Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 30, 1911, Image 5

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    Serantou Wochenblatt.
Und. >. W-sner, Herausgeber.
IS7 Oalford Court, Erster Stock,
traead einer anderen in Ecranton gedruckte»»
be»tschen Zeitung. Es bietet deshalb die bejie
Gelegenheit, Anzeigen in dt»few Zheile des
EKateS eine »eite Verbreitung »u geben.
Donnerstag, 30. November ISII,
Zweikampf mit Haisische».
chend bewaffnete Männer »u Wasser
Leib an Leib niit dem gefährlichen
Gegner einen Zweikampf gewagt Ha
dem Haifisch. Nur mit einem Messer
bewaffnet, stürzt sich der Kämpfer i»
das Wasser, taucht unter und sucht
dabei den Leib des Fisches zu errei
chen, um das Meerungeheuer mit
dem Messer zu tödten. Aber die Neu«
seeländer sind nicht die Einzigen, d>e
zurückläßt. Es ist daher mehr eine
Merkwürdigkeit als eine nutzbare Er
findung, wenn der bekannte englijche
Physiker Strutt einen Radiummotor
geschaffen hat, der selbstverständlich
auch nur eine sehr kleine Arbeit ver
richtet, Ein sehr reicher Mann könnte
seine Urenkel und wiederum deren
Urenkel tragen, olme daß sie je eines
Aufziehens bedünte. Vorläufig ist
dauernde Gong eines solche» Motors
oder einer Uhr nur unter der Be
dingung gesichert ist, daß der Zutritt
der Lust vollkommen ausgeichlossen
bleibt. Nach einem Vorschlag werden
die wesentlichen Theile einer kleinen
durch Radium zu betreibenden Mo
schii» mit einer Schicht von Paraiiin
bedeckt, die sich unter der Wirkung der
Radiumstr-Ylen mit negativer Elek
trizität ladet und sie auch bei Zutritt
der Luft behält. Der von dem deut
schen Physiker Greinacher nach dieicm
Rezept ersonnene Apparat bedarf nur
einer sehr geringen Radiummenge.
kann aber auch vorläufig nur dazu
B«« Franz Li»zt>
Der eigenartige Zauber, der von
der Persönlichkeit Franz Liszts aus>
ging, äußerte sich ganz besonders
durch sein Klavierspiel, Die Zeit, in
der er, sieghaft wie noch nie einKünst>
ler vor ihm, die Welt durch,og. beut!
anFürflenhöfen. morgen vor der^brei-
Breite ging wie in unseren Tagen,
Aber es steht außer Zweifel, daß
nicht nur der Künstler, her in Liszts
Persönlichkeit sich verkörperte, son>
dern auch der große Mensch in ihm
die Grundlage für die beispiellosen
Erfolge lieferte, die er allein durch
gen hat, Tie charakteristische Haltung
seiner Gestalt, das ausrecht getragen«
Haupt kehren in allen Bildnisfen des
keit, iondern als der Reflex einer de»
höchsten Zielen der Kunst zustreben
heutigen großen Pianisten, die d' K
bert, Busoni, Godowsky, Moritz Ro>
senthal. sie alle stehen hinsichtlich
ihres technische» Könnens nicht hinter
Liszt zurück. Ja. manches im Rüst
zeug unserer modernen Klavierkünst>
ler steht an Wirkungsfähigkeit höhei
als die Mittel der Lisztlchen Technik
Erscheinungen im Geistesleben der
Menschheit der Fall ist. so hat auch
daS Klavierspiel Liszts seine Kräfte
seine Eindrücke aus inneren seelische»
Schwung, der eben n»r aus innerer
Wahrheit zu sprießen vermag. Die
technische Materie als Hi.iderniß ver-
Bankiers.
// F Achtet darauf, daß
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d'k6 eine Garantie
? und der herrschen-
) den Mode ist.
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Mischter Druckerl
Es fangt ah, recht winterig zu
der« Liesen zfammekumme. un do Hot
«s allerhand zu verzähl« gewe. Es
war desmolen arg groß Ticket, weil
net jufcht die County-Ossiser, sundern
ah die Boru- und Taunschip-Offiser
zu lekte geweßt Ware, Drum war es
ah ken Wunner, daß es allerhand
Surpreises gswe Hot, Vor d'r Lek
scheu Ware alle Candidate fchuhr, daß
se gelrkt werre däte, un doch war es
Plehn, daß wo zwee Mann for des
sehm Aemtle gelahfe fen, eener geled
dert werre muß, Sehen fell net ver
steh welle, aiver nau kenne se net an
nerscht, se misse es glahbe, bekohs se
hen es schriftlich kriegt.
Die mehnste vun die Caunty-Aem
ter bezahle en guter Loh, so ebant
K<XX) Dhaler des Johr, un do kann
mer sich denke, daß es allsort blenoy
Leit gebt, was for so en Dschab wat
sche, Es kumme awer net allemol die
Nacht us die Bee sei, im gange Caunty
rumlahfe, mit Tom, Dick un Harry
Hänbs schehke, setriete un selwert
mitdrinke, Sell is hart us die Ge
sundheit, un wann des Exeitment
sehft und wär fusM so weit. „Do
hascht Du recht," fegt d'r alt Dschoh.
