s Kleiner Nnierschied. kann Sie nicht gehen lassen, liebes Kind, alles schwärmt ja sür Ihre Stimme, für Ihre melodische Beto nung!" ? Gelübde. Rieke (zu ihrem Muslelier): Lieber Willem, wirst Du mir auch uff ewig treu bleiben? Musketier Wilhelm: Na, werd' ick Dir treu bleiben, ewig! Rieke: Dann jelobe es! Musk. Wilh.: Js jul. Rieke, ick jlobe, ick bleibe Dir treu! Gedankensplitter. Das Glück ist eine Kugel, nach der wir laufen, wenn sie rollt, und die sten, so werde weich. Mit der Liebe if. es wie mit der Suppe, die ersten Löffel sind immer zu warm, die letzten lall. Wehmütige Erinnerung. Herr: Warum schauen Sie mich Witwe: Sind S' net bös, Herr, aber i muß Ihnen halt betrachten, weil S' g'rad so a Krawatte! an hab'n, wie mei Seliger immer ein's Hai! Unangenehm. Herr: Sie waren dreimal verheiratet, zweimal we? . ment gar nicht, wie ich gerade heiße. Schlagfertig. Bou«r (fragt einen Apotheker): Nee. was verkoofen Sie denn hier? Apotheker (ärgerlich): Schaf löppe! Bauer: Nu, dos Geschäft muß Ihr Kalender. „Das heurige Jahr scheint ja ein L9''Eier "" Als Moses auf den Stein «inst klopfte, Geschah es, daß Wasser ihm ent tropste. Weit größer ist sac Wunder hier. Man klopft auss und es fließt Bier. Zeitgemäße Frage. Ende der Welt gehen. Aiina! Kalt. (Auf dem Balle.) 1. Herr: „Sehen Sie nur, wie jenes dicke Fräulein dort herllberlokettiert ...nehmen Sie sich in Acht...!" 2. Herr: „Unbesorgt die Iriegt mich trotz ihrcs appetitlichen Speckes nicht in die Falle!" Boshafte Erklärung. Arzt: „Man hat mir hinterbracht, daß Sie mich einen Wunderdoktor ge nannt haben. Wie kommen Sie da »u?" „Weil es ein Wunder ist. wenn oon Ihren Patienten 'mal einer ge- Ausrede. Tu sagtest doch, Herr Z. wäre reich? Bitte, das habe ich nicht gesagt, ich sagte nur, er hätte mehr Geld wie Verstand. „Nun. dann hat Ihr Enlel viel leicht Aussicht." Seine Axstcht. Onkel T-bmS. Portorico, 6. Mai 1910. lieber Onkel! Du schreibst mir. willst. Nun ich verstehe das; zehn Jahre einsam in Australien le ben, macht lakonisch. Du bist nun ein sehr reicher Mann. Ich bins noch nicht. Aber ich wünsche daß jchs eb«n werde. Kannst Du nicht h-rkom» men? Was willst Du denn in Ber lin? Hier ist alles viel daraus kannst Du Dich verlassen. bin einer Gesellschaft beigetreten, die hier Glashäuser baut. Lach nicht; laß mich ausreden. Die Geschichte läßt sich auf einer Postkarte nicht so leicht klar machen; ich schreibe Dir deshalb gleich zwei oder drei hinter einander. Es ist kein Spaß. Glashäu ser mit doppelten Wänden lassen sich sehr leichl kühlen. Wir saLrizieren sehr viel Eis. Natürlich verwenden wir nur buntes Glas in Ornamenten, die alle gut verbleit sind. Sitzt sich h«rrlich in den Zimmern. Komm doch und siehs Dir an. Schreibe uniae hend. Es grüßt Dich Dein Neffe Bogumil Tobias. Villen nvrken von außen wie köstlich« Lampions. Sieglitz. 15. Mai. 1910. I Lieber Bogumil! Deine Karle wirkt beinahe verlockend. Aber ich bin nicht so leichl zu verführen. Habt Ihr auch eine eigene Glasfabrik? Und habt Ihr gute Schlosser? Die sind für diese Luftschlösser sehr wesentlich. In ei-! nein hast Du recht: Berlin bietet tat sächlich herzlich wenig. Ich finde di«! Bauart hi«r äußerst primitiv. Maurer und immer wieder Maurer! Man mauert ja ganz. Die übrigen Kalauer kannst Du selber machen. Schwester Mieze zeigte ich auch Deine Karte: sie machte ein recht erschrecke-j nes Gesicht. Sie will heiraten. Und ihr Zukünftiger braucht viel Geld Glasbauten auf Portorico. Es grüßt Dich Dein Onkel Michael Tobias. Stendal, 1«. Mai 1910. Lieber Onkel! Bogumils Karte hat mich doch recht beunruhizt. Laß dich doch ja nicht auf phantastische Unter nehmungen ein. Ich weiß nicht, wo Bogumil das Geld hergenommen hat. Die Geschichte muß ja furchtbar kost spielig sein. Ernst sagte gleich: so was ist doch nur für Millionäre. Und Portorico liegt so weit fort. Willst Du denn dem allen Europa schon wie der den Rücken lehren? Denk doch heiraten, wenn Du nicht etwas Grö ßeres, für uns tust. Ernst baut ja nur mit Backsteinen. Aber die brau chen doch nicht innerlich gekühlt zu werden. Das mit dem Eis ist doch «ine große Verschwendung. Wir grü ßen Dich in großen Sorgen. Deine Mieze. Steglitz. 