Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 06, 1913, Image 6

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    Wanderlied.
Die Sonne am Himmel,
Die schau' ich so gern.
Und nachts im Gewimmel
Manch' freundlichen Stern.
Doch „Stern" auch und „Sonne"
Dur ch die Blu m «. Aelte-
Ä'liaw mit dem Messer ißt): „Wif
'inal auf Trichinen untersuchen
lassen!"
Ein Dämpfer. Er: „Ich
würde Ihnen bis an's Ende der Welt
folgen."
Sie: „Das werden Sie nicht tun!
Er: .Wesh.ilb denn nicht?"
Sie .Weil ich gar nicht hingehe!"
Passender Name.
.Weshalb haben Sie Ihr neue»
lenkbares Luftschiff, nach Ihrem
.Weil eS auch nicht folgen will!"
Der korrigierte Schiller.
Mich verfolgt bei jedem Schritte
Schillers Ausspruch immerdar:
„Raum ist in der kleinsten Hütte
Für ein glücklich liebend Paar."
Aber das steht nicht im Liede:
Wie das Paar sein Weh vergißt.
Wenn eS noch die ganze Miete
Für das Hüttchen schuldig ist.
Der boshafte Kapitän.
.Fräulein Eulalia singt schon wie
lHren. auf eine Viertelstunde daS
Nebelhorn loslassen!"
Dos genügt. .Sehr bele
sen scheinen Sie nicht zu sein?"
steht aus einem einzigen Buch, doch
„Was ist denn das für ein Buch?"
.Mein Checkbuch." '
ließen ja beim Treiben alles durch!
auch drei Monate Ziel?"
Späte Reue. Ein Achtzig
jähriger begräbt seine 75jäh7ige Frau,
den« Hochzeit begangen Hot. Er kann
den Gedanken nicht fassen, daß er
allein im Leben zurückbleiben soll,
daß er an der Verstorbenen keine
'N'.-Frau aus Lebenszeit gehabt hat, und
er jammert: .Meine Mutter hat mich
gleich gewarnt, ich soll das Mädchen
iiicht heiraten, sie sei nicht recht ge-
Lund .
„Sie, Herr Ballettmeister, das
Schuhband ist Ihnen aufgegangen!"
„So? Danke, das wird gleich in
Platz und meint etwas zimperlich
zum Schaffner: „Aber hier ist es
Hort!" Darauf erwidert ihr dieser:
me, es kommt gleich eine... Weiche."
Deshalb. Bummel: „Heute
war aber der Hörsaal 9 bis aus den
letzten Platz besetzt, sogar die be
mooststen Häupter waren erschie
nen."
Sllffl: „Nicht denkbar, was war
Bummel: .Professor Knitfchte las
Über Bierbereitung und Bierkonfum
bei den alten Germanen."
Süffl: .Donner und Dorm, da
pump mir 'mal sofort Dein Kolle
gienheft! Das muß ich schleunigst
Ter moderne Hut als Schlupfwinkel.
finden ist?!"
Boshaft. Lebemann: „Ich
raten."
lich schon so schlecht?"
hat?'
Der Ballvater.
.schießen" und machte sich daran, sich
in- den Ballstaat zu werfen... für
korpulente Herren eine schwierige
tige Donnerwetter nicht abzugehen
pflegt. Als Herr Theophi! den ersten
und zweiten Kragenknopf zerbrochen
hatte, als sich in den dritten der Kra
gen nicht einfügen lassen wollte, als
ihm die weiße Krawatte aus den
Fingern in den Waschkrug geglitten
war, ging das Raisonnement auch in
diesem Falle los: „Josefine," rief
Herr Theophil mit der St-inme ei
nes grollenden Löwen, „Jofefiineee!"
.Ich komme ja schon," tönte es
ihm aus dem Nebenzimmer zurück
und heran rauscht« eine korpulente
Dame in tiefem Neglige«. „Kann
man sich denn nicht in Ruhe fertig
machi».?" eiferte sie, „und Klärchen
und Minchen müssen doch auch ange
putzt werden ... was hast Du denn
schon wieder?"
