Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 02, 1912, Image 3

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    Vetrs.
Rvinan vo» Juli» Jobst.
l! 0 Fortsetzung.)
Pelra durchfuhr ein schneidender
Schmerz; sie wandle sich rasch ab,
denn die Rötbe der Scham über diese
Lüge Annas färbte ihr die Wangen.
Doch nur nichts Merten lassen von
ihrem Argwohn, des Onkels wegen.
Was war das nur, was diese beiden
Menschen in heimlichem Thun mitein
ander verband? Sonst waren es
nur Blicke gewesen, die sie aufgefan
gen Halle, mil heute gewann der Ver
kehr zwischen den beicen den An
schein des Zweideutigen. Wie, wenn
die Tante gar nicht draußen gewesen
wäre?
Petra klickte erschrocken zu dem
Onlel hin und dachte bei sich: „Der
arme, alte Mann!"
Ein krä'tiger Fünfziger all?
Es war zum Lachen. Aber dem ar
men Tina war das Weinen näher.
vor solchem Unglück zu lewahren. Es
war ihre Pflicht. die Augen osken zu
hallen. Gui. daß Weihnachten so
nahe war. binnen wenigen Wochen
war die Tante draußen gut geborgen
und der Doktor ihr weit entrückt. Und
des Sonntags das gelobte sie sich
da würde sie ihm nicht von der
nicht aeleben hätte.
Abscheulich! Netra trat zornig mit
dem Fuß auf und beschloß, ihn ganz
schlecht zu behandeln. Das heißt,
nur, wenn sie mit ihm allein war,
denn in Onkels Geaenwart burkte sie
sich nichts merlen lassen. Wie sie ihn
bemitleideie und sich selber erst!
War denn Tante nichi glücklich in
ihrer Ehe? Konnten diese klaren,
lieben Augen lügen? Ein unerträg
licher Gebanle! Collie sie sie nachher
fragen ober ihn? Aber wenn ei
nun eine ganz harmlose Sache gewe
sen war? Doch dann wäre kein Ge
heimniß daraus gemacht worden.
„Nun, was stehst du ko still in dei
ner Ecke, mit einem Gesicht, als ob du
die Sünden der ganzen Well aus dem
Rücken trügest? Hast du Sorgen?"
„Ich, Singen? Jetzt, wo ich vor
Arbeit nicht weiß, wo mir der Kops
steht? Nein, Onkel, ich denle nur
darüber nach, in welchen Papieren ich
mein zukünftiges Vermögen anlegen
rdi e Ueb fl ch„
hast du auf der Sparkasse?"
„Auf der Sparlasse, Onkel?"
Anna lachte über das verdutzte Ge
sicht von Lnkel und Nichie und riet:
„Doktor, sehen Sie sich doch nur die
fessor jetzt, „hakt du all das Geid
„All das Geld?" In Pelra stieg
dem Mond, gebrauche noihwendig ei
ne Zobelagrnitur von 600 Mark."
Jetzt wurde aber ler Professor
Kiiid!"
„Wozu, Onlel? Es ist die Wahr
„Alfo eine gute Kapiialsanlage,
Peter. Was verlangst ku mehr?"
„Wir sprechen später noch allein
, z s
bestimmt ist. Und da loininl Marie
und bittet z» lisch."
Es tauerle diesmal eine gute
ter Lnlil, wie stets in Bezl'i-
Sir erwartete, auch von ihm Vor-
Art war, stellte er sich an's Fenster
und blickte mit leuchtenden Augen
„Wollen wir mal hinaus, Fräu
lein Petra?"
das Ihr Ernst fragte sie
„Mein Gott, seit wann sind Sie
so üppig?"
„Mir ist heute eine große Freude
Augenblick des Glückes kosten, der sich
ihr bot. D k d ß
wartete.
Da lag das Thor, die Frau des
Portiers öffnete und sragte, ob sie
Gebaute!" rief Petra. „Da, meinen
bereit. Geschirr hat F-au Prosessoc
schläsche» hält, einmal hier nach dem
Rechten sehen."
„Das ist mir sehr lieb. Die Hei
zung ist nämlich noch nicht in Ord-
Sybel, vor der Redseligkeit der Por-
Wiese nicht vom Kafseeloeben ab."
„Ich werde alles bestellen, Frau
Wiese", brachte sie jetzt hervor.