17. Mai 1910. Liebe Mieze! Weine ">ur nicht Noch bin ich in Steglitz und wie stets Dein O. To. Die Backstein.» Deines lieben Ernst imponieren mir aber ganz und gar Stendal. 19. Mai 1910. der Backsteine wegen. E:«I! ist ja gern bereit zu den großen Zement platten überzugehen. Nur will er sich nicht auf phantastische Unlerneh mungen einlassen. Er sagt: Bauten losien so wie so schon immer mehr. wöhnlich drei Mal so viel. Die Ge schichte in Portorico aber hält Ernst einfach für aoenieuerlich. Laß Dich doch ja nicht daraus ein. Wir grüßen Dich. Deine Mirze. St-glitz, 20. Mai 1910. Liebe Miez! Zementplatten um langwei.en zu lassen. G. ß Stendal. 22. Mai 1910.^ alles weggeworfen. Und Sie haben nachher den Aerg«r, >r«nn schließlich doch nicht» aus der Sache wird. Wir lX!0 Mark herzustellen sein. Vielleicht Hochachtungsvoll Ernst Steglitz. 23. Mai 1910. Geehrter Herr Mach! Wir sind ja noch gar nicht so weil. Ich habe ja nichl unvorsichtig. Ich bin Ihr O. To. Portorico, 25. Mai 1910. Aber He'zensonkel! Du bist ja großartig. Natürlich: Du sollst gleich einen ausführlichen Bericht hol«n! Stelle Dir hügeliges Gelände vor. Oben auf jeden Hügel eine Glaivilla Been Bauten Konzerlhallen, Re staurants, Kirchen. Schulen. Nun bitte, behalte zunächst eins: glaube nicht, daß wir nur das Gradlinige und Rechteckige machen wollen. Wir bringen alle Formen ganz kompli zierte Kurven. Und im Säulenar rangement würdest Du Wunder er leben. Diese Säulen sind natürlich ebenfalls innerlich zu erleuchten und strahlen phantastische Blumen in die Nacht hinein natürlich ornamental stilisierte. Blitzableiter überall! Ich Portorico, LS. Mai 1910. Nun, lieber Onkel, mußt Du Dir die einzelnen Hügel durch Brücken miteinander verbunden denken. Diese Brücken stnd das Charatter stische d.r ganzen Anlage. Es ist beinahe un möglich, ihre Pracht zu schildern. Sie sind ja im Ganzen genommen eigent lich nur Luxus. Ein paar Treppen hätten ja ebenfalls genügt. Aber man will doch nicht gerne Treppen steigen. Ich glaube, daß Die das auch nicht s«hr sympathisch ist. Stell« Dir nur vor. daß alle Pfeiler, auf denen die Brücken ruhen, ganz aparte Formen haben tnal unlen breiter, mal in der Mitte breiter. Und überall mit buntem Glas umgeben. Alles mit Glas umgeben auch die tragenden Schwungbögen. Und das alles in der Nacht elektrisch erleuchte bunt strahlend an große KoUbris an große brasilianische Schmetterlinge wird man «rinnerl. Ich bin ganz Portorico, 25. Mai 1910. Nun, lieber Onkel, kommt das Im posanteste. Denke Dir große Schalen am Ufer über dem Meere. Wenn man von den Villenteraffen auf den höheren Hügel daraus hinunlcr siehl, so glaubt man, da lägen bunte Schildkröten besonders des Abends im elektrischen Licht wirtt die Ge schichte schildkrölenartig. Unter diesen Schalen, die ebenfalls von doppelten bunten Glaswänden gebildet sind, kann man famos dinieren und soupie ren. Viele Enten schwimmen neugie rig um das Ganze rum. Mehr aber kann ich Dir nicht sagen. Glaube mir: ich bin erschöpf!. Oh wärst Du bald hier bei Deinem Dich so vereh renden. immer noch nicht sehr wohl habenden 80. T. In