Das grilile Allts. Cpiouagr-Nommi von August Ärihl (10 Fortsetzung.) „Meta, sag' mir um Gotteswillcn di? Wahrheit. Reiß' mich aus die ser Ungewißheit, die ich nicht länger ertragen lann." Die Baronin antwortet« bloß mit der Gegenfrage: „Hast Du das Packet gebracht?" Im selben Augenblick steckte auch schon der Polizeirath lächelnd seinen Kopf zur Thür herein, nickt« der Ba ronin liebenswürdig zu und sagte: „Ja, der Herr Hauptmann hat das Packet mitgebracht, aber nicht wahr >— Sie werden sich noch ein bißchen gedulden?" Die Baronin biß sich auf die Lip pen. „Sie scheinen zu horchen, mein Herr." „Ich muß leider alles hören und sehen. Gehört zu den Unannehmlich keiten meines Berufes." „Da hätten Sie doch gleich hier bleiben können." „Nein, verehrte Baronin, denn dann wüßte ich nicht, was ich jetzt iveiß." Der Hauptmann wandte sich jetzt allen Ernstes an Würz und erklärte in ziemlich dezidirtem Tone: „Ich glaube, Herr Polizeirath, es wäre an der Zeit, dem Versteckenspie len ein End« zu machen. Vielleicht haben Sie jetzt die Freundlichkeit, von meiner Braut in meiner Gegen wart jene Aufklärungen zu fordern, die Sie wünschen." , „Sofort." Der Poliz«irath trat zum Fenster, öffnete es ein wenig und rief hinab: „Doktor Martens, kommen Sie herauf. Die beiden Agenten lassen Sie in der Vorhalle warten." Beim Eintritt des Kommissars ver mittelte der Polizeirath die Vorstellung er sich an die Baronin, die den Kom missar freundlich mit einem Lächeln in den Augen begrüßt hatte. „Zunächst, bitte, sagen Sie mir, warum Sie Doktor Martens In sol che Verlegenheit gebracht haben?" Die Baronin zögerte einen Augen- „Es thut mir sehr leid, ihm Un annehmlichkeiten verursacht zu haben, aber ich konnte nicht anders. Di« achtundvierzig Stunden Zeit, die ich forderte, bewilligte er mir nicht. Ich wollte aber zwei Tage Zeit gewinnen, um unter männlichem Schutz" sie deutete dabei auf den Hauptmann die Reise nach Wien anzutreten." „Einen anderen Zweck versolgten Sie dabei nicht?" fragt« der Polizei rath. „Nein." „Also gut. Nehmen wir vorläuNg an, Sie erwarteten den Herrn Haup^- Der H«rr Hauptmann ist jetzt da. Es kann Sie also nichts mehr hin dern, uns alles zu sagen, was Sie uns sagen wollen. Also bitte!" setzte der Polizeirath sein im verbindlichsten Tone gehaltenes Verhör sort, „ich muß wieder mit der alten Frage ein setzen: Was können Sie uns über Bartolomäo Glardini mittheilen?" „Nicht mehr als ich bereits gesagt habe," erwiderte die Baronin trocken. „Das heißt, um kurz zu relapitu liren," bemerkte der Polizeiratb und Blick zu, „daß Sie in Adols Stre- Verdachl der Spionage in Marcone verhaftet wurde?" „Du warst mit dem Menschen ver »Meta, sprich die Wahrheit!" Ihre Finger krallten sich in die Leh ne des Stuhles. hen?" „Nein. Das habe ich bereits Herrn Doktor Martens erklärt," sagte Me me. . Allerdings, aber vor Ihrer Flucht. Vielleicht bob 12. Januar von acht Uhr abends ab aufgehalten hat?" „Ich war dort. Ich wollte Dich stüm als das vereinbarte." „Wie können Sie das beweisen?" fragte der Pollzeiralh. „Warten Sie,, bis wir in Wien sind." in dieser Zeit der Mord in Baronin erschossen und zwar, wie wir bestimmt wissen, von einer Frau." Der Hauptmann sprang auf. Ent setzt starrte er den Polizeirath an. „Mit anderen Worten will das sagen" rief er, „daß Sie die Baronin BarlolomäoGlardinls zu sein? Ja, sind Sie denn irrsinnig, Herr? So et cas