M Wen von senkei!liesl!. - (10. Fortsetzung.) E- waren sehr kostbare und seltene i Dinge, die Silas' Augen nun zu sehen bekamen. Manche Stücke ent- < lockten ihm geradezu Ausrufe des Entzückens, und er war nur froh, daß , er sich teils aus Liebbaberei, teils aus ; Geschäftsariinden srüber viel mit < derlei Fachstudien beschäftigt hatte, < sonst wäre es ihm schwer geworden, seine Rolle weiterzuspielen angesichts , der ausgedehnten. Kenntnisse, die .Herr , v. Senkenberg in bezug auf Alter , und Wert der einzelnen Stück« be wies. > Wie im Fluge verging die Zeit. Draußen lag die Nacht wie cm schwarzes Tuch über der Erde. Die Schloßubr schlug zehn Übr. Gleich darauf hörte man einen Wagen un ten anfahren und halten. Herr v. Senkenberg zuckte nervös zusammen und brach mitten im Satze ab. d«n Kopf wie lauschend vorgebeugt. . All seine liebenswürdige Howch keit schien, jäh erstarrt in einem harten «isig«n Ausdruck der Abwehr, der sein Gesicht ILrmlN versteinert«. Plötzlich begegnete sein Blick dem , Hempels, und er zuckte zusammen. Den Leuchier hastig auf einen > Stuhl fekend. fagte er: „Sie venei- ; fen ich bin ein wenig angegriffen , heute das lange Sieben hat mich j wohl ermüdet. . . ich möchte mich ei nen Augenblick ausruhen." j „Ich habe um Vergebung zu bit ten. Herr v. Senkenberg! Wir j wollen das ander« aus morgen las- < sen ... „Nein! Bitie. bleiben Sie noch > unterbrach ihn Senkenberg rasch, „es > tut mir so wohl, einmal einen Men schen gesunden zu haben, dem das. < was mir lieb ist. gefällt! Lassen Sie sich nicht stören! Sehen Sie ! ruhig alles an. Für morgen habe i ich noch andere Schränke. Ich möchte > nicht, daß Sie mich jetzt verlassen!" Das letzte hatte fast wie eine Biiie i geklungen. H«mpel fuhr also in d'r Betrachtung der Stücke fort, wäb- ! rend Senkenberg sich aus -inen Stuhl niederließ und stumm vor sich hin- , starrte. Er sah sehr erschöpft aus. > Na» einer Weile klopfte «s an der j Tür. und Peter Mark erschien. „Herr v. Lavandal ist angekom- l men". meldete er, „und das gnädige ' Fräulein lassen anfragen, ob er nicht ! für einen Augenblick seine Aufwar- i iung —" - ..Nejn", unterbrach ihn Senkenberg hastig, „man soll mich ganz aus dem i Spiel lassen. / Auch morgen. Saaen . Sie, ich hätt« Besuch. Ich sei krank > ' AH. saqen Sie wollen. > Mark, aber halten Sie mir um Gottes willen Besuch« vom Leib!" „Sehr wohl. Ew. Gnaden!" Mark ! entfernte sich. „Es ist", sagte Senkenberg nach ! einer Paus«, als ab «r fühle, dem ! Besucher irgend eine Erklärung für i sein Benehmen schuldig zu sein, „daß ich seit Jahren j-den Verlehr aufge geben hab?. Auch mit Familienmit- , gliedern. Ausnahmen mache ich nur dann, wenn es jemand ernst ist mit . dem Interesse für meine Sammlung. Wie Ihnen ,um Beispiel!" Silas fühlte, daß er einen roten > Kopf bekam. Um feine Verlegenheit einigermaßen zu rerbergen, beugte er , sich tiefer in den Schrank und holte - einige Schmucketuis heraus, die zu > kann ich Ihnen bald ein paar hübsche Sachen vorlegen . . Dies ist wohl ! Familienschmuck?" sagte er dann, mit ! Interesse den Inhalt einiger Etuis ! betrachtend. zentUs wenig Altertumswert tui,m bundertündsiinszig Jähret" > „Die Ohrgehänge —" stammelte Hemp'l, „wo haben Si- die Ohrge- Eine tiefe Stille folg!