ImvmrnnnMst. Roman von E von Winter,eld» (g. Fortsetzung.) Eva, die schon lange keine Trauer mehr trug, erschien in einer wunder vollen. mattgrünen, schillernden, spitzenüberrieselten Empire-Toilette. Auch Elfe, in «in weißes Spitzen kleidchen von rosa Unterstoff gehüllt, war zugegen, h«ute ganz das Elfen lind mit ihren offenen, blondeif Haa ren und d:m feinen Gesichtchen. l Klara fand es sehr «rkehrt, daß das Kind auch anwesend war, und daß sie, wie eine Puppe geputzt, die Gäste mit empsing. ! Beim Diner verschwand sie übri gens zu Klares Befriedigung. Nach dem Essen sollte xetanzt werden. Eva ließ sich umwerben und um- schmeicheln. S>e strahlte. Und auch Trudelchen war heute sehr glücklich. Ihr erster BalU^Sie schwebt« leicht im Tanz dahin und blühte wie eine Rose. Viele der Herren wußten nicht, wem sie die Palme des Abends zuer teilen sollten, der schönen, glänzen den Wirtin, oder der fröhlichen, kind lich glücklichen Gertrud! Doltor Jenssen fand jedenfalls die Jugend lockender. Er meinte so gar. bei Gertrud 'eine Ähnlichkeit mit der schönen Schwester Gilse zu finden. Es war ja bei dem jungen als bei Gilft, aber der Schnitt des Gesichts war derselbe, und selbst der Raum. Aber traumhaft war den der Hitze und Fülle des Tanzsaales «rholen wollten. Sie lachten lustig Ihnen schenkte das Leben und die Jugend heute all« ihr« Gaben. Justizrat Salburg, der stets zu al die aus dem lichten Grün zarter Schlingpflanzen lockte, ein Zehnpsen nigsiück als Trinkgeld in die aus gestreckte Hand gelegt habe. Doktor Jenssen versuchte, ob die Flpra das gereichte Geldstück auch festhalte Sie lachten beide darüber wie harmlose, glückliche Kinder. Dann sagte Gertrud: „Jetzt w«r- Ach langen Korblehnstuhl, lasse das Licht der rosa Ampel auf mein Gesicht fal len. hebe den Fächer bis zu den Au gen, daß sie nur darüber hinaus blicken, und reiche Ihnen gnädig die Hand zum Kuß. Sehen Sie so!" Er wollte die runde, kleine Hand ergreifen. aber da zog sie sie schon ei lig zurück. „I bewahre, alles begucken, nichts anfassen! Ich bin doch jetzt eine schöne Statue, nichts weiter, oder ein Meißner Nivpfigürchen. Ach, hö ren Sie den Walzer? „Dollarprinzes sin!" Da muß ich hin. Kommen Sie, Herr Doktor, der Walzer ruft." Er zog ihren Arm durch den seini gen. An der breiten Doppelglastiire trat ihnen ein Lohndiener entgegen. „Herr Doktor, da ist ein Mann aus der Ziegelei, Sie möchten zu ihm kom men. Fräulein Brachmannn will mitgehen. Sie läßt bitten, daß Sie gleich kommen möchten." Eine tiefe Enttäuschung glitt über Gertruds eben noch so leuchtende? Gesicht. „Wie schade! Müssen Sie geben?" .Das ist das Los des Arztes, Fräulein Gertrud! Wie schwer es mir brüt« wird," setzte er leiser hin zu, „werden Sie vielleicht fühlen!" Sie trat mit ihm in die Vorhal- D«r Mann, der ihn holte, war Emil. Klara stand bei ihm. Sie war schon in Hut und Mantel. „Nehmen Sie mich mit, Doktor! vergebens." „Ja, diese versl . . . Wunden! Verzeihen Sie, Fräulein Brachmann, den Kraftausdruck! Ab«r sie machen so oft alle Kunst des Arzte« zu schanden." Er nur an den Kranken! Der Beruf nahm f«ine Gedanken röllig in Anspruch. Gertrud fühlte sich Und doch konnte sie mußte, wenn sie ihn lieben sollte. „Tu bleibst hier, Kleinchen!" ent schied s?liira noch. „Ich sprach scho» stören." Das kleine Automobil des Dok tors fuhr