Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 28, 1911, Image 2

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    Wi«ter»l>»«ei»»
D>e Scheidung.
Auch eine Novelle von
Ja, was die ganze Stadt zuerst
als den famosesten Witz belachte und
auch jetzt noch immer kaum zu glau
ben vermochte, das war trotzdem
wirkliche und wahrhaftig« Thatsache
und der allerbitterste Ernst! Jen«
beiden, der«» unwandelbarer, inniger,
vollkommener Ehefrieden ein reichli
ches Vierteljahrhundert überdauert
hatte und seit langem schon sprich
wörtlich geworden war, sie, die
als nachzuahmendes Vorbild und
Muster höchster ehelicher Einigkeit
und Uebereinstimmung eindringlich
vorzuhalten Pflegte, deren Elt
zerbrach sich den Kopf darüber wi«
Ja, wie? Datirte der Anfang
des schrecklichen Zerwürfnisses von
tors her, seit der infolge seiner vie
len überflüssigen Zeit auf die Ge
pflogenheit verfallen war, in sämmt
si« auch dem reichbesetzten Hühnerhof,
den si« seit 15 Jahren als ihre be
sondere Freude unterhielt und mit
Liebe pflegte, jetzt noch mehr Auf
merksamkeit und treue Wartung zu
wandte, als vordem, so war das doch
immerhin nur ein mangelhaftes Sur
rogat und längst kein voller Ersatz.
Und ebenso bei dem Direktor a. D.:
Mochte seine prächtige Rosenanlage
auch nachgerade eine Ortsberühmlheit
geworden sein und einige sei/rer Neu
züchtigungen sogar auswärtig« Be
sucher in das nette kl«ine Landhaus
draußen vor der Stadt geführt haben,
das «r vor jenen IS Jahren gemein
sam mit Frau Minchen aus seinen
Ersparnissen und ihrem elterlichen
Erbtheil erworben, so nahm doch
selbst di- nunmehr verdoppelt« Thä
tigkeit in Garien und Treibhäuschen
immer noch nur «inen ungenügen
den Bruchtheil seiner Tageslängen
und Gedankenarbeit in Anspruch.
Jedenfalls, so hatte es begonnen:
rnit einzelnen spitzen Worten von
hüben und drüben, hatte sich nach
und nach zu schärferen Anzüglichkei
ten und gereizteren Ausfällen vergrö
bert und vergrößerl. war eines Ta
ges ausgeartet zum ersten heftigen
Zank, dem am anderen Tagen im
mer häufiger und erbitterter neue
Streitfälle folgten, wuchs darauf
gleich der zu Thal rollenden Lawine
immer rascher und vernichtend«! an
und zornigem Hassen und stand
nun angesichts deS schlimmsten
Schlußpuntles, stand vor der Kata
strophe: der beiderseits fest beschlosse
nen Scheidung „wegen gegenseitiger
unüberwindlicher Abneigung". Und
alles Mahnen und Zureden, alle
freundschaftliche und verwandtschaft
liche Ueöerredungslunst blieb macht
los vor der Hartnäckigkeit, mit der
das einst so herzlich einige Ehepaar
an seinem argen Entschluß seriell!
Das mußten auch deren Kind.-r
Sohn mit satirischer Vitt«rk«it dar»
über beruhigt hatte, daß es ja nicht
ganz unbedingt nöthig für ihn sei,
für d-'s End« seines Dasein in die
nächste Nähe dieses Sohnes zu zie
hen, sondern daß «in einsamer Mann
schließlich auch noch anderswo seinen
letzten Unterschlupf finden könne!
da kam«n nach rasch«», gefchwisterli
che» Depeschenwechsel der junge In
genieur Alfred aus seinem Domizil
an der russischen Grenze und die jun
ge Gutsbesitzersfrau aus ihrem Heim
nahe dem Bodensee gleichzeitig im
Vaterhaus angereist, um daselbst per
sönlich und mündlich noch einmal
mit allen Mitteln und Möglichkeiten
auf die Wiederversöhnung ihres ent
zweiten Elternpaares hinzuwirken
und die endgültige Zerstörung des
«inst so friedevollen und festen Bun
des zu verhind«rn. Und doch schei
terten sie mit allen ihren Mitteln,
wie alle andern, an der tiefeinge
des entzweiten Elternpoares!