« der Fraqe. Dann stand Senkenbe'g cvis, nahm das Etui und klappt« es heftig zu. „Sie sind abhanden gekommen", „Wie? Wann? Wurden Sie Ihnen gestohlen?" „Nein!" . . . Ein erstaunter, fast hochmütig abweisender Blick traf den dreisten Frager. „Was kümmern Sie vi« Ohrgehänge? Es liegt ja nichts an ihrem Verlust." „Ihnen vielleicht nicht, aber, mir!" platzte der Detektiv unbedacht heraus. „Ich weiß, wo sie sind, und. . ." Weiter kam er nicht, denn Herrn v. Senkenbelgs Hand hatt« seinen Arm mit so eiserner Kraft gepackt, wie man es seinen schwächlichen Mus keln nie zugetraut haben würde. „Sie Sie wissen Sie wollen behauvten —" stieß er heraus, und sein Antlitz war jetzt so weiß, als sei kein Tropfen Blut mehr in seinem ganzen haaeren Körper. Plötzlich lachte er bitter auf. „Sie sind ein Narr! Die Dinger liegen am Grunde des atlantischen O'eans, wenn Sie's durchaus wissen müssen! Seit dreiundzwanzig Jahren kann kein menschliches Auge sie mehr erblickt haben." „Doch! Das- meine! Ich schwöre Ihnen, daß ich sie vor wenigen Wochen sah! Und ich muß unbedingt wissen, wie Sie aus Ihrem Besitz in fremde ssände kamen!" Senkenberg starrte ihn geistesabwe send an. „In wessen Händen sind sie jetzt?" fragte er endlich mit erloschener Jetzt erst besann sich Hempel, wie Halte der ander« «s bemerkt? War nicht so. Er starrte noch immer gei stesabwesend vor sich bin, und seine Gedanken waren offenbar mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Silas aber hatte plötzlich feine volle Kaltblütigkeit wieder erlangt Dinae vor Äuaen. Ich sah die Ohr gehänge kürzlich in einer Provinz stadt. und sie erregten mein Interesse ebenso sehr durch ihre seltsame Fas sung als durch einige Umstände, die sich an sie knüpfen. Sie sind nämlich sozusagen momentan herrenloses Gut. Man fand sie im Nachlaß einer alten Frau, und derjenig«, den ein beigeleg ter Zettel ausdrücklich als Besii-er be zeichnet ein gewisser Eisler behauvtet, durchaus nichts von i'«n?n zu wissen." Er hatte den Nam«n Eisl«r beson ders betont und Senkenberg dabei scharf beobachtet. Aber kein in Gesichi gültig starrte er vor sich hin. Hempel fuhr fort: ..Sie begreifen, daß es wichtig wär«, festzustellen, wie die Schmuckstücke in den Besitz dieser Frau Rabl so heißt di« Alte kamen? Ob durch Kauf, Schenkung oder gar Diebstahl?" Auch der Name Rabl verballte wirkungslos an den Ohren Sen kenbergs, der überhaupt kaum auf die Worte seines Gastes zu achten schien. B, sch > ' tele sich ein Ausdruck innerer Qual und heftigen Kampfes über leine Züge ""6' Lange blieb sein Blick hastig. i.Nicht jetzN Nicht beute! Es ist zu viel. . . ich bin erschöpft. . ." Er kämpfte sichtlich mit Atemnot gel, die er in Beivegung setzte. „Ich muß Sie nun bitten, mich zu verlassen Mark wird ah. Es war sicher keine Komödie. An der Anstrengung, mit der er sprach sah man deutlich, daß er in der Tat ! sehr angegrisfen war. Schw«ig«nd folgte Heinp«! dem dieser ihm «in Zimmer anwies. Alles war dort für den Gast vorbe r«it«t: Ein kaltes Abendbrot, Geträn ! te, Zigarren und das frisch bezogen« Bett, neben dem ein Tischchen mit . Büchern stand. Bisher halte Peter Mark kein Wort gesprochen. Jetzt aber sagte er, den Armleuchter auf den Tisch stellend und den Gast bekümmert an sehend: „Was ist denn geschehen? Ach, lie wird doch nicht? Schlimmes vorge- > fallen sein zwischen Ihnen?" e „Nein! Nur etwas Seltsames, s Mark!" Und er erzählte dem unrubii ! aufhorchenden Diener, was sich bege- < „Können Sie sich die Sache erklä- , ren?" schloß er. ..Warum will der < alte Herr nicht gleich sagen, wem er 5 die Orgehänae gab oder verkaufte? i Warum glaubt er. daß sie am Grun- ' de des Atlantischen Ozeans liegen j müssen?" c Mark