ImvarmenMft. Roma» von Mbkrd -ba mmeln wir noch ein bischen durch St. Pauli, und ich zeige Ihnen Ham- Plötzlicki lag sein Arm um ihre Taille. Sie wollte ausspringen, rück te schon an dem Stuhl mit schnellem Ruck da wurde aus dem Theater- Er lachte leise und zynisch auf. heißer Atem streifte sie wieder. „Ich soll Ihnen doch eine glänzende Stel was! Wenn Sie nicht zu unliebens würdia sind, schösse ich Ihnen allesi aber nicht zu spröde fein, mein schö nes Kind!" Und wieder legte sich sein Arm überziehen da stießest« ihn mit Gewalt zurück, ergriff mit der freien Hand ihren Mantel und war zur Tür hinaus. Was kümmerte sie das unwillige Murren, das über die plötzliche Störung im Zuschauerraum laut wurde! Sie warf im Laufen den Mantel um die Schultern und rann te wie gejagt davon. Sie nahm sich nicht einmal die sehen. Sie achtete auch nicht auf ihren Weg in der fremden Stadt. kort! Endlich faßte sie den Mut, sich Folgte er ihr auch nicht? Nein, sie war allein. Ganz menschenleer war eS um sie. Drüben fing d>is große Atisterbassin der Alster an. Wie schrecklich war es, daß sie, ge rade sie, stets von den Männern be gehrt wurde! Und was sollte nun werden? Sie konnte doch diesen Mann nie wieder ansehen. Der Ekel hätte sie überwältigt. Dunkel lag das Wasser. Ob sie te sich weit über das Gitter des BassinS. Das Wasser leckte und lockte. So dunk«l war es, kein Mensch hätte sie hier gesucht. Und hätte sie «in«r vermißt? .... Doch Klara! Sie fühlte es plötzlich, daß dies« Schwester sie li«bt«, daß sie gerade ibr mit solch' einem Ende einen wirklichen, großen Kummer machen würd«. Und Sünde war «S, Sünde und Feigheit. > Si« wandte sich erschauernd um. Nein, nicht dahinein nicht in die dunkle Flut: aber fort von hier, so kasch wie möglich! Stadt? Wie sollte sie ihr Hotel finden? j Da hörte sie sich näherndes Räder rollen. Eine leere Droschke fuhr langsam d«r Stadt zu. Gilfe rief den Kutscher an, nannte ihr Hotel und stieg ein. Im behaglichen Zuckeltrab fuhr die Droschke davon. Gilfe hätte ihr am liebsten Flügel gewünscht. End lich hielt sie vor dem Hotel. Der Portier empfing si«. Herr Nickelsohn habe nach ihr gefragt. „Ich bin für niemand zu sprechen, hören Sie? Für niemand! Und mor gen früh mit dem ersten Zug fahre ich ab." „Sehr wohl, gnädiges Fräul«in!" Gilfe trat in den Lift und ließ Füße trugen sie nicht mehr. In ibrem Zimmer drehte sie alle elektrischen Flammen an, schloß und riegelte sorgfältig ab. Sie fürchtete sich in der Dunkelheit. Und dann sank sie angekleidet aus ibr Bett. So lag sie, hörte alle Stunden schlagen, bis sie gegen Morgen noch in einen so verleidet war. Mit dem Engagement wurde eS natürlich nichts: sie selbst hatte Und sie fühlte, daß es diesmal für immer war. Einmal flog ihr während der Fahrt der Gedanke an H«rbold durch den Sinn. Sollte sie ihm schreiben, sich an ihn wenden, daß er ihr helfe? Vielleicht hatt« er schon Einfluß in Weimar. Aber sie verwarf den Gedanken so fort. Auch dieses Bild war nickt ohne Flecken, auch diese Erinnerung war nicht hell und klar. Ein anderes Bild stieg vor ihr auf: das Haus des Vaters war es, das ihr mit gehörte, das ihr Heim wär, das er auch sür si« bestimmt hatte. Das stille Stiidtcken Seefeld und darin das alte große Haus in dem düsteren Park und daneben der Kanal und die Zieaelei. Und sie sab und hörte das Leben auf den Kähnen, di« Rufe der Fischer, die Treidel pferde i alles, alles stieg vor ihr auf. lockte und winkt«. Und hinter all dem stand hell und freundlich KlaraS liebes