Nur der Versuch, das völlige Aus
fitr einige Wochen hintanzuhalten,
blieb nicht ganz erfolglos und ließ
damit Raum für eine letzt«, freilich
noch mögliche Wiedereinigung. Unge
duldig zwar, aber doch nachgebend
versprach endlich der Direktor Stein-
Wegzug so lange warten zu wollen,
bis Alfred von seiner bevorstehenden
längeren beruflichen Reise mit Ge
schick vorgelchwindelt! zurückge
kehrt sei. Und Frau Minchen fügte
sich schließlich auch dem ebenso ge
schickt erfundenen Grund ihrer Toch
ter Liesa, daß wegen des soeben in
Angriff genommenen Umbaues des
Gutshaufes die Uebersiedelung der
Mutter momentan wirklich ganz un
möglich sei.
Und dann saß in später Abend
stunde das Geschwisterpaar heimlich
der zusammen mit^Augu^te,
suchte verzweifelt immer wieder nach
Abhilfe, wo doch keine Aussicht mehr
war.
nickte August« lebhift. „Beid« woll'n
„August«!" fuhr Alfred drohend
aus.
Aber Auguste, die sich des soeben
„Auuzuste! Ein schwer«- Zwan
ligmarkstück wanderte von Alfred her
August« schwindelte es. Das kö
nigsblaue S«idene und der blaue
zwar willig. aber trübe und zweifel
>M Kopf. ja. Mühe
Wort, so hüben wie drüben, ein
fürchterliches Angefahr«nwerden und
brikarbntern abschnitt, deren boshaf
te, tückische Zerstörungslust sich
wahllos gegen jeden Wohlhabenden
fauchte Gustav Steininann gallig.
Was bedeuteten ihm jene Unheilstifter
irgendwo draußen, während eine viel
Fall! Zu mächtig fesselte di« Sehn-
Vettdecke zog sie sich trotz des war
men Juniwetters hoch über die Ohren
hinauf als sie sich heut« Abend zur
Ruhe legte, um dem morgigen Sonn
sein Schlafgemach. um sich in den
Garten zu begeben. Frühaufsteher
tour er immer g«w«sen und sie
verekelt hatte, und der er dasllr das
Aergste jawohl, das Allerärgste
anthun könnt«! Nur rasch um di«
Rechtsum und den Rück«n-K«hren auf
Pforte zu, stelzte steis der Direktor,
Mordstätte, auf der blutbefleckt« Hüh-
Di« Schuft«! Die NäubeN Die
Hunderttausendsach verfluchten Mör-
Kummer fast ihr ganzes gefiederte?
Volk für ihn abgeschlachtet und sein«
Bedenken darüber stets lachend beru
higt: „Ach waS, diesmal ist's ja
für Dich! W«nn Di» mir nur wieder
gesund wirst, Alter!" Ja, das hatte
sie gesagt. . .
Der Direktor Steinmann bückte
sich plötzlich und streichelt« leise die
und sah und empfing ihn unvorbe
reiiet, den Stoß ins Herz. ihr
Tod konnte es möglicherweise sein.
Die Jüngste war si« ja doch auch
schon längst nicht mehr war auch
ten Jahren ja, ja, recht kurzath
mig! Um keinen Preis darf sie's
unvorbereitet sehen! Er mußte chr
Und mechanisch Rosenschere und
Bast aufraffend, rannte der Direktor
Steinmann Hals über Kopf wieder
zurück ins Haus. . .
Wild und blindlings war Frau
Minchen zur Vorderthür hinausge
über den Weg geworfenen Baum-
Pfahl, blickte auf und lehnt« im
nächsten Moment fchneebleich und am
in den Vorgart«» hineinragende Ve
randa. Die Rofen o du großer,
barmherziger, ewiger Gott, die Ro
sen! Wo sie gestern Abend noch in
vollster Junipracht als ein wahres
Bluminmeer prangten und dufteten
und freudig lebten, Hunderte von
Hochstämmen und niederen Büschen
blüthenüberschüttet in allen Färbun
gen vom dunkelsten Purpursamini
und leuchtendsten Gelb bis zum rein
sten, schneeigsten Weiß da war
jetzt wie auf einem entsetzlichen
Schlachtfeld alles verwüstet, getödtet
vernichtet von scharfen Messern
zerschnitten, von rohen Fäusten zer
knickt und zerbrochen, von schweren
Stiefeln zerstampft und in den Bo
den g«tr«ten und auf d«n Hunder
ten von zerquetschten und zersetzten
Rofenkelchen lag der Thau wie dar
aufgeweinte Thränen!