schwieg. ! „So reden Sie doch, Mark! Ich ! „Ja, es aibt «ins! Aber ich bin l wenn mein Herr es nicht tun will," I gab Mark zur Antwort. I „Ach, Unsinn! Sie hörten ja selbst, daß er es mir sagen will, wenn ich < ihm di« Ohrgehänge bringe. Es griff j ihn nur heute zu sehr an." „Dann muß auch ich warten." i „Aber Mensch bedenken Sie doch ! «s liegt vielleicht Ihrem Herrn i gerad« sehr viel daran, daß er die l Dinger wieder bekommt." I „Das könnte wohl, sein.,, „Also! Und ich kann sie ihm nicht j verschaffen, «he ich nicht klar seh«, l Denn das Ding hat einen Hak«n. Momentan sind si« so gut wie unver- j käuflich. Sie liegen nämlich bei Ge- > richt deponiert, da der als ihr Be sitzer bezeichnete Mensch von ihnen nichts wissen will und außerdem des ' Mordes angeklagt ist." i „Wie heißt der Mann?" < „Eisler!" ! „Der Name ist mir gänzlich unbe kannt. Wie können sie in seinen Besitz l gekommen sein?" ! „Eine alte Frau namens Rabl hatte sie in Verwahrung." ! „Auch diesen Namen habe ich nie > gehört." „B«greis«n Sie nun. daß wir es ! nur herausbringen können, wenn ! wir Schritt für Schritt den Weg i verfolgen, den der Schmuck genom men hat? Wir wissen nur die letzten j beiden Inhaber. In wessen Händen ! war er früher? Wir müssen beim an dern Ende anfangen, da Frau Rabl i tot ist. Wer befaß die Ohrgehänge I zuerst, nachdem sie Senkenberg ver- l lassen hatten?" I Der Diener schwieg und starrte ! „Mensch Sie sind doch ein treuer Diener und wollen Ihres Herrn Bestes! Glauben Sie, daß er i jetzt, wo er weiß, die Schmuckstücke liegen nicht auf dem Grunde des i Ozeans, Ruhe haben wird, «he er ! mehr weiß? Eh« er si« wieder hat?" ! „Es ist wahr' murmelte er, „er > wird weder Rast noch Ruhe haben jetzt die alte Angst wird tausend fach in ihm aufstehen. . ." l „Sie haben recht diese Sache ! muß aufgeklärt werden! Ganz klar > und bis auf den letzten Punkt! Und i zwar so rasch als möglich!" sagte «r sehr bestimmt. l , l xxii. ! mit sich selbst. > „Ich will Ihnen also zu diesem Zweck die Tatsachen .nüteilen, die schwunden. ! Man sprengte natürlich aus, sie j sei zu ihren Verwandten gereist, ob wohl sie gar keine besaß. In Wahr heit war sie mit einem anderen und auch sonst in alle Btdingungen willigen würd«. !>ie ihr Anwalt stel len würde, sollte er den kleinen Felix unversehrt wiedcr erhalten. . Hempel hob überrascht den Kopf. „Felix hieß der Knabe?" 'Az'ählen Si. tve ter ' „Es ist nicht mehr viel zu erzäh fahrt des Dampferc ..Atlantic" nach New ?lork, worauf sich die Gnädiae erst viel fväter durch ihre- Anwalt e.fuhr. Er hatte den Auftrag, die Scheidungsangelegenheit erst dann in ihre Ankunft von drüben meldete. Dazu kam es nie. Die „Atlantic" scheiterte nach <.!nem Kind wurde gerettet, überhaupt nur ein kleiner Theil der Mannschaft und bestätigt." „Weiß man bestimmt, daß Frau v. Senkenberg sich mit dem Kinde einge schifft hatte?" „Ich glaube wohl. Wo sollte sie es gelassen haben, da sie keinerlei Verwandle besaß? Mindestens hätte Idee?" „Es war nur ein momentaner Ein fall. Wie hieß der Mann, mit dem sse floh?" Mark zögerte einen Moment. Dann sagte er finster: „Eberhard! v. La vcmdal hieß der Lump." „Lavandal? Ein Verwandter. . .?" „Meines armen Herrn, jawohl! Dessen Gastfreundschaft er hundert mal genoß, der 'hm wiederholt seine Schulden bezahlte und dem er zum i Dank die Frau stahl!" „Und jetzt ist wieder «in Lavandal Wette?" ' ! sei's Wsher! Renates, die gewiß dem Herrn leine Ruhe ließ. Glück wird es uns sicher! nicht