Gesicht standen Klaras ruhig« Augen. Das lockte noch mehr als alles andere^ Und leise flüsterte sie: „Ich kom me!" » « » Auf Klarahütte hantierten die Maurer und Ziinmerlcute. Jetzt, da der Frühling in's Land kam. war d«r Bau begonnen worden, ! zuerst der des Stalles; aber er wur- ! de etwas weiter vom Haufe angelegt, damit di« Gebäude nicht in so ge säbrlicher Nähe zueinander liegen Zollten. Gleichzeitig wurde auch -lektrifches Licht im Stall« eingerich tet. wie es ja schon lange in der Fabrik in Gebrauch war. Wilhelm batte schon früher diese Absicht gehabt, nötige Ausgabe. Wäre es damals gleich nach Wilhelm gegangen und dafür im Sckloß irgendein über flussiger Luius gespart worden, so ivürde das Unglück nie ge- Jetzt erstanden die Grundmauern »ür das Wohnhaus. Es wurde ein geräumiges einlaches Landhaus mit Der Gedanke zog durch seine Seele: Wird jetzt das Glück in diesen Mauern wohnen? Wird es anders ändert in diesen Wintermonaten. Klaras Beispiel hatte mehr gewirkt als viel» Worte. Und wenn die Eva kommen wollte, wenn Unruhe und Unrast und Sehnsucht nach Glanz und Luxus durch ihre Seele Else konnte wieder gehen; aber Die Hüfte bog sich bei j«dem Schritt. Das traurige Wort „hüftlahm" war Mahnung für die «itl« Mutter aber auch eine wirksame. Wäre Elfe ungeduldig, unfreundlich un glücklich gewesen, so hätt« «s wohl Eva bitter gemacht. Aber das lie benswürdige Kind sprach gleichsam eine Pr«digt ohne Worte, und Frau Eva verstand diese Predigt. Sie fühlte, daß sie jetzt ihrem Kinde nur j stets di« liebevolle Mutter sein durs te, um es zu entschädigen für so manches, was das Leben ihm vor enthalten würde. Vis jetzt empfand >-clf« noch leine Entbehrung, bis jetzt war sie stets glücklich und zufrieden, und Klaras j ganzes Bestreben war, ihr durch einen Ausblick auf ihren künftigen Beruf einen festen Halt für das Sie sagt« ihr, daß sie «s sei, die später die Ziegelei übernehmen soll te. ! „Seit Gertrud mir untreu ge worden ist, habe ich keine Nachfol- I gerin mehr, und Großvaters Werk darf doch nicht in andere Hände kommen. Dann wird Elfe Brach mann Besitzerin der Ziegelei und des Hauses, und dann kommen alle zu dir, und du wirst ihnen ein Heim geben, wenn Tante Klara schon tot ist. Nicht wah'. Elfenkind?" „Ja, Tante Klara," sagte die Kleine ernsthaft. „Aber erst mußt Tante Klara tot ist." „Nun, also gut, dann leben wir beide hier zusammen, und du bist meine Stütze und meine Hilfe, wie es Gertrud sein sollte, die böse Gertrud, die nur noch an ihren Doktor denkt. > Ist dir'S so recht. Elschen?" „Ja, «S muß schön sein!" Klara dachte es auch oft. wenn sie daS überströmende Glücksgefühl ihres lie ben Trudelchens sah. Schön muß te es sein! Vielleicht hätte auch sie dazu gepaßt, einen Mann zu be glücken. ! Aber sie war ja nie hübsch gewe sen, und sie hatt- früher nicht ver standen, ihre wahre Natur zu zei gen. Sie war als junges Ding stets scheu und ängstlich gewesen. Sie war erst aus sich herausgegangen, seit sie mit der Ziegelei die große Verantwortung auf sich ruhen fühl te. Da wurde sie selbstbewußter und sicherer, und nun war sie der Pol, um den sich alles drehte. Und sie strich mit der Hand über die Auaen, als wische sie eine Trü bung fort. Nein, so war's am besten! Und dem Vater dankte sie das alles, dem treusorgenden, teuren Vater, der nun schon so lange in der kühlen Erde schlief. Und bei all» Befriedigung den Hochflug zur Son ne machen wollten. Beide waren und blieben für sie die Sorgenkinder. Henning konnte da! Schuldenmachen