Bestrafter Gehorsam. (Eine Kolonialgeschichte.' Der Weiße: „Was versteckst Du da't Hast wohl was gestohlen, mach fofort die Tür auf". „Es ist nur mein böser Bock —" .Mach' auf, sage ich So fort ! Oder ich.. „So eine Frechheit! Es war wirk lich Dein Bock." .Na, warte, Deine Prügel wirst Sächsische Höflichkeit. Im nächtlichen Dunkel wird Herr Bliemchen von einem Unbekannten überfallen und weidlich durchgeprü-! gelt. Endlich läßt ihn der Attentäter los, besteht ihn von allen Seiten und meint dann kopfschüttelnd: „Potz Kuckuck. Sie sind ja gar nicht der, den ich durchhauen wollte!" Bliemchen: „Sähen Se, das hab'! ick iner gleich gedacht! Na, Se end- Macht der Gewohnheit. Achtung! Stillgestanden! /// Vi DÄX Der Abschied. A. nisch): .Großes Ansehen scheinst Du folgt." B. (zornig): „Feige Kerls sie Pen!" Tann stimmt's ja! Fremder: „Wer ist denn jener siylägt?" Wirtin: .Dös ist unser Schieds richter!" Ciu „Der Herr sitzt ins Studierzimmer „Warum nich, wenn Se sich 'n > bisken dinne machen." Ein Opfer de« Berufs. Professor (beim Experimen tieren): Wie Sie sehen, sehen Sie jetzt nichts, und warum Sie nichts sehen, werden Sie gleich sehen. Zurücksetzung. Dichter ling: „'s ist doch ein undankbares Volk hier! Seit zwei Jahren versorg' ich den Stadtanzi'ger unentgeltlich mit Gedichten, und nun kriegt der landfremde Goethe ein Denkmal!" Entrüstungsschrri. „Was, der dicke noch bei uns herein!? Ja, will denn die Eisenbahn in dem Coupö eine Fettschmelze errichten!?" Sp? itt e r. Wer auch den kleinen Amor schilt Eins steht fest, trotz Gall' und Gift: Wenn er auf Menschenherzen zielt, Wie oft er da ins Schwarze trifft. Galgcnhiimoristifches. P Hase! Das «»p» r»chl Von Rose Maria Klausner. Wie'? dir '!>. Tie Schwestern. Lenolctte Win>cld. Näberte sich nicht ein Nadler auf dem wie mit blassen Schleiern um hängten Feldweg? Trude nahm sich nicht Zeit, in den Spiegel zu blicken. Sie steckte d e blau-weiße Kimonojacke in den Rock, i band «in rnnes Schürzchen vor und huscht« cus dem Hause. Zwischen den regennassen Pflaster sieinchen der leeren Straße glänzte frisch-grünes Unkraut, und man wan delte in den Spuren der Ziegen umi Gänse, die sachten Genießerfchrittes in den offenen Gärten an d'n Stra ßenseiten aus- und eingingen. Trude achtete kaum des Weges. Sie späh!« in die Ferne. Von dem Radler, der den Feld pfad längst hinter sich haben mußte war nichts zu sehen. Nur ein Schwein, das grunzend an der Leine seines Führers zerrte, taucht« auf dem Fuß steig auf. Die Regentropfen setzten sich als blitzende Diamanten in Trudes krau ses, dunkles Haar. Die Fenster des hen, schienen ihr böse, neidisch nachzu blicken. Mochten die Neugierigen hin ter den Scheiben sich über sie wun dern! Trotzig warf das Mädchen den Kopf zurück. Jetzt war sie am Ende der Straß« ang«langt. Die rot« Holzvilla an der Ecke schob ihr dichtes, herbstlich gefärbtes Vorgartengesträuch durch die Maschen des Drahtzaunes hin durch. Unter den überhängenden, goldgelben Znxigen blinkte etwas das Rad! Trudes Herz klopfte. Sie gab sich Mühe, unbefangen auszugehen. Lang dunklen Mädchenuugen sah, wandelt« ihn Miileid an.— Es war ja klar: die Trud« hatte vom hochgelegenen Aber schließlich er betrachtete zierliche, biegsame Gestalt sie war vielleicht ein noch süßeres junges Ding als ihre Schwester. Warum also auf die andere warten! „Uebrigens «in netter Zufall, daß ein Stückchen mit? Ich wollte fo „Zufall ? Sie versprochn deln." auf sich bezogen. „Richtig —! Da können Sie se hen, wie zerstreut ich bin. Darum trieb mich auch ein« mir unerklärliche Macht hinaus trotz txs trüben Wet ters. Na, nun regnet's ja nicht mehr. Schau'n Sie nur die Sonne!" Er schob wie felbstverftändlich sei nen Arm in den Trudes und wan vernahm die falsche Note in Ton und Art des Mannes. Warum stieß sie ihn nicht zurück? Warum ließ Zwange von ihm führen? —Etwas in des Mädchens Seele schrie