Bersprkuliert. „Aber. Franzel, Du bringst mir ja schon wied«r das falsche Geldstück!" —„„Ja, Vater sagU gestern war Schützenfest; da wird der alte Esel wohl noch halb besoffen sein."" Belehrung. Parveniisgat tin: „Da sehn Sie mal, Jean, wie diese Messer geputzt sind ich konnte mit meinem gar nicht essen, und da wollen Sie noch in hochherrschaftlich«n Häusern gedient haben?!" nicht mit dem Messer!" Immer nobel. WM O „Der Baron soll ja furchtbar her untergekommen fein?" „Ja, er geht betteln . . . aber nur mit Monocle." Ferienreise. „Wi« ge fällt's denn Ihrem Gatten in Mün chen, Frau Doktor?" „O, großartig! Aus 'm Hofbräu hat er mir schon siebzehn Ansichtspostkarten geschrie ben!" Langfristig. Einbrecher (der in der Verbrecherkneipe verhaftet .Und die Zeche?" „Die komm'!" Dien«r (dessen H«rr verreist ist): »Ich weiß wirtlich nicht, was für ein der Unt«rschied!" Sie versprechen mir, mich wäh- Rrend der Z arkose nich! zu küssen." Fatal« Aufrichtigkeit. „lch felcre morgen Herr: „Das sieht man Ihnen aber Die Frauen sind wie die Zigarren, das Deckblatt ist oft das beste an Die Beliebtheit d«r An^ht?« fsch Sich nicht satt essen können, welch ein Qual sich nicht satt sehen „Und die Kassenräume mußten Sie in Ihrer l«tzt«n Stellung auch ausfe gen?" Auf der Promenade. Die Frau des Kollegen (auf der Straße): „Alberne Person! Seit ist, läuft sie jedesmal, wenn wir uns begegnen, aus den Zehenspitzen, nur um mich so recht von oben herab grü „H«rr Müller,, darf ich mir erlau ben zu fragen, wie es Ihrem Herrn Bruder in d«r Schnxiz geht?" „Danke, sehr gut, der hat ein« feine Stellung, der sticht mit d«m Finger die Löcher in den Schweizerkäse!" An«rkennung. Anstrei cher (der das Al«lier streicht, dem Maler zuschauend): „Alle Wetter, von Ihnen kann man noch was ler nen, Herr Professor!" Ein iinangenrhiner Gläubiger. I» »er ?on Thiisn. Wo l 112 f-Kc ttn e r. 7or und Und wo m.s rc fugend begraben In zwölfter Stunde. Bon E, Gal-n-Gubc. Gräfin Dunkelnberg ruht aus der Terrasse ihres in Kurland am Meere gelegenen Lustschlosses 'n der Otto mane. Der Flieder blüht. Die Fon täne sendet ihren weißen, klaren Was serstrahl in die blauen Lüste, und der feine Sprühregen, den eine östliche Brise zu ihr trägt, ist vermischt mit Syringen- und Narzissendüften. Draußen ist Frühling. .Tiefer Schatten und tiefster Frie den schlummert über d«n Park. Ein wunschloses Glücklichf-in kommt auf Sekunden über die Frau, die, halb verborgen hinter Palmen und blühen den Sträuchern, dem Abend entgegen träumt, dem Sonnenuntergang, der von diesem Platze aus so unvergleich lich schön ist. Sonnenuntergang! Lange ist es her, da sie dieses Wort zum erstenmal in jenem Sinne sprach, der entschei dend werden sollte für die Zukunft für ihr ganzes Leben? Sonnenuntergang! Die Gräfin seufz! auf. Ihre schlanke Hand greift wie nachsinnend in die weißen Locken, die ihr bleiches, aber immer noch schönes Matronengesicht umrahmen, wischt über die Augen, aus denen heimliche Tränen quellen, dann blickt sie hinaus über das weite, wogenbe deckte Wasser, dessen Wellen schäu mend an die Ufer des Schloßparkes schlagen, und leise lächelt sie aus wie in Reminiszenzen. Welch« Erinnerungen mögen der Frau hinter der hohen, kühngewölb ten Stirn aufgestiegen sein, welche Gedanken unter dem Haupt, das der Schnee des L«b«nswinters krönt, aus dem Schlummer erwachen? Mit weiten Blicken schaut sie zur Ferne. Sie sieht alles und doch, sie sieht nichts. Die Vergangenheit ist lebendig geworden, und die Toten sind auferstanden! Die Toten? Ja die