Aefolut. „Du Kathi, ich hab' jetzt meine neue Stellung angetreten. Der Lohn ist zwar gering aber ich seh« mehr auf gute Behandlung als auf hohen Lohn!" „Bei mir ist der hohe Lohn Haupt sache! ... Na die Herrschast möcht' ich sehen, die mich bei guter Bezahlung etwa schlechter behandln würde! !" Wie man spricht. „Es liegt eine Krone im tiefen Rhein", sagte ein Tourist, da rutschte ihm bei Koblenz ein Zehnmarkstück ins Wasser. „Wenn die Blätter leise rauschen", sagte der Reiche, da zählte er seine „Freut Euch des Lebens", sagte der Unteroffizier, da brachte er den Re kruten den langsamen Schritt bei. „Bater ich rufe Dich", sagte der Sohn, da holte er den Alten auf der Mutter Geheiß aus der Kneipe. S»lt. „Wenn du dich entschließen könn test, Henriette, einen Augenblick den Athem anzuhalten, so würdest du das gewaltige Brausen der tobenden Mee resbrandung vernehmen." Kindermund. Hans: „Darf ich nehmen, welches Stück ich will?" Mutter: „Nein, immer was vor Dir liegt." Hans: „Mutti, darf ich die Platte umdrehen?" Mutter: „Was denn?" Hans: „Aber Mutti, Du warst doch dabei!" Gemüthlich. Wirth: „Entfchuldigen's Sie müsse a bissel acht gebe, mir is näm lich gestern a Zahn in's Senstönnele g'fallen!" Im Dorfwirthshaus. Gast: Bringen Sie mir etwas zu essen!" Wirthin: „Wenn S' was feines wollen, bring' i' Jhna an Handkäs; «vollen S' aber was extra feines, dann bring' i' Jhna a Portion Saumagen!" Neue Anwendung. .Warum hast Du Dich denn krank gestellt, Karlchen?" „D>mit mir der Herr Doktor wie der die Pillen verschreibt, die so schön in mein Blasrohr passen!" M'i'ter Mcnclik und sein? Schwrinchcn. (Ein Wüstenstück.) Ein quabb'liz Schweinepaar am Strick, Zieht heimwärts Meister Menelik. Doch eh' er es zermalmt zu Wurst. Stillt er bei Schulze feinen Durst. Derweil er drinnen pokuliert, Vor dem Hotel ein Ding passiert. Die Schweinchen Wegen's nämlich 'raus, Daß sie geknüpft an einen—Strauß! Da das den Grunzern nicht behagt, Man^sieht'ain Falle Menelil: Die Kneiperei bringt selten Glück. Armcnfürsorge. Der Armenvater Buchhuberist wirklich eine edle Seele. So oft ein Armer an feine Thür klopft, öffnet er ihm persönlich. Dann fjihrt er ihn in sein Sprechzimmer, läßt ihn Platz nehmen und fordert ihn auf, nur vertrauensvoll sein Herz zu schildern. Und wenn dann der Unglückliche unter vielen Thränen seine Leidensge schichte erzählt hat, dann tröstet er ihn, klopft ihm auf die Schulter und sagt' „Beruhigen Sie sich, mein Guter. Ich werde für Sie thun, was ich kann. Helfen kann ich Ihnen zwar nicht aber Sie sollen den Weg nicht umsonst gemacht haben. Ich werde Ihnen ein Armuthszeugniß ausstellen!" Keine Anstrengung. „Schaugft halt no sakrisch elend aus, Hials; wgs sagt da Dokta?" „Ka Anstrengung hat a g'fagt; und grad iatzt wollt' i an Prozeß Der höchste Grad. Uns« Onkel Anastasius ist so geizig, daß e> , nur durch die Nase spricht, um seir falsches Gebiß zu schonen. s<« »eroallte. So wankt ihr, Vlumcn, »ackl im duntlcn Meine erste Liebe. Ich war noch ein ganz junger Mensch und vor kurzem in Poitiers angekommen, um dort die R-chte zu studiren. Die Straße, in der ich wohnte, war schmal und schattig und im Sommer ganz grün. Aus den kleinen Gärten stiegen Wohlgerüche, und die Zweige der Bäume hingen weit hinaus über di« Mauern. Mein Tag« verbrachte ich aufs an genehmste. Morgens besuchte ich die Vorlesungen, und Nachmittags ver säumte ich nie, um fünf Uhr in den „Botanischen Garten" zu gehen, wo Concert war. Auch meine Abende waren ausgefüllt. Ich hatte viel« Bekannt- im Städtchen und wurde Ein ganzes Jahr lebt« ich still und friedlich dahin. ' Manchmal schalt regelmäßige L«ben, das ich zu füh ren