhorche. Awer se Hot sich schee ge
suhlt. An en bar Blätz, wo se Hot
Spietsches mache welle, is ihr gesaht
worre, daß se net derst en Kolletschen
usnemme. Sell Hot se gesettelt. Noch
en bar Woche is se wieder abgedampft
chr z/sage
tunft is se grad abgefaßt un in die
Pressen gesteckt worre. Des Hot die
annere Suffratete dort so wietig ge
ft>ll. Uf alle Fäll kennt so ebbes in
unserm Land net häppnei des Hot die
Misses Spänlhurscht bal ausgefunne.
Dessetwege is ihr d'r Bode do ah bal
Carrie Nehschen ich glahb, se is
vun d'r Art, sundern en Bisnissrah
was mit ihre Kehpers en schee Stick
Geld verdient Hot. Alsemol is se mit
eme Hatschet in en Saluhn nie un Hot
en Stuhl verklage, ostmols ah en
Fensterscheib eigeschmisse. Awer sell
war juscht so en ufgedhuner Dfchab.
Es war grad en Picknick un dort is
se hie. Ufem Picknick-Blatz war en
Wertschaft. Wie se dem Wert gesaht
mitgebrocht in die Barstub nei. D'r
Wert Hot grad en volle Whiskieboddel
un en Glas uf d'r Caunter gestellt un
gesaht: „Do Carrie, alt Görl, helf
Dir selwert!" Se Hot die Boddel ge
numme un se uf em Fußriegel vor
rum. daß die Carrie Nehschen driwe
in d'r Wertschaft alles kurz un kl«
verschmisse hät, im Ahgeblick war die
Stub voll Leit un d'r Wert Hot en
Landoffis-Bisnis gedhu seller ganz
Nochmittag. For es en bissel ferch
terlich zu ckache. Hot er noch geschwind
en bar leere Boddle verschmisse un en
bissel Wasser drusgeschütt. Ah is er
angange, as wann er arg wietig wär
un hot fesaht, er dät des Luder reschte
losse. Es is awer raustomme, daß
er ihr ein Finfdahlerbill gewe Hot. un
er Hot es ah assorde kenne. Un ich
de?!! mir, sellerweg werd es an annere
Bläk ah geweßt sei.
As for die Suffrakete, so gebt es in
dem Land ah en ganze Lot. Was se
noch anstelle werre. weeß ich ufkohrs
net. Bis do anne froge se juscht sor
ibr Siimmrecht. Kerzlich hen seen
? »oße Mieting in Washington geholte
ui vum Kongreß verlangt, daß er soll
>n Amendment zur Konstituschen
, lache'was den Weiwer des Stimm
est in alle Staate gebt. Well, es
iiiki<'t druf ah. wie viel
Kongreß hocke.
' -n's meh as de Hälft sen, dann
ss k>,"i">t. daß so en Amend-
Die Niesenschitdkröten.
Die Landschildkröten, deren größte
Vertreter die Riesen- oder Elefanten
schildkröten sind, stehen hinsichtlich
ihrer intellektuellen Fähigkeiten aus
einer äußerst niedrigen Stufe. In
ihren Bewegungen sind sie langsam
und schwerfällig, ganz im Gegensatze
zu den Sumpf- und Wasserschildkrö-
ten, die als flinte und behende Räu
bernaiuren unter dem Wassergetier
ihre Beute machen und selbst den
schnellen Fisch zu ergreifen wissen. Es
zeigt sich zwischen diesen beiden Schild
krötengruppen trefflich, wie der Er
werb der täglichen Nahrung aus das
geistige Wesen von tief einschneidender
Wirkung ist, denn den pflanzenfressen
den Landschildkröten macht naturge
mäß die Erlangung ihres täglichen
Futterquantums teinerlei geistige und
körperliche Mühe. Was sie zum Le
ben nötig haben, wächst überall in
Hülle und Fülle, langsam und gemäch
lich wird es verspeist und bedächtig,
nur nicht zu schnell, tragen die plum
pen, säulenförmigen Beine den Kör
per Schritt für Schritt weiter. Droht
s/ werden Kopf, Hals. Beine und
Schwanz unter dem hochgewölbten
Panzer geborgen.