„Der Knopf und der Knopf und
die Krawatte —weiter kam Herr!
Theophil nicht, denn mit robusten
Händrn griff seine Frau zu und bald
war sein Hals in einen Kragen ge
zwängt, die Krawatte fest zugezo
gen, der Frack auf den Leib gezogen,
der Zylinderhut aufgestülpt und der
Ueberrock übergehangen. .So." kom
mandierte Frau Josefine, „nun bleib
abec so stehen, bis wir auch fertig
sind. Wenn Du wieder umherturnst
wie nicht gescheit, dann reißt Dir
von neuem alles kaput und Du
kommst nicht als Gentleman, sondern
als Vagabund in den Ballsaal."
Herr Theopihl blieb gehorsam vor
dem Spiegel stehen, zehn Minuten,
eine Viertelstunde, fünfundzwanzig
Minuten alle Wetter, das dau
erte eine Zeit, ehe die Damen sich
reisefertig gemacht hatten! Er warf
ließ sich gewichtig in ein Fauteuil
fallen. Die Nähte >r Pantalons
knirschten gewaltig, aber sonst schien
Brrr.. Theophils Rücken
überlief eine Gänfehau!, waS ihn
zwang, die Westenfchnalle einige Zen
timeter zu erweitern. WaS einem
Kleid, Ausschnitt „mit Oberlicht".
verfiel Herr Theophil in ein gelin
des Stöhnen, der eine Lackstiefel
drückte mit solcher Gewalt auf fein
gens. Dann nahm »r mit küh
nem Satz die Bordschwelle des
Wagens und krach, er
die Ohren über den Kops getrieben
ließ. Als der Kops aus seinem
von Vorwürfen entgegen zu nehmen.
Beispiel in der Weltgeschichte," eifer
te Frou Josesine: „Der Hut ist doch
drückten Hutwänd« mit dem Rockär
nie! und versuchte ebenso vergeblich
den Zyl'ndcr wieder in die Fassen zu
bringln.
Als ihm nach längeren Bemühun
gen weder das eine noch das andere
gelingen wollte, erklärte er seinen
Damen: „In diesem ramponierten
Zustande kann ich unmöglich im
Ballsaal erscheinen. Ich muß mich
erst keim Friseur wieder in Ordnung
bringen lassen. Fahrt nur immer
vortius, ich komme bald nach." Eine
Order an den Kutscher und der Wa-
Herr Theophil schlug den Weg zum
Herrn Künstler ein. „Halloh, altes
Haus, wohin denn so eilig?" wurde
er unterwegs angerufen. Sein Freund
Killmann schob den Arm unter den
seinen. „Was, zum Friseur? Un
sinn! Komm nur mit nach dem
„grauen Falken". Dort besorgt Dir
Johann mit zwei Bürstenstrichen ei
ne tadellose Tolle. Das dauert ein
Paar Minuten und Du kannst die
Zeit, die Du Dir dadurch ersparst,
benutzen, um mit mir ein Schöpplein
in aller Gemütsruhe zu genehmi
gen."
Es bedurfte keines weiteren Zu
redens, die beiden schwenkten in die
nächste Querstraße und sofort mach
te sich Johann ans Werk, das ihm
„glänzend" gelang. Bald darauf
saßen die beiden Freunde hinter ei-!
ner Rüdesheimer und ließen die
Gläser aneinanderklingen.
„Aber Menfchenskind," meinte Herr
Killmann besorgt, als Herrn Theo
phil beim zweiten Glas ein Schluck
in die „falsche" Kehle gekommen
war, „so bekommst Du ja kaum ei
nen Tropfen in den Magey. Die
ser heillose Kragen schnürt Dir doch
die gesamte Trinkmuskulatur zusam
men. Mach' Dir's doch, zum Henker,
bequem. Herr Kirsch, pumpen Sie
doch meinem Freunde mal «inen
Kragen von Ihrer Halsweite. So,
Du Aermster, jetzt ist Dir geholfen,"
damit knöpfte er Herrn Theophil
einen 44-Zentimeter - Kragen um.
