Ter Oberpritz. „Nun, Herr von Silberstein, bei Ihnen im Schloßpark wird ja schon wieder gebaut?" „Ja, weil ich hab' mit meiner Gattin beschlossen, daß mer uns mal lassen verbrennen, laß ich mer baue» «n eigenes Familien - Krematorium." Aus einem JubiläumSbcricht. Bon der körperlichen Rüstigkeit des allverehrten Herrn Jubilars zeug te die Tatsache, daß er sich trotz sei ner achtzig Jahre in hervorragender Weise an der Riesenrauferei beteiligte, die den Schluß der Festlichkeit bilde te, dabei vier Teilnehmer eigenhändig zur Tür hinauswarf und selbst den »inschreitenden Polizeibeamten erfolg reichen Widerstand entgegensetzte. Gute Lehre. Leihbibliizthekar: „Sie le sen nur immer Kriminalromane und Berbrechergefchichten, junger Mann; ich hoffe, daß Sie sich aus den Nü stern aber eine gute Lehre ziehen! ' ja schon 'mal gesessen!" Der rechte Mann. „Du hast Dich wieder verlobt und zwar mit einem Feuerwehrmann." „Er soll die Schmach löschen, di« mir der treulose Maler zugefügt!" Verdächtig. Frau MopSberger (zur Nachbarin): „Ach, Frau Schulzen. Jhren-'d p ss bedeutend?!" ,O, «in schneidiger Mensch! Bücher, die es nur gibt!" Beim Ncberfallen. Bantier: Himmel, meine Uhr' Strolch: Ja, Bankeinlagen kann «ben nicht jeder nehmen. Nett» Aussichten. Hausfrau: „Anna, hat Ihnen der Herr gestern abend etwas gege ben sürs Hinableuchten?" Dienstmädchen: „Ja!" Hausfrau: „Das ist nett von ihm! Der Herr bewirbt sich näm lich um unsere Tochter; was gab er Ihnen denn?" Dienstmädchen: »Einen Kuß!" Ausgleich. „Schlechte Zeit! Nix besser wird!" Schimpft der Nazi drent beim Wirt. .Stets mit Gerst' und Hopfen auf!" Kruzitürken Domine! Geh'n di« Bierpreis' in di« Höh'!" Beim Heiratsvermittler. Herr: „Die gefällt mir nur schade, daß sie blond ist! Ich hätte kern eine Frau mit dunklem Haar!" Vermittler: „Wenn'es weiter nichts ist die Dame wird sich fo- Hand!" Das geschmeichelte Bild. „Also das ist deine Braut auf dem Bilde famoses Weib!" „Nicht wahr? Wenn sie so aussähe, da nähmst Du sie auch!" Assessor: „Taler? Oh, ich dachte Mark. Geliebt«, ich liebe Dich drei mal mehr, als ich glaubte!" Wer es eiliger hat. A.: „Servus, Herr von Müller. ' >? h hin" w?ll." Stoßseufzer. Vater: „Gott, steh' mir bei, jetzt Zwei vergnügte Tage. Skizze von Grete Meisel Heh. Ein Doppelfeiertag —' Sonntag, Montag war in Sicht! Der junge Ottokcr stand in feinem «leganten kleinen Kontor vor dem Kalender. Seine Hände in den Ho sentaschen ballten sich in vergnügter Ungeduld, seine junge, schwere Gestalt wiegte sich ein paarmal auf den Fuß spitzen, wie es jemand tut, der sich aus irgend etwas ganz besonders sreut. Konfektionshauses, dcsscn Herr und Erbe der junge Ottolar war, rasselten die Nähmaschinen und klapperten die großen Scheren, und Pan Vojtech, der alte Geschäftsführer, ging inspizierend tzend unter den Strahlen d«r Früh-! lingsfonne junge Männer und Mäd-! ch«n mit roten, erhitzten Köpfen b-i der Arbeit saßen. Sapristi «r war mit sich zufrie den. Doppelfeiertag! Fort aus der Bude! Zwei Tage der Alte fein! Wohin? München Wien? Er überlegte: Glaspalast Bavaria Öder: Museum Prater Din«r im Stephanskeller Schön brunn Oper? Kunstverständnis mußte „sie" hohen. Unbedingt. Die ganzen zwei Tage wollt« «r mit „ihr" verbringen „sie" überall mitnehmen. Wi« machte er das nur am