Drr Wasserturm. In strahlendem Schein der Okto bersonne lag der Hafenplatz da. Die wenigen Bäume, die das weite Ha fenbtcken umstanden, leuchteten in ih rem goldgelben Herbstlaub. Einer stählernen Kuppel gleich wölbte sich der rein blaue Himmel über dem bunt bewegten Bild«, das sich hier vor dem Äuge des Beschauers ent rollte. Hunderte der langgestreckten Spreekähne lagen in und Glied verankert und harrten der Entladung. Rasselnd und geschäftig liefen die Kranletten auf und nieder, wie von Riesenarmen gehoben entstieg Wagen ladung um Wagenladung den schier grundlosen Prahmen. Es war ein buntes, rühriges Treiben, das Pul sieren des arb:itsamen Lebens. Fern rollten blitzartig die Züge der Hoch bahn über den Viaduit dahin, stolz die unzähligen Gleise der Anhalter Bahn überquerend. Welch herrlicher Blick in di« weit« Runde! Wi« das alles im Sonnen schein blitzte und Farbe bekam! Es war ein guter Ausguck, den Bruno Werneck sich erwählt hatte, doch oben in der Laterne, dem höch ste» Punkt des neuerbauten Wasser turms. Er war hinaufgestiegen nicht aus müßiger Neugier, sondern um noch einmal sein Werk, das mor i',n den Schlußstein erhalten sollte, -n allen Teilen zu besichtigen, ei nen prüfenden Blick auf alles zu wer fen. Es waren harte Monate gewesen. Erst die Bewerbung um den Bau. Di« Forderungen der Eisenbahnver waltung waren streng, die Aufgabe schwer. Der neu« Wasserturm sollt« der größte bisher gebaute werden. Eine Million Kilogramm Wasser mußte das mächtige, aus Schmiede eisen hergestellte Bassin fassen. Da war die Konstruktion schon eine schwere Aufgabe nun gar erst, wenn man mit dem Preis sich so halten wollt«, daß di« Mitbewerber um den Bau geschlagen wurden. Doch Wer neck war gut angeschrieben im Mini sterium, man wußte, daß er zuver lässige und gelegene Arbeit lieferte, und so hatte man ihm den Zuschlag gegeben. Mit welcher jubelnden Freude war er damals nach Hause geeilt, um seiner Irma diesen Erfolg zu berichten. Es war aber auch ein Erfolg, die ser Auftrag. Er wußte genau, daß ihm nun auch der Weg zum ständi gen Mitarbeiter bei der Eisenbahn Verwaltung offen stand. Man hatte ihm mehrfach deutlich zu versteht! gegeben, Ausfall dieses Baues "si!r eine feste Anstel" lung bei der Verwaltung maßgebend s«i, Arbeit gemacht, sein« bewährten Mit arbeiter vom Bauführer bis zum Po lier hatten getreulich geholfen, und so war das Werk gelungen. Morgen sollte die Schlußsteinlegung und Ue Langsam und sinnend stieg er die eiserne Wendeltreppe zum Bassin hin ab. Wie prüfend schlug er gegen sengewicht von l >/, Million hen sollte. Weiter ging es hinab, zur Werkstatt und Oellammer vcrüber, Jetzt trat er ins Freie. Es war kalt im Turm gewesen, wohlig umschmei- Herr Reg.erungSb..umei „Also, lieber Gennrich, min wären wir so weit. Ich wiederhol« Ihnen nochmal, was für morgen vorzulerei ten ist. Der Sockel des TurmS wiro mit den Tannengirlanden bekränz«. Oben stecken wir die bedien Fahnen heraus, die ich lergeschicki habe. Der Schlußstein ist ja in Ordnung, die kupferne Kapsel muß nochmal einge paßt werden. Und daß der Klemp ner pünktlich morgen zur Stelle ist zum Zulöten. Den Platz hier unte» müssen wir noch ausräumen. Fri schen Sand streuen. Sie wissen doch. Seine Exzellenz hat zugesagt. Wie „Zehn Mann." Wo ist denn Wisler?" .Soll ich ihn rufen?" „Ja biite, ich möchte ihn noch ein wir uns nachher im Bureau, wir müssen die Kostenrechnung fertig ma chen. Morgen!" Der