Ein puritanischer Heide. Bon I: lie» Gordon. (14. Foriietzung.) Eine kleine Schublad« war da, die weder Schlüssel noch Griff ha-te, of fenbar das, was junge Mädchen ein Geheimfach nennen, ein Allerhiilig stes, worin kostbare Schriftstücke und Briefchen versenkt und vor iempel schänderischen Blicken verborgen wer den. Er löste ein kleines Messer von der Uhrkette und drückte mit der Kl'n ge aus die Feder.ansangs leistete sie Widerstand, aber bei stärkerem Druck sprang das Fach aus, und in seiner Tiefe schimmerte etwas weißes Er griff danach und hielt ein Bündel che» Briefe in der Hand; sie waren mit einem blauen Band zusammen gebunden und eine Karte trug von Paulas Hand die Aufschrift: „Brief« von Herrn Norwood aus de: Zeit, wo ich mit Papa in der Klinik war," Darunter lagen noch zwei oder drei Blätter, die aus einem Tage- oder Notizbuch herausgenommen und quer in vier oder fünf Stücke gerissen wa ren. Augenscheinlich waren sie für den Papierkorb oder den Feuertod bestimmt gewesen und zufällig hier liegen geblieben. Er stand auf und rückte das Tischchen mit der Lampe näher; dann löste er die Bandschleife und begann seine eigenen Briese zu lesen. Man konnte sie nicht Liebes briefe im eigentlichen Sinn des Wor tes nennen; es stand kein Zärtlich keitsausdruck, keine Liebesbeteuerung darin, ja der Ton war zurückhaltend, Leben und Frische, und Norwood be griff im Lese,, selbst, welch fesselnden Reiz sie ausgeübt haben mußten. Er befaß ja wirklich die Gabe des Brief schreibens und entfaltete auch mit der Feder jene Kraft txr Rede, die der magnetische Einfluß eines großen Zuhörerkreises immer bei ihm wach rief. Männer, die seine glänzende Begabung, die starken Waffen seiner Logik, die Gewalt der völlig be herrschten Redekunst kannten, waren häufig etwas enttäuscht, wenn sie ihn in dem leichten Geplänkel der Unter haltung kennen lernten. Er war zu sehr Amerikaner, zu ernsthakt für landläufige Geistreichigkeit, für das flüchtige Geben, Nehmen und Zu rückschlagen in oberflächlichen Ge spräch. Er fand das Durchlesen dieser ver gessenen Briefe nicht sehr erheiternd. in solcher Lage gewesen und wissen, daß diese Ausflüge in die Vergan genheit nicht sehr vergnüglich sind das Studium nicht fortzusetzen. Es hatte ja keinen Wert, diese alten Zei ten wieder aufleben zu lassen, sie wa mir sagt: Nein! Nein, ich muß bei Dir sterben ... Du Lieber. Latz mich sterben, willst Du? Ja ich fühle Brust, dann lehne ich mich auf . . ." Hier fehlte ein abgerissenes Stück ganz. Mit unbegreiflich zitternden „9. Mai. Ich liebe Dich mit Lei dlnschaft. Ich habe mein S«lbft hin gegeben. Du hast meine Seele im bin untergegangen in Dir. Du ich bin Dein. O, entsetzlicher G«- danke! Untergegangen in einem tx-rn. der vielleicht nicht ausschließ lich mein ist, denn manchmal, ach manchmal ist's, wie wenn all die Schönheit, die Seligkeit versänke. Du sagst mir ein gleichgültiges Wort. Du wendest den Kops ab. Deine Augen blicken kalt. Du erwiderst meinen Kuß pflichimaßig. Oh. die tötliche Qual! Das Leben ist gräßlich! Ich weiß, daß ich Dir nicht genügen kann. Ich kenne das L«ö«n nicht. Ich fühl's. ich glaub's, daß Du ein guter, reiner Mensch bist ich vertrau« Dir schrankenlos wenn ich das nicht täte, so möge sich Gott meiner er barmen! Aber Du tust mir weh, Du folterst mich. Du mochst mein armes Herz, das Dich anbetet, erbeben, es blutet in Deiner Hand ..." „16. Mai. Gestern habe ich Dich gehaßt. Das war ein fürchterlicher Tag. Ich hasse Deine Schönheit? Du bist zu schön für mich. Aber heute, Liebster, heute liebe ich Dich wieder. Habe mich ein w«nig lieb, nur ein wenig, willst Du? Ich liebe Dich mein Liebling!" Er las noch mehr; alles entsprang derselben