nicht lassen. Vielleicht wurde es besser, wenn er nun bald eine ei gene Verantwortung tragen würde? vielleicht aber wurde es dann auch erst aanz schlimm, l Und Gilfe? > Gilfe hatte geschrieben. Klara trug den Brief nun schon zwei Ta ge lang in der Kleidertasche mit sich herum. Er lautete: „Liebe Klara!" Erinnerst Du Dich noch der Sand uhr in unserer Kirche, die jetzt nicht mehr existiert? Sie ist mir seit meiner Kindheit unvergeßlich. Sie hing neben dem Altar und war ein sehr seltenes, altes Stück, das aus drei Teilen be stand Der größte zeigte die vollen Stunden an, ein zweites kleines Glas die halben und ein drittes, ganz kleines, die Viertelstunden. Ein Blick auf die Uhr belehrte den Vrediger. wann es Zeit sei, seine Predigt zu schließen. Diese alte Uhr und der alte Brauch bestanden bis vor etwa zehn Jahren, wo die ! Ich habe in letzter Zeit ost an glaube, ich muß mich auch nach ihr richte». Meine Zeü auf der Bühne ist abgelaufen. Was mich noch auf ibr hält, sind nicht Begeisterung und Ideale, sondern nur die Sucht nach dem Beifall der Menge und nach dem Für mich ist eS doch nicht das Rechte. Ich bin zu schwerfällig dazu. Ich kann mich nicht leichten Herzens über manche Schranke hinwegsetzen. Ich habe mir die Hände an den Dornen der Künstletlaufbahn blu tig gerissen, und ich weiß, ich werde immer wieder über die Schranken stolpern, die sür mich überall aufge richtet sind. Und nun kommt die Frage, die mir Weihnachten schon auf dem Herzen brannte, und die ich doch mündlich nicht aussprechen tonnte: Willst Du vergessen, was zwischen uns stand? Willst du mich teilnehmen lassen an Deiner Arbeit und an Deinen Freuden? Gertrud verläßt zu Pfingsten unser HauS. Dann ungefähr geht die Saison zu Ende, während deren ich noch bier gebunden bin. Darf ich dann heun- kommen in daS warme Nest, das mir damals zu eng war. über das ich spottete und schalt? Und willst Du den flügellahmen Bogel wieder zu Dir nehmen, nicht nur in das Haus, das vielleicht auch mir mit gehört, sondern in Dein Herz, das ich mir selbst verschlossen hatte durch Un verstand und Sehnsucht nach Frei heit? Ich komme ja auch nicht als eine aanz Gestrandete, die nicht erreichen tonnte, was sie sich vorgenommen hatte; dann wäre ich niemals ge kommen, dann wäre mein. Stolz zu groß gewesen, um als Bittende zu Dir Aber ich habe gesehen, trotzdem ich erreichte, was ich wollte, daß. wenigstens sür mich das Glück nicht aus diesem Wege liegt, und deshalb komme ich Und nun noch einmal, Klara: nimm mich auf! Du sollst eS nicht zu bereuen haben! Grüße unser Bräutchen, grüße die Geschwister von Klarahütt«, uitd grüße das kleine, gute Fräulein Liitchen Bel ker. Du weißt nicht, wie viel sie beigetragen hat zu meinem Ent schluß. In herzlicher Lieb« Dein« Schwester Gilfe." Klara hatte den Brief wieder und wieder gelesen. Was es ihr« stolze Schwester ge kostet hatte, so zu schreiben, das tonnte nur sie wissen, die dies begab te, aber eigenwillig« Mädchen hatte heranwachsen sehen. Und dann schrieb sie ihr ein paar kurze, herz liche Worte, die in dem eilten Gedan ken gipfelten: „Komm. Ich bin glücklich, daß nichts mehr zwischen uns steht!" Das Pfingstsest sollte alle Ge schwister wieder einmal vereinen. Gertruds Hochzeit, die Klara mit j mütterlicher Sorgfalt ausrichtete, ! war der Anlaß, daß seit des VaterS Tode zum ersten Male wieder alle beisammen sein würden. ! Auch Eberhard kam um diese Zeit nach Deutschland, und die ver heirateten Schwestern sollten eben falls kommen. Alle acht