Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 27, 1912, Image 2

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Wie Ta» Bcs Himmels, der die Miir
Mic Glnnz der Sterns, der Wett
k>. hat dein Wort, das warme, mich
getroffen.
die!» ganzes Herz sterbt dir »> Liebe
Der Greis »it Rosen.
Der junge Doktor saß inmitten
seiner wenigen und auserwählten
Gäste in der Sommerlaube. Man
hatte den Juniabend schon halb mit
der Erzählung von allerlei anmuti
gen oder auch etwas katastrophalen
Herzensgeschichten zugebracht, nun
nahm der Wirt, de: gern zum Sin
nieren neigte und dem eine verhal
tene Melancholie gut „zu Gesicht"
stand, das Wort, und zerpflückte da
bei eine dunkelrot glühende Bourbon
rofe. Er hatte eine weiche und lyri
sche Stimme „Von einem Greise will
ich erzählen, dessen Schicksal sich in
«wer nicht ganz gewöhnlichen Weise
«füllte sonst wäre es an einem
Juniabend wie diesem gewiß ange
brachter. mit nichts als Liebesgeschich
ten aufzuwarten. Von alten Leuten
das Schicksal dieses Alten war selbst
sür mich, der doch als Arzt viel
Menschliches und Allzumenschliches
Es war draußen im östlichen
Stadtviertel, da wo es furchtbar viel
Menschen, nichts als tobenden Fabrik
lärm, und kein einziges grüne»
Leute in den Siebzigern und in den
ärmlichsten Verhältnissen. Der
Mann, ein weißbärtiger Charakter»
Die Frau, ein kleines, schmächtiges
Bett Der Alk. der die kärg/i-
War ihre Einsamkeit, ihre We>t
k? War der Kampf des Alltags,
der so leicht die Herzen trennt, hier
Wer hätte dies subtil« Geheimnis
Ich kam oft zu den Alten. Erstlich
Decken so friedliche Stimmungen ge
schaffen, daß das Elend des Lebens
sich in den dunkelsten Winkel verkro
leicht der Tod, dachte ich. Der Alte
„ig erfreut und zeigte mir vorm tse
°hen, in einer Ecke halb verborgen,
ainen schöne» neuen Leierkasten, >nit
—, den» er hätte gehört, es käme
Streichhölzern". Freilich, die
gebühr sei auch gerade hoch genug.
Dann kam ich dai letztemal. Schon
aus der Treppe hörte ich zu meinem
Erstaunen deutlich Leiertastentöne,
und als ich ins Zimmer trat, sah ich
den Alten vorm Bette und den Lei
erkasten drehen. Mit einer wahren
Hingabe spielte er das alte Lieh:
„Lang, lang ist's her "
es is Mutterns Lieblingslied. Sie
fühlt sich jetzt ein bischen besser, und
da sie's so gern hören wollte, hab
ich ihr's vorgespielt. Sehn Sie nur,
wie sie heute munter ist —" Ich
trat hinzu und erkannte gleich, wie
es stand. Es war das letzte Auf
flackern des Lebens in diesen auf
einmal seltsam glanzvollen Augen,
die starr auf den Kasten gerichtet
waren, aus dem die Töne kamen. Ich
hatte dem Alten mit einer Handbe
wegung bedeutet, weiterzusjiielen. AIS
der Bers zu Ende war, fragte er:
„Na, gefällt's dir, Mutter?"
Da ging ein eigentümliches Lächeln
über die bleichen Züge der Greisin,
das ihren Mann ganz glücklich mach
te. Er hatte sich weit vorgeneigt und
sah ihr fortwährend ins Gesicht. Ich
faßte ihren Puls er jagte. Nun
beobachtete der Alte mich mit höch
'ster Spannung.
„Nich wahr, Herr Doktor ?"
sagte er dann bloß mit einer Stim
me, die zwischen Freude und Furcht
zitierte.
Ich nickte mechanisch ich fühlte
leine Kraft, dem Alten die Wahrheit
zu sagen.
Plötzlich irrte der Blick der Kran
ken überall im Zimmer umher und
blieb endlich auf einem kleinen O:I
-druckbild über dem Bett haften. Em
junges Mädchen stand da auf einer
Schloßterrasse, einen mächtigen
Strauß purpurroter Rosen in der
Hand.