kann man ja nur imWahn sinn ausdenken!" Der Polizeirath zuckt« die Achseln. „Ich bedaure," begann «r, „aber —" D«r Hauptmann ließ ihn nicht wei ter sprechen, er wandte sich zu Meta: „Und Du bist still? Hast Du denn cher verrückten Idee sie nachjagen, Me ta! So sprich doch! Um Gotteswillen, . „Ich rufe Gott zum Zeugen an, daß ich dem Verbrechen fernstehe. Es ist das Ungeheuerlichste, das mir zuge muthet werden kann. H«rr Polizei te der Hauptmann, „die Tasche ent hält nichts als Papiere meiner Braut, Familienpapiere, die wahrscheinlich „Vielleicht enthält sie Wichtigeres, fragt« der Polizeirath in kühlem To ne. „Nein," antwortete die Baronin > Der wollte einen Ei^i- „Die Papiere?" i „Die Papiere bleiben inzwischen Als der Polizeirath sich mit der vor sie hin und blickte sie ernst an: »Machen Sie der Sache ein End«! Bringen SI« durch Ihr Verhalten nicht auch andere Menschen in Gesahr. „Droht ihm Gefahr?" fragte sie zitternd. „Ja. seine plötzliche Abreise, seine Fahrt zu Ihnen verdächtigen ihn im teuilS. Eine Minute tödtlicher Stille solg ! te. Mit verzweifelten Blicken starrte die Baronin zu Boden, j „Ihn verfolgten Sie auch Sie glauben vielleicht, daß er die Papiere ! Ich schwöre Ihnen, er ist an allem unschuldig, er weiß nichts halten Sie es für möglich, daß er hier wä re, wenn er auch nur etwas ahnte? l Und meinetwegen sollte er nun nein, daS darf nicht sein! Das nicht !>— das wäre zuviel Aber woher wissen Sie, was er mir gebracht hat?" l Dem Polizeirath hatte daS halbe Selbstgespräch zu viel verrathen. Er hatte erkannt, daß sich alle Gedanken, alle Befürchtungen der Baronin um den Inhalt der Aktentasche drehten. Jetzt galt eS. den durch leinen Schachzug errungenen Vortheil aus zunutzen. Nur mit der Angst um den Geli«bten konnte er sie in die Enge treiben, nur durch dies« Pa piere, die er ja gar nicht kannte, konn te er Macht über sie gewinnen, t „DaS Woher ist nebensächlich. Ge nug, daß ich die Papier« kenne. Sonst hätte ich den Hauptmann in Wien nicht beobachten lassen, sonst wäre ich ihm nicht selbst nach Italien ge folgt," sagte er in bestimmtem, etwas schroffem Ton uns blickte ihr for schend in die Augen. ben?" t „Ich kam auch Ihrethalben. Doch zu diesem Zwecke hätte es genügt, Doktor Martens, der in Pontebba wartet«, Ihr« Adresse mitzutheilen. Daß ich mich dem Hauptmann an schloß, mag Ihnen beweisen, in w«lch schiefe Lage Sie ihn gebracht." ! „Schrecklich," murmelte die Baro nin. > In ihr wogte ein Kampf, den man ihr vom Gesichte yblesen konnte. „WaS soll ich thun?" flüsterte sie vor sich hin. „Mein Gott, hilf mir Wo ist der rechte Weg Gott Gott, wenn ich nur wüß te -?" ! Plötzlich richtete sie sich entschlossen auf: s „Sei es denn! Herr Polizeirath, versprechen Sie mir, daß wenn ich Ihnen jene Papiere jetzt übergebe, die Affäre ein für allemal aus der Welt geschafft ist? Daß Sie alle weiteren Schritte gegen den Hauptmann un terlassen, daß die ganze Ungeleg«nheit nicht vor die Öffentlichkeit gelangt?" Dem Polizeirath war's als müßte er aufjauchzen. j „Ich kann Sie meiner vollsten Dis kretion versichern," antwortete er. „Soweit es in meiner Macht steht, wird kein unnöthiges Wort außer werden." > Er konnte dieses Versprechen mit j ruhigem Gewissen geben, denn vor ei ner Woche erst hatte er von hoher Stelle wieder den Wink erhalten, die Angelegenheit in möglichst diskreter Form zu Ende zu bringen. „Dann holen