„Und außerdem, diese Ballkrawatte
verursacht Dir auch nur unnütze
Atembeschwerden, knüpf' Dir doch
mein Halstuch um, dann brauchst
Du nicht mehr nach Luft zu schnap
pen wie'n Fisch auf dem Trockenen.
Also prosit..."
„Zum Wohle," lachte Theophil uno
dehnte vergnügt den Hals. Als er
aber das Glas erhob, gab es am rech
ten Frackärmel einen unheimlich
deutlichen Knax: unter der Schulter
war der Aermel einen halben Fin
„Ach Du meine Güte," Herr Kill
mann hob die Hände hoch, „wie
kannst Du bloß herumlaufen wie in
die Eiserne Jungfrau geschnürt;
hier bist Du Mensch, hier darfst Du's
sein, also, zieh' dieses elendigliche
Frackgewebe aus und krauche in ei
nem bequemen Flausch. Drüben
hängt die Jagdjoppe des Hoteliers,
die hol' Dir mal, die wird Dir ge
rade passm."
sank er in seinen Sessel zurück. „Die
ser verpflixte Stiefel zerquetscht mir
noch das ganze Auge ses Huhnes."
„Waas?" dehnte Killmann, .auch
an den Füßen hast Du nicht mal
Deine Bequemlichkeit" Wie man
Dir aber auch mitgespielt hat
Wirf doch diese Lackungeheuer unter
den Ofen und fahre in die warmen
Filzpnriser von dem Wirt. Da er
wärmst Du Dir wenigstens die Fii>
Be, so aber 'n Stockschnupfen von
Monatsdauer ist Dir sicher!"
Bums, flog der eine Stiefel In
die Ecke, krach folgte der andere.
langt. Nun werde ich mich revan
chieren ... zwei Pullen hast Du nun
schon spendiert, jetzt kommt eine von
„Und die nächste komm! auf mein
Konto," erklärte der Wirt und setzte
sich mit an den Tisch. Nun kristalli
sierten sich noch Doktor, der
Gläserklirren und Prositrufe.
Der Ball näherte sich seinem En
de. Die Musikanten suchten die
Futterale 'hier Instrumente und
lächter, ein wirres Durcheinander.
„Mein Himmel," Frau Josefi
ne Neuburger schickte sich an. in eine
wohltätige Ohnmacht zu fallen
„Der Bater," Fräulein Klär
chen suchte nach ihrem Riechfläfch
chen.
„Es sieht aus, als ob er auf ei-
nem Maskenball strolchen wollte,"
ne funkelten vergnügt und
er lallte: „Ballvater, was? 'n
feiner Posten. Aber wenn ich im
Schöpplein gemütvoll trinken kann,
pfeif' ich auf sämtliche Bälle dies-
und jenseits Ozeans!"
Wohustulic 26,Mr.
M fv d Sch le
jür Vater und Mutter, für Wohn-
Geistes- und Berufsbildung leisten,
können sie der Welt dienen. Ihr
Mutler. °
Das, was Eltern die Kinder leh
ren können, ist und bleibt immer die
Krümel.
feine Nerven zu besitzen, um es als
der Fuß auf Krümel tritt. Das
ter der Sohle teilt sich leise schreckhaft
Salz, Brot- und Kuchenkrümel, oder
gar schlüpfrige Reste von Kartof
feln, Obst, Fleisch usw. erwecken, so
bald man aus sie tritt, Widerwillen,
der sich bis zum Ekel steigern kann.
