Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 08, 1912, Image 6

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    Gcrantou Wochenblatt.
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O-ksord Eourt. Erster Stock,
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Dounerstaft, 8. Febrnar 1912
! Chirurgischer Fortschritt.
Die letzte Arbeit des bekannten,
«Mängst verstorbenen Frunksurter
Chirurgen Dr, Max Hirichberg,
.Operative Behandlung des Asth
mas", ist jetzt als Monographie in
nein Tode aus dein Lhinirgenkongreb
19l», Im Anschluß an die Arbeiten
des srühcren Straßbnrger Gvuäko
die Muße. die er sich selbst auscrlegte,
innere Medizin durch seine geniale»
Ideen anzuregen, hat Hirschberg in
einem Falle, in dem Asthma bron
chiale mit schwerer Verbildung des
BruslkorVes infolge Krank
heit komplizirt war, durch operatives
Lorgehen Heilung angestrebt. Sein
erster Versuch, durch Entfernung von
Nippencheilen der einen Seite den
Brustkorb bessere Ausdehnung zu er
möglichen, führte nicht zu dauerndem
Erfolg, Er hat deshalb durch einen
neuen Eingriff ein künstliches Gelenk
am Brustbein hergestellt, nachdem er
sich an Leichenversuchen von der
Wirksamkeit einer solchen Operation
überzeugt hatte: nach dieser Opera
tion wurde das Kind von asth
matischen Anfällen frei. Mit ge
wohnter Gründlichkeit behandelt der
Verfasser die bisher vernachlässigten
Beziehungen zwischen Bronchial
asthma und Rachitis und lenkt die
Aufmerksamkeit der Aerzte aus diesen
Zusammenhang, Hossentlich lehren
weitere Erfahrungen, daß die neue
Operation in entsprechenden Fällen
den Asthmatikern Heilung von ihren
große, Beschwerden bringt, sodaß
diese O, ution sür ihren Autor ein
ehrendes Denkmal, das er sich selbst
gesetzt, darstellt,
Verräthcrische Briefe.
Nur kurze Zeit haben sich die bei
den Buchhalter Richard Krause und
yritz Giese von der Deutschen Ban,,
zu Berlin, die nach Unterschlagung
von 73.500 Mark En-de^Nm-inder
«rsreuen können. Auf Veranlassung
der BerlinerSdaatsanwaltschaft wur
den bedde durch die Polizei in Lille
verhaftet, wo sie sich seit fünf Togen
unter falschen Namen aufhielten. In
Ihrem Besitz wurden nur noch S7S
Arancs vorgefunden, Vonßerlin aus
tzvttrn sich die Defraudanten zunächst
»ach England gewandt. Ueber Bel
gien reisten sie t«nn nach Frankreich,
von Lille sandten sie ungeschickter
weise zum ersten Male Briese an
thre Frauen nach Berlin, in denen
jie die Adresse angaben. Durch stän
dige Beobachtung der Post sielen die
Briefe der Behörde in die Hände,
woivus die Verhaftung telegraphisch
vevanlaßt wurde.
Die Unterschlagungen bei der De
positenkasse G der Deutschen Bank m
der Königstrabe 4041 wurden am 30.
Srovember entdeckt, aIL die beiden
Kassierer Krause und Giese einige
Tage vorher plötzlich dem Dienst fern
blieben. Bei dir Revision der Kassen
bestände wurle sostgestellt, daß 73,-
evv Mark fehlten. Die Unterschla
gungen wurden durch falsche Bu»
chungen verdeckt. Mit den beiden jetzt
verhafteten Buchhaltern machte auch
der Oberkassierer Hosting gemeinsa
me Sache, der am Tage der Ent
deckung vor suner Wohnung in der
Cuxhavener Straße l 3 von h»r Ber
liner Kriminalpolizei festgenommen
wurde. Nur durch dos tägliche exakte
Zusammenarbeiten der drei Leute
Waren die umfangreichen Desrauda
tionen möglich. Die ungetreuen Be
amten spielten nicht bloß hoch in der
Lotterie, sondern schlössen auch große
kennwetten ab. Außerdem spekulier
ten sie an der Börse. Die Buchhalter
Richard Krause und Fritz Giese sind
beide verheivathet. Jhl? Frauen hat
ten ober von den Veruntreuungen
der Männer keine Kenntniß.
Da« Rechte, das ich viel getan.
