„Die Zeiten schreiten doch fort. Wenn man früher so abgerissen rum lief, da hielten fe eenen jleich vorn Strolch. Jetzt kann man doch we nigstens als verunglückter Automo bilist noch Eindruck machen." Anno neulich in der Dienstboten-Versamm lung scharf angegriffen haben?" Köchin: „Aber Madame, Köchin: „Die Gründe meines Ab ganges werde ich der gnädigen Frau in einer Denkschrift überreichen." Schmeichclhast. Bursche: Zu Befehl, Herr Leut — Entschuldigung. Wirt jedenfalls, und, weiß Gott, doch auch ' «ine Seltenheit!" Urteil. .So, Männchen, da ist meine neue ste Aufnahme, wie is das Bild?" i »A.>a bist gräßlich gut getroffen.' Unheilbar. WU „jZnkelchen, jetzt bist aber alt ge nug, um dir 'ne Frau zu nehmen. „Ich 'ne Frau? Nee! Da nehme ich mir lieber 'ne Zigarre; wenn die durchgebrannt ist, hat man wenig« stens die Asche behalten!" Der Kostenpunkt. Wenn man schreibt und spricht. Fehlen meistens nicht Formeln übertriebner Höflichkeit. Doch beim Depeschieren Pflegt man sich zu zieren; Denn dann lostet's ja 'ne Kleinigkeit. Auch ein Künstler. „Das ist der Maler, der die gro ßen Bilder malt." Kriegslauf. Die reiche Festung belagert Der Feind gar lange schon Der Feind ist Leutnant Pumpwitz, Die Festung Sara Kohn. Nach manchem stllrm'fchen Angriff, Winkt endlich ihm der Sieg, Die Festung kapitulierte, So endete der Krieg. Die Kriegsentschädigung" „Ihr Stück gefällt mir, aber Sie werden mich schriftlich ermächtigen, Handlung zu ändern!" Anknüpfung. Onkel (zum studierenden Neffen im Gespräch): lich!" „Hast recht, lieber Onkel! Die 4tX> Mark, die Du mir vor vier Wochen gegeben hast, sind auch schon wieder futsch!" »aß S>u mich >t«dstt DaK d» mich liebst. gnnz leise sollst bu'i sagen, Denn heilig ist das Wort, und wunder ? c > Lc l ! U ich'i cht eil "'ich'' meine "-trabe liebst I Ter Affe. Mein alter Freund Dr. Leonard hat von seiner letzten Reise einen Af fen mitgebracht, den er Hamilcar ge tauft hat. Eines Tages, da wir bei dem Doktor zu Gast waren, und uns wie immer über die Luftfprünge und Grimassen Hamilcars amüsierten, trat der Diener ein und überreichte dem Hausherrn eine Karte. „Georges Divier ..." rief dieser. „Welche Ueberraschung! Ich lasse bit ten ..." „Ein prächtiger Kerl", setzte er an uns gewandt hinzu, „ein genialerßild hauer, dessen Bekanntschaft ich in Brasilien gemacht habe. Er ist noch jung, kaum fünfunddreißig, aber er hat sich drüben bereits einen Namen gemacht und, beiläufig bemerkt, ein In diesem Augenblick führt« auch schon der Diener den Gast herein. Un ser Freund hatte uns einen jungen Mann angekündigt, wir aber sahen einen Greis vor uns, zum mindesten war dies der erste Eindruck, den Herr Divier auf uns machte. seine Haltung gebückt, sein Blick mü de. Der Doktor, der sich erhoben batte, um ihn zu begrüßen, stutzte un „Sie finden mich verändert nicht wahr. Doktor?" fragte der Künstler leise. Und als unser Freund auszu weichen suchte: „Oh, wozu die Aus flüchte? Bin ich doch in den drei Jah ren, da wir uns nicht gesehen haben, um dreißig gealtert." In diesem Augenblick hielt der Asse grüßen. Kaum jedoch war der Bild hauer des Affen ansichtig geworden, als er sich verfärbte, die Hände wie rücktaumelte, als stehe nicht ein klei ner Affe, sondern die furchtbarste Be stie von ihm. „Doktor", keuchte er, „ich bitte Sie ... ich flehe Sie an, lassen Sie den gen. Herr Divier atmete erleichtert auf. „Ich bitte Sie um Verzeihung, Doktor", sagte er, „und desgleichen gen, aber wenn Sie wüßten —! Zum „Nicht doch!" rief der Doktor. „Der kleine Zwischenfall ist ja längst er vermLhlt, eine.Neigungsheirat im be sten Sinne des Wortes. Nach einem Jahr schon war ich glücklicher Vater Entsinnen Sie sich noch meines zah men