wollten sie einmal wieder in Vaters Hause ver sammelt sein. Da war es gut, daß vorher die Winiergäste das Haus verlassen konnten. ! Der Neubau auf der Klarahütte war vollendet, und da es jetzt zum Sommer ging, würde er auch bald ! Eines Tages batte in dem te Familienlilder auf dem Eßtisch in der Mitte des Raumes ausgebreitet und ausgestellt. Blumengirlanden schlangen sich um daS Tafelgeschirr, und als die Sonnenstrahlen sckon schräg in's Fenster fielen, da brachte sie Bruder. Schwäaerin und Nichte init dem Wagen Heraus und fiibrt« te sie an den geschmückten Tisch „Hier hast du dein H«im wieder. Wilbelm; möge es dir ein Asyl des Friedens nach schwerer Arbeit sein." Erschüttert beugte sich Wilh«lm ster, der treuen, sorgenden, und drück te einen fast ehrfürchtigen Kuß auf diese schmale Hand, die schon so oft geschlichtet und geebnet hatte, wenn im Hause Brachmann etwas rauh ! „Jh, einen Handkuß?" lachte sie. nicht gewöhnt!" ! Aber er konnte der Rührung nicht ganz Herr werden und faat« ernlt: Betriebe etwas zu leisten. Ich habe viel hast du erreicht!" „Ich habe Glück gehabt, Wilhelm, beit verdanke." ! „Und wir dir, Klara! Ja. wenn ! wir dich nicht gehabt hätten!" „Mich? Nein! Die Hauptsache war das warme Nest, das Vaters Wll« Voraussicht geschaffen hat. Möchte das soll mein Streben sein, solange ich lebe. Und sväter tritt eine an dere an meine Ste"e und sorgt wei ter. Nicht wabr Elsenkind?" Sie zog die Nichte l>ebev"ll an sich. Und vertra'Knd und hoffend blick te diese zu ibr auf. Nur Eva konnte sich noch nicht voll kommen in all den Wechsel finden. Sie hätte f'" ihre Tochter ganz ande res gewünscht: eine stolze, reiche Heirat. Sie füate sich zwar in ihr Geschick, sie ging auch mit gutem Willen an die eigen« Tätigk«it, ober ein stiller Neid blieb in ihr auf die Schwägerin, ibr stets die Liebe der Ihren zu rauben schien Sie konnte so rasch nicht eine andere Aber der Mille, für Mann und Kind zu arbeiten, war da. Freudigkeit und Gelingen bringen. « » » de de» alten Herrn Brachinann dort beisnmmen gesessen hatten, um die Verlesung des Testamentes anzu hören: die verheirateten Schwestern mit ihren Männern, die drei Brüder Wilhelm, Eberhard und Henning. Frau Eva und die drei Schwestern Klara, Gilfe und Gertrud. Auch Justizrat Saliurg, der alte Freund und Berater des Hauses Brachmann, war zugegen. Als neue Glieder der Familie nahm die Jugend Bruno Bergholz und Elfe teil, und au ßer ihnen war als Hauptperson Dok tor Jenssen zu nennen, der morgen für immer in den Kreis ausgenom men wurde. Denn morgen war Gertruds Hoch zeitstag. Die liebliche, junge Braut war heute der Mittelpunkt des Interesses. Sie entzückte alle durch ihre strahlen de Glückseligkeit, die in den blauen Augen glänzte, von der weißen Stirn leuchtete. Sie war stiller als sonst und durste auch nicht so geschäftig bin und herlaufen, um für alle zu sorgen. Das litt Klara nicht. „Heute ist dein Ehrer.Ug, Klein chen. heute wirst du bedient." „Eigentlich erst morgen, Klara!" lachte sie. „Nein, morgen ist viel Unruhe und äußerliche Feierlichkeit. Heute bist du zum letzten Mal hier im alten Heim als mein Kleinchen. Morgen kommen wir alle erst in zweiter Li nie. Nicht wahr, Kurt?" „Hoffentlich!" sagte Doktor Jen ssen ernsthaft. „Pfui, Kurt, wie kannst du das sagen!" führ Bruno auf, „Tante Klara bleibt immer, immer die Beste und Wichtigste sür uns alle!" „Nun stehst du, Klara," sagt« seine Mutter, „und da soll ich nicht eifersüchtig sein?" „Ja, Mutler, das hilft nun alles nichts. Seit