alte Wisler. «in kleines, bei nah viereckiges Männchen, eilte aus den Herrn Regierungsbaumeister zu. Er war schon bei dem sttizen Herrn Baurat Werneck gewesen und gehörte eigentlich zur Familie. Wie der jun ge Herr Bruno so in die Jahie k«m, wo er von der Mutler und dem Kin dermädch-n nicht mehr zu halten war. da wurde er dem alten Wisler anvertraut, un» unter seinem Schutz kletterte er auf allen Bauten des Ba ters herum, und so wurde die Leiden jchast für den luftigen Beruf, die terstiitzl. Der alte Herr Baurat hatte oft gesagt: „Laßt man, Kinnings, wenn der alt« Wisler sogt, es ist so, denn um zu sorgen." „Morgen auch, Herr Regierungs haumeistcr!" „Morgen, Wisttr! Nun sagen Si« ni.'l, wird all«? klapp«n? Brauch ich mich nicht zu sorgen?" Der Alte schüttelte den Kopf und der man noch deutlich den Plattdeut schen anmerkte: „Hat allens seine Richtigkeit, Herr Regierungsbaumei ster! Is ja nich dag erste Mal, daß wir so was m«chtii. nich? Wenn ich da an denk bei Ihren Vater selig o jemine damals in Frankfurt bei die Brücke, was war da nich allens los bei die Einweihung. Nee, da können wir uns man ruhig aufs Ohr legen, das mach ich schon jawoll! Ich geh auch heut nacht nich von der Stellt nee, das tu ich nich. Ich bleib heute in die Bau hütte." „Nanu, warum denn, Wisler?" „Na", meinte der Alte und kraute sich hinter den Ohren, „man erlebt ja manchtp Schabernack, nich? JÄ pass' lieber 'n büßchen auf. Ja woll. Herr Regierungsbaumeister, sicherer is sicherer, nich? Womöglich mausen si« uns noch die niedlichen Girlanden oder machen sonst son Kram." „Na, wie Sie wollen. Wisler, mir ist «s gewiß eine große Beruhi gung." „Aber Herr Baumeister, das tu ich koch gerne, nich?" „Die Leute für morgen sind zuver lässig?" „Der Bauführer hat die besten aus gesucht jawoll die allerbesten ich kenn' sie. alle verheiratete Leute, und das sind doch immer die zuverlässigsten, nich? Da kann nix nich passieren!" „Wisler, Sie sollen den Stein selbst einsetzen, es ist mir sicherer. Es ist ja nur eine Formalität, aber auch dab«i darf keine Ungeschicklichkeit pas sieren." „Schönnen Dan! auch. Herr Regie rungSbauineister" und der Alte warf sich in die Brust. .Die Ehre weift ich zu schlitzen jawoll!" .Na, Morgen, Wisler." Werneck schritt dem Baub.ireau zu, das in der Nähe des Turms für die Zeit des Baus errichtet worden war. Er legte Mantel und Hut ab und Arheijizimmer des Chefs. „Also 7 Gennrich. sagen Sie, bitte dem Kalkulator Bergmann «r soll die Abschlüsse fertigmachen. Kontrol lieren Sie alles nochmal, vergleichen l H „Gewiß." , Zigarre leisten. Es wer zwa- bald Essenzeit, aber bei dem schönen Wet ter ging es sich so angenehm zu Fuß. Langsam schlendert« Werneck seim: fenplatzeS war. sah er sich öfter um, noch einen Blick auf die stolze Kuppel des Turms >u werfen, deren rotes lich, daß die Menschen so gleichgültig tigeres als einen Wasserturm? Et „Weißt du, Irma, heut« schmeckt es mir ganz besonders gu!." „Das ist recht, Bruno, die Herbst lust macht Hunger. Du glaubst gar Hausfrau ist, wenn der Mann ordent lich ißt. Nun, wi' steht «s denn für morgen, ist alles in Ordnung? Haben wir Gäste zu Zisch?" „Ja, liebes Kind, ich habe die Her ren Bauführer zu Tisch geladen. Hos „Gewiß, Bruno, mit Vergnügen, ich stehe ganz zu deiner Beifü gung.". . . Es klingelt«, und das Mädchen g«n, das Aktenmat«rial üb«r den Vor anschlag und die Belege." .Aber, lieber Gennrich, warum kommen