vor. Beid« stiegen ein, und fort braust« es auf der Chaussee der Stadt zu. Nachdenklich schritt Gertrud zurück in den Saal. Was sollte sie nun noch hier? Das Schönste war nun vorbei. Ein vorübergehender Offizier sah sie eintreten. Sie gestatten?!" Er legte seinen Arm um sie. Und im nächsten Augenblick walzten sie Der Bote, der die Nachricht aus der Ziegelei gebracht hatte, stand noch unbeachiet in dem hellerleuchteten Vestibül. Er nahm sich da seltsam aus. Die Mütze saß, wie immer, etwas schief ins Genick gerückt. Der Anzug und die Stiefel waren vom Gang durch den Novemberschmutz befleckt. Die großen Augen blickten starr in all den Glanz, und die Ohren horchten aus der Stadt kommen lassen. Der kekrackte Diener sprach ihn unwirsch an, was er da wolle. „Emil geht nicht, Emil will klei ne Elfe sehen. Kleine Elfe auch k«ute fein ist sehr fein! Kleine Elfe hat es Emil erzählt. Emil will sie sehen." „Sie können hier niemand sehen. Wer ist dcnn die kleine Elfe? Ein „Wer kleine Elfe ist? Unser El fenkind! Weißt du nicht, wer Elsen kind ist?!" „Ich bin nicht Ihr Duzbruder! Machen Sie jetzt, daß Sie hier h«- »Oho!" Emils Stimme wurde lau ter. „Oho! Emil kennt Elfenkind besser als du! Emil kann hier st«- „Menfch, machen Sie mich nicht wütend! Sie müssen hinaus hier! Ich kann Sie hier nicht stehen las sen!" „Oho! Jnspunnen, inspunnen, du „Was ist denn hier los? Ach, was will denn der hier?" „Gnädige Frau, der Mensch ist nicht fortzubringen! Ich habe schon „Elfenkind sehen!" „Elfe ist nicht hier! Gehen Sie fort!" „Doch Elfe sehen!" ist nicht hier! Gehen Sie!" „Doch Else kehen!" „Unverschämter Mensch! Hinaus!" Sie zeigte mit unzweideutiger Ge- Schleppe zusammen und drehte sich verächtlich um. Als Emil trotz alle dem nicht ging, machte der Diener die Faust zu den hellerleuchteten „Du! Du!" Das Fest war zu Ende. Tie Wagen waren einer nach dem an dern vom Hose gerollt. Der Nacht zug hatte die letzten Gäste entführt. Eva hatte sich voller Befriedigung über das wohlgelungene F«st und über die Triumphe, die sie gefeiert batte, zur begeben. Wilh^m danken bewegten ihn. Endlich l schlief auch «r ein. Elfe war für diese Nacht mit einem Mädchen in einem der oberen Frem denzimmer untergebracht. Ihr hüb sches, kleines Stübchen neben dem Wintergarten war heute für das Fest mitbenutzt worden, da es in der Flucht der Wohnräume lag. Nur I ihr Bett hatte man nach oben getra gen. Die hübsch«», hellen Möbel mit dem Rosentreton, das Rosenmuster der Tapete in E!sriedes Zimmerchen i hatten heute alle Besucher entzückt, i Das Mädchen, das bei Elfe schla fen sollte, hatte unter aus der um noch ein wenig mit ihm zu plaudern. Elfe schlief ja fest. Da tonnte es nicht schaden, dem Vergnügen bekam, das die Herr schaft heute so reichlich genossen hatte. ! Draußen auf dem Hofe trieb sich unterdessen nun schon stundenlang ein Mensch umher, der in seinem be- verachtete und mit Füßen trat, wo sie ihn traf. „Du! Du!" sagte er immer wieder von Zeit zu Zeit. Er hatte die Wagen fortfahren getreten. Plötzlich sah er ein einsames Licht vom Pferdestall herüberleuch ten. Der elegante Kutscher August hatte heute mit serviert und sich den Cham pagner seines Herrn recht gut schmecken lassen. Dann hatte er noch die Leutnants zur Bahn fahren müssen. Und nun war er totmüde auf sein Bett gesunken und hatte ganz