Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 04, 1912, Image 6

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    Na also!
ron unangenehm, als Du ihm heute
die Rechnung brachtest?"
„Im Gegentheil, er sagte, ich soll.
.DaS ist die Findigkeit der Post!"
-- sagte A zu B, da hatte der Post
meister im Orte das reichste Mädchen
zum Bunde sürs Leben herausgefun
den.
.Ich habe es schon lange im Auge,"
sagte der Patient, dem ein Sandlorn
„Kommt Zeit, kommt Rath", sagte
die Kellnerin, die für den Herrn Rath
aufdeckte.
„Gut Ding will Weile", sagte der
Bräutigam, als er seinen Mund auf
die Lippen der Braut drückte.
„Enfant terrible".
Schlagschatten?"
In der Strafanstalt Pankratz bet
der Gefragte. „Nur daß ich halt erst
.Onkel, soll ich Dir Dein« Ringe
ausgaleln?"
setzen!"
Mein Wirth und ich wir passen, wir
Wir Harmoniren ganz wunderschön:
Er kann die leeren Gläser nicht
leiden,
Ich tan» d.e voNen .»cht stehen
Herr B?
B. (Schau piel«r>: N«in, m.'we
ganz« Zukunft gehört der Bühne.
Unter Freundinnea.
„Der Referendar ist in dich v«r
-li«bt?"
„„Bis über die Ohren.""
„Das will allerdings viel sagen!"
Galgenhumor. Patient:
.Ihre Gesundheit scheint sich auch in
der letzten Zeit gebessert zu haben,
Arzt: „Ja, ich habe Pferd und
Wagen verkauft und mir kürzlich ein
Patient: „Nun, seitdem befinden
Sie sich besser?"
Arzt: „Ja. das Laufen bekommt
mir sehr gut!"
Kindlicher Wunsch.
V er: Nun. mein Sohn, in wel
che Schule möchtest du denn geh«n,
in die Realschule, Bürgerschul'
oder
Sohn: In die Reitschule!
Verhagelt. In der Schule
eines Rhönortes behandelt der Lehrer
die Niederschläge, Regen, Schnee.
Thau und Reif. An den Hagel denkt
keiner der Schüler. Der Lehrer fragt,
welche Erscheinung auf diesem Gebiete
„Die Erscheinung erregt besonders in
bäuerlichen Kreisen Angst und Grau
en, da sie meist empfindlichen Schaden
Da hebt sich Hannes und ruft im
„Der Gerichtsvollzieher!"
Ihren Herrn Gemahl ein«n Äug«nblick
sprechen?"
„„Den suche ich gerade, ich möch'e
selbst ein Wörlckien mit ihm reden.""
D o ch e t w a s. Dame (zu ihrer
Freundin): Nun. Elsa, beschäf
tigt sich denn Deine Tochter auch mit
der Küche?"
Freundin: „O, freilich! Die malt
großartige Stillleben aus der Küche!"
Tliufchliaiidel.
te
Man keilfcht und tauscht nur Be
dacht
Und jeder glaubt noch, er hätt«
, Das bess're Geschäft gemacht.
rothe!»osr.
(Nach dem Cbincsisck?» von Hans
Aetl, ge.) .
Hck sprang cmporl Er tti'kl ?aZ fühlt'
schlug.^
Und wieder sasi ick, itickte trauernd
Ter erste Plionoftraph.
Menlo Park! Ein kleines, ru
higes, w«nige Meilen von New Jork
an der Pennsylvaniastrecke gelegenes
Oertchen, in welchem eins der schönen
Häuser mit seiner vornehm ruhigen
Front und dem großen Garten voll
ständig den breiten, dahinterliegenden
Häuserkomplex verdeckt.
Ein seltsam«! Kontrast anscheinend
und doch nicht seltsam, nicht be
fremdend. Vorn, behagliche Ruhe.
Komfort, Lebensgenuß dahinter,
unter den niedrigen, tief roth aus
d«m grünen Blättergewirr hier und
da hervorlugenden Dächern das H«im
der Arbeit, d«s Erwerbes, aus dem
ein vielstimmiges Geräuschchaos, ein
Stampfen und ungebärdiges Keuchen,
«in betäubendes Sausen, ununterbro
chenes Brausen hervordringt.