Mit wankenden Knien schlich Frau
Minchen näher heran: da da wa
ren sie über das Gitter geklettert, di«
wahnsinnigen Zerstörer, um, von
letzt«! K«in Stäminchen, das nicht
abgeknickt, kein Büschelchen. das nicht
-ertreten war! Zerbrochen und um
hergeschleudert s«lbst die zi«rlich grün
weiß gestrichenen Anbind«stäbe und
Namensschildchen, alles, aber auch
alles hatten sie ihm genommen, di«
verruchten Verbrecher, die die himm
lisch« wie die irdische Gerechtigteit
hundert- nein, tausendsältig dafür
strafen sollte! Denn, wenn auch sie
Frau Minchen noch so viel Ur
sach' und Recht zur Kränkung wid«r
ihn besaß, so doch k«in anderer! Kein
einziger anderer!
Frau Minch«n b«ugt« sich unver
mittelt nieder, um ein paar aus dem
schmerzen und mitunter doch auch
schon «in bißchen was Klapperiges an
sich wirklich «in bißchen was
uen! Sie mußt« es ihm «rst langsam
beibringen! Vielleicht beguckte er sich
eben noch das Obstspalier an der
durchs Haus zurücklief, erwischte sie
Arm, lies Frau Minchen, so schnell
gleichzeitig durch den Flur:
„Gustav Deine Rosen. . .!"
„Minch«n Deine Hühner. . .!"
liebevoll geknickten: „So, Aller, heut'
hab' ich ein paar Bohnen mehr ge
nommen!" sorglich «in. und «r nickte
ein: „Danke schön, liebes Minchen!"
zurück und streichelte dabei ihre Hand,
Beginn des gemeinsamen Frühstücks
erst noch einmal in die Küche zurück
kehrt« und, ohne über Augustes Ver
schlafen irgenwie zu schelten, nur be
fahl. daß es heute zum Nachtisch
di« Li«blingsspeis« d«s Herrn Di
rektors, den Arrakpudding, geben sol
le! Und der Herr Direktor schickt«
eine halbe Stunde später Auguste
eiligst in die Stadt hinein, damit
si« noch vor dem Sonntagsladenschluß
eine Flasche d«s griechisch«» Weines
hole, den die Frau Direktor so gern
trank
Am Nachmittag machte das wie
derversöhnte Ehepaar dann einen lan
einfcmien Pfaden durch Feld und
Wald, wo «inem das Herz aufgeht!
Und auch Auguste, die sich von
ihren sämmtlichen, Verblüffungen
einschließlich des Entsetzens über die
Doppelverwüstung in Garten und
Hof, inzwischen wieder erholt hatte,
nutzte die Stunden jenes Spazier
ganges. indem sie sich mit Tinte. Fe
der und Papier breit an den Küchen
tisch setzte und folgenden Brief ver
fertigte:
..Sehr gehrt« gnädiche Frau Liesa!
Weil daß nämlich Sie mir aufge
tragen hatten, daß ichs gleich schrei
ben mechte. wenn der Herr Direktor
und Frau Direktor sich vielleicht doch
noch wieder gut wärn, schreib ichs
Si« j«tzt hiermit gleich, daß Herr
Direktor und die Frau Direktor sich
heut morgen wieder gut geworden
sind und sind vorhin eingehenkelt mit
einander spazieren gegangen und
wolln heut Abend miteinander Spie
geleier und Kopfsalat essen. Und
wenn Sie nun so gut sein mechte»
blau« Seidene schicken, damit die
Nähmari« mir noch bis zum nächst«»
Sonntag die Tallje dran bißchen
gleich den Hundertmarkschein schicken.
Denn bloß ich allein Habs doch fer
tig gebracht, daß der Herr Direktor
Ter bekannte Dichter.
stand und mit sichtlicher Andacht sel
tne Unterschale seiner Tasse ab.