Tante Klara mir auch noch zu meinem Beruf verHolsen hat. seitdem weiß ich gar nicht, wie ich ihr's genug danken soll." „Ja, ja, das schreckliche Meer!" seufzte Frau Judith. „Ich werde nie itiehr eine ruhige Stunde haben!" „Laß gut sein, Mütterchen, du söhnst dich auch noch damit aus" Iröstete Amtsrichter Bergholz. „Wenn dein Junge erst in der kleidsamen Uniform der Seekadetten nach Hause kommt, dann ist meine Alte ja viel zu stolz auf ihren Sohn, dann redet sie nicht mehr so." .Und wenn er einsam auf Wache fleht in der Sternennacht, während das Schiff durch die stillen Fluten dahingleitet, dann liebt er seine Mutter und seine Heimat tiefer, in niger. nachhaltiger, als wenn er im täglichen Einerlei und Strudel des Großfiadtlebcns kaum Zeit hat, an stt zu denken. Das glaube mir, Judith." ES war Eberhards ruhige Sttm- Nte, die so gesprochen hatte, und je der fühlte, daß er aus eigener Er fahrung sprach. „Aber das Wasser hat keine Bal ken!" lachte Henning aus dem Hin tergrunde, wo er sich in seiner be liebten Manier im Schaukelstuhl wiegte. „Hat denn deine Luft Balken, mein Junge?" „Oh, die Luft, das ist ganz etwas anderes! Das Aufsteigen in die Höhe ist so herrlich, das stille Gelei- Fliege/abstürzen, immer wie der Pioniere der Luft sich finden, die dies neue Terrain erforschen. Es ist der Zauber der Lust, der sie fesselt, der Zauber des Fluges, der seit Ikarus Zeit die Menschheit in seinem Banne hält." „Erzähle dob einmal von deinem mal bitten. „Wir waren mit dem Kugelballon „Elektron" am Sonnabend nachmit tag in Bitterseid aufgestiegen," er griff er das Wort. „Führer war der Kaufmann Sonne, der an diesem Tage seine zwanzigste Fahrt unter ein Herr von der Lufifahrt-Gesellschafl in Bitterseld in der Gondel und zwei Zerren aus Letv,>a. Es war eine grrßete Fuhrt nach Süddeutslbland ge plant. für die wir uns ausreichend Es herrschte fast völlige Windstille, Weltbund über Es ich nicht alle ini» Namen weiß, bis lichem Winde in Höhe von 442 Meter Diesten überflogen. Dann ging eS ins gebirgige Elbtal. Da lern te ich auch die Gefahren der Lust >!nd Lauban tobte ein ungewöhnlich heftiges Frühgewitter. Die elek trischen Entladungen folgten sich in 7asender Schnelle, und e» war gut. daß w'r «inen so erprobten Führer batten: so konnten wir den Gewit spiel, loie Blitz auf Blitz hernieder ging und wir die schweren Gewitier wollen unter uns sahen. Doch da unser Führer bei dem Unwetter die nun kommenden Höhenzüge des Riesengebirges fürck>i«te, »ersuchte er. zur Landung zu schreiten lind es glückie, Sin paarmal hlltte ich mei ne Seele schon Gott befohlen. Aber wir kamen auf einem Weite,« Korn feld bei Dohnau unversehrt zur Erde. In einer Scholtlsei Schul,nigut beifit es tt>rht bei mis wurden wir freundlich aufaenommen, und der Rillnn wurde gtboriieit. Am nächsten Moraen sabeN wft. daß wir auf einem sehr interessanten Fleckchen Erde aelandet wartti. Es war das v"n Kailbach, Dohna» fl'eßt die Katibach: dort nannien Malhüael. errichtet, einen Hausen aroßer Feldsteine, auf d«?nl schiftet ist. die auf dem Scklachikelde gefunden wurd-n. Auch ein Kreuz auf dem Denkstein? ist aus Kimeln gebildet. Sebr interessant in Dir nau war auch kür uns das Museum, das erste Dorlmufeum. das Deutsch land hat. und das erst im vorigen Jahre eröffnet wltrde. Hier sind alle die Erinnerungen an die Schlacht auf r>en Feldern zwischen Köbach und Geisse a»ss'ewabrt: Kimeln itiid und Hufeisen. Und außerdem bat chern und Bildern. Vhotoaravhien und Büsten von Bliicher und