Drunten lag der leicht zugesrorene
Spiegel des Sees, die verschneiten
User, der weißbepuderte Watd. Solch
Frieden war um sie her. Schwarze
lrächzen Sie da? Unlen
Sie doch nicht an jolcheu. Zage! Ich
finde, die gute Zeit belcinuit Ihnen
nicht. Fräulein Pelra. Ich vermisse
den Leichtsinn."
„Wenn man seinen Moralischen
hat. Ist es oer der Sie
bedrückt?"
Sie sah ihn sprach'os an. Wäh
rend sie sich mit der Frage befaßte,
e: bezahlt?" fragte er
.Was in l.ller Welt geht Sie das
„Also noch nicht bezahlt", stellte
Sybel in unerschütterlicher Ruhe fest,
„Ein Glück; ich dacht? wirtlich, das
Geld läge jetzt bei Ihnen fchefiel-
Mann?"
„Den Sie selbstverständlich lieben.
Wenn Sie mich doch aussprechen lie
wie Sie verkauft sich aoch nichl."
„Wir wollen hineingeh.n, es wird
kali. Und nach dem Kaffee müssen
wir gleich zurück, wir kannten ver
„So eilig? Ich finde ei noch köst
lich warm hier."
„So bleiben Sie, so lange es
Ihnen Spaß macht."
Kkchelosen, den einzigen, den man
hatte stehen lassen. Sin breites Halb
rund, ganz aus Fenstern bestehen»,
Fenster sah.
„Ach. w'i gemüthlich das hier ist
Großvclers Zeit! Schade, daß
„Es soll doch Weihnachten hier
Petra?"
„Im Klub?"
Sie müssen mal hintomnien, wenn
was Interessantes los ii!."
„Nein, Fräulein Petra, ich bitte
Sie um alles in der Welt! Wo nur
Damen sind, sind wir Männer nicht
v-reinsamt sein. Doch da kommt
Frau Wiese mit dem Kassee. So,
stelley Sie die Kanne hierher, liebe
„Was i" das siie ein Kest. Fräu
lein Petra?" fragte Snb'l, als die
Frau gegangen war, und holte sich
Press""' durch die
großen Dinaen. Sie werden Nch
„Ist diese gloriose Idee hinler
Ihrer weißen Stirn ge»eugt?"
Zeit^"
„Ausgeburt?"
Ehe als Bersorgiingsanstall ansehen,
wie es früher Sitte war."
„Aber für die Frauen war es vie
bie wer weiß wo in ihr.n Verstecken
gemodert haben. Lithographien. Da
guerreotypen, verblaßte Oelbilder und
schlechte Photogratshien sind darunter,
aber auch einige sehr gute Zeichnun
gen."
„Nein, es soll eine Überraschung
werden. Doch ich z'.aule, es wird
j Zeil Doktor, der Zug geht in zehn
! „Noch eiie Tasse. Fräulein Pe»ra.
Lassen S!c uns anstoßen' Aus unsere
alte Freundschaft!"
! „Auf die Pfeife ich. wenn Sie mich
immer so schulmeistern! ' jchalt Petra.
„Sie behandeln mich ost wie ein
Kind."
„Nein. Petra, das besteht wohl nur
in Ihrer Einbildung."
„Die Tante wird von Ihnen ganz
„Frau Anna?" Sybel blickte sie
überrascht an, und ehe er sich noch
recht bewußt wurde, was er that,
siegte er: „Sind Sie eiwa eifersüch
tig?"
Ein jäher Zorn erfaßte das junze
Mädchen. Hatte er ihre Liebe erra
thcn und spottete ihrer? Sie tonnte
kaum die Thränen zurückhalten, vie
der wilde Schmerz ihr erpreßte. Wie
blind und .01l lies sie aus dem Zim
mer, nahm in der Diele Sachen
und rannte durch den Garten, sich
gar nicht nach dem Doltcr umsehend.
Alle Ueberlegung hatte sie verlassen,
denn ihrem Mädchenslolz war eine
tiefe Wunde geschlagen worden.
Sie fand das Thor offen, Frau
Wiese war wohl noch in der Küche
b'fchäfiigt. So lies sie denn, von
ihr ungesehen, auf die Straße und
eilte dem Bahnhof zu. Sie gedachte
nicht, mit der Wannftcbahn zu fah
l ren, sie konnte und wollte den Riick
l weg nicht mit dem Dottor machen.