Sie denn selbst? Das hätte „Ja, ich wollt« aber liekr selbst kommen; es ist da nävlich etwas Sonderbares passiert. Die Abrech nung stimmt in der Gesamtsumme nicht mit dem Boranschlag." „Donn«rw«tter. G«nnrich, wir dür fen den Voranschlag nicht überschrei ten, das habe ich Ihnen doch ein dutzendmal gesagt, wo ist denn da wieder geaast worden?" „Verzeihung, Herr Reglerungsbau meister, «s handelt sich ja hier nicht um eine Ueberschreitung, im Ge genteil, wir haben weniger ge braucht, als der Voranschlag an „Weniger? Dos ist doch ganz ausgeschlossen, das muß ein Irr tum sein! Wie hoch ist die Diffe renz?" „Biertaiisendfünfhundert Mark!" „Viertausendfünfhundert Mark! Das ist stark, das kann k«in Rechen fehler sein! Donnerwetter, das ist sehr, sehr bös«. Wissen Sie scholl die Position, die differiert?" „Nein. H«rr Regierungsbaumeister, ich wollte mich nicht mit Suchen auf halten und Ihnen lieber gleich das Material bringen. Ich m«ine immer, di« Differenz käme daher, weil doch ursprünglich ein kupferner Helm für den Turm geplant war." „Das wäre möglich. Gennrich, da könnten Si« «cht haben. Na, ich will mich gl«ich «inmal an di« Prü fung machen.". . . Das war ja eine bös« Geschichte. Gerade am letzten Tag. Die Arbeit na das konnte die halbe Nacht kosten. Unter dem Voranschlag, das gibt «s gar nicht. Eine Ueberschrei tung hätte ihn nicht so beunruhigt wie diese Differenz nach unten. Er macht« Licht und fetzte sich an den Schreibtisch. Zunächst mußt« er ein mal die Sache mit dem Kupserhelm nachsehen. Die war in Ordnung, der Posten fehlte im Voranschlag, weil er schon b«i d«m ersten Ent wurf gestrichen worden war. Also mußt« die Differenz in den ?>'chnun gen liegen. Eine mühsame Arbeit. Blatt um Blatt sah Werneck durch. Es war leise. Zahlen auf Zahlen füllten die Vog«n. Vergeblich. Er fand di« Dif ferenz nicht. Da. . . plötzlich stutzte er. Was war das? Hier stand im Voranschlag 45 Doppel'k-Träger Normalprofil No. 36. 12,000 Mark, und die Quittung der Gute-Hoff- wies nur 7600 Mark auf. Da > war ja di« Differenz «on 4500 Marl! Wie war denn das möglich? Er konnte sich doch bei der Kalkulation nicht verrechnet haben? Ein Blick in das Trägerbuch zeigt ihm, daß die Tragfähigkeit von 28.005> Kilo des gefüllten Bassins von I>/2 Mil tig. Was hatte denn die Hütt« gelie sert? hätte! Normalprofil No. 50! Nein, das 800 Mark Differenz. Aber hier, um Gottes willen, Nor malprofil No. 40, da stimmte der Preis 7500 Mark. Aber die waren " Wi« war denn das nur möglich? Das gab ein« Kataftroph«! So durft« das Bassin nicht g«süllt werd«n, es Eiskalt lies es Werneck durch die dir'?"^""'^ „Irma es ist alles aus! „Nicht möglich! Nicht möglich! Was soll das denn heißen!. . . Hi«r, lteht's ja! Da lieS! Du weißt ja auch Bescheid." „Bruno, das ist ja furchtbar! Ist Er war bleich, und sein« Augen starr ten auf die unglückseligen Zahlen reihen. S«in« Hände zitterten. in in wilder Flucht. Er sah das Bild nenfchein. das leuchtende Zi«g«ldach des Turms. . . Das ersehnte Ziel, die Anstellung raffen. Mit matter Hand entwarf er Ruhe! Er blickte sich um, wo war seine Frau? K tsch' s sch ll S' k" Hafenplatz? Sie wußt« es selbst nicht Preis. Wie, was, das wußte Gott. Endlich glitzerten Lichter im dunklen Wasser, nun noch die Eck«. „Halt, Kutsch», halt!" Gott sei Dank, in d«r Bauhütte war noch Licht. Sie klopfte. Schritte wurden hörbar, die Lattentür öffnete wußte gar nicht, was er sagen