bringen!" „In welchem Verhältnis steht der > War er sein Vater?" Bruder F«lix ist der Vater des Onkel und Nesse also! Ein Blitz des Triumphes leuchtete retteten Passagiere der „Atlantic"? War^—" Uddchsi d si 'cht G Gnädigen entlassen worden war." „Wo sie jetzt ist wissen Sie nicht?" „Nein. Vielleicht weiß man es in „Ich danke Ihnen. Ich weiß jetzt len Sie nun so freundlich sein, Ih rem Kutscher zu befehlen, für mich anzuspannen?" „Jetzt? Mitten in o«r Nacht?" Frühzug von Prachatitz benutzen." „Aber wozu diese Eile?" „Um Ihren Herrn nicht eine Mi nute länger in Ungewißheit zu las sen, als unbedingt nötig ist! Das. begreifen Sie doch, Peter Mark? Und danken Si« Gott für Ihren Ent schluß, mir vertraut zu haben. Ich will Ihr Vertrauen erwidern, in dem ich Ihnen gesteh«, daß ich nicht der Altertümer wegen Senkenberg aussuchte. Ich suchte eine andere Spur und so Gott will, habe ich sie ge- > funden!" X.V's. „Nun, wie gefällt Dir mein Vetter Felix?" fragte Prosper Rodenbach wortete Lisa etwas zerstreut.. „Ich brauche aber hoffentlich nicht eifersüchtig zu werden?" '"„Wirklich?""' Aber beiseite daß er sich ihm persönlich vorstellt? Dem Neffen! Dem Gast, den er doch schließlich selbst eingeladen hat. höflich!" „Gewiß." „Prosper blieb stehen und brach in Lachen aus. „O nein", „Wirklich", „Ge- Lisa!! Und bist doch sonst so ein süßes Plappermäulchen! Was hast „Ich? Gar nichts!" Werbliches: sie drehte den Spieß „Warum ist er so? Weil ihr alle euch seine Unfreundlichkeiten gefal len laßt! Weil Ihr Feigling und keine Männer seid! Zum Beispiel Du. Warum hast Du N'cht eines Tages ganz einfach zu mir gesagt: sen!" ch ch ! s Prosper war erst so verblüfft, daß l starrte. Du kannst also auch Gardinen predigten halten, wie andere irdische i Frauen?" „Natürlich. Das heißt, wenn es I „Mußte es sein. Jawohl. Denn ich sehe wirklich nicht «in, was Dein ! Onkel sich zu ärgern hat, weil wir einander lieb haben. Du willst ihn nicht beerben, hängst nicht von ihm ab was geht es ihn also über haupt an?" „Weißt Du, was ich glaube, Lisa? Daß er in seiner eigenen Eh« viel ! leicht nicht so glücklich war, als man ! denkt? Entschieden hat er ein Vor > urteil gegezi das ganze weibliche Ge schlecht man muß ihm verzei „Ähr gut! Als ob das ein Mil derungsgrund wäre! Ganz im Ge genteil! Dann erst recht muß man ihn eines Besseren b«!«hren! Ich werde das bei nächster G«legenheit tun " „Diese Gelegenheit dazu will er Dir ja eben nicht geben und so wird es wohl «in frommer Wunsch blei ben!" Ein halb belustigter, halb mitleidi ger Blick aus Lisas enzianblauen Augen streifte ihn. manchmal seid!" „Lisa", ließ sich in diesem Augen blick der Baronin Stimme tadelnd „Ach, lassen Sie Ihre Tochter dock. Baronin! Es ist charmant, von so schönen Lippen die Wahrheit zu hör«n! Cousinch«n, ich gebe Jhnm darum doch gute Freundschaft halten, wir dr«i g«lt Prosper?" Er klopfte dem Vetter herzlich auf Onkel Joachims sind." Oben in ihrem Zimmer saß Me - derselbe ist. der als Richter bei Sie mir befohlen, bei der Begegnung. ! Als ich feine Aehn!ichl«it mit einem . Bekannten" erwähnte, lächle er sehr l herzlich. „Das ist wirklich komisch", sag!