Empfindung. So hatte di«- f. auserlesene junge Seele, statt den überströmenden Reichtum ihrer reinen Jugendglut an seiner Brust auszu gießen, wo sie Schirm und Schutz und Frieden gesunden hätte, zu die sem frostigen, sühllosen sluß unverstandener Neigung Lust zu machen, und er hatte nie etwas andres als ein verschüchtertes Mädchen in sei- Norwood faltete die Blättchen zu sammen und legte sie mit ehrfürchti ger Scheu wieder in das kleine ver schwiegene Fach; .er scheute sich, sie zu berühren, als ob seine von Sünde befleckten Händ« ihrer glutvollen Rein heit einen Makel aufdrücken könnten. Ader er hätte sich diese Angst erlassen können, denn in ihm hatte sich in die ser Viertelstunde ein Wunder voll zogen. Die Läuterung, die Erlö sung war möglich geworden, ja sie war ganz nahe. Die Allsieg«rin Lie be war in ihm lebendig geworden und schrie nach Lichi. Als er die ver sengenden Worte, die sich unauslösch lich in seine Seele gebrannt hatten, wieder ins Dunkel versenkt hatte, stand er auf und warf sich auf ihr schmales Bett, aus das Kinderkissen, das all die Jahre hindurch dort liegen geblieb«n war und das der einzige Zeuge seiner heißen unaufhaltsam ver glühender Lava überströmten. Und doch war in diesen heißen, salzigen Strom «in Tropfen gemischt so weich und mild, wie der Morgentau einer neuen Verheißung, ein Morgengrau en der Hoffnung dämmerte am «einen, verschleierten Horizont auf. Er blieb die ganze Nacht in ihrem Stäbchen, und am andern Morgen schlief des Nachts auf Paulas Lager. Aber ehe er ein zweites Mal hier Schlaf suchte und fand, schrieb er ihr; er entblößte seine ganze Seel« Gasthos zurückschickte. Als or ihn siegelt, in Paulas Pult. stolz auf ihn sein können. Von Zeit zu Zeit, so oft die Stimmung über ihn kam. schrieb er an Paula; seine er warf sie jedesmal in das Pult, wo sie sich rasch anhäuften. Bielleicht, daß Paula sie eines Tages dort fin- Wenn er stürbe, dann würde Paula lesen und manchmal befiel ihn eine furchtbar« Angst. Würde st« in diesem neuen Leben einen andern finden, dem st« ihr Herz fchenlte? Eine unvernünftige Eifersucht erfaßte ihn. „Ich bin ja ihr Gatt«," sagt« «r sich nach echter Männerart. .Keiner Achtzehntes Kapitel. Am Tage, nach der Ankunft an seiner ersten Haltestation, einem klei nen Wirtshaus am Rande eines wei ten Jagdreviers, ging Norwood mit dem Wirt in den ländlichen, nicht sehr saubern Stall und sucht« sich einen kleinen, zottigen Pony aus, bestieg ihn, wobei seine langen, in hohen Jagdgamaschen steckenden Beine frei lich fast den Boden streiften, und ritt davon, um in einer Entfernung oon Meilen. auf einem der um- Lotfen sichern. Sein Weg führte ihm einen Ausblick auf die ferne Se«, Ueber Mittag war es sengend heiß gewesen, und auch der spätere Nach- Lüftchen wehte vom Ozean herüber, auf dessen breiter Brust weit draußen im dunstigen Luftkreis der Wind stillen Myriaden von Schiffen in hoffnungsloser leise schau ! Glut und Hitze, die er jetzt wenig j stens im Rücken hatte, von vorne ' preisgegeben zu sein. Seine Haut, die tönen läßt das Aechzen des fernen Waldes und das leise Anprallen der gleichmäßigen Brandung an die^Fel^ der Hilflosigkeit aller Kreaturen im selischen Kampf; sie schien ihm «twas zuzuflüstern von Hilfe in der Not „Meinen Sie den wilde» BilTy, Herr?" fragte das Bürfchlein, ihn von der Seit« anblinzelnd. „Ich Nachdem er geantwortet hatte, daß es ihm wirklich um Billy zu tun sei, ging er ins Haus und trat in einen langen, schmalen Raum zu ebe ner Erde, der offenbar die „gute Stubt" des Hauses war. recht öde aussah und muffig roch. Der Haupt fchmuck des Zimmers bestand in »w«i oder drei ausgestopften Geiern, die den Kaminsims einnahmen oder mit drohenden