„Wer ist das?" fragte ich meine
Nachbarin, ein« in der Gesellschaft
'°°,Mer?""'°
h s s
„Nein!"
nicht?"
„Ich habe nicht die Ehre."
Meine Malerin rückte ihren „Kir-
Was hat er denn geschrieben?"
„Eine entzückend« Novelle!" Das
Gesicht d«r Malerin strahlte wi« eine
kannten nicht nur beim )«ur
der Gesellschaft. Keiner
konnte so reizend plaudern wie er,
»einer die brillanten - geschmust«
Linie so graziös bewegen wi« er. kei
ner so ungemrt die Asche seiner «Ziga
rette in irgend ein« beliebig« kostbare
Höhlung abstreichen. Ich nahm mir
ernstlich vor. «ndlich s«ine berühmte
Novelle zu lesen. all?:» ich kam nicht
dazu. Da las ich plötzlich wenigstens
seinen Namen im Feuilleton einer Ta
ge Zzeitung. ~D«r b«lannte Dichter
>«. f. w., Verfasser von u. f. w., in Z.
Romane, dessen Titel nocq geheimge
halten wird u. f. w.' „Unter den
Felttheilnehmern sah man auch den
bekannten Dichter u. s. w." „Der be
kannte Dichter u. s. w. hat ein Vers
drama vollendet, das demnächst u. s.
nieder." „Der bekannte Dichter u. s.
w. hat sich mit einer Gräfin y. f. w.
vermäblt. Das glückliche junge Paar
u. f. w." Bei dieser Gelegenheit er
schien auch das Bild des bekannten
Dichters und seiner jungen Gemahlin
zum ersten Mal in einer illustrirten
Wochenschrift, um von da ab regel
mäßig bei ähnlichen Gelegenheiten die
Runde durch sämmtliche illustrirten
Wochenschriften zu machen. Weiß der
Himmel, woher den 112 ndigen Journa
listen all diese Nachrichten zuflössen.
Der Kulturroman und das Vers
drama des bekannten Dichters erschie
nen nie. seine Vermählung aber war
kein Phantasiegebilde; sie hatte sogar
eine interessante Scheidung zur Folge,
die zu der durch alle Blätter lausen
den Notiz Veranlassung gab: „Der
bekannte Dichter u. f. w. hat sich von
seiner u. f. w. getrennt. Wie man
sagt u. f. w." Worauf ein paar Wo
chen später eine dunkle Andeutung
über ein Duell deS bekannten Dichters
u. f. w. mit einem bekannten Sports
mann erschien und drei Wochen da»
! nach die beruhigende Mittheilung,
I daß das Duell nicht stattgefunden
hab«, und nach einem halben Jahre,
daß die Gattin P. P. des bekannten
Dichters u. f. w. zwar nicht den be
kannten Sportsinann. aber einen an
deren Gentleman geheiroth«t habe.
Nach s«in«r Ehescheidung war der
bekannt« Dichter in den gesellschaftli
chen Kreisen seines neuen Wohnortes,
wie mir ein Freund schrieb, noch be
liebter als zuvor. Es gab kein elegan
tes Haus, in dem er nicht verlehrte.
Er toastete bei Tisch auf die Damen
und schrieb sogar für «in Wohlthä
tigkitskonzert zum Besten des unter
dem Ehrenvorsitz Ihrer Königlichen
Hoheit der Frau Prinzessin Charlotte
stehenden Säuglingsheims einen Pro
log, der ihm einen Lorbeerkranz ein
krachte. Man munkelt«, daß er mit
einer reichen, nicht mehr allzu jungen
Wittwe angebändelt babe. Da ich
für diese Wittwe, als sie noch nicht
Wittwe, ja noch nicht einmal Frau
war, in meinen Jugendtagen selber
einmal ein starkes Faible besessen hat
te. ließ es mir keine Ruhe, ich mußte
endlich die entzückende Novelle des be
kannten Dichters lesen. Ich ging in
meine Buchhandlung, und da di«
elende Krämerseele "on Buchhändler
da» Buch nicht vorräthio hatte, be
stellte ich es. Ab«r nach einer Woche
würd« mir der traurige Bescheid, daß
das Buch „leider verarisfen und eine
neue Auflage schwerlich zu erwarten
sei«. Schade! Eine bekannte Gift
kröte unserer lieben Stadt, der ich
von diesem meinem Malheur erzähl
te. lachte recht herzlich und behaupt«!«,
ich sei einer der harmlosesten Men
schen, die es auf Gottes Erdboden
gäbe. Aber ganz, im Vertraue» ver
sicherte er mir sodann an Eides
Statt, er wisse es aus bester Quelle,
daß der Wicht von V«rleger d«n Rest
d«r auf Kosten des bekannt«» Dich
ters gedruckten mtzllckenden Novelle,
der ihm nach Verseidung der Frei-
und Rezensionsexemplare seinerzeit
übrig geblieben war, unerhörterweis«
längst an ein Waarenhaus „ver
ramscht" habe. Schändlich!