« er dann, „kürzlich kam in Wien > behauptete, ich sei ein Dr. Richter ich muß also entschieden wirklich > einen Doppelgänger haben!" Mich i täuscht« er aber weder durch diese Worte noch durch die Unbesangen hit, mit der er mich ansah, als ich I und er sein« freie Zeit mit i herzählte Prosper gest«rn. Eine Be merkung glaube ich vorhin gemacht zu haben: Obwohl er äußerlich s«hr herzlich mit seinem Better verkehrt, > las ich doch in seinen kühlen grauen > «e. das Gegenteil von Wie ging es Ihnen neulich in Sen kenberg? Jemand erzählt«, Sie hät ten die halbe Nacht b«i dem alten Herrn verbracht? Ist das möglich? Warum schreiben Sie mir nicht? de ich es Ihnen an die angegebene Adresse mitteilen. Für heute adieu ich muß mich nun doch wieder »n Si« kouvertierte. siegelte zur Vor sicht und adressiert« an Herrn Al phonse Rodin, Holel zur Krone, Pra- Aber Lisa hatte keine Lust. Sie war verstimmt, daß Prosper beute seinem Vetter zuliebe so früh fort gemußt und hatte überdies ihrer Mut ter versprochen, «in paar Schlafröcke anzuprobieren. „Da wirst Du wohl allein gehen müssen, Liebste! Aber wenn Du wie derkommst, dann will ich Dir dafür ein großes Geheimnis anvertrauen!" schloß sie mit schelmischem Augen zwinkern. Während Melitta langsam einen hübschen Fe'dweg entlang ging, der in weitem Bogen über Maguerrns Gut zur Landstraße führte, dachte sie darüber nach, was für ein „Geheim nis" Lisa wohl halMn könnte. Aber es fiel ihr absolut nichts ein. Dann dacht« sie an Hempel und Unsichtbarkeit und sein Stillschw«!- N t" l'ch 112 ' B d cht ' b Wenn er wieder abgereist war, hätt« er ibr doch «ine andere Adresse anaeben inüss«n. Sie beschloß, auf jeden Fall sich zu vergewissern, ob er sein Zimmer in ben hatte. Ein Vorwand dazu ließ sich leicht finden. Die Baronin hatte sie schon einmal ersucht, ihr gelegentlich Svit z«n in Prachatitz zu besorgen. Das sollte morgen geschehen. Bei dieser D«r Wege, den sie ging, ward im mer einsamer. Aber Melitta dachte gar nicht daran, sich zu fürchten. Die Gegend ringsum, das wußte sie, war völlig sicher. Es gab weder Fa briken noch Gesindel in di«f«n still«n Waldtälern, nur hie und da ein Jetzt bog der Weg zwischen Fick tengruppen und Schonungen links gegen die breite Landstraße ab. Ge rade an der Biegung lag ein verlasse die früher von Wegarbeitern bewohnt gewesen sein sollte, jetzt aber seit lan ger Zeit schon unbenutzt und ver schlossen war. Der Förster von Senkenberg hatte ibr einmal erzählt, daß der Stein bruch zu H«rrn v. Maguerrys Be sitz gehöre, und wegen zu geringen Erträgnisses nicht mehr betrieben werde. Als Melitta sich ~un dieser S'elle Melittas Herz ilcpste laut und Was sollte das bedeuten? Lavan hierher begeben hoben. „Wozu? Wer wohnte in der bisher verlassenen Hütte? Wenn es jener entsetzliche Graubcnt wäre. . .? Sie schaudert: unwillkürlich zu sammen und llb«ri«gte, ob si« nicht lieber den ganzen langen Weg zurück machen sollte, anstatt hier vorüber zu sehen. Im nächsten Augenblick lächelt« sie über sich selbst. Die Tür der ! Lütte hatte sich abermals geössnet und eine wahre Mißgeburt von ei- nen Topf Wasser aus dem nahen Pach zu holen. (Fortsetzung folgt). Ein Held. .Wenn SW nicht sofort die Beleidigung zurück nehmen, sag' ich's meiner Schwirger» , > initter verstehen Sie!" Fiir vle KÜ c. . Gedämpft«: Ochsen sch w n n z. Zwei lleine oder ein gro ßer Ochsenschwanz werden in Stücke geschnitten, gut gewaschen, abgetrock net und rasch in etwas Butter, mit einigen in Scheiben geschnittenen Zwiebeln, Mohrrüben und Sellerie. Pfefferkörnern und Netten angebraten. In ein tiefes Geschirr gießt man drei Quart Fleischbrühe, legt die Stücke hinein und locht sie, bis das Fleisch weich ist, nimmt sie dann aus der Brühe und legt sie in ein anderes Geschirr. An eine braune Mehl schwitze rührt man die Ochsenschwanz