Die alte Frau blickte unverwandt
aus dcis Bild, wobei sie ein paarmal
murmelte:
„Ach. die schönen Rosen —"
„S«hn Sie, Herr Doktor." sagte
der Alte, „wie sie schon wieder mun
ter wtrd? Ja. ja, Mutter, die schö
nen Rosen, nich wahr —? Na, war
te man —'
Er streichelte immerfort ihre Hand.
Dann, als die Kranke immer noch
wie verzückt auf das Bild starrte und
unverständliche Laute murmelte,
schien ihm auf einmal ein freudiger
Gedanke zu kommen. Er stand auf,
schob den Leierkasten weg und sagte
dabei:
„Ich möchte bloß mal 'n kleinen
Augenblick runter, Herr Doktor
woll'n Sie noch so lange bei ihr
bleiben?" Ich begriff, was er vor
hatte, wollte dem alten Veteranen
dies abnehmen, aber er ließ es durch
aus nicht zu, und so humpelte er
hinaus, nachdem er seiner Frau noch
zugeraunt, daß er „im Handumvic
hen" wieder da sei. Aber sie hatte
es gar nicht gehört. Ich war in
einer fernen und unsagbaren Stim
mung. Alles dies griss mir ans
Herz, um so.mehr, als hier für micy
nichts mehr zli tun war. Dies aryie
und doch wehmütig-trauliche Zim
merchen würde bald eine furchtbare
Einsamkeit erfüllen. Ich hört«
aus das einförmige Ticken der atte»
Wanduhr, blickte auf den buntbemal
ten, frifchglänzendkn Leiertasten, dann
nach dem Fenster, wo die kleinen
blauroten Balletteusen tanzten und
die Sommerabendsonnt ein sanfte»
Abschiedslicht wob. So war ich
mit dieser alten sterbenden Frau
allein in der Stille. Aber es war mir
dabei, als ob ich schon ein seltsames
Rauschen hörte, jenes ferne Rau
schen. das durch das Sterbezimmer
geht. Und plötzlich warf sie sich herum,
als würde sie von einer fremden Ge
walt erschüttert, stieß einen tiefen
Seufzer aus und war dahin.
Ihre Augen waren fest geschlos
sen. ein tiefer weltentfernter Fried;
hatte sich über das welke Gesicht ge
breitet.
Alte schob sich leise herein er hat
saß, erstanden...
Nie werde ich den entsetzten Blick
dieser Greisenaugen, den schrecklichen
fen. Als er verglasten Auges auf
daS Bett zuwankte, entfielen die Ro
sen seinen Händen. Er humpelte
folgte. „Mut—ter!"
Schrecklichste. Ich hatte durch eine
kästen spielte ununterbrochen fort.
Sonst kein Laut. Ich ließ die Tur
und mit stieren Augen die Kurbel
drehen. Die Tote lag friedlich und
unverändert in ihrer alten Lage ne
pelt ins Ewig-Gleichgültige."
«ritik der UnftSfUchktit.
erzählt der Theaterschriststeller Eu
ändern." .10,000?"
schlage entschieden ab." ,15,000?"
„Was. Sie schlagen >5,000
Francs Prämie aus? Chilly gibt
Ihnen wohl 20,000?" „Nein,
rektor vom Scheitel bis zur Zehe und
fragte: „Sie wollen 's wissen?"
„Gewiß," stammelte der Direktor
etwas verlegen. „Ganz einfach,
mein Herr. Chilly hat ein sehr nahe
liegendes Mittel gebraucht, um sich
meine Sympathien zu sichern."
„Welches denn?" „Er nimmt sei
nen k>ut ab, wean er bei mir ein
tritt."
-- Druck fehler. Mit einem
Aufschrei des Entzückens eiite Helene
auf den Geliebten zu, um ihm jubelnd
Ei« Geldkrief.
Von Paul ?luwrisierte Ueber-
Jch heiße Dupont. Das ist kein
ungewöhnlicher Name. Meine Eltern
ließen mir nicht einmal einen origi
nellen Zunamen oder «inen wenigstens
nicht ganz zukommen, der
die Unpersönlich!«! des Namens
etwas gehoben hätte. Obwohl der
Kalender und die Geschichte eine
stattliche Anzahl von Heiligen und
weist, kam ihre Phantasie, die wirk
lich nicht groß gewesen sein kann,
nicht über „Louis' hinaus.
Dieser Name hätte mich fast in
eine schlimme Geschichte verwickelt.