fünf Minuten Steglitz, 7. Juni 1910. Lieber 80. To.! Du hast aber nicht geschrieben, ob Ihr die besten Schlos ser da habt. Die wollte ich ja even tuell mitbringen. Sie sind doch bei nahe das Wichtigste. Auch weiß ich nicht, ob Ihr doch eigene Glasfabriken habt. Dich scheint die Sache etwas verwirrt zu haben. Sehr klar ist Deine Darstellung gerade nicht. Ihr Du immer noch .licht sehr wohlha bend? Ich weiß nicht recht, was ich darüber denken soll. Wenn man in selchem Licht- und Farben - Gelände wohnen kann mit so vielen Glasbriik man denn noch mehr in diesem Leben haben? Schreibe, wie viel Schlosser ich mitbringen soll. Ich bin Dein al ter O. To. Stendal. 10. Juni 1910. Aber Onkel! Was willst Du tun? Ich glaubt, dieser Bogumil ist ver rückt geworden. Ernst schüttelt auch immer wieder den Kopf, wenn er Bo gumils Karten liest. Er hat sie schon hundert Mal gelesen. Ernst hat nus lrostlose Äieze. Sieglitz. 12. Juni 1910. Liebe Miez! Dein« Karte hat mir viel Spaß gemacht. Damit Ihr mich mrgnügter, reiselustiger Onkel Oo Portorico. 28. Juni 1910. Liebe Miez! Dieser Bogumil ist einfach großartig. Er wohnt hier in außen weist angekalkt ist. Das Glas, forttragen. Aber Phantasie hat dieser Bo.! Denke Dir: alle die Glas schlösser sind veritable Luftschlösser. Pläne und Modelle. Er sieht nur ein bischen schlecht genährt aus. Aber wir soupie-en und dinieren so fleißig, daß der Körper sich bald erholen wird. Komm mit Deinem Ernst fix hierher. Dann könnt Ihr heiraten. Ich bin Euer alter O. To. Liebe Miez! Komm! Wir machen Verschiedens wenn auch nicht gleich alles. Grüße ineinen Schla get: «r muß uns helfen, wenn's ihm auch schwer fällt. Ich bin Euer 80. To. Onkels Geld langt für vier. Die Hygiene des Tanzen». Es gibt Leute, die kein Freunds der leichtgeschürzten Muse sind, sie finden keinen Gefallen am Tc>nzen, dennoch aber verschmähen sie es nicht, gelegentlich einmal den Zuschauer zu spielen und sich an den rhythmischen und graziösen Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen zu er freuen. O, es gibt junge Leute, die das Tanzen ganz vortrefflich verste hen. Diesen zuzuschauen, ist eine wirtliche Freude. Hier ist der Tanz ein entzückendes Schauspiel, dem man es auch sogleich anmerkt, daß die Ge sundheit des Körpers durch das ruhige, geschmeidige Hin- und Her wiegen nur gewinnen kann. In der Tat ist das Tanzen längst schon als gesunde Körpergyinnastil anerkannt, die allerdings nicht wie das Turnen, Rudern, Schwimmen sportmäßig be trieben werden darf. Es gibt sehr wohl auch eine Hy giene des Tanzens. die man nicht unbeachtet lassen sollte. Zum Bei spiel dürfen schwächliche. Herztranke, lungenkranke, auch bleichsüchtige Per sonen eigentlich überhaupt nicht tan zen, .ider doch nuv ganz wenig. Leidet man an Schwindelanfällen ober Heizklorfcn, so sei man beson ders vorsichtig und unterbreche nöti genfalls das Tanzen sofort. Es ist nicht gut, jcden Tanz bis zum Schlüsse mitzumachen, wenn man empfindet, daß die Anstrengung zu groß wird. Ist gar noch, wie sehr oft bei jungen Mädchen. die Kleidung zu eng und sonstwie unzweckmäßig, dann werden auch die Schweißdrüsen zu krankhaft gesteigerter Tätigkeit anaeregt. Die Kleidung muß mög lichst beauem sein und darf niemals die Beweailna des Körvers, nament lich des Brustkorbes, bemmen. weil die Blutnrkulation gebindert würde. Daß auch das Schub:nerk beauem sein muß. ist selbstverständlich. Nach dem Tan-en ist der Körver erwärmt und hat Feuchtigkeit verloren. Es wäre daber töricht, wie es da und dort geschieht, nun gar nichts zu trinken: man tue es ruhig, aber nur schluckweise, und vermeide allzu kalte Getränke. Selterswasser oder