Toten, denn tot muß er sein für sie, der Mann, den sie mehr als ihr Leben einst geliebt, der es nicht ge ahnt, daß ihr Herz sein eigen da mals, da sie fast noch ein Kind war, stenwappen einfügen zu können. Da kam es. daß sie ein schlichtes, un scheinbares Maiblümleiii achtlos zertreten ward, weil die duftlose, kalte Kaiserkrone, die auf stolzer Höhe prangt, ihm begehrenswerter er ten. war? Glücklich! des der Besitzlosen sie «s, und an ihn, den sie doch vergessen wollte um alles auf der Welt! Sie hat ihn vernommen, den Schritt Im Kies zwischen den Buchs baumhecken und den Tritonen, deren ein schwankendes Schiff umwebt, ein Schiff, das ihr nicht fremd das dem seinen so ähnlich sieht, so ähn lich, daß sie glauben könnte Da kommt :s die Marmorstuien herauf, langsam, schwer, mit dem Schritt Müder. Die steinernen Statu«n stehen wie salutierende Schildwachen, die Fontäne speit ihre sprühenden Wasser gen Himmel, Sy ringen duften, Nachtigallen schlagen. Des Tages Last und Arbeit schweigt. Wie Feierabend ist's über die Erde und über die Frau gekom die Situation beherrscht die fas sungslos, als wäre ihr ein Geist er schienen, den Greis anstarrt. Ist er es er, den sie einst so ge liebt? Kann ein Mensch in der kurzen Spanne Zeit, die zwischen je mals, als sie ,hn zum letzten O, was muß er erduldet, gelitten haben seit damals! Und ihr Herz krampst sich zusammen in unnennba den vermocht bei all der Liebe. fahler Silberschein fällt auf Busch und Baum. Wald und Weiher und „Und sie hat eS Ihnen selbst ge- Sie ihr die Freiheit geben sollten, Boiho?" Sie haucht es mehr, als sie es spricht. „Ja. sie selbst es gibt, Gott sei gedankt, noch Menschen, die den Mut zur Wahrheit Haren, zu d«r bitter sten und doch heiligsten Wahrheit zu dem Geständnis, daß sie aufgehört haben, zu lieben." die letzten Worte. „Und glauben Sie, daß es nicht noch «in Größeres, Höheres als ein Gestehen, nicht mehr zu lieben, für ein Weib gibt?" Die alte Gräfin dem Silber gelock sagt es müde und mit welkem lang eine einzige große Liebe zu ver- Und er versteht sie plötzlich, die Frau, an der «r vorübergegangen ist, Ueber der See sieht der stille Mond. Die Fontäne springt. Hol- Lenznacht ist lau. Aber die Nachti ihnen noch erblüh! ist in zwölfter Stunv«. Kinder und «orqeu. Die Kindheit is! die Zeit des harm losen, unbekümmerten Frohsinns, r«n Alter erscheint sie auch meist in diesem Lichte. „O selig, o selig, ein Kind noch zu f«in!", ruft der von Und Menschen, di« seelisch heimatslos dcnklichen Stunden noch gern an d«n golden«n Frieden der Kindheit. Es schadet auch nichts, daß dieses Glück, dieser Frieden, erst nachträglich ins Bewußtsein tritt, daß das Kind selbst gung erklären kann: „Ich fühle mich namenlos glücklich!", hat er schon ein mal den Gegensatz, zum mindesten die Möglichkeit des Gegensatzes, am eige nen Leibe erfahren. Das Kind be tont sein Glück niemals in Worten, es lebt eS einfach, es ist sein selbstver ständlicher Besitz. Aber es gibt ja nun auch Kindertränen! Gewiß, doch meist trocknen si« schnell. Der Kum mer um das zerbrochene Spielzeug, um die vergossene Schokolade, mag er sich im Augenblick auch sehr heftig äußern und den ganzen kleinen Orga heilen und beseitigen, wenn «in freundlicher Wille Erwachsener dazu bereit ist. Ueberweise Leut« wollen uns zwar überreden, daß für «in zartes Kin dergemüt, für seinen kleinen Körper ein uns als „kindisch" «scheinendes Weh genau soviel bedeutet, wie die Schmerzen, die den Großen beschieden sind. DaS stimmt doch nicht. Der H«ilungsprozeß ist «in