Bon H««d z« Hand. GW» lustige Geschichte von Paul Bliß. Di« Zigarrenfirma Wolter vornehmer Charakter!" Inzwischen hatte das Frauchen die Zigarrenkiste ausgepackt und be tung. „Na. Du denkst doch nicht etwa." meinte der Gatte, „daß der Assessor etwas Schlechtes schenken wird? Der Mann kennt daS Leben ganz genau, der weiß, was sich gehört!" Und während er eine der Zigarren her ausnahm und sie beroch, fuhr er fort: „Prachtvoll riecht das Zeug, ganz prachtvoll! Nur fürchte ich. daß sie mir zu schwer sein werden." „Um Gottes willen." siel die Gattin ein. „dann rauche sie ja gen." stimmt keine einzige davon, denn mir sind sie wirklich zu schwer. Aber ei nem andern wollen wir damit eine ffreude machen. Dem Onkel Albert schenken wir sie zum Geburtstag. Der war denn auch nicht wenig erstaunt, als sein Neffe, der doch wahrhaftig rechnen mußte, ihm ein so kostbares ders. Als der alte Herr am Abend al lein war, steckte er sich eine von den neuen Zigarren an. fetzte sich in seine Sofaecke und erhoffte sich eine ange nehme Stunde voll süßer Träumerei beim blauen Rauch der luftigen Rin gt- Mit wohligem Behagen tat er den ersten tiefen Zug ach. das Leben war doch ganz schön und erträglich, wenn man so in aller Seelenruhe Dieser Giftstengel roch ja ganz ent setzlich, und schmeckte direkt miserabel. Einen Augenblick sitzt der Steuer inspektor a. D. ganz ratlos und blickt voller Staunen auf die so vor-- brummt: „Na, vielleicht ist nur die 'ine schlecht geraten!" Und schnell jünvet er sich eine neue an. Wieder rötet sich sein Gesicht voll froher Hoffnung und wieder tut er ein paar kernige Züge. Aber nein nein, daS war doch ganz entsetzlich! Wütend warf er sie in die Aschen schale, und voll Ingrimm lief er im Dieser Neffe! Na, der sollte sich bruch kam doch plötzlich di« klare Ber ihm: Der Neffe hat vielleicht daS Beste gewollt, er hat sich täuschen garrenvcrstand hat, ist «r durch die Da fällt der Blick des alten Herrn „Aphrodite"! Armer Neffe, da ha von Wolter A Stahl. Die sollten Preis! Nicht zehn Mark ist die Kl pelte." schiedene von ihnen auch gerade die so schwer verdächtigte .Aphrodite" erstehen wollten. abzubrechen, nötigte er den alten Herrn ins Privatkonto! zu seinem Chef. Wolter verteidigte sein Fabrikat nach Kräften, aber gegen die Ein machte der Geschäftsinhaber endlich den Vorschlag, die „Aphrodite" ge gen eine andere Marke seiner Fabri kate umzutauschen. „Nein, für Ihre Fabrikate danke ich bestens!" erklärte jedoch der Steu dann bin ich zufrieden." Onkel Albert bekam auch wirklich feine Importen, und mit heimlichem Kistchen echter Bock. Uni sie einem Verwandten zu schen ken. Als er den Alten aber hörte, erschrak der Herr Geheimrat nicht wenig. Natürlich kaufte er eine an derweitige Marke. Erst jetzt ent- Uppmann, das ursprünglich für Sie bestimmt war. Versckienktn Sie die „Aphrodite". Guten Appetit! Als Brief und Paket fort war, „DoS hätte ja eine nette Blamage werden können," dachte er. .Ein Glück, daß ich mich noch zur rechten Zeit aus der Klemme ziehen konnte!" kam. »Eine nette Geschichte," wetterte der Herr RegierlMsrat endlich los. Was soll denn der Assessor jetzt bloß .Mein Gott, das kann Dir doch gleichgültig sein," erwiderte sie leicht hin. .Es ist mir aber durchaus nicht gleichgültig. Der Assessor ist ein Gentleman. Ueberdies steht er in dem Ruf, ein Zigarrenkenner erster Klasse zu sein. Also entweder fühlt er sich durch meine Sendung belei digt, oder er hält mich für einen Esel, der von Zigarren nicht die Bohne versteht. Und das wäre mir beides durchaus nicht angenehm." Da» Frauchen aber zuckte die Schulter und antwortete: „Also ganz einfach, dann schickst Du ihm sofort diese Kiste