Da» ficht mich nun nicht weiter an:
«her da» Falsche, da» mir ent
schlüpft.
Wie «in Gespenst mir vor Augen
hüpft.
Elektrischer Suim,Putzer.
Es ist gar nicht einzusehen, warum
iine Verrichtung wie das Zchiihputzen
in unserem vorgeschrittenen Zeitalter
loch durch Memchenhand ausgeübt
Verden müßte, und ebenso klar ist es,
daß sich sür eine maschinelle Aussiih
rung der Arbeit keine andere Kraft so
zut «ignet wie die Elektrizität, die
iberhaupt mehr und mehr zum Mäd
hen sür alles wird. In der Tat ist
der elektrische Schuhputzer kein Ge
bilde der Phantasie mehr, sondern an
mehr als einer Stelle bereits in Tä
tigkeit getreten, beispielsweise aus ei
»igen Schweizer Bahnhöfen, Tie
Hauptsache auch «m diesem Apparai
muß natürlich eine Bürste sein. Diese
ist kreisförmig und wird durch elek
trische Kraft in eine schnelle Drehung
oersetzt. Hier könnte nun die Kritik
bereits einsetzen und die Einwendung
machen, daß eine solche Bewegung der
Nürste dem gewohnheitsmäßigen
Ideal des Schubputzens nicht ent
spricht, Vorläusig scheint der Zweit
aber nicht anders erreichbar zu sein,
und man muß sich begnügen, sür ei
nen Nickel, den man in den Apparat
hineinwirst, als ob man eine Tafel
Schokolade daraus hervorziehen
wollte, seine Schuhe überhaupt gerei
nigt zu bekommen. Auch muß man
sich bescheiden, daß man sich zu diesem
Zweck nicht in einen beguemen Stull!
setzen kann, sondern stehen bleibe»
und außerdem auch eine gewisse Auf
merksamkeit darauf verwenden muß
Ter Mechanismus ist übrigens recht
sinnreich und sorgt sür die Erfüllung
einer ganzen Reihe von Aufgaben,
die Schuhe vom Schmutz
Ein „Litcraturkenlier".
Ein heiteres Erlebnis wird aus
Schauspielerkreisen mitgeteilt: Wai
von mir?"
„Ich wollte Ew. Exzellenz bitten
den „Faust" zur Ausführung bringei
„Ten Faust? Was ist denn dös
„Ten Faust von Goethe, Erzel
lenz."
„Goethe. Goethe, was ist denn dö!
sür a Goethe?"
„Johann Wolfgang von Goethe
der große deutsche Dichter und srü
here großherzogliche und weimarisch
Minister,"
„Ah, Minister! So. schau, schau
Na, dars depn das Stück hier nich
gegeben werden, Herr v, Sterzelhu
ber?" fragte er seinen Sekretär
„Was ist denn dös mit dem Stüc
vom Minister von Goethe? Warun
dars denn dös Stück nicht bei uns ge
geben werden?" „Zu BesM, Ex
zellenz. es ist ein gefährliches Stück!'
Nun warf sich der Schauspieler il
das Zeug.
„Aber mein Herr," sagte er erregt
„das Stück wird in Wien im Hof
theater schon lange aufgeführt, un!
„Jo!"'wenn's mir dös beweise»
könnten." meinte der Statthalter
und kraute sich verlegen am Ohr
„Ew Exzellenz brauchen nur die Gü
te zu haben, an den Direktor des Hos
burgtheaters telegraphieren zu las
sen."
„Nö. nö, dös ist halt zu umstand
lich, aber was kommt denn in den
Stück vor?"
„Der Teusel kommt darin vor,'
beeilte sich der Sekretär zu versichern
„Der Teu der Teusel? Ne, da?
wär' a schöne Geschichte, den Teuse>
aus das Theater zu bringen, o je je
Sö san gewiß a guter Schauspielei
und a braver Mann, aber mit solcher
G'schichten dürfen's mir halt nich
kommen. Den Teusel, dös wär' °
schöne G'schicht, Haben's kan anderes
Stück? Etwas, was die Seit auch
gern sich anschauen?" Anstai
Goethes „Faust" setzte S. Exzellen?
Halms „Sohn der Wildniß" an. Das
gesiel den Leuten halt.
Wie es dir nicht im Leben ziemt,
Ende sttgen.