gezwungen war. Aber die Erzi«- hung, die ich genossen, und die Er ziehung an meine Familie, die ich über alles liebte, hielt mich davon ab, Abenteuer zu suchen wie andere Leute in meinen Jahren. Meine erste Liebe hatte das Entzückend« an sich, daß sie rein und leidenschaftlich zugleich war, «in Idyll ...! Eines Abends, als ich wie gewöhn lich von einer Gesellschaft zurückkam, j war ich aufs äußert« überrascht, das Haus, das mir gegenüberlag ein aus roth«n Backsteinen «rbauter Pa villion —, bewohnt zu sehen. Die Fensterläden waren geöffnet, »und im Erdgeschoß brannte Licht. Die wei ßen Musselinvorhänge sielen in wei chen, dichten Falten zur Erde, und Kerzenlicht mußte es sein, das die Zimmer erhellte, d«nn es war ein schwaches, weißes Licht, das sich an der vergoldeten Deck« widerspiegelte, und man konnte das Flackern der Kerzen im Spiegel sehen. In dem Augenblick, als ich meine Schritte anhielt, ganz erstaunt über die Veränderung, di« mit dem Pavil lion vorgang«n war, brach die Musik, die ich bisher gehört hatt«, ab, und ein Schattin näherte sich dem Fenster. Es mußte «ine Frauengestalt sein, di« schlank«, zarte Silhouette, die sich an den Vorhängen abzeichnete, und die Grazie der Bewegungen ließen es mich vermuthen. Obschon es voll ständig dunkel war und man mich gar nicht sehen konnte, trat ich un willkürlich einen Schritt zurück, um mich noch mehr in dem Schatten d«s Hanfes zu verbergen. Ein Vorhang wurde zugezogen, die Vision war verschwunden. Mit klopfendem Herzen stieg ich die Trep pe zu meiner Wohnung hinaus, en> Gefühl der Hoffnung und der Her zensangst in meinem Innern, das ich stieg ein Duft, und die Gitterthür des Kärtchens stand offen. Ich w«iß geschlossene Fenst«r öffnen und ich die .heißgeliebte von Angesicht zu Ange sicht sehen würde. Sie mußt- jung und schön sein! Ich nahm es we nigstens an. Etwas G-wiss-s wußte ich jedoch nicht. Ich hatte nicht ge wagt, jemand um Auskunst zu bit ten, weder meine Wirthin, die mir sehr ergeben war, noch meine Be kannten. Ich fürchtete, jeder würde mein Geheimniß errathen ... Ich wünsche auch, nichts Näheres zu er fahren. Es genügte mir, daß sie we der einen Mann noch Bräutigam oder Bruder hatte, denn kein männliches Wesen hatte ich je die Schwele des Hauses übertreten sehen, auß:r dem alten Diener. Ich bildet- mir fest -in sie müsse ein junges Mädchen fein, od«r noch lieber ein« junge und hüb sch« Wittwe; das l-tzt-r- schmeichelte nieiner Jugend, ich fand es interes sant! Ich machte Pläne, ich dacht« mir die entzückendsten Dinge aus. Ich war reich, stammte aus guter Fa milie, warum sollte ich ihr nicht ge fallen, wenn st- mich kennen lernen Im Mai sah ich sie zum^erfknmaU chNFenster offen stand und mein Herz begann vor Erwartung heftig zu klopfen; ich beschleunigte meine Schritte, ja ich lief fast. Di« weiche Melodie der Schumann'fch«n „Träu merei" entquoll dem alt«n Tafelkla vier, schmeichelnde, sehnsüchtige Töne drang«n durch das geöffnete Fenster an mein Ohr. Es war ein herrlicher Abend. Der Mond stand in silbern schimmerndem Glänze am Himmel, und d«r Duft von Frieden und Jas min erfüllte die Luft. Ich trat näher und wagt« vor Entzücken kaum zu athmen. Die letzten Akkorde verhal ten l«ife, und es war mir, als grüß« ihre Seele die meine ... Ich sah die geliebte Gestalt sich iib«r die Fensterbrüstung lehnen. Ein« Wolke von duftigen Spitzen hüllte sie ein, und ein Shawl aus Seide lag über den zarten Armen. Leider konnt« ich ihr Antlitz nicht «rkennen, es lag im Schatten. Und doch verschlang ich sie mit meinen Blicken. Si« mußte sie wohl gefüllt haben, denn sie trat ha stig vLin F«nster zurück. Das Ge räusch einer Thür, di« ins