Sie die Tasche." Als er nach den Akten greisen wollte, legte Hauptmann Fernkorn die Hand aus seinen Arm. „Pardon, aber die Tasche ist Ei genthum meiner Braut. Ich darf sie nur in Ihre Hände legen." Ehe der Polizeirath etwas erwi dern konnte, hörte er die Stimme der Baronin: „Gib sie ihm, Franz. ES ist mein Wunsch. Er soll sie mir bringen." Der Polizeirath empfand ein bei seinem Berufe seltenes Gefühl der Spannung, als er die Tasche der Ba ronin überreichte. Meta löste ohne Zaudern das Sie gel, riß die Tasche aus und hielt dem Polizeirath ein« Anzahl Dokumente hin. . „Da haben Sie die Papiere! Ver gessen Sie nicht, was Sie mir ver chen. Polizeirath Würz war zu sehr Herr seiner selbst, als daß er auch nur Scheinbar gelassen, als handle eS sich um eine ganz gleichgültige Sache, ließ er die Akten in die innere Tasche ganzen Zeit wie leblos mit hängenden Armen in einem Lehnstuhl gesessen und vor sich hingestarrt hatte: „WaS wollten Hie eigentlich hier mit diesen Papieren beginnen?" „Mit den Papieren?" fragte sie wie geistesabwesend „hier nichts. Mit nehmen nach Wien wollte ich sie. Dort Papiere an den alten Ort zurück zubringen. Ich verkehre viel und oft und natürlich sehr intim im Hau s; meines Onlels Holmhorst. Man hätte sie plötzlich wiedergefunden und alles wäre gut gewesen. DaS wollte i ich mit den Papieren." Sie seufzte tief aus, dann wandte sie ihre Augen bittend dem Polizisten zu. > „Aber nicht wahr, eS wird alles so gehen? Sie selbst werden das jetzt besorgen? Ich kann mich doch auf Sie verlassen? Und der Hauptmann bleibt ganz aus dem Spiel? Das haben Sie mir versprochen. Sein Name darf gar nicht dabei genannt werden. Sie werden diesen Ehren mann, diesen vornehmen, lauteren Charakter doch nicht In seiner Exi stenz und Stellung gefährden? Nicht wahr, Sie trachten, daß die Oeffent lichkeit nichts erfährt?" „Ich versprach Ihnen-schon, zu thun, was In meiner Macht steht. Die endgültige Entscheidung steht ja nicht mir .sondern höheren Behörden zu. Aber ich darf Ihnen zusichern, daß die Sache, wie gesagt, mit der größten Diskretion erledigt werdcn wird. Sie kommen ja mit uns nach Wien und werden uns behilflich sein, wenn eS einen oder den anderen dunk len Punkt noch aufzuklären gibt." „Gewiß," antwortete die Baronin und erhob sich. „In drei Stunden können wir reif«n. Sie wissen gar nicht, welche Last mir jetzt vom Herzen fällt, seit diese Sache aus der Welt geschasst ist." ! „Und die andere?" „Die andere? Ah, Sie meinen den ! Mord. O, deswegen ist mir nicht bange. Den Verdacht, der aus mir i ruht, kann Ich mit einem Worte zer stören." „Möchten Sie dieses Wort nicht sprechen?" Die Baronin zauderte. „Der Besitz dieser Dskumente Hot ja Ihre Situation nur verschärft," bemerkt« Würz. Da der Zusammen hang der beiden Verbrechen für uns feststeht, so müssen Sie auch um den Mord wissen. Und die Polizei muß nach dieser Richtung weiterforschen. Da lönnte alles Mögliche Heraus komiren. Zum Beispiel, daß die Adresse des Hauptmanns Fernkorn notirt war. Jenes Offiziers, der zu Ihnen in dem Augenblicke nach Ita lien fuhr, um Ihnen die entwendeten Papiere zu überbringen, als Sie, des Mordes verdächtigt, der Polizei ent wischten. Sie müssen zugeben, daß sich Ihre Situation gewiß nicht ver bessert hat. Vielleicht erkennen Sie das jetzt und entschließen sich zu ei nem vollen Geständniß." „Geständniß —? Sie halten mich also doch für