Denn bist du nur erst^ hundert Jahr«
» Achlei darauf daß
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» / /' / kauften Hüte vor-
? / / // I stehende Handels-
O // // Garantie
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VII.I.IMS 5 «-41 M.77.
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und Alt neu angefacht durch den Gebrauch von W
Ok?. i-.
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lv. V. A«dus« Corf«t verleiht
II gutentwickelten Figuren graciSse, schlank«
Linien. Es reduziert di« Hüften und den
Unterleib um «inen bis zu fünf Zoll. -?/
Einfach in der Machart, formt das Re- )
duso —unbehindert von Bändern oder sonsti
gem unnöthigen Beiwerk die Figur voll» /«'
Das Gewebe ist von starkem, dauer- /
haftem Material, und bestimmt, den An- / >
forderungen für strapezierendes »nd lan-( V>^
ges Tragen zu entsprechen. Es giebt ver
schiedene Ltyle, um den Bedürfnissen von nkDIR
allen starken Figuren zu entsprechen.
Ltyl 770 (wie
von PZ.UO bis Ptv.AV« s v
W. v. N«s«rn> und «r»e« L«»«
»1.0« bis »SV«.
?«« verlisif >» all«, txsstn» gtschZstt».
An bene Zliegmaschine werd al»
noch rumgetiftelt, so daß es alleweil
verleicht en hunnert unerjchiedlich
macht worre sen un die Kerls sen in
d'r Luft runzefloge wie die Fledder
maus. Ich hab selwert noch kee so
Fliegmaschiii gesehne, juscht Pikters
geht viel seh er un kann sich ah besser
helfe ohne en lektrik Moter, Wann's
Wöhr is, da, n fliegt nächst Friehjohr
Eener iwers Meer nach Deitschland.
Mol drus un dran summt, Mer welle
mal sehne. Wann ich net letz bin,
dann Hot vor ebaut en Jahr en Mann
des sehm Oiüg browiert, Er is awer
! net arg weit kumme bis er in'S Meer
neigeplrrmpft 's.
En Vogel is zu sage des eenzig
Geschepf, wcs fliege kann, abgeeshnc
vun Ihme, Käser un unerschiedlich
so klee Krin skrams. Fleddermäus
dhune eezentiich net fliege, sundern,
wie schun ihr Name andeit, sie sied
dere oder slappe; so dhune ah die
Butterfleis. Viel so Ersinner hen
drum die v'cht Eidie, wann se ihre
Maschin n<xl> dem Pättern vum Vo
gel baue Nolle. D'r Druwel is
juscht, daß se »et Pauer genug rehse
kenne, for die mächtige Fliege! zu
schaffe, Aw?r es scheint, se gewe net
uf. Alleweil sen en bar so Aliegma
schine-Experte do in d'r Kohlegegend
foren neie Construkschen zu stoddien,
Do Hot nämlich en Mann en Hintel,
was vier Fliegel Hot, zwee am ge
wehnNcheßlatz un die annere zwee sen
andut, dann macht es en Lärm wie en
Zerkelfäg. Wie d'r Eegner segt, kann
es verzeh Stund in d'r Lust bleisve
un wechselt dann ab mit die Fliege!,
so en Hinke! zu baue, awer ebaut
hunnert Mol größer, juscht weeß mer
noch net. wie die große Fliege! in Be
weging zu setze, En Name Hot mer
schon: es soll heetze „Northern Spei"
un es is intent sor an d'r Nordpol zu
fliege un mer is do uf en ganz neie
Eidie kumme, Mer weeß, daß en
Magnetnadel allfort nockMorde weist,
un so will mer dem große en
Schnawel mache vum« dicke Stick
Magnet. All, was dann nothwendig
is, des is. daß die Maschin gestart
werd, Se braucht net gesteiert zu
werre, sundern fliegt direkt uj d'r
Nordpol zu es ziegt den Magnet
an. Daß ah srieher noch Niemand
uf so en Gedanke kumme isl Wie
se's mache, wann se zurückkimme
welle, weeß ich net. awer ich denk, se
werre schun den Weg sinne. Wann
allesalls seller Magnet zu viel Anzie
hungskraft Hot un se net will gehe
losfe, dann kenne se jo dem Hinkel
d'r Schnawel abschlage. Die Hahbt
sach is. daß die Fliegmaschin mit vier
Fliege! in d'r Schehp vume pennsnl
vanifche Hinkel, allrecht schasst. Des
wär ebbe? Großes for unser gut alt
Staat, Es wär net juscht Zusall.
sundern mer kennt es Vorsehing
heetze.