Allerlei Humor.
Ein« alte Dame, di« sich in Lobeser
hebungen über eine Geg«nd erging,
sagte'zu «wem bekannten Maler:
„Die ganze Wanderung den Fluh
entlang war wie eine Reihe Ihrer
herrlichen Radirungen." „Ja",
entgegnet« der Künstler, „die Natur
fängt an zu lernen."
„'Welch seltsame Irrthümer di«
Menschen doch manchmal begehen. Ich
hab« z. B. eben gelesen, daß Colum
bus des Glaubens war, er hätt« In
dien entdeckt." „Ach. ich habe ei
nen schlimmeren Irrthum begangen.
Als ich mein« Frau heirathet«. dacht«
ich. ich hätte das Paradies entdeckt!"
Gläubiger (vor Gericht Über di-
Zahlungsfähiqkeit eines Schuldners
aussagend): „Ich hab« ihn «rster
Klasse reisen sehen." Richter (zum
Schuldner): „Was haben Sie darauf
zu erwidern?" Schuldner: „Nun.
es ist gern möglich, daß er mich in
ein«m Äbtheil erster Klasse gesehen
hat. aber ich hatte eine Fahrkart«
dritter Klasse."
Einer der Reformer, an denen
Brooklyn so überreich ist, hielt eines
Sonntags eine fulminante Red« gegen
das sündige Coney Island und warn
te s«in« Hörer vor d«m Besuch dies«?
Stätte des Bösen.
Nach Schlich der Predigt fragte
einer der Anwesenden den Kirchen
diener: „Wi« hat Ihnen di« R«de ge
fallen?"
„Ausgezeichnet! Hoffentlich wird sie
gute Fruchte tragen."
Si« eigentlich mitten in der R«de mit
dem Finger geschmalzt?"
„Weil mir da gerade einfiel, daß
ich das letzte Mal in Coney Jslan>
-gen
Me:?' >!»tl>«!peise.
Was c,/. .
Un bei der Haschtebretz'l, Schätz'»,
Bum Brot ess ich das Knerz'l. Herz'l,
Doch mit ihr'm Berz'l, Herz'l,
Nä. vun d r Gans des Brüscht'l, Frücht'!,
De« heb mir uff,
Aach so e gut Mäd'l,
Macht Appetit,
Erlebscht'du'ni?. -
Zum Kaffee als 'n Wick'l, Nick'!,
Macht mir ke Noth,
Aach for e Wasserweck'l, Schneck'l,
Wüßt ich noch Roth.
Aach mit Kneis'l, Mäuf'l.
'dich
Un drückt mich aach e Käf'l, Rös'l,
Zuletfcht wie Blei
Was dut'S? Kel> mir e Schnäpf'l. MZpfl.
Der Abgrund.
Herr: „Menschenkind, w«nn Sie
nu hier runterfallen, es kann Jhn«n
sub „Existenz" an die Expedition.
Distichon.
Trunkenen Ohrs noch heut lauscht er
der Laute der Liebsten:
Ueber «in kleines dann zieht andere
Saiten sie auf!
Kasernhofblüthen. Un
teroffizier: „Meier. Sie sind ja so
stolz wie das Huhn, daß das Ei des
Columbus legte!"
„Rekrut Dusseldorf, was ist das
wieder für eine verkehrte Hallung?
Sie stellen sich nächstens gewiß auf
die Hände und legen die Beine an
Gleichberechtigt.
„R«ntier M«yer möchte unserem
Veteranenverein beitreten."
macht?"
„Nein; ab«r er ist schon seit „Sechs
undsechzig" verh«irath«t."