auch nach und schreibst ihm ebenso einen Entschuldigungs brief, wie dieser hier von Deinem Chef." So geschah es noch in derselben Stunde. Als der Assessor Siebenlist die zweite Kiste von seinem Borgesetzten bekam, lächelte er ein wenig spöttisch und dachte: „Aha, dem guten Mann schlägt das Gewissen." Doch als er dann die Importen etwas näber betrachtete, da leuchtete auch sein Kennerauge auf, denn das war eine Marke, die er sehr gut kannte, so etwas ließ man sich schon gefallen. Schon wollte er sich einen anstecken, als er daran dachte, was denn wohl der Kanzleirat von ihm denken muß te, daß er ihm eine so miserable Sor te zum Geschenk gemacht hatte. DaS war doch eigentlich ein schlechter Dank für die viele Arbeit, die der fleißige Kanzleirat um seinetwillen auf sich genommen hatte, indem er ihm das umfangreiche Material für den Bortrag beschaffte. Und noch eines fiel ihm plötzlich ein: er galt ja im Ministerium für einen Zigarrenfeinschmecker, dai wußten alle Beamten. Da mußte sich der-gute Kanzleirat ja direkt be leidigt fühlen, daß er ihm eine so minderwertige Marke als Präsent gesandt hatte! Sein Ruf stand auf dem Spiel! Schnell entschloffen packte er also das Kistchen ein, schrieb einen sehr freundlich humorvollen Entschuldi- Aungsbries und schickte die Sendung an Herrn Kanzleirat Büttner. Dort war der Aufruhr am größ ten, als die zweite Kiste ankam. Der gute Kanzleirat war völlig ge knickt, und auch das Frauchen war sehr niedergeschlagen. „Was wird der Onkel sagen?" Andere Worte fanden beide vor erst überhaupt nicht. Endlich, nach langem Ueberlegen beschloß man, daß die kleine Frau mit der neuen Kiste zum Onkel ge hen sollte. Der Gatte getraute sich nach alledem gar nicht, dem doch st- Onkel Albert. Unter dem Mantel Aber der alte Onkel war gar nicht wütend. Er saß in seiner wei chen Sofaecke, rauchte gerade die Als die kleine Frau nun zitternd die Entschuldigung über den Irrtum vorbrachte, fiel er ihr lachend ins Wort und sagte: „Aber weshalb denn die Umschweife? Dein Mann er hat ja nicht das geringste Ver ständnis für eine gute Zigarre!" „Also zürnst Du uns nicht, Onkel chen?" fragte aufatmend das Frau chen. .Eigentlich sollte ich Wohl." „Nein, tu'S nicht! Mein Mann ist getäuscht worden —Du hast ganz recht, aber er hat seinen Irrtum noch zur rechten Zeit eingesehen, und des halb hat er Dir hier eine neue Kiste gekauft. Diesmal sind es wirklich echte Zigarren." Als Onkel Albert die feinen Upp manns sah, wußte er wirklich nicht, was er dazu sagen sollte. DaS Frauchen aber bat: ..Also stell schmecken." Onkelchen nickte nur. Mit zu friedenem Gesicht entließ er die kleine Die in den Auslagen der Firma Wolter ck Stahl prangenden. Aphro dite" - Zigarren aber betrachtete er. Die Bkftum. Die Begum Allah Visaya schlüpfte tief verschleiert auS ihrem Hause, blieb einen Augenblick im Schatten der Feigenbäume stehen und schaute an dem Granatapfelbaum vorbei nach der Veranda und den Fenstern hin auf, ob sie niemand gesehen. Dann eilte sie klopfenden Herzens weiter. Vorbei an der übelriechenden Kaincl karawane, die von Khorassan hier haltgemacht, vorbei an dem Gouver nementsgebäude, an der Polizeibaracke nach dem Offizierkasino. Als sie den Fuß auf die Treppe setzen wollte, trat der Posten in Kha kiuniform auf sie zu und fragte, was sie wünsche? Gleichzeitig kam ein Laufjunge, der ganz rot gekleidet war, aus der offenen Tür. „Ich möchte den Kapitän Bonsouby sprechen." Der Posten musterte die verschleier te Dame und fragte sich, ob sie wohl eine Nase habe. Denn im allgemei nen verschleierten sich nur solche so tief, denen der Mann kraft seines Henkeramtes die Nase abgeschnitten. Dann fragte