Ter Gedanke war ihr uneriräglich.
Ein Tuten erscholl hinter ihr, und
ein geschlossenes Auto glitt in lang
samer Fahrt an ihr vorbei, anschei
> nend dem Bahnhof zu. Es hielt
plötzlich an. ein Herr sprang heraus
und lam auf sie zu. Es war Am
steeg! sein scharfer Blick umfaßte
prüfend ihre ganze Erscheinung, auch
> nicht.
j „Nun, wohin allein der Fahrt,
meine Gnädigste? Haben Sie hier
draußen weißen Studien für Ihre
Schwarzkunst obgelegen?"
Eine plötzliche Eingebung lam über
den Maler. „Mit der Bahn am
Sonntag? Haben Sie denn eine
Ahnung von der Menschensülle? 'lch
bin im Begriff, nach Berlin zu fah
ren. Machen Sie mir die Freude,
Sie heimbringen zu diirlen. Solchen
trieben hatte.
„Vergeltung!" schrie ek in ihr:
Sybel würbe sich ärgern, wenn sie
verschärftem Tempo davcn. Es that
Petra nur leid, daß sie das verblüffte
Gesicht des Doktors nicht sehen
konnte.
„Das war doch das Füchschen?"
fragte Mahnlopf, der zufällig den
Doktor getroffen hatte, als er der
Entflohenen solgte.
„Unbegreiklich, daß sie mit dein
Maler fährl", sagte Sybel aus seiner
„Mit dem Maler? Mi« welchem
Maler?"
„In dem Auto saß Amsteeg."
hat."
„So?" Mahnkopss Betrosfenheit
ging nun in leb. asten Zorn
ihm ihre Liebe sckienlte, die reine,
große Liebe ihres jungen Herzen?!
Ob er es ihm sagte? Nein, er
sich küten, das verditnt? ber Esel
gar nicht. Er gönnte ihm iiberhaupi
si: noch, als ob er ihr Onlel wäre.
Und er Älahnlops wie er
Petras junge Krast liebte, ihre Fri-
AmsteegS gefolgt, sie wollte ihn wil
dern ärgern. Und da stand der
wer schließlich das Resultat aller An
strengung bei dem Maler.
„Das, würde sich die Petra, der
Trotzkopf, auch energisch verbitten."
.Hat. sich was zu verbitten! Sie
kcmpromittiri sich mit dem Kerl.
„Heule war sie wunderlich."
„Das sind schöne Weiber oft, und
man nimmt Rücksicht daraus. Aber
lebendig.
„Ach was, ich und der Rothkops
kennen uns; wir thun uns schon
Gleich 'ahre ich hinter !hr her. Ich
wette, die Reue spürt sie jetzt schon,
sie wird mir schon zb.itten,"
„Dabei bin ich ja wohl überflüs
sig."
„Wie Sie meinen. Herr Dollar,
sagte der Maler ungerührt; er freut?
sich sogar der wachsend?!. Gereiztheit
des andern. Sie hatten Glück, denn
der fällige Aua brachte sie in lxrzer
Zeit noch Berlin, und wenige Minu
ten sväter stand der Maler vor Petra,
. die ihm bei keinem Eintritt in die
Sandowsche Wohnuna aus dem Hlur
, in die .kände siel, da sie selbst öffnete.
Rücksichtslos griss er zu, packte sie
bei der Schuller und blickte ihr in
ner zudringlich, wenn ich es nicht
Irill. Ich schlage zu."
Ich schlage zu! Mahnkopf wußte
ärgern oder über ihn lachen sollte.
Zuletzt entschloß er sich zu letzterem,
und im wieder geschlossenen frieden
schickten sie sich an, Onte> und Tante
auszusuchen. Auf der Schwelle der
Thür drehte sich Petra um und fragte
rasch: „Was machte den» der Doktor
für ein Gesicht, als ich davonfuhr?"
i „Ein unbeareikliches."
„Hat er sich nicht aeärgert?"
„Ueber Sie, Füchschen? Nein, aber
über mich."
„Ueber Sie? Was hatten Sie ihm
! „Er gönnte mir nicht, daß ich mir
das Recht zusprach, Ihnen Ihren ei
gensinnigen Kops zu waschen. Er
t h?"