Ich habe durch ihn eine Anzahl von
Tagen erlebt, in denen ich die fürch
terlichen Henkerqualen eines bösen
Gewissens verspürte.
Mein Vater, der eine sehr glän
zende Position inne hatte, war einer
mißglückten Spekulation zum Opfer
gefallen und frühzeitig gestorben.
Meine Mutter habe ich kaum ge
kannt, und so hatte ich eine freudlose
Jugend.
Schon als ich aus der Schult ent
lassen wurde, stand ich ganz allein
im Leben. Wenn ich in der Provinz
gelebt hätte, hätte ich vielleicht
Freund« g«fund«n, die mir beigestan
den und mich vorwärts gebracht hät
ten, aber als Pariser interessierte ich
Ich hatte schwere Tage.
Mit meinem Reifezeugnis, das mir
wenig nutzte, nahm ich mehrere Stel
lungen ein, irgend eine länger
balten zu können. Mein Ehrgeiz war
schon recht kl«in geworden.
Desto größer wurden meine Schul
den.
Nichts gelang mir.
Um nicht Hungers zu sterben, gab
ich einige Stunden, obgleich ich wenig
Wissen hatte, nur um k«ine Gelegen
heit, Geld zu verdienen, vorübergehen
ZU lassen.
In einem Sommer die Schul
serien halten m«ine Schüler entführt
sah ich mich aller Hilfsmittel be
raubt, in einer verzweifelten Lage.
Ich war gezwungen, mein Mobiliar
zu verkaufen und mich in einer billi
gen Pension einzuquartieren. Mit
der Miete war ich im Rückstand und
beim Mittagessen beobachtete mich der
Pensionsvater mit mißtrauischen
Blicken.
Ich heuchelte die Sorglosigkeit eines
Sohnes aus guter Familie und sprach
mit Bestimmtheit von einem einge
schci«b«nen Brief, den ich aus meiner
Heimat erwartete, eine Lüge, die in
der Situation, in der ich mich be
fand. wohl entschuldbar war.
So schob ich es einen um den an
deren Tag hinaus, auf die Straße
gesetzt zu werden. Es war dies nicht
eine gerade angenehme Perspektive,
das versichere ich Sie. Ich wünsche
keinem Menschen, in solche unange
nehme Lage zu kommen.
Uebrigens strafte meine klägliche
Miene die Fabel, die ich meinem
Wirt auftischte, Lügen.
Ich war so weit gekommen, daß
ich mich keinem Menschen mehr vor
stellen konnte, so schäbig war meine
Kleidung und Wäsche.
Eines Morgens lez ich mit den
düstersten Betrachtungen im Bett, als
man an meine Tür klopfte. Ich
sagte gleichgültig herein. O Ueber
rafchung! Es war der Geldbriesträ
g".
„Monsieur Dupont?" fragte er.
„Der bin ich."
„Wollen Sie bitte unterschreiben?"
Er reichte mir den Geldbrief hin
und zeigte mir die Adresse. Der
Mann bracht« mich in einen Zustand,
der mich an meiner Vernunft zwei
feln ließ. Träumte ich? Ist es mög
lich, daß dadurch, daß man von Din
gen spricht, sie in Erfüllung gehen?
Der Geldbries lag vor mir.
„Monsieur L. Dupont, Hotel d«
Ich wagte nicht, ihn zu öffnen,
:rst nachdem ich ihn mehrmals hin
und her gedreht hatte, entschloß ich
mich dazu. Drei Tausendsrancs
scheine lagen vor meinen geblendeten
Das war das Glück! Ein uner
hosftes Vermögen! Welche Träume
stiegen vor mir auf!
Auf dem Begleitschreiben waren
nmge Worte vermerkt.
Ich sollte also wissen, wer der
zroßartig« Wohltäter war, der mich
oor dem Abgrund rettete.
„Jules "Henvion, mit dem tiefsten
Bedauern, erst nach zehn Jahren
seine Schuld begleichen zu können."
Die Adresse stand wohl darauf, aber
sie konnte ein Irrtum des Absenders
sein. Es wäre zu schön gewesen.
deutlich, daß sie nicht mir galten.
Ich prüfte den Umschlag. Er trug
die gewöhnlichen Abzeichen der Post
und einige Vermerke.
dir Rue des PetitS Champs präsen-
Zeit geschenkt hatte.