die Mörderin?" „Versetzen Sie sich in die Lage. Was soll ich annehmen? Ihr Bräutigam wird erschossen. Er war ein Spion. Die Papiere, um derent willen er vielleicht nach Wien kam, befanden sich in Ihrem Besitze. Und Sie sind die Braut eines General stabshauptmanns, der der Vertrau ensmann jenes Generals war, in des sen Wohnung der Diebstahl begang«n wurde." „Der Mord hat mit diesen Papieren nichts zu thun!" antwortete die Va schollene Offizier?" „Ja, der war'S. Glauben Sie jetzt noch immer, daß ich —?" „Ihr Bruter?" wiederholte er er regt. Jener seinerzelt als Spion ver haftete Glardini war Ihr Bruder?" „Ja, mein geliebter, einziger Bru der," sagte sie schmerzlich, „der beste, sich hatte" „Ah so ist daS! Das so Ihr Bruder —" „Berstehen Sie jetzt, warum Sie mich als Ihre Verbündete ansehen „Gewiß. Mir ist es nur nicht klar, l.n?-'" SSw egen ha ! .Weil ich vorerst die Papiere haben mußte, um die andere Sache aus der Well zu schaffen. J«tzt mein vorstellt. Ja, wo hat sie denn die Papiere her? Wieso wußte si«, daß ihr Bruder in Wien weilte? Wieso Er fragte bloß: „Nicht wahr, Ba „Gewiß, Herr Polizeirath: ich ha be j«tzt weit mehr Interesse, als Si«, daß man d«r Mörderin meines Bru- Der Polizeirath verneigte sich ach- Mlt dem Gestöndniß schien sich Meta eine schwere Last vom Herzen gesprochen zu haben. und schweigend Meta eilte auf ihren Verlobten zu, ergriff seine Hände, sah ihm ti«s in „Jetzt ist alles alles wieder Bl'ck des H ptmanns wan derholte. „Ja, jetzt ist alles wieder gut/ „Willst Du mir nicht sagen," frag te Fernlorn in etwas scharfem Tone, „welche Geheimnisse Du dem Herrn Polizeirath anvertraut hast?" „Aber natürlich! Sofort." „So weit mich die Sache interessirt, erbitte ich mir über drei Punlte Auf klärung! Erstens: wer war der Er mordete und war er mit der Baronin thatsächlich verlobt: zweitens, ist Meta an der That betheiligt und in welcher Weise; drittens, was enthielt die Aktentasche?" „Die drei Fragen sind sehr leicht beantwortet, Herr Hauptmann," ant wortete Würz an Stelle der Baronin. „Der Ermordete war der Bruder Ihrer Braut, wodurch der- Verdacht der Thäterschaft von selbst wegfällt, blickte Meta an, die zu ihm aufsah und nickte. „Also ist alles nicht wahr? Du Host mit der ganzen Sache nichts zu thun? Arme Meta! Wochen- Geliebte. Den Ausdruck der Ueberraschung, der sich im Antlitz des Kommissars Doktor Martens widerspiegelte, schien ich s ß i sich- Als der Wagen um die erste Ecke hinter dem Meierhos verschwand, ließ wertete der Polizeirath. „Bestimmt nicht?" „Bestimmt nicht!" „So haben wir drei Wochen lang eine falsche Spur verfolgt?" „Nein. Nur den Mord hat sie nicht Von dort ab wird sie sich meine Ge s.'llschast von Amts wegen gefallen lassen müssen." „Wollen Sie sie denn in Pontafel verhaften?" „Das hängt von den Aufschlüssen ab, die sie mir geben wird. Jeden falls werde ich sie verhören." „Und wie steht die Sache mit dem Hauptmann?" „Vorläufig müssen wir ihn noch im Auge behalten. Meinen Ge fühlen nach ist er zwar gänzlich un schuldig, aber bevor ich nicht vollstän dig klar sehe, müssen wir auch ihm gegenüber vorsichtig sein." Ein« klein« Weile fuhren die Be amten schweigend weiter. Plötzlich fragte der Kommissar: „Richtig die Aktentasche, was enthielt denn die? Wirklich nur Fa milienpapiere?" ! „Nein. Die gestohlenen Militär!» scheu Dokumente!" > Doktor Martens entfuhr ein Aus ruf des