Limo» nnd? sind am aeeignetstv. Direkt schädlich ist es. sich außerhalb des Nalssaales aewoltsnm abkühlen zu vollen. Das hat schon tausendfach nicht nur zu Schnupfen, Husten und Heiserkeit aeführt. sondern auch zu schweren Lunger,erkrankunaen. Wie soll ein S'rmann zubereitet wcrdrn? Auf diese wichtige Magen- »nd her,krage gi?bt «ine F au enzeitung folgend« erkauliche Antwort: „Biele Männ«r. die mit den best n Vorsät>en in di« Ehe treten, we'd.n ivrch schl«ste Zubereitung verdorben Man"« Frauen brühen ihren Mann zu sehr, andere übergießen ihn zu häusig mit kaltem Wasser, wie «r ander legen ihn beständig in Essig, und die Mehrzahl heizt den Bratosen. in dem sie ihn schön gold'raun zu rösten wünscht, viel zu stark. Krin Wunder, wenn der Gnt'«, den eine in , der Kochkunst bewanderte Frau s«hr zart »nd wohlschmeckend zubere'len kann, zäh und bar wird. Wünscht man nun einen wirklich guten Ehemann, so geh« man > vorsicktig zu Werte. Vor allem ist es ihn sich persönlich aufzu suchen. Marktware kann nicht empfoh len Gatten sind stets Man lasse sich nicht durch e>n silbern oder gar goldig glänzendes^ ?leußere nießbar werden. T«e gcüuldt « G«ft. Ein Gast in einem Re staurant wartete schon fünfzehn Mi nuten aus den bestellten Fisch. Er saß sehr ruhig da, aber seine Seele kcchte. Am Ende der 16. Minute Minuten unsichtbar geblieben war: „Mein Herr, dir Fisch wird in fünf Minuten hier sein." Fünf Minuten verstrichen dreimal, dann stürzte der was für Ködern angeln S« «igent Redaktionelles. Redakteur: Verleger, unser Blalt hat sich in letzter Zeit ss Berichtigung. Frau: „Der Zufall spiell doch im Leben eine große Rolle. Daß wir uns kennen lernten, war der reine Zufall. Als wir uns zum zweiten Male trafen, geschah^ RewfalN" Sommerfrischler: „Aber, Junge, da sind ja die Hälfte Gift pilze darunter, die Pilze könnt Ihr ja gar nicht essen!" Junge: „Die sind ja ooch gar nich zum essen, die sind zum verkoofen!" Im Telegraphenamt. Knecht: „An Telegramm möcht' i' aufgeb'n an mein' Schwägern!" Postfräulein (den überreichten Zettel studirend): „Das kann ich aber nickt entziffern!" Knecht: „Dös mackt nix; schick's eahm nur der kann.'s scho' les'n!" Rasch kuriert. Eifersüch tiger Ehemann (in das Zimmer sei ner Frau tretend): „Ha. was ver brief! (Entreißt ihr das Papier.) Ah, gehen will,^ S i«: Nicht eher, als bis ich einen anderen Hut aufzusetzen habe! Traurige Geschichte vom Meier in traurigen Schüttelreimen. Meier tat gleich Lasterlnaben Früh schon sich am Knaster laben. Später goß r'S Reichelbräu Maßkrugweis' ins Bouchel rei'. Toll trieb er's im weißen Hahn Und verfiel in heißen Wahn. „Reich' mir," rief er. „Deinen Fusel Davcn Iriegt man seinen Dusel!" Stieg d rum in die Badewanne. Daß er'n Schmerz der Wade banne. Meier reist nach Steiermark. Dort fühlt sich der Meier stark. Könnt sich nicht vor'm Kosen retten. Doch bald kam das rasche Ende, Alle war bald Asche. Rente: Große Not mußt' Me er leiden, : l —Paffender Platz. „Frau ! Schultze erzählte mir, Müllers hallen , vorgestern Drillinge getriegt. Ich i dachte, ich würde deshalb hier in der > Zeitung eine Anzeige finden aber : es steht nichts drin!" > „Wo suchst Du denn unter Fa > miliennachrichlen'" l „Ja, wo denn sonst?" > „Na, Drillinge das gehört doch schon eher unter Vereinsnachrichten!' schön ist!" iWieso?" Dein Sohl/ schon ein so erprobter Geschäftsmann, daß Du ihm Dein Geschäft vertrauensvoll übergeben kannst?" „..Bewahre, er muß vor der end» gilt>gen Ueb«rgabe erst 'mal ä Prvbe pleile machen!"" «rech. „Bitte um eine kleine Unier stützung." „So einem kräftigen, gelundea „No. ich werd mir doch nicht we tzen Ihren Nickel einen Fuß bit-