rascherer. Das Weh lastet noch nicht auf der kind lichen Psyche, es wird dem Kind noch zu keiner Bürde, vorausgesetzt selbst verständlich, daß alles, was «in Kind bedrückt und quält, sich noch im Kin derland s«lbst abspielt. Sorgen in des, nnt d«nen Eltern sich tragen, wie Verständnisses. Und doch hat niemand mehr als das Kind das Bedürfnis, zu trösten, mit liebevollen, zärtlichen Worten zu beruhigen, zu helfen, wenn es die Eltern in trübtr Stimmung, di« Mutter wohl gar weinen sieht. Wie sollen Eltern sich nun diesen Bemühungen der Kinder gegenüber verhalten? Sollen sie sich zu lächeln der Mine zwingen und beispielsweise Kraft steht, alle Unannehmlichkeiten und Bitternisse des Lebens fernzuhal ten. Die Sorgen das ist ihre Heiterkeit und d«r guten Laune von der Schwelle scheucht. Das bisher vor allein Rauhen ängstlich behütete lernen und begreifen, daß es nicht im mer nach Wunsch sehen 'can. Nichts Besonderes. Vortragender (feine Feldzugserlebnisse zum Besten gebend): „Von d«n Stra pazen und Entbehrungen, die wir er duldeten, können Sie sich einen Be griff machen, wenn ich Ihnen sag«, daß wir acht Tage nicht aus d«n Klei dern gekommen sind und vier Wochen die Wasch« nicht gewechselt haben!" Zuhörer (für sich): „Stuß als es üb«rhaupt öfter nötig wäre!" j Ein Mann von verbummeltem Aeußern kommt in eine Kneipe und überlegt sich lange, welchen Schnaps er trinken soll. Alles, was ihm der Destillateur vorschlägt, behagt ihm nicht. Da sieht er plötzlich einen Gesin nungsgenossen in vollkommen bewußtlosem Zustande am Boden liegen. Freudig entschlossen: „Geben Sie mir dasselbe, von dem der Mann da ge- Billiges Verlangen. Kleiderhändler (erstaunt zu einem Fremden, der in seinen Laden tritt): „Sie sind ja der Mann, der mir txn Anzug gestohlen hat und dafür be straft worden ist?" Fremder (entrü stet): „Jawohl; ich habe drei Monote gekriegt, wie Sie wissen ... dafür könnten Sie mir ater wenigstens die Weste paffend machen!" Ter Tchreckcn des Telephons. Bist« meschugge, Sigi. daß Du davonläufst vom Telephon? Tateleben, geh' um Gotteswillen auch nix hin! Wie ich hab gerufen: Hier Jfak Pineles. wer dort?, brüllt eine fürchterliche Stimme zurück: Hier Leopard (Leo Barth). Abergläubisch. Zwei Herren vertreiben sich auf einer lang weiligen Bahnfahrt die Zeit mit Kar tenspielen. „Jetzt kommen wir über die westfälische Grenze," sagte der eine plötzlich, indem er zum Fenster hin aussieht. „Gott sei Dank", atmet«: der andere auf, „jetzt werden sich die Karten doch endlich ändern, in ganz T»jcl-ufs-tze. DernaschhafteWenzel. Kellnerlehrling: „Der Herr Wirt vom „Goldenen Eng«l" läßt frag«n, wie's Ihrem kleinen Wenzel heute geht?" Hausfrau: „Wissen Sie denn, daß er krank ist?" Kellnerlehr ling: „Ja, wir Haben's uns gedacht! Er war doch gestern mit dem Vater und den drei Tanten bei uns im Lo- kal ... und da hat er zweimal den Schokoladenautomat leer gegessen!" ficht. Photograph (der zugleich der Hausbesitzer seines Kunden ist): „Jetzt bitte recht freundlich ... a pro pos, H«rr Meier, vom nächsten Ersten ab ist Ihre Wohnung um fünf Thaler billiger (nach einer Minute) das was natürlich nur ein Scherz, aber Sie werden mal sehen, wie vorzüglich Ihr Bild geraten ist!" Das magere Diner. Gast (I«ise zum Nachbar): „Diesen Raum nennen die Leute nun Speisezimmer; sollten lieber sagen... Hungerlurm!" —Am Stammtisch. Gast (zum andern): „Als ich Dich gestern abend nach Hause bracht« —" „Was fällt Dir ein: ich habe Dich nach Hause gebracht!" Wirt: „Nein meine alle beide nach Hause gebracht!"