In einem einzigen, völlig seitwärts
g«l«genen Theile herrscht Ruhe und
friedliche Stille. Die dick gepolster
ten Thüren, die vielen kleinen, f«st
verschlossenen Fenster wehren dem
rastlosen, monotonen Außenlärm
feindselig den Eingang und wahren
die heimstille Arbeitsruhe ihrer ein
zelnen Räume. In dem geh!
und zu ein freudiges, befriedigtes
Leuchten. Mit kaum merklichem Lä
cheln auf den erwartungsvoll ge
schärften Mienen bleibt der Wanderer
jetzt an einem eigenthümlichen Appa
rat, in der Mitte des Zimmers ste
hen. Sein« Rechte tastet nach einer
kleinen Kurbel, ein hörbarer, fchar
wird Einlaß begehrt...
Das muß «twas Besonderes, Wich
tiges sein. Um diese Zeit darf ihn
gestört sein. Wohl wieder 'ne nette
Lappalie?"
Kopfschüttelnd, hochroth, will di«
Erschreckte sprechen.
scheidtes ist."
Apparates, in rotirende Bewegung
gesetzt, beide Ohren fest mit den Hän
den zu. Das Mädchen, an die bis
w«il«n sonderbaren Einfälle »nd Be
fehle des sonst guten Herrn gewöhnt,
gehorcht, wie er an den Bewegungen
ihres Mundes sieht, sofort und ent
fernt sich dann nach wenigen Seknn
wegung, und: „Mr. Edison, soeben
wurde Ihnen ein Sohn geboren!"
es lakonisch, in hastigen, etwas
gepreßten Tönen, jedoch ganz deut
, m-q Zno 'itz-n-tj 'ijl U'ch,k «Anv
Et linder hervor
„Hallo, famos, splendid! Ein
Der Phonograph ist ser
tig und mein Sohn auch!"
ger Junge! Hallo. Das genügt für
heute! Na, wenn di« sich nicht ge
genseitig eine gut« Vorbedeutung
sind", der Mann, dessen ge
kündet hatte. An beiden Sachen war
kein Zweifel möglich, d«r Junge war
da. und der Nparat hatte sich
währt.
Die Geburtsanzeige des ersten,
leiblichen war von
Binders wohl re-
Die „Zwillinge", wie Edison den
Apparat und sein Söhnchen betitelte,
gediehen prächtig. Jenes erhielt vin
kürzester Frist sein Patent und die
ses wurde siir den Vater, der seit
seiner eigenen Kindheit gern Natur
studien gemacht, zum interessantesten
Beobachtungsobjekt. Eines Tages
kam er sogar auf den Gedanken, die
Baby meist in recht energischer Weis«
von sich gab, dem Apparat zur treuen
Aufbewahrung zu übermitteln. Wel
che Freude würde dies in späterer
Zeit gewähren. Wieviel Vergnügen
in kommenden Tagen, wenn die Er
innerung an diese glückliche, frohe
Zeit in so drastisch - realistischer
Weise heraufbeschworen werden
könnte.
Der Apparat wird von der Werk
statt hinüber in's Wohnhaus, in's
Kinderzimmer transportirt und dort
möglichst dicht neben Baby und der
Amme aufgestellt, die plötzlich in ihren
Liebkosungen verstummt, weil der
Dingen kann's doch nicht zugehen,
daß die Glocken von selbst gehen, daß
in all den vielen, sonderbaren Gegen
gibt. Aber so muß sie ja ausharren,
muß aufpassen, daß der Teufel und
seine Gesellen keine Gewalt über das
Kind erhalten. Auch ,etzt scheint ihr
Erfahr im Anzüge zu sein, und
ängstlich preßt sie das Baby an sich.
T>ies scheint jedoch absolut kein Ber-
und lustig lachend und kreischend.