Kerzlich hen se viel Spaß gemacht
v»n d'r aite Hannewackelsen. weil se
mit ihrem alte Guggelhahne usem
Arm noch em Städtel kumme is un
en Mann gefragt Hot. eb er ihr ne>
sage kennt, wo en Uhremacher wär.
„Was wend Ihr dann mit dem Gog
gel beim Uhremacher?" Hot d'r Mann
gefragt, „Ei, es is ebbes letz mi!
ihm". Hot se gesaht. „Frieher Hot er
allfort Morges um sinf gekräht, awer
alleweil kräht er erscht nm siewe Uhr,"
Wer es »et weeß. mag lache dri
wer. Es is acker gepruhft. daß seller
alt Goggel d'r Dotn is vun fellem
Hinkel. was na» die Mutter werd vun
d'r erschte werkliche un vollkommene
Fliegmaschin. Verleicht Hot sell ebbes
dermit zu dlnin. daß er net meh so
frich kräht. Er fiehlt, daß er sei Dutn
ehrlich gedlw Hot uf dere Welt.
> Wann ich mei ehrliche Meening ab
gewe soll, dann is es die. daß ich vun
i dere ganze Fliegerei verdallt wenig
halt. Was Bisnis hen die Mensche
in d'r Lust drowe enihau? Wann se
aekakkeleht wäre zu fliege, dann hätte
se Fliege! kriegt. Se solle drum warte
bis se Engel werre.
D'r al.t Hansjörg.
?>r »tschiqie de» Kalender».
der Menschheit regelt.
Der Kalender gehört zu den äl
testen und nach dieser Beurteilung
SuUeiUt»« tct
tausend Jahren bei den Chaldöern
ein Gebrauch, Die älteste Grund
lage des Kalenders aber ist selbswer-
Zeiteinteilung zu allererst darbot.
Die Wiederkehr der alles belebenden
Sonne mußte schon auf die ersten
te man die Bezeichnungen der Mor
gendämmerung. de? Vormittags und
Nachmittag», der Abenddämmerung
und des Abends eingeführt und teilte
die Nacht in vier Nachtwachen ein.
Erst die alten Griechen gelangten zur
regelmäßigen Zerteilung des Tages
und der Nacht in je zwölf gleiche
Teile und schufen damit die Stun
den, Diese aber wechselten mit der
Jahreszeit an Länge, und man rech
nete nach Sommerstunden und nach
Winterswnden, Dunkel ist der Ur
sprung der Woche, Es läßt sich noch
jetzt nicht sagen, wo und wann sie
zuerst entstanden sind.
Doch ist es wahrscheinlich, daß der
Mensch auf sie versiel, indem er sie
der Dauer eine» Mondviertels gleich
setzte. Der Mond war ja in alten
Zeiten stets ein geheiligter Gegen
stand, und sein Wechsel machte einen
tiesen Eindruck aus die Menschen,
Ursache des Mondwechsels einzusehen.
> desto größer mußte die Wirkung die
ser Naturerscheinung auf das Gemüt
und Interesse der Menschen sein.
Doch haben nicht all« Völker des Al
> tertums nach Wochen gerechnet. Die
Griechen kannten die Woche Wer
l Haupt nicht, und die Römer nahmen
, sie erst unter der Regierung desTheo
- dosius an, Die Germanen lernten
> sie überhaupt erst von den Völkern
, des Orients kennen und gaben da
. her den Wochentagen Namen nach ih
ren eigenen Göttern, nicht lateinische.
- wie sie sür die MonatSbezeichnungen
> übernommen wurden. Daß die al
ten Römer die Monate nicht in Wo
chen, sondern nach Kalenden, Ronen
und Jden einteilten, weiß jeder
Gymnasiast. Im sernen Osten zahlte
man übrigens die Woche zu zehn Ta
gen. Große Verschiedenheiten bei
den einzelnen Völkern sanden auch
in der Feststellung deS Tagesansan
geS statt. Die Chaldäer begannen
ihn mit Sonnenaufgang, die Juden
mit Sonnenuntergang, die Aegypter
und Griechen mit Mitternachts und
Griechen gefolgt. Auch der Ansang
der Woche war bekanntlich verschie
den, bei den Aegyptern der Sonn
abend, bei den Hebräern der Sonn
tag. Eine noch viel größere Man
nigfaltigkeit hat begreiflicherweise
in den höheren Einheiten deS Kalen
ders stattgefunden. Zur Zeit deS
Romulus, desßegründers »nd ersten
, Königs von Rom, wurde die Eintei
lung des Jahres in zehn Monate be
stimmt. Da nun jeder Monat einem
vollen Mondalter entsprechen sollte,
so kann das damalige Jahr nicht ein
ten Aegypter recht rückständig gewe
sen sein. Die Römer fingen aber von
vorn an und brauchten lange Zeit,
ehe sie das lernten, was die Chaldäer
schon um das Jahr 3M<Z vor Christi
Geburt als Reg«l festgesetzt hatten.