„Er ist nach Haus belaufen und
sikt sicherlich da und trotzt. Ja, ja,
Kind, Eifersucht macht alle Men
schen toll und dumm. Das ist eine
traurige Weisbeit. darüber
auittirt man nicht mit lachendem Ge
sicht."
! Das Füchschen that aber noch
mebr- sie leate ibren Arm rasch um
j „Na, na, hübsch stad', murmelte
Mabnkops gerührt '.:nd klovkte ihr
beruhigend die glühenden Wangen.
erinnerte sich ihrer nicht mehr, aber
die Verstimmung war ta. In ihren
Räumen war schon musterhafte Ord
nung, dafür sorgte ihre Wirthin, von
der sie die »eine Wohnung abgemie
ten lasten, als der goldene Regen
noch nicht seinen Weg bis unter's
Dach gesunden hatte. Tos blieb ihr
ließ den Segen auch über die Müller
strömen. Dasür mußte sie die Rolle
der Ehrendame übernehmen, so wie
Petra es wünschte.
Das Füchschen hatte die Allüren
sie jetzt in ihrem Wohnzimmer beim
Frühstück. Die Sonne sireiste das
breit« Manfardfenster und siel aus
licht und heiter um sie her!
Wer sollte dabei Grillen sangen! Pe
tra griss nach der Laute, die neben
sie noch ganz heimlich betrieb. Der
teste Lehrer wa: ihr gerale recht ge
wesen. Und damit nicht genug, hatt«
daran, sich irgend welche Fesseln an
zulegen.
„Weil Sie zu träge sind!" schall
er eines Tages.
„Ich glaube, Sie haben recht", be
hindert. große Fortschritte zu machen.
schlichtes Vollslied. ein französisches
ließ sie folgen. Dem Mann, der,
geführt von der Müller, aber immer
ben ivohl noch nie ein s.-Icher Anblick
geworden. Der »eine Raum da vor
ihm war voll Lebe»; Sonne und
Musik und alles schien nur von dem
junaen Weibe auszustrahlen, das
völlig selbstvergessen in dem einfa
chen Lehnstuhl saß und seng,
j Linter ihm stand die Müller und
wußte nicht, was Ii« ihun sollte. T>r
sich auf ihre Pflicht be'ann und sich
vordrängen wollte, wies ein« herri
sch« B«w«gung des großen Malers
und ein zorniges Bliken seiner Auaen
! sie zurück. Sie wußte ja als ?e
-, schützerin so vieler Malerinnen, wen
sie in Anistee? vor sich halt«. So
mach»c Ii« sich denn an ihre Arbeit:
das Fräulein würde sie ja rufen,
wenn sie es für nöthig hielt.
Ein weiches, französisches Liebes
li«d war verklungen, da blickte
aus und ließ die Lauie in den Schooß
fallen. Träumend suchte ihr Auge
das helle Fenster, den blauen Him
mel und die schneebedeckten Dächer.
Wie war diese Morgensnlle schön!
„Fräulein von Grohe!" Amsteeg
fand es an der Zeit, seinem Lauschen
ein Ende zu machen.
Petra stand langsam aus; es war,
als käme sie von weit weit zu
rück. Sie konnte eine Brücke von
ihren Gcdanten zu der Erscheinung
des eleganien Mannes nicht sindeti,
der sich über ihre Hand bog, sie a»
sein« Lippen führend. Der Men
schenkenner lächelte sein und sagt«:
„Unsere Verabredung >st von Ihnen
vergessen worden? Begreiflich, wenn
man Ihrer Kunst gelauscht hat. AuS
der Naturfiingerin ist eine Künstlerin
geworden."
„Nicht übertreiben, Herr Amsteeg.
Mit der Zeit kommt man in Uebung.
Sie haben ja schon den Grund dazu
gelegt."
„Was ist aus Ihrem Fischerhäus»
.Ich besi„e es noch."
„Ach! Eine Laur.^'
„Nein, dorl ist meine Heimath, hier
gebe ich nur Gastrollen."
„Wenn Sie sich nur nicht täuschen,
gnädiges Fräulein. Wer Berliner
Lust geathmet hat und zum Liebling
der Gesellschaft ertoren worden ist,
icnn sich in solchem Milieu nicht wie
der zurechtfinden. Zur Abwechslung
mal, !> In I«i»!» »i ! So wie ein
Stück Schwarzbrot und saure Milch
auch einen übersättigten Magen rei
zen können. Sie sind Berlin mit
Haut und Haar verfallen."