R —rr —r, schon dreht sich die
Kurbel, das gleichmäßige Surren
scheint Jung-Edisons Lust noch zu
steigern. R—-r—rr—r die Walze
steht.
glückt. »
Und zwar ist alles so flott, so rasch
gegangen, daß die Amme nicht einmal
recht zur Besinnung, zum Verständniß
des Geschehenen gekommen ist. Schon
gespenstischen Apparat vorsichtig
scheu und ängstlich, wie sie meint
in die Höhe nehmend, mit diesem das
Zimmer. Mr. Ed!?on wirft feinem
Liebling noch rasch eine Kußhand zu
und will ebenfalls hinausgehen, als
plötzlich ein lautes, jubelndes, jubi
lirendes Jauchzen anstimmt.
Was mag wohl seinen Frohsinn so
erregt haben?
Wie gebannt bleibt der Vater ste
hen, so etwas glaubt er noch nie,
selbst nicht bei seinem trotz der kur
zen Lebenszeit so genau beobachteten
Söhnchen gehört zu haben. Das
Lachen klingt ordentlich lxwußtfroh
Glücklich, berzersrischend, weil so
rührend kindlich.
ne, echte Paradiestöne. Der Vater
lauscht lauscht seine Au
gen strahlen sein Mund lächelt
glücklich, glückselig. Dann schleicht er
leise, ganz leise fort. Kein anderer,
häßlicher, rauher Erdenklang soll da
zwischenliegen, das reine Kinderla
graphen übermittelt werden. —^
Wie herrlich, wie wehmuthsvoll
froh wird es dem Jüngling, dem
Manne einst zurückschallen.
Rasch ist der Apparat zurückbeor
dert und gerichtet und ... doch Mei
ster und Meisterwerk harren vergeblich
der Dinge, die da kommen sollen.
Jung-Edisons laute Lust ist ebenso
plötzlich verstummt, wie sie gekom
men. mit großen glänzenden Augen
blickt Vaby stillvergnügt um sich. Eine
Wiederholung feines Freudejauchzens
ist völlig ausgeschlossen.
In der nächsten Zeit entwickelt sich
oft «in allerliebstes Kinderstubenidyll.
Vaier aus den dich-
Eüel und Freude. Nicht ein-
Ekstas? t«s Entzückens versetzte. Und
Zhm, ihm selbst, d«r Gattin, dem
stinde muß dies Lachen erhalten wer
ben
sonnen. Thomas Alwa, der ernste
Erfinder, bellt, miaut, meckert nd ku
gelt sich mit feinem Einzigen herum.
Alles umsonst. Müde, matt von der
ungewohnten Anstrengung erhebt sich
dir Vater oft, reckt und streckt di«
steifen Glieder, ohne seinen Zweck er
reicht zu haben..
Wochen Monai« v«rgehen.
Baby, das bereits lausen kann, soll
d«m Vater einen Antrittsbesuch im
Laboratorium machen. Dort geht's
heute besonders lebhast zu. Soll doch
di« Aufnahmefähigkeit und Reproduk
tionskraft einer ganzen Reihe sowohl
im Aussehen als in der Konstruktion
verschiedener Phonographen geprüft
Da wird gleichzeitig gesprochen, ge
blasen, geflötet, g«geigt. Ein wahres
Tohuwabohu von Tönen und Lau
ten. Das scheint Jung-Edison zu
b:hagen oder seinen Ehrgeiz im
Ueb«rtönen zu wecken. Mit einem
Male klingt jenes entzückende, mar
kante Jauchzen, dessen hohe Töne
üt«r all dem andern wüsten Lärm zu
schweben scheinen, zu des beglückten
Vaters Ohren. Das sind dieselben
Laute, dieselbe Klangfarbe, die er so
Ein rascher Wink, alles andere ver
stummt und die langsam rotiren
d«n Walzen nehmen den Solopart
nes Intermezzo auf.
Und beglückt schaut d«r große Er
finder auf sein Werk, das der Fami
li« ein unerschöpflicher Born von
Freude und Lebenslust zu werden
verspricht. «
Ter Ttjeekostcr.