vergessen, die Laterne im Stall aus zulöschen. Da hing sie und baumel te hin und her. Emil sah das blinkende Licht, und es zog ihn magnetisch an. Der Pfer destall lag dicht neben dem Herren bause. Er barg oben auf feinem Bodenraum das Heu und Stroh für di« Pferde und die zwei Kühe. Auch der Hühnerstall war hier angebaut. Das Lichtlein lockte. Emil stand jetzt vor der Tür. Ein Griff, er hatte sie geöffnet. Scheu blickt« er sich um. Die Pferde klirrten leise mit den Halstern, l Sonst kein Laut. Neben dem breiten Gang, der zum Stand der Kühe hinübersiihrte, lag ein Haufen Stroh, den sich der Fiit terer morgen zur Streu hergebracht hatte. Ein Pfiffiges Lächeln glitt über das Gesicht des Blödsinnigen. Dann ein Griff nach der Laterne. I Der Haken gab nach, er hatte sie in d«r Hand. In demselben Augenblick flog sie in hohem Bogen in den aufgeschichteten Strohhaufen. I Noch einmal sah sich Emil scheu um und floh dann in das Dunkel des Hofes zurück. Aber er verließ den Hof nicht. Er wartete. Alles still. Eine ganze Weile. Endlich brüllte «ine Kuh ängst lich. ls b d St ll der nach Emils Tat ganz finster ge wesen war, wieder Licht aufflammte. Es wurde hell! Leise zischt« es und knackte es. Di- Kühe brüllten lauter. Auch die Pferde schlugen ängst lich mit d«n Hufen. Unverwandt starrte Emil auf die Fenster des Stalles, hinter denen es immer Heller würd«. Da sprang mit einem Knall eine Scheibe entzwei, und «we kleine Flamme leckte her . ob sie weitergehen könne. Und da nichts im Wege war, ging sie weiter. Sie leckte mit gierigem Griff nach dem all das Heu und Stroh lag. der ganze Bedarf für das Winterhalb jahr. das eben erst begonnen hatte. Prasselnd ergriff sie die Dachfvarren. Und dann glitt sie leis« unter dem Gebälk entlang. Auf einmal kam vom jenseitigen ! Hofe her ein alter Mann gelaufen, der Kuhfütterer. den das Brüllen seiner Kühe aufgeweckt hatte. Er lief, so schnell seine alten Füße ihn tra gen inollt«». Zuerst sah er aar nicht. j Plötzlich erblickte er den hellen ! Halfter der Pferde, daß sie ins Freie schmerzten, doch, gottlob, er hatt« di« Kühe gerettet. Aber über dem Reltungswerk an So war wieder eine Vi«rt«lftunde weitergefressen. Und als er jetzt zit ternd und bebend draußen stand und zurückblickte, schlug eben eine große feurige Lohe zum Dach heraus. „Feuer!" schrie er nun. „Feuer!" Aber kein Mensch hörte ihn. In der ' Mann als Wache bei der Glut, die die ganz« Nacht hindurch unter dem schwacher ! So schleppte er sich zurück über den den Betriebsinspeitor. gellte Endlich erschien ein Arbeiter, der er staunt fragte: „Was ist denn loS?" Der Alte zeigte nur rückwärts, i „Es brennt! Aha! Wie kommt denn ! das?" „Der Herr muß geweckt werden! Schnell!" „So? Muß? Und schnell? Weck' du ihn doch! Meinst du, ich ha be Lust, mir wieder solchen Hunde lohn zu holen, wie neulich, wo ich ihn auf einen Fehler im Betrieb auf merksam machte? Da hat er mich schön angeschnauzt! Das habe ich noch nicht vergessen." „Aber man muß doch retten. Hel sen! Die Zeit vergeht! Da lommt der Steinert! —Steinert, so geh' du doch!" l Der Arbeiter, der eben um die Ecke law, torkelte bedenklich und sang in I grölenden Lauten: „Die Fahne der Freiheit ist rot! Es lebe die Fahne d:r Freiheit!" Und indeß der alte Mann hände ringend bat und flehte, sammelten ! sich immer mehr