„Ich kaun iwerhahbt net versteh, daß
d'r Bill noch kee Verstand kriegt hol
Ich meen, des war nau des siewet
oder acht Mol. daß er gelahfe is oder
Hot lahfe welle. Es lächert mich alle
mol, wann er kummt un fegt: „se"
welle hawe, ich fot rauskumme. Wer
sen dann selle „se"? Es sen erstens
mol d'r Bill selwert un en bar vun
seine gute Freind, was sei Geld hawe
welle, ihn dann hocke losse un Hinner
ricks noch auslache. Daß d'r Bill net
schmärt genug is, sell eizusehne, des
pruhst, daß er ah net schmärt genug
is foren Offis. Ich will Eich sage,
was ich denk vun unserer ganze Lek
o-der en Dschab, wo er en Lewe mgche
rer Esel, wann er foren Amt lahft,
En guter Freind vun mir (er is schun
glahb, daß er ganz recht Hot, Ei,
mer hen d'r Pruhs,
D'r altHanSjörg.
Die Keichslileinoditn.
Schicksale der Jusigniea der «lte,
Kaiserwürde.
wunderung und Ehrfurcht ruhten:
dies Werk ist die wichtigste Quelle für
die Geschichte und Erklärung jener
welch stolze Hoffnungen und phanta
stische Vorhersagungen mit i>er Kai
serkrone und dem ganzen Krönungs
ser Friedrich 11, sich im Jahre 124 V
thiere hatten damals diese herrlichsten
Wunder der Welt nach Deutschland,
nach der festen Reichspfalz Trifels,
gebracht, von wo einige der schönsten
Stücke nun geholt wurden, um das
Ornat des Kaisers zu ersetzen. So
kommt es. daß die meisten der noch
heute vorbandenen Jnsignien des
Deutschen Reiches nicht aus heimi
schen Werkstätten stammen, sondern
Ornamentik und mit ihren kufischen
Inschriften auf sarazenische Künstler
deuten So ist die Krone selbst, die
ser im bunten Farbenspiel des
schen Herkunft Kunde gibt. Ebenso
Friedrich 11. 1248 wichtige Theile
Als Richard von Eornwallis 1257
Verlust aus eigenen Mitteln aus
Aber bei der Krönuna Rudolls von
Habiburg war kein Zepter vorhaix
den, so daß der Kaiser statt dessen ei»
Kruzifix Die beiden Zepter,
die heute zu den Kleinodien gehören.
tes, stammen aus dem lt. Jahrhun
dert Die Reichsinsignien liest Ru
dolf aus seinem festen Stammschlosse
he, sie kamen nach Aachen, nach Mün
chen: Karl IV,. der diese Jnsignien
mit mystischer Inbrunst verehrte, lies»
gen; sein Sohn Wenzel verwahrte si«
auf dem festen Schloß Karlstein.
Im Drang der Hussitenkriege wur
den die Kleinodien auf die ungarisch«
Feste Visograd überführt, ein Sturm
der Entrüstung erhob sich über diesen
Raub der deutschen Reichssymbol«,
uwd so kamen sie 142 t aus einem ge
wöhnlichen Fischerwagen nach Nürn
berg, das von altersher die Ehre für
sich in Anspruch nahm. Huter dieser
Schätze zu sein. Bis 179 K haben fi?
Erkerthunn seiner Wohnung ver
barg, Als Hügel 180 S die Kleinodien
dem letzten Kaiser des heiligen römi
der Schatzkainnier der Wiener Hof
burg,
Em Faschingsulk »ud seine Folge».
Der Münchener Musikschriststeller
und Komponist Dr, Edgar Jstel tritt
lichkeit, das den Titel trägt „Mein
Ausschlug aus dem Allgemeinen
deutschen Musikverein". Der Fall Dr.
Jstel Allgemeiner deutscher Musik-
Verein spielt nun schon 2>/2 Jahre
und ist anscheinend noch immer nicht
lebesmüde, lind doch ist der ganze
Streit nur dos Rachspiel eines Fa
schingsulkes, nämlich der Satire, die
im Fajchingsheft IW9 der bekannten
Zeitschrift „Die Musik" erschien.
Durch diese „144, Kakophonikerver
sammlung in Bierheim, ein Reform
kasperlspiel in drei Erhebungen von
Mephistopheles" fühlte sich einer der
Berulkten beleidigt und ließ deshalb
Dr, Jstel auffordern, zu erklären, ob
er der Verfasser sei, Dr, Jstel antwor
tete zunächst ausweichend, und zwar
Vogel kennen zu lernen, blieb erfolg
los, Hm Juni IW9 beschäftigte sich
nun die Hauptversammlung >des All
gemeinen deutschen Musikvereins mit
der bösen Faschingssatyre. und zwar
so eingehend, daß der Beleidigte eine
Duellforderung an Dr, Jstel wegen
eines Passus in der Debatte schickte.
Äus «dem Duell wurde freilich nichts,
ne» Sekundanten wegen Beleidigung.
Jstel als Mitverfasser des Faschings
»lkes bekannte, schloß mit einem iür
Dr, Jstel günstigen Vergleich, Aber
die Zache immer noch nicht
zu erscheinen. Gegen diesen Ausschluß
rief Dr, Jstel die Hülfe der Gerichte
an mit dem Erfolg, dag das Oberla».