Schloß fiel, zeigt« mir, daß sie das Zimmer verlassen hatte, und ich wagte näh«r zu treten. Ich brauchte nur auf ei nen Vorsprung am Hause zu steigen, und konnte so den Salon übe:s«h«n. Und ich schämte mich nicht; mein« Leidenschaft und djx Sehnsucht, die Umgebung der Geli«bt«n kennen zu lernen, ließen meine Zw«if«l und Be denken verstummen. ihn mir vorgest«llt hätt«. Alte Möbel mit geschweiften Bein«n und verbli chenen Seidenstoffen, und überall Kerz«nlicht, auf dem Kamin und in bronz«nen Kandelabern an den Wän-, den! Was mich aber am meisten anzog, war ein Portrait. Es hing in der Mitte der Wand zwischen zw«i Thür«n. Es stellte «in entzückeckndes junges Mädchen vor, mit einem Lä cheln, so sonnig und reizend, daß ich mich nicht satt daran sehen konnte. Das Bild schien zu leben, «s war mir, als müßte es jeden Augenblick aus dem Rahmen treten.' Ganz hellblonde Haare umgaben wie mit einem Glorienschein das schmale, lachende Gesichtchen; die großen, grauen Au gen schienen vor Lebenslust zu fun keln; die Gesichtszug« waren anbe tungswürdig, man konnte sie nie wie der vergessen. Ich betete einen Augenblick vor die sem Bilde, das den Gegenstand mei ner Liebe darstellte, und wohl nie ist ein Gebet aus so vollem Herzen zu Gott emporgestiegen als an jenem Abend. Ich hätte immer stehen und es anschauen können, doch zwangen her kamen, meinen Beobachtungspo sten zu verlassen. Ich ging in's Haus; mein Herz brannte lichterloh, akr in Am anderen Morgen fuhr ich zu meiner Mutter. Ich theilte ihr meinen Entschluß mit. Zuerst glaubte si«, ich wäre plötzlich krank geworden; dann wurde sie gerührt, versprach Poiti«rs zu fahren. „Gut", sagte si«, „ich will si« se hen, und wenn sie wirklich aus guter Schrei entrang sich meiner Brust, ich wurde ohnmächtig ... In dem Fie ber, das mich tagelang an's Bett fes selte, hörte ich, wie mein« Mutter zu meiner Wirthin sagte: „Sie haben ihn öfter unter ihrem Fenster gese hen?" „Alle Abend gnädige Frau!" „Und wohnte die Dame allein in dem Hause?" „Ganz all«in mit ein«r Jungfer und d«m alten Diener." ! „Und Sie sagen, daß die Dame 80 Jahre alt war?" „Mindestens, gnädige Frau." Und meine Mutter rang die Hände und sagte weinend: „Der arme Junge, dann ist er wahnsinnig! ..." Nein, ich war nicht wahnsinnig; ich war jung, und das ist die »chönste aller Thorheiten, und ich segne den Himmel, daß mein« erste Liebe auf einen Schatten, auf ein Portrait ge fall«» ist! Dieser Schatten, dieses Bild und die melodischen Klang« des alten Tafelklavier haben die Veran lassung zu dem leidenschaftlichsten Traum meines Lebens gegeben, wie vielleicht ein weibliches Wesen es nie Klatsch. Das war eine sehr peinliche Szene, die sich in einem engen Kreise abge spielt hatte. Irgend Jemand hatte gegen einen anderen Theilnehmer in höflichen und maßvollen Worten einen kleinen Borwurf ausgesprochen, «inen durchaus berechtigten Vorwurf. Und wahrscheinlich gerade, weil eben der Vorwurf berechtigt war, fühlt« sich der Betreffende schwer ge ärgert und gekränkt. Er erhob sich zornig und redete eine Fluth von Worten. Aber in diesen Worten suchte er nicht etwa sein« Handlungs weise zu erklären und zu r«chtferti gen; sie beschäftigten sich nickt nur nicht mit der Sache selbst, sondern di« ganze heftig«, sich übersprud«lnd- Rede enthielt nur Beispiele, wi« «s andere machen, sie bildete «inen Hag«lschauer von Indiskretionen, von Perleumdun g«n und Beschimpfungen anderer, ganz außerhalb dieses Kreises stehen der Menschen, die mit der behandel ten Sache selbst gar nichts zu thun hatten. . Als der Wortschwall vorüberge rauscht war, war man über den Ge genstand d«s Vorwurfs so klug wie zuvor. Aber