Schnäbeln die Eck bretter verdüsterten; an den Wänden ge Farbendrucke. Aber kühl wartete er lieber hier als auf der Veranda, wo di« weißgetünchten Wände der Stall- und Wirtschafts gebäude furchtbar blendeten. Er nahm den Hut ab und fächerte sich damit, trocknete sich den Schweiß von der Stirne und reckt« sich in einem tiefen Schaukelstuhl. Auf dem mit einer Marmorplatte bekleideten Tisch in der Mitte d«r Stube sah er ein Paar Bücher liegen und zog eine Broschüre darunter hervor, die er zusammenfaltete, um sie als Fächer zu b«nutzen. Dabei fiel sein Blick zufällig auf den fettgedruckten Titel, der so wunderlich war, daß er seine Aufmerksamkeit fesselte, er lautet«: „Mutter, wird d«r Vater ein Geiß bock werden?" Diese Frage hatte zwar nichts sehr Erfrischendes für einen überhitzten Menschen, aber ihre Selt samkeit erregte eine Neugierde, di« das Verlangen nach einem frischen Luft zug noch überwog, und Norwood durchblätterte die Seiten des Trak tats, denn als solches entpuppte sich das Machwerk bei näherer^Besichti- Berachtung und Ungeduld. In dieser Erbauungsschrift wurde erzählt, daß ein Mann eines Tages beim Horchen an der Tür« be kanntlich ein gefährliches Vergnügen für Wahrheitsscheue seinen eigenen hoffnungsvollen Sprößling diese er baulich« Frage an seine, des Sünders, heißgeliebte Frau, richten hörte. Ins Herz getroffen, von Beschämung. Reue und Gewissensnot ergriffen, sank der schuldbewußte Erzeuger so fort an der Türfchwelle auf die Kniee und hatte im Nu „feinen Glauben gefunden". Als Norwood diese höh« Weisheit studiert und begriffen hatte, was des Pudels Kern sein sollte, wart er das Schriftchen mit einem Aus ruf, d«r nicht eben von Erbauung zeugte, von sich. War es denn men schenmöglich, daß es Leute gab, die durch solches Gewäsch und solch wi derliche Mittel zu Pflichtgefühl und Sittlichkeit erzogen werden konnten? Was für Geschöpfe das wohl fein mochten, die derartigen Quart schrei ben und lesen konnten? Er rückte sei nen Stuhl etwas näher an den Tisch. Augenscheinlich hatte ein Reisender von großem Hang zur Frömmigkeit und besonderem Interesse an religiö sen und theologischen Fragen auf die sem einsamen Berggipfel die Spuren seiner Gegenwart hinterlassen, aber Norwood fand eine solche Verschieden heit unter den Büchern, daß sie schwerlich aus einer und derselben Bibliothek herrühren konnten. Der nächste Band, den er zur Hand nahm, war mit dem Namen des Verfassers versehen, eines englischen Gottesman nes, der offenbar der herrschenden Staatskirche angehörte. Er hatte sein Werk: „Geistliche Kämpf« getauft" ge tauft. Norwood schlug es aufs Ge ratewohl auf und stieß zufällig auf eine Stelle, die von Sinncnlust. fleischlichen Sünden und vernxrsli chen Gelüsten handelte, und worin stark betont wurde, von welch gebie terischer Notwendigkeit es sei, sofort jede Berührung mit dem der Seele same, ja heldenhafte Maßregeln ab zuschneiden, weil sonst kein Fort schritt im geistlichen Kampf mehr zu hoffen sei. Unter verschiedenen an deren Rezepten zur Ertötung der tie „Pah!" sagte er. wie kerngesund im besten Sinm war dies« Weisheit nach dem unnatürlichen finstern Geschwätz, der trübseligen Bildern der andern Schriftsteller, Wie einen frischen Strom reiner, höherer Luft empfand er die Kraft, den Geist und die Gesinnung „Vorwärts!" soll der Wahlspruch ne sein. Weg mit dem eitlen Brüten und Beklagen, das unsre Tatkraft hemmt, «ine Lähmung des Willens. Untätigkeit und Verzweiflung im Ge folge führt. Hier in nächster Nähe wir brauchen nur die Hand aus zustrecken liegen die Mittel, wi«d«r gut zu machen, unsre Selbstachtung, die Hoffnung wieder zu finden. Auf wärts soll der Schuldbewußte blicken nicht rückwärts; vorwärts