Staunens. „DaS hätte ich nicht erwartet!" „Ich auch nicht. Ich glaubte, mei nen Augen nicht trauen zu dürfen, als ich die Papier« sah." „Ja wie kommen denn die Pa piere in den Besitz der Baronin? Wie kam der Hauptmann zu ihnen?" lau teten die nächsten selbstverständlichen Fragen des Kommissars. „Das wird sie uns in Pontafel sagen müssen. Was ich Ihnen mit getheilt habe, Herr Doktor, war zu Ihrer Orientirvng und dienstlich ge sagt. Bitte, davon niemand,' auch keinem Ihrer Kollegen gegenüber ir gendwelchen Gebrauch zu machen." „Gewiß, Herr Polizeirath." Der Wagen hielt vor dem Sta tionsgebäude. Die Beamten begaben sich in das gegenüberliegende Gast haus, um die Absahrt des ZugeS ab- Die Vorsicht des Polizeirathes er wies sich als überflüssig. Zwanzig Minuten vor Abgang des Zuges er schien die Baronin auf dem Bahnhof am Arm des Hauptmanns. Fernlorn war sichtlich heiterer ge worden. Der Baronin mußte eS ge lungen sein, seine letzten Bedenken zu zerstreuen. Bis Pontafel wurde der erledigten Angelegenheit nicht mehr gedacht. Der Hauptmann und seine Braut saßen nah« aneinander gerückt. Sie wacen derart miteinander beschäftigt, daß es ihnen gar nicht zum Bewußtsein kam. wie scharf der Polizeirath sie noch immer beobachtete. Die Baronin war Fernkorn gegenüber von freier, ein facher Natürlichkeit und fast kindlicher Zärtlichkeit. Sie ist entschieden eine beiden Polizelbeamten und traten auf den Gang hinaus, das Paar nicht weiter zu stören. In Pontafel wollte die Baronin Würz bat si«, ihm ins JnspektlonS zimmer zu folgen, da er noch einiges mit ihr zu besprechen habe. Etwas befremdet willigte die Ba ronin ein. Der Hauptmann wollt« sich anschließen, aber Würz bestand darauf, die Baronin allein zu spre chen. Als der Polizeirath der Baronin imJnspektionszimmer gegenüberstand, nahm er ein« ernste Miene an. „Meine Amtspflicht gebietet mir. bitte! Fragen Sie nur." „Ich muß Sie vorerst aufmerksam machen, daß Sie sich nach österreichi schem Gesetze dadurch, daß Sie zur Mitwisserin eines HochverrathS ge- Dle Baronin zuckte zwar zusam men, als sie das Wort „verhaften" hört«, verlor aber Ihre Fassung nicht. b' ' k ' Sch ld be „Sie haben also gewußt, wer diese Vapiere besitzt. Sie haben den Dieb gekannt?" die Dokumente sich befinden, darauf hin eine Anzeige zu erstatten, hätt« das Gegentheil von dem bewirkt, was Ich wollte ja. wie ich schon gesagt ha be. die Angelegenheit möglichst unauf fällig ordnen. So bot ich dem be treffenden Manne dreißlgtausendKro nen an. A<< eigener Tasch» natürlich. Er willigte ein und sandte mir die Papiere. Das ist alles Der Polizeirath suh die Baronin mit durchdringenden Blicken an. (Fortsetzm.g folgt.) Für die Gebraten' KalbSzungen. Zwei oder drei gut gereinigt- Kalbs» kocht, abgezogen und der Länge nach In mehrere Theile gespalten. Diese bestreut man mit Salz und Ps-ffer, Einfach-S H a m m e l r a g o u t. In eine aus Butter und reichlich Speck bereitete hellbraune Mehlschwitze giebt man drei zerschnitten« Zwiebeln, dün stet sie weich, füllt kochendes Wasser Sauc«, läßt gut aufkochen, bt das In Stückchen zerschnittene Fleisch hin ein, sowie gleichmäßig rund geschälte Kartossclchen und kocht solange. bis diese gar sind, doch nicht zerfallen. Man würzt mit etwas geriebenem Schweizerkäse. Rheinische Suppe. Ein fleischiges altes Huhn setzt man mit Wurzelw«rk und Salzwasser auf. locht es weich, löst das Brustfleisch