Dieser Panzer besteht aus einem
Rücken- und einem Bauchpanzer und
setzt sich aus einzelnen Platten zusam
men. die mit den verbreiterten Dorn
fortsätzen der Rückenwirbel, bezw. den
Rippen fest verbunden sind. Nur die
Randplatten und die unPaare Nacken
platte stehen mit dem Stelett in kei
ner direkten Verbindung. Der Bauch
panzer ist in seinem vorderen Teile
aus dem Brustgürtel, teils aus den
Bauchrippen hervorgegangen. Dem
knöchernen Panzer sind symmetrisch
angeordnete Hornplatten ausgelagert,
deren Zahl und Anordnung aber nicht
den eigentlichen Knochenplatten ent
spricht. In ihrer ganzen Lebensweise
sind die Landschildkröten an trocke
nes Land gebunden. Nur wenige
Arten suchen zu gewissen Zeiten das
flache Süßwasser auf. In der Regel
durchstreifen sie die grasigen Gebiete
Ihres Heimatslandes, weiden die zar
ten Gräser ab, fressen Obst, wenn sie
es erlangen können, und verspeisen
auch Schnecken und Regenwiirmer.
wenn sie. wie einige Arten, manchmal
Appetit tierische Nahrung haben.
Die riesenhaften Formen der Land
schildkröten, die sogenannten Elefan
tenschildkröten, bewohnen in verschie
denen Arten die Galapagos-Jnseln
und die Inseln an der Osttiiste Afri
kas, die Maskarenen, Aldabra, Sey
chellen und Madagaskar. Was von
ihnen noch lebt ist wenig. Die mei
sten sind ausgestorben oder vom Men
schen vernichtet. Hauptsächlich sind
die vom Einwanderer nach jenen In
seln eingeführten Schweine an dem
Untergange der Tiere schuld, die nach
den abgelegten Schildkröteneiern den
Boden durchwühlten und so die Ver
mehrung der Tiere illusorisch machten.
Mehrere hundert Jahre alt werden
diese Schildkröten, erreichen ein Ge
wicht von einigen Zentnern, aber trotz
dieses Gewichtes besitzen sie doch nur
einen verhältnismäßig dünnen Pan»
dichtete Widerstandsfähigkeit hat. daß
ein Frachtwagen über ihn hinwegfah
ren kann. Aengstlich sind die großen,
schweren Tiere darauf bedacht, sich vor
einem Fall in die Tiefe zu bewahren.
Ein solcher wird ihnen immer verhäng
nisvoll, wenn sie bei demselben aus
den Rücken zu liegen kommen, da sie
sich wegen ihres hochgewölbten Rücken
schildes nur unter ganz günstigen Ver
hältnissen wieder auf die Beine brin
gen können. Irgend welche- Verletz
ungen ertragen alle Schildkröten mit
außerordentlicher Leichtigkeit^ und ge
weise der nicht viel
Interessantes. Sie sind alle träge, es
sind die „Faultiere" unter den Repti
senfchildkröte sind auf den Galapa
gos-Jnseln beheimatet, vier bewohnen
die Aldabra-Jnfeln und vier andere
treten aus den Mauritius-Rodriguez-
Jnseln auf. Alle Arten sind vollstän
dig harmlos und hatten bis zur Be
sicdelung dieser Inseln leine Feinde.
Noch vor wenigen Jahrzehnten lebten
die Tiere in ungeheuren Heelden in
pagos-Jnfeln bleichen überall die
Knochen und Panzer der Riesentiere,
die landenden Seefahrern auf
Zurückgegeben.
Eine ältere zimperliche Jungfrau
wird von einem sehr jungen Herrn
höflichkeitshalber zum Tanz aufgefor
dert.
Sie: „Danke, ich tanze nicht mit
so jungen Herren!"
Junger Mann: „Sie entschuldigen,
ich meinte es gut, denn ich bin ein
Ist das noch Instinkt?