seinen Helden aibt, kurz, alles, was altf das Jak>r 1818 Bezug bat. Auch der naheaeleaene Ort Kroiifch bat seinen Denkstein, ober zum Gedächtnis an 1866. Wir dort noch das Kroitscher Schluß, das im Besitz der Familie Enaer ist. und den Bark mit den j uralten Baumriesen. dem seit.hundert lahren raupenden Katzbachwebr und ! den dielen Ermiierunaen und Alier iümern. die das S'blr'ß birgt, ebe wir mitsamt unserem Ballon per Bahn von Station Wildschiik über Lieg nitz nach Viiterleld zurückfuhren. . . . „Das ist wirklich eine ereionlsreiche Tour gewesen," bemerkte Eberbard ..Aber war nicht die Erde mit Ihren Erinnernden doch interessanter als die Luft?" .Interessant vielleicht vielsei tiger. Aber schöner, größer, hehrer ist der Eindruck der Luftschiffahrt, und ich werde hrsfentlich bald ganz zur übergehen kön .Als Sport?' .Nein, q,i>. Bervf." Soeben kam Gilfe wieder herein, ' die draußen Klara geholfen hatte bei den häusllchen Anordnungen für die vielen Gäste. Da bat Gertrud: „Gilfe. singst du „Ja, Gertrud, gern. Ich sollte i abend hier." l Sie trat an den Flügel und sang Ruths Worte, di« schon oft einer Braut mitgegeben wurden als Leit faden für den Sbeweg: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da blei be auch ich. Dein Gott ist mein Gott, und dein Volk ist auch mein Volk. W? du stirbst, da sterbe auch ich, wo du ruhest, will ich begrab»"» sein, und nur der Tod soll uns schei- Alle lauschten ergriffe» von dem > herrlichen Gesang. Gertrud lehnte den Kopf an die Schulter des Ver lobten, Elfe schmiegte sich an dit Mutter. Klara war leise aufge standen. Jetzt trat sie zu der Schwester, die noch selbstvergessen die Hände aus den Tasten ruhen ließ. Sie legte ihr die Hände auf die Schulter und sagte: »Das war ein schöner Schluß für de» PUtlgen Abend ich danke dir, Gilfe! Und ich freue mich, daß dil hiiitlgkkehrt bist zu mir und lii das Hatis, das Vaters Liebe uns gegriwdet hati Hoffentlich wird es dir nicht zu sckwer sein, bier in der Stille bei mir auszuhalten. Dann steht dir ja auch immer wieder der Flug in's Leben offen." „Ich glaube nicht, daß es mich noch einmal hinaustreten wird. Ich habe die Stille und den Frieden dieses Heims schätzen gelernt und deine Liebe, Klara," setzte Gilfe ' leiser hinzu, indem st« innig zu ihr i ausblickte. „Na. also!" l'gte Jusiizrat Sal ! bürg „Mein alter Zsreund Brach mann würde zufrieden sein, wenn er > heute unter uns weilte. Ein war« ! mes Nest hat er seinen Kindern be- wieder mal Stürme kom men im L«ben und di« werden in einem so großen preise nicht fehlen dann wissen Sie allt, wohin Si« zu rückkehren können, «nni's dnttißen zu bunt wird, nickst wahr?" .Das wissen wir. «Nd das wol len wir!" sagte fest. Ende. Für die Küche. Gedämpfter Wickelbra» dcl» Nierenstück ohne Nieren, hackt den RUckgratlnochen ab und löst die Nippen heraus. Dann bereite man »ott Speck, Zwitbeln, Pfeffer, Salz, elwos gehacktem Fleisch, Eiern, ein geweichtem Weißbrot eine Mischung und hestreicht damit die innere Sei te des Fleisches, rollt es auf und uni umwickelt es in» einem Bindfaden. Tann läßt man den Braken in reich lich Butler UNt?r vielem Begießen mlirbe werden. Die Sauce wird durch saure Sahne seimig gemacht. Hamintlrippen mit Z w i e bilsauce. Einige Zwiebeln Kackt mat, seht fein und schwitzt sie in But ter selb. Eine gut eingelochte Becba nislfauce zieht man mit einig>n Eigelb ab, mischt die Ztbiebeln darunter i»i!