sollte. „Ja, Wisler, kommen Sie herein, Sie müssen mir Helsen." In fiebernd«! Hast erzählte Irma dem Alt«n alles, was sie wußte, und als sie geendet hatt«, schüttelte der er „N«e, nee, is meine Ansicht ja woll! Wenn wir die Trägers nich vermauert hätten, denn könnt ich ja is «s man". . „Wisler, können wir nicht bei der Hütte telegraphisch anfragen?" „Is woll zu spät, Frau Regie gierungsbaumeistern! Is ja all 9 Uhr, und da is ins Bureau kein Mensch nich mehr." „Ja, Wisler, was mach«n wir denn um Gottes willen? Mein Mann ver zweifelt ja vor Unruhe." WiS?«r, hi«r sind 20 Platz. scheid und irrte sich kaum. Aber war das Gewißheit? N«in, sie durste srajU?" R aus dem Zimmer gekommen." Gott sei Dank, ihr Mann hatte ihre Ak»r«senheit nicht bemerkt. Sie warf alles still. Er schrieb offenbar. Leise trat sie ein. Bruno blickte auf. du lch wollte g«- nicht fort. . . „Bruno gib mir di« Briefe! Ich '.verde sie besorgen." „Ach weißt du, ich möchte sie lie ber selbst in d«n Kasten stecken, laß Herrgott, was sollte sie nur ma chen! Er durfte nicht fort, «h« die Antwort da war. „Wie du willst!" entgegnete sie an scheinend ruhig, „aber dann wart noch alles her." fen. ' Da waren das nicht Schritte auf d«r Hintertrepp«? Si« stürzte zur Tür. „Sind Sit's, Wisler?" „Jawoll, jawoll! Alles in Ord st«rn." „Was? Wi«? Geben Sie her, Wisler." lampe. „45 Träger Normalprofil No. 55 am 2. Juli expediert. „Gott sei Dank!" Sie sank auf den Stuhl, ihr Herz klopfte wild, daß sie kauns Atem holen konnt«. Wie sie den langen Flur und die Zimmer durchschritt, wußte sie nicht sie stand plötzlich vor ihrem Mann und rief: „Bruno, Bruno, es ist ein Irrtum der Hütte! Hier lies!" Ganz verständnislos blickt« Bruno erst feine Frau an und starrte dann auf das Telegramm. „Wer ist Härtung, wo kommt das her?" In fliegender Hast erklärt« Irma all«s. Aber Bruno wollte es immer noch nicht glauben; «r war zu hart getroffen, und der Zweifel wollte nicht weichen. Die Nachricht genügte ihm nicht, er mußte eine noch sicherere Be stätigung haben. Wisler mußte noch einmal zum Bahntelegraphenamt, um «in« Depe sche an die Hiittendirektion aufzuge ben. Die Antwort konnte früh zwi schen 8 und 9 Uhr hier sein. Allmählich legt« sich Brunos Un ruh« ein wenig. Er sah nur immer zu seiner Frau auf wäre sie nicht so energisch gewesen, was wäre dann jetzt? Irma aber strahlte vor Glück, denn sie glaubte felsenfest an vie Richtigkrit der Nachricht; sie haue ein so seliges Gefühl in sich, daß sie es fen hätte. „Irma, du Li«b«, du Gut«!". . . „Bruno!" Lange blieb es still im Zimmer, lautlos rannten Tränen des Glücks über die Wangen der schönen jungen Frau. Der Morgen kam wieder in strah lendem Sonnenglanz, und wenig« Minuten nach 8 Uhr klingelte der Te- Berlin W. 36. Sandten cm 2. Juli 45 Doppel-I'-Träger, Normalprofil No. SS, Faktura irrtümlich für Nor majprofil No. 4g ausgeschrieben, die gleichzeitig an Eiseiibahndirektion Spandau abgingen. Gut« Hoffnung-Hütte." Ter zrstahlcue Diamiut. Novelle von Eugen Szatmari. Der erste Aufzug war zu Ende, der Borhang fiel, der Zuschauerraum erstrahlte in Hellem Licht, und im Parkett begann das übliche Flüstern, Flirten und Toilettenschau. Die Männer erhoben sich in ihren Plätzen und musterten das Damenpublikum des Parketts und der Log«n. In der ersten Parkettreihe stand ein großer, schlanker. schwarzer Mann, mit funkelnden Augen, dessen hypnotisches Feuer den Mann des Südens sofort verraten