Geldbrief," sagte er. »Ich muß Jh
zweifelt hätte."
Ich hatte nur ein Achselzucken, und
dem Wanderer in der Wüste, der nur
verseuchtes Wasser sinket. Sehr
schlecht gelaunt kam ich nach Hause.
ich kenne die sungen Leute, man muh
die Gelegenheit beim Schöpse grei
fen. Ich habe so lange geduldig ge
wartet. Sie müssen mir jetzt meine
Nota begleichen, oder ich mache
Ernst."
Ich suchte mich aus der Affäre zu
ziehen und sagte, daß ich dringendere
Schulden hätte.
„Das geht mich nichts an," gab er
mir zur Antwort.
Sicherlich verdiente ich von seiner
Seite keine Rücksicht mehr, ich sah
mich einer Klage ausgesetzt, auf die
Straße hinausgeworfen, verloren, so
Scheine und sagte, daß ich heute nur
die Hälfte meiner Schuld begleichen
könnte. Einen Augenblick später gab
er mir 700 Francs in schönen Louis
heraus.
Als ich sie in meinen Händen fühl
te, sagte ich mir: Ich bin ein Dieb.
Dies Geld gehört mir nicht! Aber
noch war das Geld wenigstens erst
angegriffen. Wenn man es von mir
zurückforderte, war der größte Teil
noch vorhanden, ich würde es mit der
Zeit zurückgeben, wie, dies Problem
war für mich noch nicht gelöst.
Ich war den Ab-nd bei sehr
schlechtem Appetit, obgleich man mich
sehr liebenswürdig empfing. Ich
hatte ein schlechtes Gewissen. Ich
rechnete mir aus: Wahrscheinlich
würde man das Geld erst nach einer
Reklamation des Absenders, der keine
Empfangsbestätigung erhielt, zurück
verlangen, so hatte ich einige Tage
vor mir.' Aber was dann?
In dieser Nach! hatte ich qualvolle
Träume. Am liebsten ich die
für mich etwas sehr Schreckliches.
Mein Rock, mein einziger, zerriß völ
lig, ich konnte mich nicht mehr damit
unterlag ich zum zweiten Mal der
Versuchung. Ich laufte mir einen
vollständigen Anzug, den ich so nötig
brauchte: ob drei- oder vierhundert
Francs fehlten, mein Vergehen war
das gleiche.
.Ich lebte in der Zeit in großen
Aengsten. Unaufhörlich legte ich mir
Entschuldigungen zurecht, und den
noch griff ich zum dritten Mal den
Schatz an für kleine Ausgaben, die
unbedingt nötig waren. Aber ich sah
mich ohne Stolz gut gekleidet, ich
hatte qualvolle Gewissensbisse, verge
betls sagte ich mir, nach alledem kann
man dir diesen Brief, der deinen Na
men zur Aufschrift trägt, wieder fort
nehmen. Du hast ein Recht gehabt,
ihn zu öffnen, ja, ihn zu öffnen,
fügte ich hinzu, aber nachdem du dich
überzeugt hattest, daß er nicht für
dich bestimmt war, mußtest du ihn
wieder zurückgeben.
und wieder etwas von dem Gelde.
In meiner moralischen Niederge
schlagenheit kam ich zu dem verzwei
felten Resultat, daß. wenn eines Ta-
t t P s ' D
alles fehlte.
die ich abgetragen habe, durch den
gleichen Namen ist nun der Irrtum
entstanden."
sagte ich mit schmerzvoller Ironie.
„Aber zum Glück bekomme ich ihn
wieder."
Er griff mit der Hand in den Um
schlag. Ich schwankte. Er indessen
wollte aus Höflichkeit sich nicht mit
dem Nachsehen beeilen. Er war übri
gens sehr mitteilsam.
„Ich komme aus Japan," erzählte
er, „wo ich zehn Jahre verbracht habe.
Ich habe leider dort kein Vermögen
erworben, ich habe dort kaum das
Notwendigste zum Leben gehabt, nur
ein Ziel hatte ich stets vor den Au
gen, eine Summe, die ich mir geliehen
hatte, zurückzuerstatten."
„Ich werde nicht in Sie dringen,
darüber zu sprechen," sagte ich, um
meine Qual abzukürzen.
„Damit Sie wissen, wie ein an
ständiger Mann zum Schurken wer
den kann, will ich ei Ihnen erzäh
len."