er: „Was wollen Sie denn jetzt um sieben Uhr, kurz vor dem Essen, noch von dem Kapitän? Und wer sind Si« überhaupt, um ein solches Ansinnen stellen zu können?" In diesem Augenblick wurde der Posten von einem Offizier abgerufen. Da zog die Dame zehn Rupien aus mich zu dem Sahib führst." Der Junge ließ sich das nicht zwei mal sagen und führte sie in das Haus, ehe der hosten zurückgekommen dem Schleier, den sie nun zurück schlug, als auffallend hübsch offen barte. Nachdem er ihr «inen Korb schafft mir die Ehre?" Jahr, ungefähr um diese Zeit, ein Offizier Ihres Regiments hier in der Messe von einer Ordonnanz niederge- Kapitän Bonsouby wurde plötzlich aufmerksam. Er hob den Kopf und sah seine Besucherin scharf an. Was ferer Offizier, wurde denn doch et was verwirrt, und er stieß hervor: „Nein, von der Ermordung weiß ich nichts. Bin ja erst ganz kurze Zeit von London hierher nach Barren an die Nordwestgrenze von Indien ver setzt worden. Man hat mir soviel erzählt, aber " unterbrach er sich plötzlich, „Sie wollen mich warnen? Wovor? Vor wem?" und er sah sie mit weit vorgelegtem Oberkörper er ,.W» es tun wird, weiß ich nicht, ich weiß nur, daß er aus derselben Gegend ist wie der andere, der es voriges Jahr getan hat." .Näheres können Sie mir nicht sagen? Woher wissen Sie denn von dem Anschlag?" Sie errötete abermals und noch kaum hörbarer Stimme: .Ein Ein geborenenoffizier Mahoob Ali ..." „Kenne ich!" .... der hat eine Photographie, die ich ..." es war kaum hörbar, was sie jetzt sagte, und lange Wim pern bedeckten die zußoden geschlagenen Augen, als sie fortfuhr: .... von Ih nen beim Vorbeireiten mit meinem Kodak aufgenommen, gefunden, und da er mich liebt, hat er Ihnen in sei ner Eifersucht den Tod geschworen und jenen Mann gedungen, dessen Namen ich nicht kenne, und der durch diese Tat beweisen will, daß seine Familie ebensogut ist wie die deS Mörders vom vorigen Jahre". Knpitän Bonsouby sprang entsetzt in die Höhe. „Und wann soll das geschehen?" „Heute abend beim Essen." Er sah sie, die jetzt wieder den Blick erhoben, an. als ob er eine Irr sinnige vor sich habe, dann aber wur de ihm doch klar, daß diese Frau sehr wohl wußte, was sie tat. Er streck te ihr die Hand hin: „Sie sind ein» Freundin der Engländer?" Sie legte ihre schmale, braune und be ringte Hand in die seinige: „Nicht von allen", und wieder er rötete sie bis in die Schläfen. „Haben Sie heißen Dank. Und Ihr Name?" „Begum Allah Visaya". „Oh. jetzt erkenne ich Sie wieder", rief er plötzlich aus. .Sie bewohnen Er sollte ermordet werden. In ei ner Stunde bei Tisch. Das stand sest, und dem Mahood Ali traute er daS sollte? Wich er jetzt der Gefahr aus, so traf sie ihn ein anders Mal un vorbereitet. Also schon besser: „durch!" So steckte er einen geladenen Revol ver in die Brusttasche und begab sich in den Speisesaal. Ob eS doch nur leeres Weiberge schwätz gewesen? Das Herz schlug ihm bis zum Halse, und eS war ihm, als ob e: seine Henkersmahlzeit verzehrte. Als er so dasaß und aß, sagte er sich auch, ob eS nicht vielleicht klug wäre, über den Fall vom vergangenen Jahre zu sprechen? Ganz offen und deutlich, um dadurch den Mörder, der ja jedes Wort hören mußte, einzuschüchtern. Er unterließ es dann aber, da ihm jedesmal die Zunge wie gelähmt war, wenn er davon anfangen wollte. Es ging ihm eben doch zu nahe. Er war auffallend schweigsam und lugte unter den Augenliedern hervor auf jede Bewegung der Diener. ES lief ihm kalt über den Rücken, wenn feine Nähe kamen, und er at- Schllssel, die ihm links gereicht wor den. rechts neben sich bei seinem Nach bar sah. Wissen und doch nicht handeln können, gibt eS eine größere Qual? Lieber, zehnmal