Die Riesenstadt an der Themse ist,
wie für viele andere Erzeugnisse der
überseeischen Länder, auch für t«n
Thee der Hauptmarkt des europäi
schen Erdtheils. Zahlreiche Geschäfte
in London widmen sich der Einfuhr
und dem Bertrieb der Pflanze, di«
den Trank liefert, von dem die Eng
länder sagen: er «rheitert ohne zu be
rauschen. Daß aber auch in diesem
Gift nicht fehlt, beweist die Sterblich
keitsstatistik jener Menschenklasse, die
liches Geschäft, aber w«r es be!r«iben
zicht«n. Dem Theekoster sind^Tabak
s«nsch
Das Prüfen der Theesorten ge
schieht in der Regel Vormittags, weil
rungsgemäß am schärfsten si!>d. Bis
„Koster" an 40 —50 Täßchen frischen,
feststellen. Ist der The«, welcher g«-
'eii, Geschäft l«in gesundes; das fort
währende Theetrinlen untergräbt
'eine Kraft, so daß in den betreffen
den Kreisen das Wort umläukt: „D«r
Tbeetoster lebt vom langsamen
Selbstmord." Nur zu bald sröhnt er
seiner Tasse mit der Leidenschaft des
Franzosen für den Absinth oder mit
d«r des Chinesen für das Opium,
und die verderblichen Folgen sind in
zll«n Fällen dieselben.
Trotz dieser schweren Nachteile ist
der Zudrang zu diesem Beruf« w«zen
des reichlichen Gewinnes, den er ab
wirft, ein sehr starker. Zuweilen
wird noch ein bedeutendes Lebrgeld
hier vielleicht mancher ausrufen; ich
aber möcht« zuriickfrag«n: „Ist denn
die Ausübung einer großen Anzahl
lst z. B. das Tabakkosten
einstellen würden?"
Schlau. Der Chef eines Ge
schäftshauses hat zu Ehren seines
Zulage von zwanzig Dollar« ge
währt?"
Trost.
„Tröst' Dich, Freundl: 's war der letzte!"
Aufrichtig. Gutsbesitzer:
„Du, Ferko, schämst Du Dich denn
gor nix ain biss'l, dos ganze Johr gor
bissec:."^
Wandlung.
Ehemaliger Wilderer (Schwammerl suchend): „Dö schau'n,
daß i a Vegetarier wor'n bin!"
Erna: „Liebste Mutti, helfe mir doch,
ich verstehe die Noten nicht."
Mutter: „Aber Herzchen, ich kann
ja doch nicht Klavier spielen."
Die kleine Erna (entrüstet): „Aber
Mutti, wie bist Du vernachlässigt
Bruderschaft.
Ehemann (der mit feiner Heiralh gründlich hineingefallen ist:
„Fürchtet euch nicht, ihr lieben Bögelch-n; ich gehörte immer zu euch: früher
als lockerer Zeisig und jetzt als armer Pechvogel."
Beste Empfehlung. Jun
ger Herr: „Glauben Sie, daß das
Bartwuchsmittel Helsen wird?"
Friseur: „Ich kann Ihnen nur
sagen, nächstes Jahr um diese Zeit
reiße» sich die Damen um Sie!"
«Die Giraffe scheint für Afrika von h ö chsl e r Bedeutung
.„Wieso?""
.Erstens, weil sie das höchste Thier ist und dann, weil sich alles
um sie dreht."
Treffende Bemerkung.
! Student (beim Nachhauselommen aus
feinem Bett ein gesticktes Kopfkissen
vorfindend): „Donnerwetter, soviel
Kater im Hause und die Mäuse ha-
ben mir den ganzen Ueberzug zersres
! sen".
mehr, mich, oder die Bonbons, die
der Onkel zum Geschenk gemacht
hat?"
„Dich habe ich lieb, Tante, aber die
Honbons vom Onkel habe ich zum
Fressen gern."
-I Im Restaurant. Kellner:
ich Ihnen noch ein Glas Bier '
r Gast: „Nein, erst lassen Sie mich
t nur das Beefsteak zu Ende essen, erst
j die Arbeit und dann das Vergnügen.'