Neugierige. Alle guckten und gafften, aber kein« Hand rührt« sich. „Laß doch brennen!" sagte einer, den sie Beyer nannten. „Er ver dient's nicht besser, der Hund! Hat > er mir nicht am letzten Lohntage lau- j !er Abzüge gemacht? Abzüge, weil ich bei meiner Frau geblieben war. i die in Kindesnöten lag. Freilich. »echt hat er, recht schon, denn ich hatte ja nicht gearbeitet. Aber das hätte > oer alte Herr nie getan niemals! Und das Fräulein Klara tut's auch nicht, sagt mir der Struck von der Ziegelei. Nächstens gehe ich zu ihr 'rüber!" „Die nimmt dich nicht auf. die nimmt leinen auf, der hier fort läuft!" „Herr Gott," jammerte der Alte wieder, „ihr redet und redet, und in zwischen brennt's dort immer wei ter." Ein allgemeiner Schrei antwortet« ihm. Der Dachstuhl war mit Ge polter eingefallen. „Na, die haben heut' einen geseane t«n Schlaf im Schloß," sagte Stei nert. „Ich weiß nicht, mir ist doch so komisch! Ich glaube, ich weck' ibn!" Na, dann hol' dir deinen Lohn! Willst wohl lieb Kind werden beim Brachmann? Hast wohl alles ver gessen h«?!" schrie Beyer. „Wes halb schlafen sie denn heute alle so fest? Weil sie den Sekt aus Was sergläsern gesoffen haben! Die sollen wohl schlafen! Feiern und prassen bis in die Nacht hineins Dann schläft man schon nachher! Laß ihn doch schlafen!" Hoch flogen die sprühenden Gar ben des oben lagernden Strohes in die Luft. Und in dem grellen Licht sahen die Leute einen Mann vor dein Stall stehen, den sie nicht erkannten. Er stierie zu den Flammen auf. und jedesmal, wenn eine Garbe in die Luft flog, schlug «r die Hände zu sammen, freue er sich. „Donnerwetter, wer ist denn das?" Steinert ging näh«r. Aber als er hinkam, war der Mann verschwun den. Der Alte war dem Steinert nach geschlichen. „Komm', wir wecken den Herrn!" Damit trat er schon in den Vor garten ein. Mit zitternden Händen schlug er gegen das große Tor. Jetzt kam auch wurde ein Laden ausgestoßen. ! „Herr Gott, es brennt! Ich kom me!" In ein paar Minuten war Wil helm Brachmann unlen, im selben stürzte. lH Z s j „Aber, Leute, so helft dochi" heraus! Wo ist der Inspektor?" „In der Stadt." „Und August" „Weiß ich's?" war die mürrische Antwort. Hilf«, ist morgen entlassen!" donner te er. Aber damit erreichte er «rst recht nichts. „So gehen wir. schön!" murrten sie. „Wir gehen gern! Wollten schon immer gehen!" Wilhelm rannt« zur Glocke und läutete Sturm. Widerwillig und langsam zogen nun einige Leute die Feuerspritze aus dem Schuppen und n«r herüber. Man hatte die Flammen dort bemerkt. Nun würde bald Hil fe kommen. Einen Augenblick stand Wilhelm aufatmend still. Er blickte gen Hiin- Leuten, befehlend, bittend; doch es I Endlich zischte der erste Wasser strahl in die Flammen. Der Feu erherd war mittlerweile schon so groß geworden, daß hier kein Lö schen mehr half. Brachmann selbst richtete den Strahl aus das nahe liegend« Haus. Aber schon waren Funlen auf das Dach des Herren hauses gefallen und hatten da ge zündet. Eva hatte entsetzt die Augen aus gerissen bei ihres Mannes Ruf Der helle Schein von draußen blendet« ihre Augen. Sie schloß sie wieder, ganz verwirrt und noch vom Schlaf Doch dann fuhr sie empor. „Feuer!" hatte er gerufen. „Feu er!" Sie sprang aus dem Bett und warf «inen Morgenrock über. Als sie die vielen Stimmen hör te, eilte sie ans Fenster. ! Sie blickt« in «in