Tisch fallen? Dort oben lassen sie
meisten Krümel den Boden zu zieren
pflegen? In einer mir bekannten
Familie muß nach jeder Mahlzeit um
werden, weil .Bater" so ausgiebig
krümelt. Essen vielleicht Herren we
niger sorgsam, oder ist es der man
gelnde „Schoß", der die eigenwilligen
kleinen Gebäcksplitter zwischen, den
Beinen hindurch Boden gleiten
Krümel direkt zur Plage werden,
z. B. wenn sie ins Bett gefallen sind
und sich unter den Körper des Lei
denden schieben. Oder auch, wenn sie
auf der. Dielen verstreut jegliches
Bemühen, recht leise und unhörbar zu
gehen, durch ihr Knirschen tllkisch
zunichtemachen. Um beides zu ver
meiden. ist dort aso ganz besondere
Achtsamkeit geboten.
Also Kampf den Krümeln! Oder
richtiger, vorsichtige Abwehr ihrer
Uebergriffe! Denn ausrotten kön
fallen und so unter den schreitenden
Fuß geraten.
Gutmütig. Frau «vor
wurfsvoll): „Gestern abend hattest
Du wieder einen Schwips, Alfred!
Du trinkst in letzter Zeit überhaupt
Eifersucht.
in der Ecke?"
Gatte (Arzt): „Das Skelett eines Weibes!"
Junge Frau: .Wie?! Sofort muß mir diese Person aus dem Hause!"
Drohung. Angeklagter:
„Herr Jerichtsrat, wenn Sie mich
hier so traktieren, dann werden wir
bis zum Mittagessen nicht sertig, das
sag' ich Ihnen gleich!"
Schlagfertig. Mann:
„Ich bist der Herr des Hauses, Weib!
In mir hast Du das Haupt der
Familie, also auch Dein Haupt zu
Pariert. „Wissen Sie, Herr
riesig, an Schiller;, Sie haben eine fa
mose Schiller-Nase!"
ler, Ihre Nase schillert noch viel
Gut gefüttert. Amts
richter (am Stammtisch): „Heute
stand ein Heiratsschwindler vor Ge
ren!"
„„Die alte Geschichte! Sie gaben
ihm ihre Ersparnisse?""
Der Automobilhund.
Splitter. „Es ist un- Schlau. Fremder: „Wa
glaublich!" ruft man aus, wenn man rum steht denn hier an der Cemp
etwas gern wahr haben möchte. toirtiir „Verbotener Eingang"?"
Neigung lommt vor dem Fall, l Lehrling: „Die Herren schlafen au-
Tonangebende Persönlichteiten sind genblicklich!"
manchmal taktlos. > Rasfii. ierte ?l.usniit
— Widersinnig. Vater zun g. „Stundenlang lag ich in
(seinen Sohn anfahrend): „Da einer Art von Starrkrampf, fib und
bringst Du mir ja ein nettes Zeug- hörte alles, was »ni mich herum
nis, Du scheinst über Winter alles vorging, und lonnte trotzd?m kein
verschwitzt zu haben." Glied rühren!"
—So oder so. A.: „Ich ...Schrecklicher Zustand!""
kann es nicht über mein Herz brin- „Nicht wahr? Und während der '
gen . . . . " Zeit hat mir mein Zimn>?kollege
B: „Na, vielleicht können Sie's sein fünfaktiges historisches Schau
unten durchschieben?" spiel vorgelesen!"
Ter Traum de« Änödelf?eui>de«.
Die letzte Weihe.
sten Male gedruckt sieht): „Jetzt noch
der Sterblichen Glücklichster!"
—B ö s — Erster Einbrecher:
ten."
! Grob. A.: „Mein sogenannter
Weisheitszahn wird hohl.^
B : „Kein Wunder, .der wird iqobl
eingesehen haben, daß er bei Dir nicht
am rechten Platze ist."
Die wahre Herrschaft.
Mutter: „Da Du in den heiligen Ehe
stand in kurzem treten wirst, halte ich
es für meine Pflicht, Dick, auf einiges
aufmerksam zu machen. Bisher lebtest
Du nach Deinem Willen, das nimmt
Tochter: „Aber Georg ist doch kein
Tmonn. im Gegenteil, ein sanfter,
Mutter: „Um Georg handelt es sich
boten, nach denen wirst Du Dich
lünftig wohl oder übel richten müs
sen."