und alles übrig« weiße Fleisch von den Knochen, hackt es fein, mischt es mit 3—4 hartgekochten Eidottern durcheinander und läßt alles Uebng« In der Suppe weiterkochen. In die Bouillon giebt man dann in Scheiben geschnittene, abgeriebene Wecken, fügt daS gestoßene Huhnfleisch hinzu, pas sirt alles durch ein feines Sieb, giebt Stücke von nichtgehacktem Huhn, Le ber, Magen hinein und richtet die S:.ppe niit Bröselkurdel cm. Hammelrippen mit Zwie b«lsauce. Einige Zwiebeln hackt man sehr fein und schwitzt sie in But ter gelb. Eine gut eingekochte Becha melsauce zieht man mit einigen Ei gelb ab, mischt die Zwiebeln darun ter und rührt die Sauce bis an's Kochen, worauf man sie vom Feuer nimmt und mit ein paar Tropserr Würze verseinert. Die Hammelrippei, brät man recht im Saft, überzieht sie mit der Sauc«, streut frische, in But ter geröstete S«mmelkrumen daru b«r, schiebt das Gericht einige Augen blicke in den Ofen, ordnet dann die SNppchen im Kranz« an und trägt rasch auf. H«ringe mit Sah ne. Sechs Heringe (die Milch haben müssen) man 24 bis 36 Stunden in süße Sahne, wäscht sie dann sauber ab, nimmt sie aus und putzt si« ab. Die" H«ringsmilche werden fein gehackt, mit einem balben Quart dicker Sahne, et was Oel und Estragon - Essig gut l>urchg«quirlt. Indessen schneidet man die Hering« in hübsche Stücke, legt stv in eine Schüssel, schält einige Salz? Gurken, schneidet sie in Scheiben unt» schichtet diese aus die Heringe, rührt die Sauce von den durch ein Brühsieb über die Helings- und Gurkenstiicke. Wenn die Sauce schärfer sein soll, müssen eine geriebene Zwiebel, weißer Pfeffer und Mostrich mit verrührt werden. Rindfleisch mit Aepfeln. Suppenfleisch, etwa 1 Pfund, schnei det man in Scheibchen, 10 Aepfel un!> eine Zwiebel nach dem Schäl'n in Würfel. Dann thut man die Aepfel» und Zwiebelwürfel in einen Topf» in dem man ein Stück Butter zecge hen ließ, dünstet sie damit duich, fugt elwcs Weißwein, einen halben Löffel Fleischbrüh« und «ine Prise Zpcter / dazu und dämpft die Aepfel ohne daß sie zerfallen dür en. Das? Fleisch wird darauf mit ihnen ver- » mischt und heiß gerührt, darf aber » nicht kochen. Kartoffelklöße von ro- I hen Kartoffeln. Man reibt ' rohe Kartoffeln und rechnet auf ein Pfund davon folgende Zuthaten: 4 Eigelb, 2 Eßlöffel Butter zu Sahne gerührt, 1 kleinen schlichten Theetöisei- Salz, 2 Eßlössel gemahlene Mandeln. 4 Eßlössel Mehl und schließlich den festen Schnee von 2 Eiweiß. Nimmt man keine Mandeln hinzu, so kommt 1 Eßlöffel mehr Mehl hinein. Nach, anderer Art läßt man di« Butlers schmelzen, giebt das Mehl hinzu, uni» wenn es abgekühlt ist, 1 Pfund g«rie» bene Kartoffel, roh, dann 4 ganM Eier, 8 Eßlössel süßen Rahm, sow« Salz. Musk.ilblüthe (Mace) od«r Kümmel. Die Klöße werden mit Wi llem Lösfei in kochendes Salzwas«r gestochen und gar gekocht. Sie cigniei» sich zu Fleischsuppen und icmn mikn sie dann auch darin kochen. / Nieren auf Toast. Man Kocht und schneidet die Nieren in ab«r nicht zu sein. Man schwcht ei nen großen Eßlössel Mehl, schlicht gemessen, und giebt zur Hälfte Fteichbrühe und süßen Rahm oder Milch, oder auch Tomatensaft hinzu., bis die Sauce eben und flüssig ist. ' Die Niere wird darin wieder recht das Gericht aus geröstete Schnitte» Weißbrod, die mit Butter bestrich«!», und gut heiß sind. Bratentüten mit Sala» in i. Di« schönen großen Braten scheiben müssen dünn geschnitten sein.