ein« tiefe Verstimmung hatte sich auf alle h«rni«dergefenkt. Ein«r nich dem andern stand still auf und verließ den Raum, auch der jenige, der die Ursache dieses Aerger nisses war. Nur zwei blieben zurück, zw«i Freunde, die sich schon während d«r vorhergegangenen Plänkelei still und kühl verhalten hatten. „Ein gräßlicher Mensch," sagt« der eine nach «iner Pause. „Ja, meint« d«r andere sinnend. Vertheidigung darin b«steht, daß sie andere beschuldig«» und in d«n Schmutz zerren. W«nn sie von An dern was erzählen, glauben sie, daß sie sich in b«sseres, in b«sond«rs vor theilhastes Licht setz«n." „Es ist Bösartigkeit" „Und noch manches andere dazu. Vor allem Dummheit und Mangel an Urteilsfähigkeit. Solch- M«nschen sind -in- Last in der Gesellschaft; wir müssen sie aus purer Höflichkeit, aus dem Zwange freundlich zu sein oder aus anderen zwingend«« Gründen mitschleppen. Wir suchen ihr«n Ver kehr nicht, wir gehen ihnen aus dem Weg«, aber sie lomm«n zu uns, sie drängen sich auf. Ihr Bestreben ist immer, sich wichtig zu machen. Ge schichten von einem zum andern zu tragen und, wenn di« Gelegenheit kommt, all« zugleich zu errathen." „Meinen Sie, daß solche Leute viel Glauben finden?" „Glauben? Nein oder nur sehr wenig. Schwätzern, Klatschmäulern glaubt man nicht viel, w«il man weiß, daß sie alles übertreiben und Perso nen und Dinge in schiefes Licht sitzen. In uns «mpört sich unser ganzes An standsgefühl gegen Leute dieses Schla ges. Sie glauben, ihre Opfer der Verachtung preisgegeben zu haben, aber sie fallen selbst d«r Verachtung anheim. L«ider nur, daß von dem Geklatsch immer etwas klängen bliebt; die m«nschliche Natur ist so sonder bar, daß st« mehr geneigt ist, das Böse von dem lieben Nächstin zu glauben, als das Gute." „Es ist so schwer, sich die Gesell schaft zu wählen. . . . Man kann ja den Leuten nicht ins Herz sehen". „Das können wir l«ider allerdings Anhaltspunkte. Menschen, vie sich wkitem Maße diskret; was sie wissen und erfahren, hängen sie nicht an die große Glocke. Man fühlt sich sicher und wohl mit ihnen und neben ih- Ter Gipfel. zeizui/g zu Derßeviforbei derAr >eit. „Donnerwetter, ist das hier einen Fehler entdecken!" Ballgespräch „Gnädiges Zräulein, haben Sie auch schon ein nal Eulen nach Athen getragen?" Erna?" Sie: „Oh, natürlich, aber wovon lebst D u dann?" G e m e i n d e st o l z. Als einst :in Delinquent in einer Stadt zum Galgen verurtheilt worden war und gehängt werden sollte, gab es einen gewaltigen Auflauf unter der Bürger schaft: „Was?" schrien sie, „dieser fremde Kerl, der Gott weiß wohin ge hört, soll an unsern Galgen gehängt werden? Das leiden wir nicht! Den Galgen haben wir für uns und unsere „Zur Richtigstellung". „Jessas, Hiasl, da Dokta hatDei' Öhrwaschl falsch ang'flickt!" »Dös thuat nix; bal' wieder Kirta is, gang i hin „zurßichtigstellung", Noch gar nichts. Gramms-! Phonhändler (zum Kunden): „Nun, wie gefällt Ihnen denn Sprechma fchine? Funktionirt doch tadellos?" > Kunde: „Das ist noch gar nichts, Nene Erfindung. Der Begrüßungsstock, patentjrt für Leute, denen es ihr Leibesumfang nicht gestattet, umfangreiche vorzunehmen. Anspruchsvoll. Fremder „Hm, 's Essen müßte reichlicher > sein, und's Bier besser, und die Sen ! nerinnen hübscher... und 'n Fahr stuhl fehlt!" Musik, wenn ich mit geschlossenen Augen zuhöre." B.: „Hm wenn Sie nur nicht so furchbar dabei schnarchen würden!" Morgenconcert. „Was ist denn das eigentlich für ein furchtbares Hundegeheul da beim Gefnägniß?" „Ach, die Köter kommen jeden Mor- ! Auf der Lokalbahn. Herr: „Warum hält der Zug schon wieder in solch elendem Ziest?" Gutsbesitzer (protzig): „Damit ich j sein Gute's!" '