ver zweifelt auf: „Du willst ja frei sein vielleicht nimmt er Dich trotz allem zur F:au!" „Was für ein Kummer drückt denn sen?" „Ich hab' es schwer." stieß Trude hervor, „die kleinen Geschwister, die Wirtschaft, der Vater Sie wif sen, ich bin die Aelteste." nicht?" gelt, kleine Trude?" un/ was Gutes zu Trinken!" Er Jaftzimmer. Herrn PannewitzenS stattlicher Bauch wurde einen Moment lang hin ter dem Büfett nebenan sichtbar. Dann schloß sich diskret die Tür hin ter dem Paar. Trude saß st« des Radlers Armen. ! Inzwischen lief Meta so ralch den leicht aufgeweichten Feldvfad. Ihr sonst so vornehm bleiches Ge sicht zeigte die gekürchtete Röte d?r Gelegenheit zu ei g Warum nur immer noch nichts von Helmut zu sehen war? Er wird doch nicht zu Hause nach ihr fragen! Meta. Tnide, die Kindliche, Ah nungslose. durfte von der Sache noch nichts wissen. Meta lief schneller. Das Echaufsierifein stand ihr nicht was half's! Jetzt erkannte sie deutlich die Erd spuren des Rades auf dem reinge waschenen Pflaster. Sie erreichte den goldgelben, im roien Abendlicht gleißenden Gitterstrauch an der Ecke. Halt, nun führten die Radspuren nicht zu ihrem Hause weiter, sondern die Gasthofstraße hinauf. Metas rotes Gesicht wurde kreide weiß. Irgend jemand halte ihr Hel mut entführt. Trude fiel ihr ein. Dann schämte sie sich. Trude, das Hausmiitlerchen, stand jetzt gewiß fleißig hinterm Herd, für sich und den Vater das Abendbrot zu bereiten. Grübelnd ließ sich Meta von den sandigen Nadaleisen leiten. Merkwür digerweise nahm aber nicht das ver fehlte Rendezvous, sondern Trude den ersten Platz in ihren Gedanken ein. Die flattrige und selbstsüchtige Meta empfand weiß der Himmel, woher ihr das plötzlich kam seltsames Mitleid mit der älteren, aber kleineren und zarteren Schwester. Wenn sie nun die Aelteste wäre! Meta schüttelte sich. Sich mit den unartigen Geschwistern, dem nörgeli gen, in Bier seine Rettung suchenden Vater herumzuärgern . Den ganzen Tag scheuern, waschen, lochen und nicht ein friedliches Gesicht zum Lohn brr! Sie hielte es Wieviel Vergnügen bot sich ihr in den dienstfreien Stunden, während Trude daheim hockte. Meta wurde Die drobend emporgereckten Hälse der Gänse und das freudig? Schnup pern des Hundes vor Pannewitz' Tür iveckten sie aus ihrem Sinnen. Ihr Blick streifte die gelb verhüllten Fen ster der kleinen Gaststube. Da was war das! Helmuts Rad. Sie erkannte es an dem Sträußchen, das Behutsam schlich Meta an da? Fenster heran. Der rotnäsige Gott lieb, der hinter der Küche Flaschen spülte, bemerkte sie nicht. Sie lugte durch «ine winzige Spalte der gelben Vorhänge. Flock, der Hund, rieb Zucker begehrend feinen Kopf an der Samttafche in Metas Sie machte sie das, was sie im Zimmer erspäht. Also schau doch die Trude! Läßt Kinder und Küche daheim im Stich! Und dieser falsch« Kerl, der Eine Weile kochte die Mut in Meta. Dann flaute ihr Zorn un versehens ab, und sie fand sich selbst und die ganze Situation furchtbar komisch. Sie als Zaungast vor dem Glück der kleinen, großen Schwester, die ihr den Freier wegge schnappt! Glü kecken, dunklen Au gen blitzten. Resolut durchschritt ne die Schankstube, nickte dem dicken, sie verdutzt anstarrenden Pannewitz flüch tig zu und öffnete die Tür zum „gu- Trude fuhr aus Helmuts Arm«n in di: Höhe. D r Mann schaute sehnsüchtig und sluchtbereit nach der Tür. Meta drückte die entgeistert da stehende Trut« in das Sofa zu „Hab' Dich nicht", sagt« sie ruhig. ,Was ist denn dabei, wenn Ihr 'n bißchen Verlobung feiert." Sie reich'« dem sprachlosen Helmut die Hand und gab d«r blassen, zit ternden Trude einen Kuß. „Ach, Herr Pannewitz, bringen Sie mir auch ein Glas, hier wird Verlobung gefeiert," rief sie durch die Tür. Sie strich mit ihrer energischen gro ßen Hand schützend über Trudes fei- Helmut wird Dich zur glück- lichen Frau machen," fuhr sie mit Betonung fort und sah dabei dem Tapfere