„Nur wenn ich will."
„So stolz? Sie haben viel Selbst
braucht. °Doch dars ich Vitien? Frau
Müller hat Sie wohl irrlhümlich in
mein Zimmer geführt."
Petra ging in stolzer Ruhe vor.
dem Maler her und wies auf den
Platz im Atelier, wo iie ihre Aufnah
men zu machen Pslegle.
Amsteeg that, als ob er ihre Re
serve gar nicht bemerke, und plauderte
ruhig weiter, während sie schor äei
der Arbeit war. Sie wurde wider
Willen gefesselt und schnitzelte dabei
eifrig an der gewünschten Siihcueite.
Als diese beendet war, er u.n
eine zweite.
„Noch eine: Was wellen Sie denn
nur mit den vielen Bildern! Aber
ich kann ja diese lopiien, dann be
raube ich Sie nicht Ihrer kostbaren
Zeit."
„Wenn es Ihnen recht ist, mochte
ich keine .^opie."
„Wie Sie wünschen", sagte Pelra
kurz. Sie vermuthete mit Recht, daß
er das Zusammensein nur zu ver
längern trachtete. Aber zuletzt ver
gaß sie ihren Argwohn, der geistvolle,
amüsante Plauderer hatte ihn hin
weggescheucht.
Auch das zweite Bild war fertig,
erichäpft, benn sie sprachen von allen
Zeiten. Ebe er es sich noch recht ver
sah. faad sich Petra ihm geaeniiber-
Ecke des Aiellers. wo sie alle Erin
nerungen an ihre Juaenb zusammen
geiragen haiie und eine ganze Re!h«
Bilder von der gelieblen See. dit ihre
Freunde ihr geschenkt hatte», dl»
(Fortsetzung folgt.)
Indiskret. „Warum wurde
denn Munt entlassen?" fragte der erst«
Reifend«.
niß!"
„Wir'lich?"
„Ja. er erz->K!te einem Kund««, daß
unser Ehe! ew Swuct» sei u»> der
Chef hiirte es zusäßig."
- Kühne fsvlgerong. A.:
„Die Eltern dieses Ksaben find stren
ge T e m t>e r e n z l«
solchen Z 2 asseriop f." ' !
Für die «uckie.
Einfaches Hammelra
gout. In eine aus Butt:r und
schlich Speck bereitete kelbraun«
Mehlschwitze giebt man dr.'i z rschn't
lene Zwiebeln, dünstet sie we'ch.
Ml lochendes Wasser auf, sowie et
was Hammelbraten - Sau«, läßt
gut aufkoche», giebt das in Stückchen
jetfchuittenc fleisch hinein, sw>
gleichmäßig rund geschälte Kartof
felchen und kocht solange, bis dies«
gar sind, doch nicht zerfallen. Man
wllrzt mit etwas geriebenem Schwei
zerkäse.
Berliner Pfannkuchen.
Von 2 Pfund Mehl, in dessen Milte
man «in H«festück giebt (bi: H se muß
vorher mit etwas lauwarmer Milch
und ein w«nig Mehl verrührt wer
den und so lange sieben, bis si: zu
treiben beginnt), bereitet man mit
7 Unzen aufgelöster Butter, zwei bis
drei Eiern. S Unzen Zucker, et'ras
gtkiebner Zitronenschale, Pint
lauwarmer Milch und einigen ge
mit dem Löffel bearbeit-t, bis er Bla
sen wirft. Man deckt ihn m t einer
erwärmten Serviette zu und 'äßt ihn
rollt ihn auf mit Mehl bestäubicm
Breit aus und sticht mit einem
runde Kuchen aus, deren Rand r mit
etwas Eiweiß bestricken werden. In
die Mitte eines Kückens füllt man
etwas Obslmarintlade oder e-nfackeS
Pflaumenmus, legt einen zweiten Ku
chen darüber, wobei man d'e Ränder
gut festdrücki, läßt sie nockinals kurz«
Zeit ausgehen und bäckt sie dann in
siedendem Backfett zu fchön'r ao d
gelber Fark«. Sie werben ä'is Lösch
papier abglsc!!<l und mit Zucker b«-
sttwt.