schr«iten, wo höhere Ziel« und reineres Stre- Als Billy erschien, war Norwood noch immer in das Buch vertieft. Auf dem H«imritt siel ihm ein, wie sehr er sich vor dem grellen Son nenlicht und der Hitze gefürchtet hatte von beiden war nichts mehr zu fpür«n! Ein kühler Wind hatte sich über di« Abhänge des Hügels hin und trug auf seinen Schwingen dem Reiter wohlig« Erfrischung zu, in dem er ihm ganze Wellen seines köst lichen Ozons in die Lungen blies. Eine grau« Wolkenbank hatt« sich am westlichen Himmel aufgetürmt, und die rotglühende Sonnenfcheibe war in nahenden Regenschauern durchfeuch tete die Luft, und in die säuerliche Ausdünstung der Eichen, Erlen und Eschen mischten sich die lieblicheren, zarteren Düste von Binsen, Iris und Skabiosen, die ihre Wurzelsüßchen in dem rieselnden kühlen Naß eines Waldbächleins badeten. Norwood hatte etwas von einem Hylozotsten, und er warf in seinen Gedanken die Frage auf, ob all diese am Weg blühenden Blumen nicht le bendige Wesen mit persönlichen Freuden, Aengsten und Hoffnungen sein könnten, die gar nicht dazu ge schaffen seien, der Selbstsucht und Eitelkeit der Menschen Dienste zu lei wenn sie sich auch nicht beweisen ließ Das Summen des Jnseltenvölkchens drang an sein Ohr; zierliche Wasser stelzcn flatterten auf. Grillen und Myriaden von Fliegen mit ungeheu- Pony um die Ohren; im Rauschen des Windes unterschied man den Flügel schlag rasch dahinschiehender Vözel, die vor dem drohenden Gewitter Un- Heimweg lange nicht so schlimm als Norwood gefürchtet hatte; Auge und Ohr empfingen Eindrücke genug, die dazu angetan waren, mit ihrer Fröh lichkeit und ihren Verheißungen. Hun derte von Menschenherzen zu erwecken. „Die Vergangenheit hinter sich wer fen." Ach ja, das war der Schlüssel, den er liebkosend festhielt wie einen Fragen stellen kann jeder Tor, das Borrecht des Genies ist, sie zu beant was war denn dieser Gott, zu d«m sein Herz emporstieg, dem es in plötz lichem flehende» Aufschrei anrief? Ein Gegenwart durchdrang? Was lag daran? Gott! Selbst für die törichten, abgeschmackten Schriften empfand er zwar blindes und nach der falschen Seit: gerichtetes Tasten in der Dun kelheit, die ihn selbst beängstigt und Weisheit und Kraft. Mögen die Wiederkehr der Jugend, ja auch des Glücks, nicht unmöglich sei. Ihm si«l treulos. die Lieb«? Liebe ist nem Innern, als ob ein gefangener Vogel an die Stäbe seines Käsigt stieße. Als er an seinem Wirtshaus an langte. begann der Regen in schweren Tropfen auf das Vordach der Veran da zu klatschen, und wenige Augen die wellen Blätter wurden in dichten Staublawinen durchs Tal gewirbelt, und in das Geheul des Siurmes mischte sich die Stimme des Donners, die mit dem Orkan dahinsauste, an den Hügeln anprallte und in tau sendfachem Wiederhol! zurückgeschleu dert wurde. Norwood stellte sich un ter die Haustüre, ließ de» kalten Wind in seinen Haaren wühlen und Pfand wieder die wilde, berauschende Lust an der Natur in ihrem tosenden Unwillen, die Paula heidnisch ge nannt hatte und die sein ganzes We sen mit trunlenem, schwärmerischem Jubel über die Großartigkeit der Na tur. das der unruhigen Aber tief im geheimsten Grund seiner Seele war ein neuer Akkord angeschlagen worden, der alles, was er mit Augen sah und was sein Ohr vernahm, i» seine göttliche Harmonie einfügte. In ihm erwachte ein Vor satz, der nicht mehr verschwinden sondern zum heißen Drang anwuch sen sollte, der Gemüt und Willen und Tatkraft unwiderstehlich und gewalt sam beherrschte. Würde dieser Vor satz fruchtbringend sein? Muß denn die zweite Aussaat trotz all«r Mühe und Arbeit immer armselig und ver kümmert sein? Hat man nicht herr liche, süßduftende Blumen erblühen, ja sogar