Affen, Doktor? Gewiß. Bei meiner Verehelichung hatte ich ur sprünglich die Absicht, ihn abzuschaf fen, aber meine Braut, die ihn sehr Possierlich und zutraulich fand, bat solange für.ihn. bis wir ihn schließ lich doch behielten. Eines Morgens zu einer erkrankten Verwandten geru- Willa bewohnte. Ich hatte gerade lei- Nin besonders eiligen Austrag, die Langeweile plagte mich, und so kam mir der Gedanke, eine Porträtskizze unseres Kindes zu machen. Ich ging unverzüglich ans Werk, trug Material und Handwerkszeug herbei und malte mir schon inmitten der Arbeit die freudige Ueberraschung meiner Frau aus, wenn sie morgen Boden der Affe, der jeder meiner Be samkeit verfolgte. Ich arbeitete, bis sie selbst der Affe, denn er schnellte zu machen. ... Ich liege im Dunkel und sehe, wie der Affe mein Zimmer betritt, in meine Bluse schlüpft, das Handwerkszeug nimmt, an die Wiege meines Kindes tritt und plötzlich beginnt, es aus allen Kräften zu kne ten, wie ich vor seinen Augen den Ton geknetet hatte ... Ich höre Schreien, Wimmern, Röcheln, höre das Fauchen des Affen Ich stoße einen wahren Satansfchrei ten, widersetzt sich meinen Befehlen, bis ich endlich Anstalten treffe, auf allen Bieren aus dem Bett zu krie chen. konnten, und ich erfuhr die ganze Wahrheit: Mein Sohn war tot ... erdrosselt, totgedrückt von einem Af fen, der das Kneten eines Bildhauers nachahmen wollte ... gehört, jenem dunklen Drang, der sie mit unwiderstehlicher Macht treibt, einmal gesehene Bewegungen nachzu ahmen. Hätte der Asse die Lehmskizze vorgefunden, so hätte er sich natürlich Ort getragen, und so kam das Tier auf den unglückseligen Einfall, seine Kunst statt an ihr, an unserem Kinde zu erproben. Ein Diener hatte ihn auf der Stelle erschossen. ... Nun wissen Sie alles ..." setzte Georges Divier leise hinzu und schloß seine Geschichte. T«r Riesenhut. Folgendes erheiternde Inserat stand dieser Tage in einem deutschländischen Blatte zu lesen: „Suche Wohnung zu beliebigem Preis, in beliebiger Lage, am liebsten im Westen der Stadt, mit beliebiger Ausstattung zu beliebigem meiner Frau! Die Unglückliche konnte unsere jetzige Wohnung, nachdem sie sich besagten Hut bei einer Putzmacherin betreten und logiert seitdem bei einem gastfreundlichen und in Bezug auf fein Haustor breit angelegten Freund Fritz, dem ich hiermit meinen aufrich tigsten Dank ausspreche, sonst wäre sie obdachlos! Offerten usw." Ter recht« aandi»at. Beim Wahlkampf in England er regte «in Parlamentskandidat bei den allzu hitzigen Anhängern „radikaler Reformen" viel Mißfallen. Das äußerte sich schließlich darin, daß der Kandidat bei jed«r Wahlversammlung häufig unterbrochen, verhöhnt, ja so ein besonders stimmbegabter Redner sehr lästig, und sehnsuchtsvoll hoffte Höchster Liebeibew'i«.^ „Ach was. Du kannst sagen, wa» Du willst die heirath« ich, und wtnn si« Klavier spielt!" Die Sucht nach vrigiuolität. In gewissen Gesellschaftskreisen scheint die Furcht, für uninteressant wenn man an deren Echtheit glau ben müßte. Aber dem schärferen Ohr entgeht es nicht, daß in den meisten Fällen die von Gemütlosig keit zeugenden Aeußerungen, die man oft aus dem Munde 17- —19 jähriger bildhübscher Mädchen hört, keineswegs der wahren Gesinnung entsprechen. Sie sind eben von der Sucht diktiert, originell zu erschei nen. Bei der Verlobung zum Bei spiel „mit dem Herzen beteiligt zu fein", gilt als unmodern und all täglich. Die jungen Dämchen von heute verloben und verheiraten sich haupt sächlich deshalb möglichst früh, um nicht länger auf denselben Bällen Verehrern tanz»n zu müssen. So wenigstens lautete die Antwort ei ner 17 Lenze zählenden Neuver mählten, als eine Freundin fragte, warum sie nur schon geheiratet ha