Flammenmeer. Halb blind vor Schrecken eilte sie hinaus. Auf der Treppe stieß sie mit der Wirtschafterin zusammen, „Wo wo?" penbau." ! „Ueber uns," kreischte Eva auf. Sie hörte und sah nichts mehr ! In diesem Augenblick rasselte die den Hof und gleich darauf folgte das Automobil des Doktors Jenssen mit dem Arzt selber und Klara. l Die fliegenden Garben mußten schon viel früher gezündet, und das fangen haben. Es war Evas Bettkammer, die brannte, und von der aus sich das zen Boden verbreitete. Auf dem eingeschlossenen Hof« herrschte schon eine furchtbare Hitze. der Stadt mit dem Rad an und mehrere von Klaras Leuten aus der Ziegelei. Da war Thieme und Below und Strack und eine Menge andere Klara sagte zu ihrem Ziegelmei ster! „Aber mein Gott, Thieme, weshalb stehen die Leute denn alle und gucken blos zu! Das ganz? Schloß wird noch herunterbrennen!" übel. Es ist Ihr Herr Bruder. Es ist nur, daß ichs sage. Sie hassen ihn alle und die gnädige Frau noch viel mehr!" Entschlossen trat Klara zu den Leuten heran. „Ab«r so Helsen Sie doch! Soll denn alles herunterbren nen? Wenn das nun Ihr Hau» wäre und keiner hülfe Ihnen?" i Und Below trat hinzu und flü sterte: „Tut ihr's zuliebe. Sie ist gut! Jungen. Im Gesellschaftskleid« kam sie und genierte sich doch nicht, dem Doltor die Binden zu halten und die blutig«» Wattestücke. Langsam kam Bewegung in die Massen. Doktor Jenssen war schon vorn, faßte selbst an und half, wo «r konnte. Nun galt's auch die Fabrik zu schützen. Bei der Hitze im Hofe spran gen einige Fensterscheiben drüben. j „Wo ist denn meine Schwägerin?" fragte Klara, die sich bisher vergeb lich nach Eva umgesehen hatte, die Wirtschafterin. derte diese. „Ich sprach mit ihr!" l „Und Else?" I „Die wird wohl mit ihr unten sein. Martha sah ich auch schon hier bei den Mägden." „Warum Martha?" „Na, die schlief doch heute nacht mit der Elfe zusammen." In dem Augenblick schlug die Flamme aus d«m kleinen Fenster des Treppenturmes. Angstvoll fragt« Klara: „Wo schlief Elfe? Nicht bei meiner Schwä gerin?" I „Nein, nein, für heute nicht! We gen der Gesellschaft!" „Eva?!" „Laß mich laß mich! Ich kann di« Flammen nicht sehen! M«in Haus! Das hat mir der Kerl getan." »Wer?" fragte Klara verständnis los. Schützling! Geh w«g geh weg ich will dich nicht sehen!" „Eva, besinne dich! Was redest du da? Wo ist Eis,?" „Elfe ist b«i Martha!" .Und wo ist Martha?" 'Mit Elf«?" „Eva, das weißt du nicht? Wo hast du dein Kind?" Jetzt blickte die verängstigte Frau cus. „Das weiß ich nicht! Mein Gott, ich weiß doch nichts nichts, als daß es brennt!" »Gut, so w«rde ich Elfe suchen." Klara wandle sich um. Wo war! das Kind? Sie fragte jeden. Keiner wußte es. Aber Martha halten sie ! alle gesehen. Die würde doch nicht ohne das Kind h«runttrg«kominen sein. Da fand sie Martha, jammervoll weinend. „Ich bin beim Bingert gewesen, ich weiß nichts von Else. Ich: war Feuer ausbrach." . Klara schrie auf. „So ist das Kind noch oben?" I „Ich weiß eS nicht!" i Oben am Fenster des Treppenhau ses erschien eine helle, lies«« Ge stalt. „Tante Klara," rief eine ängstlich« Stimme, „ich tan» doch nicht hi „Meine Elfe, mein geliebtes Kind, Klara wollte durch die Reihe» der Männer vordring«». Eine Hand schob sie beiseite. Es war die Emils. „Ich ich tun! Ich Elfe holen! Und er stürzte hinein, die Wendel treppe