brühe und kocht sie zu einer guten» sämigen Sauce aus. Junge Karot ten, in Fleischbrühe weich gekocht, gibt man trocken zu dem Ochsenschwapz, die Gemüse, kocht noch einmal auf und gibt das Gericht in einer runden tiefen Schüssel zu Tisch, nach dem man es noch mit rund geschäl ten, in Butter gebratenen Kartoffeln umlegt hat. Aufgewärmtes Rind fleisch in süßsaurer Sauce. Aus 1 Quart oder mehr kaltes Fleisch bereitet man eine Sauce aus L Eß lösseln Butter, 1 großem Eßlöffel Mehl, hellbraun geschwitzt, 2 Tassen Fleischbrühe, 2 Eßlöffeln Zucker, ei nigen Stücken Nelkenpfeffer, 1 Lor beerblatt und genügend Essig, um der stellt es hinten aufs Feuer, wo es gut heiß ist. . Kartoffelsalat mit Aep seln. Drei Teile Kartoffeln wer den noch warm abgezogen und in sig, Psesfer und Salz. Krautklöße. Man schneidet die zarten inneren Blatter eineZ gro- und erkalten läßt. Dann mischt man ein halbes Pint süßen Rahm, zwei ganze Eier und zwei Eigelb, noch etwas Salz, Muskatblüte und Wei zu, daß sich feste Klöße daraus for men lassen, kocht sie in Salzwasser, übergießt sie mit brauner, in Butter getrösteter Semmel und gibt sie zu Entenbraten, Rauchfleisch, Schmie? u. s. w. den fingerdicke Scheiben geschnitten, mit dem Hackmesser breit geklopft, mit Salz und Pfeffer bestreut und ei nige Scheiben davo» in eine passende Kasserole gelegt, mit feingehackten Zwiebeln und Gewürz bestreut und eine zweite Schicht Fleischscheiben darauf getan, etwas zerschnittenes Wurzelwerk und ein Lorbeerblatt hinzugefügt, dann soviel guter Koch rotwein dazu gegossen, daß das Fleisch damit bedeckt ist, mit gut pas sendem Deckel verschlossen und aus schnellem Feuer zwei Stunden ge kocht. wobei man aufpassen muß, daß es nicht anbrennt. Sobald das Fleisch gar ist, wird es aus einer Schüssel angerichtet und der Satz mit glatt gerührten Kartosselmehl seimig ge kocht. Gehackter Rostbraten. Man nimmt gutes altLeschlachtetes Rindfleisch, am besten vom sogenann ten Schabefleisch oder Ripp.'nstiick, das fein gehackt oder durch die Ma fchine gedreht wird. Auf ein Pfund gehacktes Fleisch nimmt man sieben Unzen seingeschabten, vorher gut ge wässerten Rindsnierentalg, vermischt ihn mit dem Fleisch, fügt ein bi? an derthalb in Wasser oder Milch ge weichte, wieder ausgedrückte Milch brote, ein bis zwei Eier, etwas Salz und Pfeffer dazu und formt läng, liche, nicht zu dicke Koteletten davon, die in zerlassene Bulter getaucht und in geriebener Semmel gewendel wer den. Man läßt in der Kasserolle Butter zergehen, dünstet ein bis zwei fein gehackte Zwiebeln darin gar, legt die Rostbraten hinein, läßt sie aus beiden Seiten anbraten, füllt Brühe , oder Wasser auf. deckt die Kasserolle zu und schmort das Fleisch langsam unter österem Besüllen gar. Die Brühe wird, wenn die Rostbraten herausgenommen sind, mit etwas Sahn« oder nach Belieben auch mit Wein verkocht, wenn nötig, mit et was in Wasser verquirltem Kartof felmehl seimiger gemacht und gut abgeschmeckt. Man kann auch Wein oder Sahne fortlassen und die Sauce mit Zitronensaft pikant machen. Sie wird dann, wenn man will, durch ein Sieb berührt, kann aber auch gleich aus der Kasserolle über die Rostbraten gestillt werden. BackhuhN. Das gekochte Huhn wird in schöne Stücke zerteilt, mit Salz, Pfeffer und geriebenem Par mesantäse bestreut, in geschlagenes. Er getaucht, in Weckmehl gewälzt und in Backsett braun gebacken. Diese Bereitungsart sagt am meisten dvch muß da« Huhn. wohlgenährt sein, wenn «S nicht trocken sein soll.