konnte. Er war entschieden eine elegante Erschei nung; sein Frack war zweifellos Pa riser Herkunft, die Krawatte war meisterhaft gebunden, und in dem schneeweißen Plastron ein prächtiger unbeweglich auf seinem Platz, die Augen auf die erste Profzeniumsloge geheftet, wo eine blendend schöne. Kapitalisten. er noch stahl, ersten Loge mit dem wunderbaren Diamant?" „Sie sind wohl Ausländer?" ant wortete der Befragte, „daß Sie sie nicht kennen. Sie ist die Gräsin de Latour, die Tochter des Minister präsidenten, und ihr Diamant ist ein der Loge der Gräfin befand sich ein Notausgang. Der Grieche drückte auf die Tür, sie war offen. Er ging unwillkürlich der Loge zu, wo die Gräfin saß. Er zuckte zusammen. Ueberall war es dunkel im Theater, ging zur Garderobe und nahm seinen Pelz. Bor der Loge der Gräfin wartete ein livrierter Diener mit dem Mantel der Herrin. Ein Klingelion .... . . . die Gräfin Pantariotis fuhr sogleich nach sei nem Hotel und hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Er nahm Xn Diamant aus seiner Tasche, legte streute. Er schlief keine Minute, er gen einen genauen Bericht über seine Tat. Und am Schluß des Berichtes las er mit erstaunten Augen folgende Bemerkung: hatte sich je doch geirrt. Der Stein, den er ge stohlen hatte, ist nicht der echte Dia mant der Gräfin, sondern nur eine len. Er rannte in sein Zimmer hin aus, schloß die Türe, verdunkelte das Zimmer und legte den Diamant aus lichen Erwartung, und ein verzwei felter Ruf verließ die Lippen des Griechen. Der Diamant leuchtete nicht! Kalt und dunkel lag er auf! er aper abends wiederum in die Oper. In der eisten Proszeniums-' loge saß die Gräfin, wie am vorigen Abend. Und als es im Saal, dunkel mondscheinfarbene cii>s, er leuchtete, glänzte, funkelte wie ein riesengroßer Johanniskäfer in der nach seinem Dorf zurück. Den Dia mant schenkte er der Dorfkirche, und die frommen Leute waren von der reichen Gabe selbstverständlich wie hingerissen. Sie ließen den Stein in einen großen Kelch einsetzen, und als der Kelch am Altar ausgestellt wurde, mußte auch Pantariotis bei der Feierlichkeit erscheinen. In der kleinen Kirche war es recht dunkel, Patriarch voll Entzücken aus: „Seht nur . . . seht nur! Wie der Stein auf dem Altar leuchtet!" Pantariotis zuckte zusammen. Als er aber die Augen hob, sah er keinen Schimmer vom Licht des Steines. Der Stein leuchtete nicht. Und die Täuschung der Anwesenden war die- Ztein stehlen ließ. Er machte an dächtig das Zeichen des Kreuzes und sprach salbungsvoll, mit besonderer ..Wahrlich, ich sage euch, die das Lich! glauben, die sehen es leuch- Das ist Arzt loerden willst, dann nimm aoch Zahnheilkunde statt der Ohrenh-il lunde als Spezialität. Der Mensch hat zweiunddreißig Zähne, aber nur Schadenfreude. M a n n bist s» vergnügt, Emma?" Frau: .Ach, diese hochmütige Schulzen sagt sie heute zu mir so recht großspurig, sie hätte in diesem Jahre schon die vierte Gans im Brat ofen. Wart', denk' ich, und erzähl' Auf einmal schreit sie: „Ach Gott, ineine Aans!" Ist ihr doch das Vieh Sei allegorisch, symbolisch, Sei mystisch, philosophisch endlich, Sei meinetwegen okkultistisch. Nur, lieber Freund sei unverständ lich, «tpar-lur. Er: „Weißt Du was. setz Dich Hut, dann ist er wieder hochmodern." DerschöneName. Pastor: „Welchen Namen soll der Kleine ha ben?" Der glückliche Väter: „Ali as." — Pastor: „Alias? Das ist doch kein christlicher Vorname." Vater: „Ab