schnellsten, so, daß man keine Zeit verliert? Am besten, nxnn „sie" ihn gleich am Bahnhof erwartete. Richtig! Und er setzte sich hin und schrieb eine Annonce für ein Wiener Blatt: „Junge Dame mit Kunstverständ nis, di« in Gesellschaft eines Prager Herren mit reellen Absichten die zwei Feiertage verbringen will, wird ge beten, ihn Samstag ? Uhr 20 Minu ten am Franz-Joseph-Bahnhof in Wi«n zu erwarten. Erkennungszeichen beiderseits schwarzes Seidentuch in der Hand." » » » Sonnabend vor den beiden Feier tagen saß der Wiener Poliz-irat Schaftlhub«r mißvergnügt in seinem Bureau. Mit gefurchter Stirn blickte er in das vor ihm liegende Zeitungs blatt. Dann mutete er und befahl dem eintretenden Diener, den Kom missär Lugaus zu rufen. „Da lesen Sie!" sagte er und hielt ihm das Zeitungsblatt hin. „Di« Reise des Grafen Jxdorff?" „Natürlich." aus und lächelte verbindlich. „Was sagen Sie 'zu d«m Absatz da?" Der Polizeirat deutete mit d«m Lugaus," fuhr er dann fort, ,Si« wissen, heute um 3 Uhr 20 Minuten kommt der Graf in Wien an, über s I H R t Sicherheit selbst hingehen, Herr Poli zeirat." „Tun Sie das. Und sollte Ihnen „Halloh hier Lugaus." „Was gibts?" fragte d«r Polizei ral. Undeutlich hörte er di- Meldung wen immer neue der ganze Bahn steig v>'ll mindestens Demonstra tion." „Haben Sie «in besonderes Zei chen?" „Noch nicht wahrscheinlich erst, wenn d«r Zug einfährt bitt« sofort Verstärkung ..." „Sende umgehend dreißig Mann in Zivil..." „Bitt« dringend. Sollen sich un auffällig auf den Perron begeben. Nicht gleichzeitig. Jeder Mann Posto fassen hinter je einem Frauen zimmer. Im gegebenen Moment er greifen." „Ist gut." „Halloh noch etwas!" „Was denn?" „Vier Berittene ror dem Bahn hof-" . . „Wird geschehen. Schluß. , « « Der schöne Ottolar aus Prag hat ni« erfahren, warum er zwei Tage in Wien in Untersuchungshaft gesessen hat. Wenn er sich im „goldenen Prag", das er jetzt erst hoch zu schätze» w«iß, an das >chreckliche Wiener Abenteuer erinnert, so erscheint ihm das Ganze wie ein wirrer, unheim licher Fiebertraum. Da war ein Bahnhof voll Menschen gewesen, ungeheuer viel Frau«n und Mädchen, hübsche und häßliche, alte und junge. Und hinter jeder «in Mann. Plötzlich, als der Zug ein fuhr und er aus dem Coupsfenster heraus seelenvergnügt sein schwarzes Seidentüchl das Erkennungszei chen schwenkte, da hatten ihm zahl lose schwarze Tücher zurllctgewinlt. Er hatte gestutzt: Was, die Frauen da waren mit ihren Männern gekommen und machten sich lustig über ihn?! Da wollte er doch gleich hin einfahren Himmelkreuzdonnerwet ter! Aber die Männer hatten die Frauen mit einem Blick gepackt und weggeschleppt. Er stieg aus und zwei Schutzleute packten ihn unt«r den Ar men. Was war das? Er schrie, er wehrte sich, ein Menschenauflauf um stand ihn während gleichzeitig eine ganze Gef«llschast von Herren in Frack und Uniform den Salonwagen um gab. ... Dann hatten sie ihn aus die Polizei gebracht und ihn aufgefordert, sich zu legitimieren. Er hatte keine Papier« bei sich, natürlich, aber «r war der Ottolar Kralik aus Prag und nach Wien gekommen, um sich zu amüsieren. „So, so!" sagte d«r Polizeirat und hatte fein und überlegen gelächelt. „Und das schwarze S«identuch und die Frauenzimmer?" Ottolar berief sich aus die Annonce. „Das sei nur so inszeniert," meinte