hinauf. Sie wichen ihm alle aus, als er über die brennend« Trep pe nach oben eilte. Diese gräßliche Wendeltreppe. Der Gedanke durchbebte Klara. Wie wird Eb«n iam Wilhelm von der Spritze fehlt? Elfe!" Auch er wollte! ins Haus stürzen. Aber viele Hände hielten ihn zu rück. „Der Verrückte holt sie. Da ist er ja schon am letzten Treppen absatz!" Emils war verbrannt. Aber die kleine Elfriede trug er sicher cuf dem Arm. j Balten ihm von hinten aus die Schulter, und er ließ das Kind fal len. I Es hatten viele Hände zugegriffen, und doch war die Kleine unsanft auf die Erde aufgeschlagen. Mit ei nem Wehlaut brach sie zusammen. Klara riß sie in ihr« Arm« und zog sie weiter von dem Hause fort. Bein! Ich kann es nicht auffetzen. ! Tante Klara!" Mit einem wim '.nernden Weinen blieb Elfriede li«- stürzte d«r Treppenbau zusammen. Ein allgemeiner Aufschrei! Emil war ja noch darin. Die Treppe be- > grub ihn unter ihren Trümmern. ! Und kein Mensch konnte hinein, um ihn zu retten. Die Flammen schlugen haushoch rmpor, und von oben kamen wie ein Regen von Splittern dt« Glas wände des Wintergartens nachge poltert. „Doktor Jenssen beugte sich über di« Kleine. „Was ist es, Doktor?" wenn sie oben erstickt wäre. Der Emil hat feine Rettertat mit dem Leben bezahlt." stand. ! In Klara war alles I» Aufruhr. Was hatte Eva gemeint? Emil hätte das Feuer angezündet? Emil hätte es > Doch Doltor Jenss«n, während er Elfe untersuchte und sorglich bettet«, sprach, was sie dachte: „Wissen Sie, Emil als den Brandstifter bezeichnet? Er soll sich hier schon vorher herum- „Schweigen Sie schweigen Siel Um Gottes Willen. Herr Doktor, sagen Sie das nicht! —Daun trüge ja ich die Schuld an all dem Un glück !" , ! „Sie?" „Ja, ich, weil ich den Emil frei herumlaufen ließ!" i „Fräulein Brachmann." sagte er da sehr ernst, „ich kann hier kein an klaqendes Wort aegrn die Eltern dieses Kindes ausspreche», trotzdem eS bewußtlos zu sein schiint. ES das will ich Ihnen sagen: „Meinen Sie, daß irgendein Moisch, sei er vernunftbegabt od«r nicht, durch ein« s«lch« Behandlung, wi« sie dem armen Blödsinnigen hier zuteil wurde, nicht erbittert worden wäre. Was er getan daben mag. er hat «S durch die R«t tung dieses Kindes und durch seinen Tod gesühnt." Er schwieg, d«nn eben trat Wil- I Helm herein und beugte sich über da» Bett des Arbeiters, auf dem sein (Fortsetzung folgt). Nette« Brüderchen. Fritzchen: .Mullerchen, gih nal schnell unser Baby her! Ich hat' n.it Müller'S Willy getauscht; er gibt mir seinen Dackel!" , Für die Küchr ! Tomatenfleisch. Anderthalb Pfund mageres Schweinefleisch schnei det man in fingerbreite, halb fin gerlange Streifen, die man in Mehl wendet und in einer feuerfesten Kasse roll«, in der inan das Fleisch zu Tisch bringen kann, nebst einer großen ge hackten Zwiebel in 4 Unzen Butter oder Fett von allen Seiten anbrät. Düon gibt man einhalb Quart schö nen Tomatcnbrei sowie 6 Unzen vor her abgeblüht«» Rlis zu dem Fleisch und so vi«! kochendes Wasser hinzu. »Nb Ps«ss«r ab. Frzscher Schinken. Ein praktischer. köstlicher Braten für ße Familien ist ein frischer Schin- Äouch gewesen. Man läßt d'.s in te Einschnitt« zu kleinen Würfeln Salz und PMer eingerieben, schön in die Osenpfanne gelegt, ein kal be« Quart Wasser dazu und so drei ! SjHiden gut braten öfters abfet ten und gut beziehen. Aller