Riibchena I» Bourgeois«.
Ganz junge, neue Rübchn loerden mit
heißem Wasser übergössen, kurze Zelt
darin liegen gelassen, abgetropft, in
Tuch mit Salz obgerieben, b'>4
si» ganz rein sind; alsdann werde» zi« -
in siebendem Salzwasser halbweich ge
brüht, aus ein Sieb zum Beitreten
gegeben, mit kaltem Wasser abgekühlt,
in rund« Echeibchen geschnitten und
in reichlich süßer Butter mit Si'z
und ein wenig Pfeffer, 1 Büschel Pe
tersilie und der nötigen Fleisch- oder
Knochenbrühe auf schwachem Feuer
sertig weich gekocht. Beim Anrichten
wird das Petersiliensträußchei entfernt
und die Sauce mit 1 bis 2 Eigelb le
ziert.
Roter Kartoffelsalat.
Man locht die Kartoffeln für d e en
Salat am Tag« «h« er serviert wer
ben soll. Sie sollten nicht zu w ich
gekocht werde», da sie dann leicht
zerfallen und der Salat dadurch un
ansehnlich wird. Man kocht e <n
falls tiefrot« rote Beeten gar, schält
sie. schneidet si« in Scheiben ober
Würfel und gibt reichlich Essig mit
etwas Senf, Pfeffer, Zwiebeln und
Salz darüber und legt die abae
fchälien heilen Kartoffeln mit den
in Scheiben geschnittenen T« ten in
den Essig. Am anb-ren Morien
schneidet man d e Kartoffel in Spei
den oder Würfel und g bt folc«ide
Sauc« darüber: 1 Teil Schinkens «t
wirb ausg'Hralen, mit 1 Teil Essiz
von ben Beeten genommen verini cht?
der Essig sehr scharf ist.
er n, t kochendem Wasser v rmischt.
Dann kcmiit etwas Zuker, Silz,
weißer Pfeffer oder, was noch b:ffer
ist, Paprika zur Sauce, die man
durch «in Si«b Ul«r d'« feingeschnit
tenen, mit etwas feiniebakten Zw «-
k«'n gewürzten Kartoffeln gib'. Di«
Kartoffeln sollten ziemlich ftt s« n.
Hübsch ist es. wenn man das W iße
von hartgekochten Eiern in Streiken
oder Ct.'rncken schneid t und dies
über den fertigen Salat gibt. Das
Eigelb lann man fein zerrieben mit
in die Sauce mengen, nachdem d efe
durch daS Sieb gegossen wnrde. Dt-s
verfeinert die Sauce kbeutmd.
Geschmortes Kaibf! tisch.
Bier Pfund Kalbskeule obre Knochen
werden gut gehäutet, getlopft und mit
dickem Speck gespickt. Dann legt man
einen zu schließenden Topf mit Speck-
Koben und einer Kanne Tomaten
aus; auch kommt eine kleine geschnit
tene Zwi«bel hinzu. Nun gibt man
Salz, gemahlenen Pfeffer, 1 Tasse
Wasser, Tasse Sahne. 2 Unzen
Bulter und L Unzen Schweinefett
hinzu. Die« läßt man auf schwachem
Feuer l—l'/. Stunde schmoren und
wendet in dieser Zeit das Flei'ch ein
mal um, wonach der Topf wieder gut
zU schließen ist. Zuletzt ö,fnet man
den To f. gibt etwa einen Tteelösfel
voll in Wrisser veriuirltes We zen
mehl an dt« Sauc« und schneidet das
Kalbsleisch, während diese auftocht.
Auf einer runden Schüssel richtet man
es kranzförmig an und füllt durch ein
Sieb die Smice darüber. Da<u Blu
menkohl und Pelersil «nlartoff«ln.
.Soft Shell CrabS." Die
Salz und Pfeffer bestäubt unb zuerst
in Mehl, dann in Ei und nackh.'r in
Wcckmehl gewälz,. So wird die
Kruste haltkn. Beim Braten kann
man am besten des Erko'g's sicher
se'n trenn man die Kra'ben n einem
Prahtlörbchen in das Fett hängt, an
statt sie direkt hineinzulegen. Ein
anderes Berfahren ist: Die Krabben
in Backteig zu wälzen und dann wi«
oben zu verfahren.