der Rat. Wie er denn über die makedonische Frage denke? Ottolar hatte gestutzt, d«nn gerade darüber hatte er sich im Coups mit einem Herrn unterhalten. Das war «in Wiener Oberlehr«r und hatte zu Protokoll gegeben, der Verhaftete habe eine Zeitung, die bei gesinnungs tüchtig«n Wiener Oberlehrern einen schlechten Ruf genieß«, bei sich gehabt und zu ihm, dem Lehrer, gesagt: „Natürlich wir werden die Kasta nien aus dem Feuer holen." Ob er das leugnen wolle?" „Nein gewiß nicht es wär« ihm auch sehr unangenehm, wenn viel leicht mobilisiert würd« und er müßte mit nach Makedonien, denn er sei in der Reserve und da er doch in Prag jetzt so viel zu tun habe ..." Der Polizeirat hatt« ihn rasch unterbrochen: „Aha da hab«n wir's!" „Ja, zum Donnerwetter," rief OUokar, „wird man wegen so etwas in Wien verhaftet?" „Jawohl," donnerte der Polizeirat. Ottokar war nicht klug daraus ge worden, was sie mit ihm und dem Grafen Jxdorff, der w ftlb-n Zuge Ottokars Geschäftsführer in Prag war über die Feiertage aufs Land ge fahren. Erst nach zwei Tagen fand und holte den jungen H«rrn aus Wien ab. Bei Ottokars Entlassung aus der Untersuchungshaft hatte der Polizeirat sehr verlegen gelächelt und Ottokar kam sich vor wie ein Irrsinniger ... Noch als er im Coups saß, konnte er es nicht fassen, daß «r zwei Tage in Poliz«ilommissär Lugaus ist dies- Graf Jrdorf hat die Rückreise aus nächstens wieder in Wien erwartet. Der Künstler im Ge fängnis. Sträfling (zum Fenst;r seiner Zell« hinaussehrnd): „Zw«i Fuß müßte die Mauer niedriger sein, da würde man einen herrlichen Blick über das Tal gewinnen!... Daß die Gefängnißverwaltung aber auch gar leinen Sinn für Naturfchönheit hat!" Spaziereuqehc» mit Äi»der«u Allen Kindern ist tief eingepflanzt die natürliche Sehnsucht nach der er nach freier Bewegung in der herrlichenl Natur. Die ganz Kleinen stecken sehn süchtig Aermchen und Oberkörper nach dem geöffneten Fenster und strampeln und kreischen vor Lust und Freude. Die größeren Kinder stürmen wild lein oder Fohlen, wenn sie aus dem dumpfen Stalle gelassen werden. Die Freude ein längerer dachtsainkeit der Eltern. Da gibt es z. B. manche Väter, die den Erholungsspaziergang dazu be nutzen, die Lernfortschritte ihrer Kin der zu prüfen. Mit Kopfrechnungen, Gcschichtsdaten und ähnlichen Schul exempeln werden diese schönen Stun den den Sprößlingen verbittert. Durch die Unbedachtsamkeit des Vaters wer fpringen und herumtollen in der ge sunden Luft: ihr Körper leidet Not. Sie können sich nicht erfreuen an Pflanzen, Käfern und Schmetterlin gen: ihr Gemüt wird vergrämt. Und schließlich ärgert sich vielleicht noch der Bater über die geringen Lernfort schritte: die Stimmung Aller ist ver dorben, der ganze Spaziergang hat seinen Zweck vollständig verfehlt. Manche Mutter wieder hängt beim Wandern tiefsinnig nur ihren Haus morgen gekocht werden soll, oder ob das Kleid der Aelteren sich noch für die Jüngere verwenden läßt. Wenn mich doch endlich in Ruhe mir Eurem ewigen Gefrage!" Und verschüchtert ziehen sich die Kinder zurück, verständ nislos der Mutter Zornausbruch be trachtend. Oh ihr unbedachten Eltern, versetzt euch doch hinein in der Kinder ur wüchsige Naturfreude! Vergrößert, vermehrt ihre Freudenstunden, aber verbittert sie nicht; noch in späten Le bensjahren werden