Speck fließt zusammen, die Würfel sind Koldqclb und rösch, schmecken gut und das Fleischest prächtig zum Essen Etwa 3 Pfund Spitzbrust. Quer rippe oder Schwanzstück übergießt man in einem passenden Gesäß mit i Pint kochendem Essig, dem man gemischtes Gewürz, einige zerschnit tene Zwiebeln und seine Kräuter zu gesetzt hat, und läßt das Fleisch bei wiederholtem Umwenden zwei bis drei Tag« in der Beize liegen. Dann reibt man es in Salz ein und schiebt niit spitzem Messer dicke Speckstücke hinein, brquut Fleisch in Braten fctt von allen Seiten und gießt nun Ouart kochendes Wasser, in dem zwei Bouillvnwürfel gelöst wurden» über das Fleisch. Auch die Hälfte d«s durchgeseihten Essigs gibt man daran, auh«rd«tn ein Lorbeerblatt, einige Körner Nelkenpfeffer und ein Stück Schwarzbrot (vielfach statt dessen dicken Pfefferkuchen). Man schmort das Fletsch unter mehrfachem Umlegen gar in knapp zwei Stun den, bindet di« Sauce, streicht sie durch und gibt si« nebst großen Kar tofselklößen zu dem Fleisch. ! Pfirsich-Schnitten. AuS altbackenem englischen Kastenbrot schneidet man nicht zu dünne Schei ben, sticht sie rund aus, röstet sie auf beiden Seiten goldbraun sie erkalt«». Man Scheiben gleichmäßig mit' '?o -sen-Marmelade auf einer Seite, legt darauf ein« große eingemachte abgt lropfte Pfirsichhälfte mit der Oeff» »ung nach ob«», füllt diese erhöht mit steifer Schlagsahne und legt obenauf eine kandierte Kirsche. ! KalbSkopf-Ragout. Eitr Kalbskops wird, nachdem er sehr sauber mehrmals gewaschen ist, in Salzwasser weich gekocht, dann alles Fleisch sorgsam abgelöst und in kleine Stücke geschnitten. Nun nimmt man ein gutes Stück Butter, läßt > cS zergehen, rührt Mehl hinzu und lischt davon eine kleine, von zwei Nelken bespickte Zwiebel, Salz, Pfef fer, Lorbeerblatt, etwas Zitronen saft, ein kleines Gläschen Wein und etwas Essig daran und läßt alles gut durchkochen, nach und »ach von d«r Kalbsbrühe zugießend. Nach dem die dickliche Sauce durch's Sieb gerührt ist, legt man die Fleifch fiiicke hinein und bringt alles noch mals zum Kochen. Eine kleine Büch se ringeinachtir Champignons ver bessert dieses feine Ragout, das auch om Tage vor dem Gebrauch fertig ge stellt werden kann. Zuletzt garniert man Blätterteig um die Schüssel. ! Hühnerragout mit Cur ry. Man benutzt das Huhn der SonntagSsuppt, sowie etwas von der Suppe zurückbehaltene Brüh« zu dem Gericht, außerdem «gebraucht man eine . kleine Dose eingemachte Champig nons. Das Suppenhuhn zerlegt na» in paffend« Stücke, die Pilze schneidet man in Scheiben. Aus 2 Unzen Mehl bereitet man eine brau ne Mehlschwitze, die man mit der Hühnerbrühe und dem Champignon wasser zu gebundener Sauce ver kocht und dann darin das Hllhiier flcslch gaiu jquzsam heiß "werden läßt. Erst setzt'gibt man etwas Zi tronensaft .und einen Teelöffel Evrrypulver an da» Gericht, fügt auch die Chgmpigyons bei und stellt daraus daS Hühucrragout noch W Minuten ins Wasserbad. Man rich tet es in einem Rad von Wasserreis Tomate-n. Hat man etwa 1 Tasse Reis gekocht, so mistht man diesen mit 1 Ei, feiysr. Petersilie und dem Mark der Tonia-' lichst gleichmäßige, große, runde. hBhlt sie'aus. ftNt sie' »UN mit Reis und etwas Butter und dämpft sie nettmlnaiider in 'ine tiefe Pfanne iqjt heißem >'nd Butter und damvfl sie im Back > «st» bel.iisterem Beträufeln gar.