Die schwierigste Aufgabe war selbst
verständlich die Festsetzung der lah
reSläng«, denn die Beobachtung des
scheinbaren Laufes der Sonne um die
Erde verlangte eine weit höhere Ein
sicht al» die Wahrnehmung deS Wech
s'lS von Tag und Nacht oder der
Mondwechsel, Die Woche ist jeden
falls früher entstanden, als da» Ka
lenderjahr,
Wenn nun die Schöpfung wenig
sten» so eingerichtet gewesen wäre,
daß sich die Erde in 364
Tagen einmal um die Sonne
bewegte, so würde das Jahr
au» genau S 2 Wochen bestehen, und
die ganze Kalenderwissenschast wäre
erheblich einfacher geworden, Nnn
aber dauert diese Bewegung 365 V 4
Tage, sodaß nicht einmal die Tages
einteilung glatt darin Da?
' Niger al» neunzig Tage in einem ein
zigen Jahre einschalten, um die aus
den Fugen gegangene Zeitrechnung
uns jetzt garnicht vorstellen könne!»
Papst Gregor ben Dreijchnten ISS 2!
auch immer auf dieselben Wochentage
lallen. Wenn wir jetzt noch eine»
ganz besonderen, weil von uferen
Gewohnheit?« »nrchaul abweichenden
Kalender kennen lernen wollen, dann
müssen wir nach China gehen, Di«
Ursprünge deS chinesischen Kalender»
gehen wahrscheinlich aus babylonische
Einflüsse zurück, und werden al» ei
ner der stärksten Beweise für den
Ausgang der ältesten chinesischen Ku
ltur au» der groben Völkerwiege Wor
der-Asiens betrachtet. Auch der chi
nesische Kalender ist ein Mondkalen
mond, Nach je dreißig Mondumläu
fen schallten die Chinesen einen drei
zehnten Monat ein, Sie haben als»
keinen Schalttag. sondern einenSchalt--
monat, Jnsolgedessen befinden sich
die Chinesen nnmerwieder in Wider
spruch mit den Jahreszeiten, und des
halb haben sie eigene Vorschriften sür
den Beginn von Saat und Ernte für
die einzelnen Jahre ausgearbeitet.
Dies ist auch der Grund, warum ein
Die letzten Ausgrabungen de»
Deutschen Archäologischen Institut»
in Pergamon galten vor allem dem
heiligen Bezirk des Demeter, Hier
wurüe, wie Prof, Caro im Jahrbuch
ganz Ireigelegt, ebenso die östliche
Häiste der Nordhalle, Nur in dieser
Hälfte liegt vor der Halle ei» Stu
fe »bau für Zuschauer, wosttich stößt
an ihn eine Säulenhalle, Das Gebälk
zeigt merkwürdige äolisiercnde For
uiid liefern wichtige Anhaltspunkte
für die Geschichte des Bezirks, Dessen
auZ dam zweiten und ersten Jahr
hundert, treffliche dekorative Arbei
' ten, ferner aus dem Gymnaslon eine
' lenistische Kopie eines attischen Origi
' nalS des 5, Jahrhundert, Aus der
höchste Spitze des Gündag bei Per
gamon haben Conze und Schatzmann
die Weihinschrttt deS Philetairos,
Sohnes des Attalos, offenbar des
' Begründers der attalischen Dyna'tie,
Die Basis des KulttempelS ist älter
> trug. Auch Reste eine» älteren Altars
' liegen unter dem des Philetairo».
> Wichtig ist ferner die Basis einer Sta
> tue der Antivckiis, von ihrem Gatten
genommenen Stammbaum der Atta
lüden Attalos war der Bater, nicht
der Bruder de» Philetairo» und Eu-