be. Da es den meisten Frauen und Mädchen nicht gegeben ist,, durch geistreiche Konversation oder ein besonderes musikalisches Talent zu glänzen, und nur wenige es sich leisten können, eigenartig schöne und sehr kostbare „individuelle" Toi letten zu tragen, in denen sie die lenken könnten, bemühen sie sich heiß und innig, mit anderen Din gen das ersehnte Aufsehen zu er regen. Sie erscheinen absichtlich sehr viel später, als eingeladen war, zu gesellschaftlichen Veranstaltui» gen. kommen immer erst nach Be ginn der Vorstellung ins Theater, verlassen es mitten im letzten Akt, benutzen ungemein aufdringliche Parfüms, wählen von den für sie erschwinglichen Modeneuheiten stets die bizarrsten Auswüchse, gebrau chen allerlei burschikose und wenig salonfähige Ausdrücke und übertrei ben bei allem, was sie erzählen, in wahrhaft verblüffender Weife. Daß solche „Originalität" auf tet, sie beschäftige sich mit Ver ben Mitschwestern, dann ist ihre Eitelkeit schon befriedigt. Vertrauensvoll. Am Postschalter einer kleinen Sta tion im Vorortverkehr von München begehrte jüngst ein Väuerlein über das Telephon zu sprechen. Der Beamte ließ das Gespräch vormerken und sich Schalter zurück und fragte, ob er »och etwas zu bezahlen habe. „Vorerst nicht", erwiderte der Beamte, „Sie aus. Pfüat Jhna Gott." Sprach's (dessen Schwester einen Witwer mit erwachsenen Söhnen heiratet): „Du, Luise, der Student wird also jetzt wahr?" „Jawohl!" „Wenn der mich nun anpumpen will?" Einpraktischer Vater. , ... Ja, und meinen Franz lasse ich tüchtig Sprachen lernen." „Ah, da soll er wohl mal «in Gelehrter werden?" „Was da, Gelehrt«! ... m«in Jung« soll's noch mal bis zum H»> telportier bringen." Merkwürdig. , Frau A.: Wissen Sie, wer jene Dame ist? Frau V.: Eine Frau Hauptmann. Eine gehorsam« Gat tin. Er: „Ich habe bedeutend« Verluste gehabt. Wir müssen uns Sie„Sehr gern, Männchen. Drü ben bei d«r Modistin liegt ein reizen der Hut für fünfzehn Dollars im Fenster, der sonst mindestens zwanzig kostet. D«n w«rde ich mir sofort kaufen!" Guter Rat. Fremder: Wie weit ist's noch ins Tal?" Einheimischer: Eine halbe Stunde, wenn Ihr Euch aber 'runterkugeln wollt, seid's in zehn Minuten dort. Gewohnheitsphraf«. Herr (von einer Verkäuferin, der er seine Liebe gestand, einen Korb er haltend ärgerlich): „Nun denn, adieu!" Verkäuferin: „Adieu, beehren Sie mich bald wieder!" Malitös, Tochter: „Vater, ich möchte gern auf den Ball aber ich habe nicht viel anzuziehen." Vater (unwirsch): „So freue Dich Bällen wird immer so wenig wie möglich angezogen." Haben Sie noch einen Wunsch?" I „Jawohl, ich möchte dazu ein Retourbillet Schnellzug 1. Klasse." Geplänkel. Geck: „Gnädi ges Fräulein, darf ich an Ihrer grü nen Seite Platz nehmen?" Dame: „Hoffentlich färben Sie Zimmer P 2.00. Wie ist das?" Indes der Chorus fröhlich singt Ist Lohn, der reichlich lohnet? VorschlagzurGüte. Te werber: Herr Direktor, ich liebe Ihre Fräulein Tochter und bitte Sie er gebenst um ihre Hand." Vater: „Das tut mir leid, aber meine Tochter hat sich bereits ander weitig verlobt." Bewerber: „Nun, das tut nichts, dann werd« ich warten, bis sie Wit ,ve ist." Devot. Fürst: „War diese Symphonie von Ihnen?" Komponist: „Ganz wie Eure Hoheit wünschen!" Von der Waterkant. Der kleine bucklige Jans begegnet am Kaspar: „Nu, Jans (auf dessen Buckel anspielend), Du hest jo all fröh Jans: „O woll, me süht, dat't noch fröh is. Du hest erst een Lah op (Lade auf)." Von der Ja'gd. A.: .Ha, schoflen!" B.: „Gotts Wunder! Wenn de En was schießen!" Wandlung, Weihe Hand schuh', Seidenhut, chick befrackt und chick beschuht. In der Hand den Blu- Prachtsalon, Rolotostil, „Alte Mei ster" an der Wand Und an Flu chens Gängelband: Ein Unfreier.