Schwalben sich miteinander verstän
digen, veröffentlicht der hallische Ana
tom Paul Eisler in der neuen Zeit
schrift „Tierseele, Zeitschrift für ver
ler sah eines Tages, wie durch das
offene Fenster seines im Erdgeschoß
gelegenen Arbeitszimmer« im anato
mischen Institut eine noch nicht ganz
flllggx. Schwalbe hart auf die Dielen
fiel. Nachdem das Tierchen sich von
ter ängstlichem Schreien unbeweg
lich verharrte. „Die beiden al
ten Schwalben, die vorher laut krei-
vor dem Fenster hin und her
kleine Junge mit unsicheren Schritt
chtn und weit abgespreizten Flügeln
gegen den Rand der Fensterbant vor
setzt unaufhörlich, kamen aber nicht
herbei. Am Rande der Fensterbank
angelangt, kippte das Junge unge
schickt nach von über, und der Sturz
sen unter durchdringendem Gekreiscl?
die beiden Alten mit Blitzgeschwindw
keit vom Dach herab in wundervolle, >
Steilbogen von rechts und links a'i
daS Junge heran, brachten dabei je
einen Flügel unter einen Flügel de
Jungen und trugen es in dem gleich:
ununterbrochenen Schwünge und i i
weit ausgreifender Schraubenlin
zum Dache des Anbaues empor. D>
Präzision in dem gleichzeitigen Untei
greifen der Flügel des Jungen und i,
der Wahrung des gegenseitigen Al
standes beim Aufsteigen war noch ver
bliiffender, als die Ausführung der
ganzen Bewegung ab- und auswärt!
Flug ohne einen einzigen Flügelschlag.
Das Junge hing während des Aus
stieges ganz ruhig zwischen den beiden
Alten.
Indische Gifte.
Die Bewohner des Wunderland«-!
Indien sind mehr als andere Sterb
liche von Gefahren bedroht. Die
Sekte der „Erwiirger" ist freilich ver
schwunden. wenigstens tritt sie nicht
mehr unter diesem Namen auf. aber
andere Mächte bedrohen das Lani
und die Bevölkerung. Dadurch, daß
sie im Geheimen arbeiten, ist eS außer
ordentlich schwer ihnen irgenwie bei
zukommen. Die Daturiah z. B. (von
Datura, der Stechapfel) arbeiten mit
ihren Giften, so daß man kaum ahnen
kann, wie sie es den Opfern beibrin
gen, und wie sie sich die Opfer wäh
len. Der Name der Sekte lennzeich
net bereits eines ihrer Lieblingsgifte.
daS Daturagift, das ein beliebte«!
Mittel der Rache ist. Das Gift wird
dem, der es bekommen soll, sehr mund
gerecht gemacht, gesüßt und aus di.'
verwegenste und schlaueste Weise bei
gebracht. Die Rachsucht und der Fa
natismus fordern zahlreiche Opfer.
Man hat im Laufe weniger Jahre i-
Bombay allein 1087 Vergiftungen ge
zählt, von denen mehr als zwei Drit
tel tätlich verliefen.
Auch das Opium spielt hierbei ein
wichtige Rolle. Es wird um so liebe
genommen, als es die wunderbarste:
Träume hervorzaubert. Zahlreich sin
auch die Selbstvergiftungen. S
kommt es immer noch vor, da'
Frauen, die ihre Männer verlöre
haben, sich den Daturiah sreiwilli
ausliefern, da man sie dem alte
Brauch gemäß nicht mehr verbrenne
will und das Leben, das ihrer nac
dem Tode des Mannes harrt, für si
vermeintlich keinen Reiz mehr hat.
Eii»e Hei Mischmaschine.
Diesmal handelt es sich nicht un
etwas Futuristisches, obwohl die Fu
turisten, deren größte Stärke ihre K>'
pitalkräftigkeit zu sein scheint, viel
leicht gute Abnehmer der Maschir
werden können, die ein Marseille! er
funden hat. und die ein Jnstrumei
zur Hervorbringung oder Nachahniun
gen aller denkbaren Geräusche ist. De
wie ein Piano kastenförmige App>'
rat, der elektrisch betrieben wird, bi
sitzt eine Unzahl mechanischer Lärm
macher der verschiedensten Art, un
ein raffiniertes System von Komb
Nationen ermöglicht, aus einfach!
Weise alle denkbaren Geräusche dai
zustellen, wie Wind, Sturm. Regei
Donner. Blätterfallen, Rauschen de
Meeres, Brandung, Geräusch des fal
renden Eisenbahnzuges. Huffchlac
Klirren, Brechen, Knallen. Knacke
abgesehen von den einfachen Dinge
wie Glockengeläute verschiedenster Ar
und was das Herz des Regisseur» si>
nur wünscht, für dessen Gebrauch i»
Apparat in erster Linie bestimmt Is
Vielleicht ist er in der Tat so praktift
daß die Theater Nutzen von ihm habe
können.