lieber, mit offenen Augen in den Tod hineinga loppieren, als so stumm umstellt wer den. Märchen auS »Tausendundeiner Nacht" fielen ihm ein, und es wurde ihm nicht behaglicher dabei. Die Turbane sprechen eine zu deutliche orientalische Sprache, und ihr laut los huschender Schritt erinnert an Paläste, und erzählte von Sklaven tum und schleichender Rache. Er zählte leise seine Pulsschläge, die mit eisernem Hammer gegen seine Schläfen pochten. .Eins, zwei, drei" .... Er lugte von neuem und be gann von neuem zu zählen: .Eins, zwei, drei " weiter konnte er nicht zählen. Er roch die Ausdünstungen der Diener, die ihm sonst entgingen. Utder lugte er. Er. Plötzlich dachte er an deii alten Sa muel in London, dem er noch Geld schuldig war. und er mußt« grimmig lächeln. Der bekam dann nichts »nd mochte sehen, wie er sich an seinem Nachlaß schadlos hielt. Sein Nachlaß! Er mußte an sich halten, um trotz der zugefpitzlen Situation nicht laut herauszulachen. Aber Pistolen und Revolver waren darunter. Und unwillkürlich strich seine Hand leise über den durch die Kleidung fühlbaren Handgriff der scharfgeladenen Waffe. Auch feine Mutter huschte jäh vorüber, und ein junges, blondes Geschöpf. Aber sen timental wollte er nicht werden. Teu fel, nochmal! Das wollte er nicht! „Eins, zwei, drei ..." hat:e der Bur sche, mit den verschleierten Augen, da nicht in die Brusttasche gegriffen? Mit einem jähen Satz war er auf den Füßen. „Klak!" lag fein Stuhl am Boden! Alle sahen ihn erstaum an. Aber schon war er auf den braunen Burschen zugesprungen, und während seine Linke nach der Kehle des JndierS griff, hatte feine Rechte ner Klammer gepackt. Ein Dolch fiel zu Boden. „Die Wache!" rikf er heiser, und es dauerte nicht lang«, so wurde der geführt. etwas gemerkt. Als es dann Nacht geworden, schlich er sich auS dem Haufe, um der den Kapitän zu treffen. Trotzdem grüßte er höflich. Bonsouby hatte ein unheimliches lauschte, dann trat er in das offene Haus. Kein Laut. Kein Mensch. Unheimliches Schweigen. Er stieg das offene Zimmer, durch das der helle Mond hineinflutete und alles in Silbe: wiegte. Eine Zither lag da, und n«ben ihr am Boden, das Kleid von Blut gerötet, einen Dolch in der Brust Allah Bisaya die Verräterin. Ein Student bestellt sich bei seiner b'tagkn Budenwirtin ein Bad. Als er nach Hause kommt, ist das Bad nicht bereitet und die Wirtin abwe send. Dafür hat die Alte einen Zet tel hinterlassen, des Inhaltes: „Herr Doktor, Si« Rind, Si« kön nen nicht Paten!" Bruder Studio zerbricht sich den Kops, wieso seine „alte Nudel" plötz lich zu einem so gröblichen Schreiben kommt, bis ihm einfällt, daß sich dai .Rind" nicht auf ihn, sondern mit einer kleinen orthographischen Aende rung auf die Badewanne bezieht. Höhere Bildung. Frau Professor: .Denken Sie sich, der Baron sagte mir eben, Begeisterung. JungerEhemann: Also der Hafner ist heute endlich ge kommen und hat den Kochherd re pariert! Zieht er jetzt auch gut? Frau: Herrlich, großartig! Das ist jetzt ein Feuer! Der Braten und die Mehlspeise sind mir gleich Tie »ortische Köchin. .Ich glaube gar, Sie haben zwei Liebhaber, Guste?" Naturspiel. .Siechst sein Jüngstes hat bereits an Wasser- "ß Zch lh diert werden sollen! Fvlgericht.g. Schreiber: .Herr Rechtsan walt, ich bitte um eine Ueine Ge haltszulage!" Rechtsanwalt: .Wenn die anderen damit auskommen, können Sie auch auskommen!" Schreiber: .Die anderen kom men auch nicht aus!" Rechtsanwalt: ,Na also, weshalb wollen» Sie denn da einen —lm Eifer. Feldwebel: .Un teroffizier Müller, sehen Sie sich Mensch hat ja schaud«hafte Z-Beine . . . Kerl, wenn Du morgen wieder so zum Dienst konunst, fliegst Du in Arrest merk' Dir das."