Früchte reifen sehen, die spät geknospt hatten? Wer kann es sagen? Ein großer Zweck mit dem macht uns ein versehmtes Leben er träglich. Norwood fühlte, daß ibm jetzt niemand etwas anhaben konnte, und bevor er sich zur Ruhe legte, schrieb er wieder an Paula. Es war erleichtern, und er sagte ihr darin, daß die Zeit selbst zu kurz wäre, um den Lohn seiner Reue zu fassen. Er fragte sie schüchtern und demütig, ob schenlebens nicht ausreiche, den Wayn sinn eines Augenblicks und dessen entsetzliche Folgen zu vertilgen, nur um ein einziges Wort, ein Zeichen flehte er sie an. Aber auch dieser Brief kam wie alle früheren unerösf net zurück. Er traf ihn an einem Biwakfeuer auf der Heide. Neunzehntes Kapitel. Jeder überschwenglich« Gesühls ausschwung ist der Natur der Sach« Ungeduld auf ihn wartenden Füh rer und den Gefährten. Die prak tischen Einzelheiten der Tagesbedürs sein, und es gibt nichts Aufreiben veres. als den Verlauf eines Volks derfchlagendes Mittel, unser Voll schössen werden. Der leise Wind, der dem Gewüter gefolgt war, und harziger Tznnen betretenc Ferne des Jägers, wie des Künstlers oder Dichters Phantasie mächtig anregen mußte. Eben deshalb. AM. mcr von dem sogenannten flüssigen Brot; es ist längst von der Wissen schaft festgestellt, daß der Nährwert K»r lie Küche. Glinge Gans, mit Leb«r fiilkung. Die Gans wird gut gerupft, ausgenommen, gesengt, ge waschen, gut getrocknet, mit feinem Salz innen und autzen eingerieben, und mit folgender Farce gefüllt: Die in Milch geweichte Leber und der Magen werden nebst einer klei nen Zwiebel oder zwei Schalotten und etwas grüner Petersilie sein ge eckt, dann mit Pfund fein ge hacktem rohen Schinken, Pfund geschabtem Speck. 4 bis 5 zerquetsch ten Kartoffeln und Salz gemischt. Diese Masse dünstet man unter ste tem Rühren in etwas zerlassener But ter durch und gibt, wenn sie erkaltet ist, I—2 Eier und eine Messerspitze geriebene Muskatnuß dazu. Die Gans wird zugenäht, in etwas zer lassene, gelb gewordener Butter gelegt und muß bei fleißigem Begießen mit der Bratbrühe (man füllt wenn die Bratbrühe im Laufe der Zeit ein brät, ab und zu einem Löffel sieden des Wasser dazu) weich, saftig und hellbraun braten. Zur Sauce wird die Brühe mit ein wenig Kartoffel mehl verkocht und gut abgeschmeckt. Gulasch vo n Fi s ch. 2>/tz ten, flachen Schmorpfanne röstet man feingeschnittene Zwiebel in frischer Butter goldgelb, giebt Paprika, Salz und die Fischstücke dazu, auch ein Fleischbrühe, dann wieder sehr gute, siische, saure Sahne dazu. Das Um rühren muh äußerst behutsam ge- Gcfüllter Jäqerbraten. etwvige Sehnen behutsam heraus und klopft das Fleisch zu breiter Scheibe, die man leicht mit Pfeffer Gedämpfte Birnen. Man nimmt gute Birnen, schält sie ab, sticht Man siebt zu diesem Kuchen 1 Tasse Zucker, 1 Tasse Mehl und 1 Teelöffel Backpulver, 1 Prise Salz sechs mal miteinander, bringt 1 Tasse (nicht zu groß) süße Milch aufs Feuer und erhitzt sie bis zum Siede punkt nicht kochen! und rührt die Milch sofort in das Mehl in ei ner tiefen Schüssel, dann gibt man den Schnee von 2 Eiweiß hinzu, kürzt mit >/. Zitron« oder 1 Teelöf fel Banille und bäckt den Kuchen in einer Kuchenform, die man nicht mit Butter ausgestrichen, sondern nur mit trockenem Mehl ausgestä»bt. Man bäckt den Kuchen nicht zu lange, da er sonst trocken wird, stürzt die Kuchen psanne, legt ein nasses Tuch auf den Boden und der Kuchen löst sich von selbst aus der Pfanne. Schinken it I-> Vinaigr «t » Thymian, Petersilie, Pfeffer, Salz sei Mehl klargerührt und aufgekocht —, I Teelöffel Suppenwürze, 2 Löf» fel gestoßenem Zucker, Salz und Saft von 2 Zitronen auf dem Feuer bei stetem Rühren bis ans Koche» !gebrncht und heiß serviert.