Ich erbleichte, ich wußte es nur zu
der Provinz, die Konkurs machte und
ihr» beiden Ingenieure, Dupont und
mich, schwer schädigte. Wir beide
waren gute Freunde. Beide waren
wir gezwungen, neue Positionen zu
suchen. Ich fand zuerst cine. aber es
gehörte eine Kaution von 3000 Francs
dazu.
Der gute, brave Dupont! Er
hatte selbst kaum etwas zuck Leben.
Und doch er bot mir seine ganzen
Ersparnisse an.
Das nennt man eine Freundesseele.
Und diesen Menschen habe ich schmäh
lich hintergangen. Ich weiß nicht
mehr, wie es möglich war. aber mit
diesem kostbaren Gelde spielte ich
und verlor. Ich wagte nicht, ihm
meinen Leichtsinn einzugestehen, der
in diesem Falle ein Verbrechen war.
Nach Ablauf einiger Wochen schrieb
ich ihm, daß ich sür mein Haus auf
Reisen gehen müßte, aber daß er
ohne Sorge sein könnte, er bekomme
das Geld wieder
Ich suchte in der Tat eine andere
Stellung....
Und erst in diesen letzten Jahren
war Fortuna mir etwas geneigter, so
schuldete, endlich beiseite legen tonnte.
Mein erster Gedanke war, als ich
den heimatlichen Boden betrat, ihm
das Geld wiederzugeben, das ihm
gewiß sehr gefehlt hat. Mein lieber,
guter Dupont! Ich muß ihn wieder
finden! Was mag aus ihm geworden
fein, nachdem er die Stellung in der
Fabrik von Roche-Ayon aufgeben
mußte?"
»„Wie sagen Sie?" fragte ich atem
los.
„Von Roche-Ayon."
Mir war es, als täte sich der
Himmel vor mir auf. Das Geld ge
ist. tot. jedoch hat er niemals gezwei
felt, daß Sie ihm das Geld wieder-
Welch ein Glück!
Der erste Gedanke.
hin?" i
An» der Sommerfrische.
In «inem schlesischen Gebirgsdors«
saßen wir eines schönen Nachmittags
im Garten am Kesfeetifch. Da schlich
sich ein kleiner Knirps von etwa fünf
Jahren bis dicht an uns heran und
warf sehnsüchtige Blicke nach dem Ku
chenteller. Meine Frau r«icht« ihm
ein Stück, das er mit sichtlichem Woh
lbehagen verspeiste. Der Genuß war
aber doch zu kurz, und bald blickte er
nein Weilchen wir hatten den Klei
nen schon vergessen kommt er dicht
an m«in« Frau heran, zupft sie am
Aermel und sagt: „Du, das zweete
Stück is in dasselbe Beindel d«-
rutscht!"
Beruhigung.
Btmoost« Jungfrau: ,D«r
Herr, den Sie mir da so warm emp
jihlen, wird doch nicht etwa Schul
den haben?"
jein, Fräulein, dem pumpt keiner
was!"
Charakteristisches.
Die Reiselust packt jedermann!
Selbst wer sich's gar nicht leisten kann.
Er reist, und wenn ers Geld sich leiht!
Dies ist der Sonderzug der Zeit.
Schreckliches Erlebnis.
Studiosus: „Denke Dir,
Kommilitone, was mir gestern
Schreckliches passiert ist: Mein
Hauptgläubiger hat mir seine Rech
nung in der Spiegelgalerie über
reicht."
Es ist traurig, wenn ei
nem Kaufmann das Geschäft zurück-,
d«r Kassierer durch-, das Geld aus-,
nichts ein-, die Bilanz« nicht auf-,
das Personal ab-, alles drunter- und
drüber-, er dem Bankerott entgegen-,
di« Gläubig«! um Frist an-, diese
ver-, «r j«n« hint«r-, das Gericht ihm
nach- und «»«rgisch vor-, er mit
Selbstmord um-, be- und untergeht.
Rabiat.
Dame: Ich glaube, Ihre Gattin
muß regelmäßig das letzte Wort ha
den! 'dk ' ch
keit. Unierossizier: „Rechts
um!... Donnerwetter, Schneckm«i«r.
sind Sie nn langsamer Peter! Was
sind Sie in Ihrem Zivilverhältnis?"
„Uhrmacher, Herr Offizier."
Stundenzeiger ist ja gegen Sie noch
ein prämiiertes Rennpferd!"