> riihrt die Saitce bis ans Kochen, wor aief man sie vont Feuer nimmt und mit ein paar Tropfen Würie verkei »tri. Die Hämnielrivven brät man recht im Scisi, überzieht sie mit der Sauce, stttttt stische, in Butter ze-ö- Pete Semmelkruiptn darüber, schiebt das Gericht einige Augenb>'cke in den Ofen, ortinei dänn die Rivvrben im Kranze an und qibt sie rasch aus. Spinat mit Eiernudeln. ZuMn! - drei tiefe Teller voll Svi nat, Pfunh Eiernudeln. 1 Löffel Butter, Salz. 1 Tasse N'ilch. hösfel Zucker, 4 Eier. Man reinigt den Spitiol, wascht ihn lauber und seht ihn mit kochendem Wasser auf. Wenn er weich ist, schüttet .nan ihn auf ein Haarsieb und hackt ihn dann sehr fein oder streicht ihn durch einen Durchschlag. Dann legt man in eine KclMölle einen Lössel Butter, etwas Solz, I Tasse Milch, dep Spiyat und Pfund Eiernu deln, die man vorher in siedendes Salzwasser gelegt und eine Piertel puiide gekocht Hai, worauf man sie auf ein Haarsieb schüttet. Aus ganz schwachem Feuer kocht man den Svl nai mit den Eiernudeln noch einmal durch und fügt, sollte er zu sick sein, »och etwas Bouilldn oder Milch dazu. Man garniert die Speise mit einigen hartgekochten, der Länge nach in vier Teile geteilten Eiern. Dauer der Zu bereitung eine Stunde. EinfacheKartoffel-Frik gestampfte Kartoffeln! sind sie nicht eben, so preßt man sie durch ein Sieb, gibt aus ein PsUnd Krrtoifeln 1 gro ßen Eßlöffel Butter in eine Pfanne, laßt die Butter schmel-en. aber nicht braten, gibt die Kartoffeln hiinu, so wie, wenn nötig, Salz und Pfeifer Nach Geschmack, 1 geschlagenes Eigelb mit 2 Eßlöskel Rahm vermischt, und läßt die Masse heiß werden. Auf «Inen Teller ausgebreitet teilt man, nachdem die Kartoffeln abgelühlt find... die Masse in gleich große Teil.', rollt > Bällchen davon, die man mit geschla- genem Ei bestreicht, dann in feinge rollten Brodkrumen wendet und in kochendem Schmalz gcld'elb bäckt. Durchgetriebene Bohnen suppe. Man läßt >/<> Quart weiße Bohnen mit etwas rohem, mageren Schinken, 2 Zwiebeln. Petersilie und , etwas frischer, guter Butter zu ei- I nem Brei verkochen, streicht diesen durch ein Sieb und verrührt b'es mit guter Fleischbrühe zu einer dünnflie ßenden, jedoch gebundenen Suvpe, gibt Salz, und ivenn gewünscht, auch etwas Pfeffer dazu und richtet sie über dem würfelig geschnittenen Schinken und gerösteten Brodwiir feln an. Billige Fle! fchrolle. Man kauft ein Bauchstück von Rind Iflank) und ritzt mit einem sehr scharien Mes ser kreuz und quer darüber, jedoch flach ausgebreitete Stück Zsleiich wird darnach mit Salz und Pfeifer und etwas Paprika bestreut, mit einer dicken Lage von trockenen Brodkrumen. feingehacktem Sellrie sowie mit Salz und Pfeffer gewürzt hat, bestri chen. Dann werden einige hartgekochte Eier, die Man in einer geraden Reihe auf das Fleisch gelegt bat. mit aufgerollt, sodaß die Eier in der Mitle der Fleischrolle zu liegen lam men, die Rolle dann mit Zwirn um wickelt und in wenig Wasser weich gedünstet. Man soMe das Fleisch Mctti d«» d e Platte, ent über. Geladene Kartoffeln Mit P.»rnt«sa n!i> se. Man lockt 4 Pfund Kartoffeln mit der Schale, aber nicht zu weich, schält sie und sie in Scheiben. Man reibt 10 Anzen schönen Parmefankäse, vlrquirli ihn mit 1 Pint dicker sau rer Sahne und drei Eiern. Eine Backform stre cht man mit mit Salz bestreuter Kartosselscheib?» hidiin, gießl von der Käsesahne dar über, füll« wieder Kartoffeln dar über und Kinn SahNe, und fähil so fort, bit beides ükrbrwicbt ist. Oben auf muß Sahne sein, sie wird mit elyer MtsckMg »VN Semmellrumn, und bestreut, mit klei- Form Ick Osm eine halbe Stund«