sie es euch von ganzem Herzen danken in seliger Er innerung an die durch der Eltern Fürsorge glücklich verlebte KindheitS zeit! Vom Weine«. Stummer, starrer Schmerz ist wohl der gewaltigste. Seme Macht w>ro erst gebrochen, wenn er lindernde Tränen findet und das bittere Leid sich ausweinen kann. Tränen sind also etwas Köstliches, eine gütige Ga be, die die Natur dem armen Men schenkind zur Linderung höchster Not geschenkt. Nun gibt es aber Menschen, meist Frauen, denen die Tränen sehr lose sitzen, bei denen die geringste Erre gung sie hervorruft, und die dann ordentlich darin schwelgen, wenn sie so recht von Herzen weinen und schluchzen können. mehr würdig. Kindertränen fließen ebenso leicht, wie sie zu trocknen find; das ist des Kindes Vorrecht und ver langt Nachsicht. Allein denkende Menschen, die mit Charakterreife, Selbstbeherrschung, Perfönlichkeits recht und sonstigen Schlagworten prahlen, dürfen sich nicht mehr der art kindliche Manieren durchgeyen lassen. Wenn auch ein Frauen-Typus, dem man ab und zu in Lustspielen oder Witzblättern begegnet jene Frau en, denen das Weinen nur Mittel zum Zweck, um den Gatten mürbe zu machen zur Erfüllung irgend eines che Karikatur also in Wirklichke^ häusige Weinen ein Zeichen krankhaf ter Nervosität sein. Dann sind jene armen Opfer zu bedauern, weil sie mäßigen Nerven zu werden. Und das ist selbstverständlich! Denn wie schon oben gesagt, sind die Träncn eine Gab» der Natur für den höchsten Ernstfall und nicht ein Ausdrucks mittel für ungesunde Gefühlsduselei, les Weinen durchaus schädlich ist und mit der Zeit die Sehkraft schwächt, wird leider selten bedacht. Selbstbewußt. „Kiek blot, Mudder, nü jagt dat Volk de olle Sau solange, bis se all den schönen Speck utgeschwitzt het." „Loat se doch, de bruken jo ock nich alle Dage Kartoffeln mit Speck stippe to freien, wie unserens!" Gut'er Anfang. A.: stell N"' t g us e G g g 'Verfrühtes Lob. Gast: „Der Rehschlegel war wirklich ausgezeichnet, namentlich der Wirt: „Seh'n S' und das war der Rindsbraten, den Sie vorgestern zurückschickten, weil er nach Ihrer Behauptung schon g'rochen hat!" Der Familitndrach«. Fritzchen (zu seinem traurig dasitzen den Papa): „Papa, hast Du auch etwas auf dem Kerbholz«?" Nicht betrunken! Nach bar: „Die ganze Nacht habe ich Sie stöhnen hören; sie müssen schön be kneipt gewesen sein!" Student: „Unsinn, die neuen Stie fel drückten; ich hatte sie vergessen auszuziehen, als ich zu Vett ging." Kleinbahn Idyll. Kondukteur: „Er gebraucht die Kneipkur, und da geht er, wenn der Zug eine Wiese passiert, barfuß im Gras« nebenher." Erklärt. „Sie betteln und! sind doch noch so jung?" „Ja, wissen S', a Arbeit hab' !' »it und da tu' i' nur betteln, damit Ein fataler Gast. Gast: Herr Wirt, wissen Se »ich in der Nähe eene rechte hübsch« g«- »Lt'.iche Kneip« q-, »ai ein gutes Glas Bi«r kriegt? Erweißes. Lehrer: „Also, ein Pfund?" Kindermund. Tant«: „Sieh 'mal, Mariechen, was uns der Storch für «in ein süßes, kleines Mädchen gebracht hat!" Die klein« Mari«: „Ach, wie rei zend! Wann hast Du denn das Tante: „Gestern nacht halb drei Uhr." Di« kltin« Mari«: „Ach wart Ihr ! Halb und halb. Mann sin d«n Svi«gel schauend): „Herrje, is meine Nase 'n Kuriosität. Die ist halb aus Branntwein, halb aus Schnupftabak zusammengesetzt."