Fraue». in der Historie von Enkhuizen in Holland. Es war im Jahre 1K72, als die vereinigten Niederlande durch unternehmendsten, machten in der Eile zu Hauptfrauen Marti Syverts in Binhuizen und Anna Bakkers aus als Stellvertreterin Mary Pieters bei. Diese ließen Trommel schlagen mit Kesseln und ausrufen, alle Frauenspersonen sollten morgen früh um acht Uhr vor die Häuser der bei den Hauptleute kommen, bewaffnet mit Degen und Heugabeln, bei einer gerlich eingeholt werden würden. Als dann der Tag angekommen war, erschienen zu festgesetzter Stun de und an dem festgesetzten Ort fast alle Frauen des Dorfes, manche aus eigenem Antrieb, manche um der Buße zu entgehen? und aingen die Hauptfrauen sie alle besichtigen, ob auch jede ihre Waffe mitgebracht hätte; und sie waren alle bewaffnet „die eine mit ihres Mannes Degen, den sie weggenommen hatte, die an dre mit einer Forke usw." außer ei ner, und zu der sagte Mary Sliverts, indem sie ihr die Forke durch die Röcke stieß: diesmal ist es nur durch die Kleider, aber wo ihr nicht schnell eine Waffe bolt, wird es Euch durch den Leib gehen. Und die gehorchte. Unterdessen erschienen einiae Schüt mußte sich nach einigem Widerstand zu Händen ihrer Zehn oder Zwölf ergeben; und suchte sie mit süßen Worten zu gewinnen: doch alles um sonst. Und ein Zeichen von dem un widerstehlichen Zorn der ganzen Ge meinde gab Mary Pieters, die Frau von Pieter Freekfohn, Schöffe und Leutnant zu Benhuizen, die sanfteste und folgsamste Frau, „erzählte man", fem ihrem Benehmen (nachdem er sich vergebens bemüht hatte, sie zu ihrer Pflicht zu brinaen) sie mit Gewalt ins Haus ,u zieben suchte: da schrie sie um Hilfe. Und wie die andern gekommen waren, ließen sie ihm zu- und verzichtete auf die Ein berufung der Leute von Venhizen und Umgebung. S-fopPt. M Studenten: „Doch, ein Fäßchen Wein." Zollinspektor: „Das muß verzollt werden. Wo ist eZ?" Studenten: „Im Leibe haben wir's!" Triftiger Grund. Guts besitzer: „Es freut mich recht, daß unser neuer einen Ab stinenzler zum Inspektor hat! muß doch ein sehr kluger Mann sein, der Herr Nachbar!" „Freilich, lieber Freund, einer muß Sie tun mir furchtbar leid, daß Ihre Tochter so mir nichts, dir ni:ts mit dem fremden Mann davongegangen ist. Haben Sie denn gar nichts Auffälliges zuvor an ihr bemerkt? Die Strümpfe hat sie sich gestopft! Logische Schlußfolge rung. Schwiegervater: „Ihr seid geklagt, daß Du sie so vernachlässigst. Ist denn das Interesse an Deiner Frau in der kurzen Zeit schon so ge die Interessen kommen, wenn kein! Kapital da ist?" Modcr» widcr Willc». A>: Aber lieber Freund, eS ist doch sonst nicht deine Art, so etwas zu malen das ist ja schauerlich B.: Ja, oas finde ich auch selber aber ich hab' eine reiche Frau ge heiratet, die für alles moderne schwärmt, und weil sie sich, wie sie sagt, das leisten kann, so muß ich mich zum modernen Meister entwickeln. Ein 112 a v b e r e r W i r t. „Ja, bloß die Fenster zu schließen!" Kathederblüte. „Sie werden mir zugeben, daß die Jung- -'pp- W„i suchst du »' -Iti-5 er". "rsikli Girgel: Ich schau nach, was i jetzt für a Einlommci hält', wenn 's bis zum Finanzministe: 'bracht hätt'! Ooshaft. Er: „C'eistreiche Sie: „Es gibt aber Ausnahmen." Er: „Natürlich existieren auch geist reick« Männer, die nicht schnupfen." Sie: „Ich meine, es gibt viele Schnupfer, die keineswegs geistreich sind." Zerstreut. „Herr Professor, da draußen steht ein Mann mit Holzbeinen!" „Sagen Sie ihm, wir brauchen keine!" Fraue i - Buchhaltung. Gatte: „Aber liebes Kind, wie konn test Du die Apotbekerrechnung unter ! die Einnahmen des Haushaltungs i Kontos einliellen?" ! Frau: „Nun, haben wir sie etwa nicht eingenommen?" Schwaches Gedächtnis. Beginn seiner Geschäftsreise in sein Tagebuch: „Mich auf der Durchreise Doch etwas. Chef: „Also nicht eine einzige Bestellung haben Sie aus dem Nest mitgebracht 6" Reisender: „Doch, von