Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 23, 1911, Image 5

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    Serumon Wochenblatt.
Und. >. wiener. Herausgeber.
137 Oakford Court. Erster Stock,
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«liliie» eine «ei» Lerdreiiung >u gedin.
Donnerstag. 23. November 19t 1
Ssolypin's Berwundunz.
Professor Rein äußert sich in einem
Petersburger Blatte über die ärztliche
Behandlung Stolnpins, um den viel
jach verbreiteten Gerüchten über die
«igeblich bei der Behandlung vorge
kommenen Fehler und Versehen entge
genzutreten. Vom Augenblicke der
Verwundung Stolnpins bis zu seinem
Tode ist nach den Aussührungen des
Professors jeder Schritt aufs sorgfäl
tigste und gewissenhasteste von einein
ganzen Konsilium von Professoren
und Aerzten, zu welchem bis zu sech-
zehn Personen gehörten, geprüst und
abgewogen worden. Die ärztliche
Behandlung hat erreicht, daß Stoly-
Pin noch vier Tage nach seiner Ver
wundung gelebt hat. Die Obduktion
und die Untersuchung der inneren Or
gane haben ergeben, daß die Verwun
dung unbedingt tödtlich war. Alle
Nachrichten über den Zustand des
Kranken außer den offiziellen Bulle
tins haben Unrichtigkeiten und Unge
nauiakeiten enthalten. Fünfzehn Mi
nuten nach dem Attentat war ein Wa
gen der schnelle» ärztliche» Hilfelei
stung zur Stellei sieben Minuten
später war der Minister im Kranken
Hause des Doktors Makowski. und
»ine Stunde nach seiner Vermnndiint
lag er bereits aus dem Operations
tisch. Nach der ersten Untersuchung.
unter Z. A. Z." Ein Leser der „Tag
den Abend nach acht Uhr in meiner
Wohnung zu sprechen. Außerdem
theile ich Ihnen mit, daß die Opera-'
noch Art und Anzahl der gewünichten
Schmisse.t I) Diskretion wird Zhnen
zugesichert und auch von Ihnen ver
langt. Zu weiterer Auskunst gern
bereit, erwarte ich Ibre umgehende
Bestich! ll ' N
Bismarck »ls Pfirfichfreuiid.
»I »»» »n «» Wrslt» wr die l«>.
Es dürfte wenig bekannt fein, daß
Fürst Bismarck ein großer Freund
von Pfirsichen war. Aus der Tafel
des Fürsten erschien als Nachtisch
und als Tischzierde viel und schönes
!>as als Spende anderer Länder ein
gelaufen. Unter dem Obst, daß der
Fürst Bismarck mit Vorlieb genoß,
seien Pfirsich besonders genannt
Das erstemal spricht Bismarck in sei
nen Briefen von Pfirsichen in einer
Epistel an seine Eltern, die er ain
HK. August 1847 von Salzburg aus
an seine Eltern schrieb: „Johanna
den er im August >B<>Z aus Falaise
Neuen Tischgespräche- Da greift die
Gräfin Rantzau aus der Obstschale
eine Alberlsche, eine Psirsiche mit
Wrede^
sten Wrede näher standen, hält mau
es für ausgeschlossen, daß familiäre
Zwistigkeiten den Prinzen veranlaßt
hätten, Selbstmord zu begehen. Es
ist bekannt, daß der Fitrst mit seiner
Gattin in glücklichster Elie
verlaus für ihn eine äußerst prekäre
Situation zur Folge hatte. Beson
deren Schaden erlitt er bei dem vor-
F Achtet darauf, daß
Z
F eine Garantie
? —des rechten Preises
und der herrschen.
j den Mode ist. Ü3O
Ü3O Lackawann- Avenue. »-uo'^ni.r
Möbel für die Wohnung oder Osfire.
Preisen.
die Ü(lrinen
W An Kolik leidende, wimmernde, schlaflose Kinder sofort erleichtert und M
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M und Alt »e» aiigesilcht durch den Gebrauch von W
Ok?. k-.
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Ich hab Eich kerzlich en Stick ge-'
heitigsrags so schmärt se» un was sc,
besonders in die let'chte finfzig Johr
for großartige Erfindinge gemacht
hawe. Sell is allrecht. Awer es
'cheint es gebt alleweil grad noch wie
e« häpne Sache, wo mer gar net denke
fot, daß se meglich wäre bei so viel
Lerning. In alte Zeite Hot es
per oder alt Eise en Klumpe Gold!
mache. Uskohrs hen se sell net ge-
kennt, awer sehen es verstanne. en
HeitigSdags lacht mer iwer die dumme
Leit, was sellerweg ueigedappt scn un
sich hen rnppe lofse, un doch hen mir^
een Weg oder d'r anner was
Trick grod so gut verstehe.
Es mege naii so ebant sinfun-!
Deitfckland ich ineen es war in
d'r Stadt Minche, wo des gut Bicr
gemacht werd en Weibsmensch en
Bänk ufgestart. Se Hot angekindigt,.
daß se zeh oder finfzch Brozent Inte-,
resse bezahlt, grad im Voraus, un
sell Hot die Kostiemers gefeticht, Vuu
alle Seite, aus d'r Umgeged, sen be
funders am Sundag ldort werd ah
Bisnis am Sundag gedhuue) die Leit
Herbeikumme un hen ihr Geld uf die
nei Bänk geschleppt. Dort hen se
dann net juscht grad ihr
kriegt, sundern wann die Kraud zu
groß war, so daß se Heu warte misse,
Heu seen Ticket bekumme sor's Reste-'
gebeert Kot, un dort Hot mer ihne en
bar Skuhner Bier un Lunsch gswe
for uir. Des Weibsbild selwert Hot
gelebt wie mer so segt in Floribus,
Mätfchgäul und Kärrit'che gehalte un
es ewe großartig gcdriewe. Is unge
fähr Eener mißtrauisch geworre un
Hot sei Geld hawe welle, so Hot er's
grad gekriegt es ivar jo blendy
dort, bekohs die Leit hen alle Dag
gebrocht in ganze Haufe. Noch en bar
Johr is dann die Bänk geboscht. Nix
war meh Vorhände, net emol Bücher,
bekohs die Clerks hen sich net gebat
tert, ebbes »fzuschreiwe. Sell Hot
ebbes kennt bei uns net häpne' Well,
verleicht net grad uf d'r fehm Weg,
awer uf en anuerer. So hat ebaut
um die selmi Zeit, wann ich mich recht
besinn, in Fildelfi en Mann Namens
Kiele gehahbt, er het en Maschin er
funne, was ganz vun selwert gehe
Stiem, kee Lektrisity oder so der
gleichen jusch dät es ihm en Vissel an
Geld sehle, seiPätent ferrig zu mache.
Schuhr genug Hot er bal Geld kriegt,
hunnertdaufende vun Dhaler. Wann's
all war, Hot er's juscht zu sage breiche
un neies is wieder kumme. So Hot
es viele Johr gedauert, die wunner
barlich Maschin is awer nie serrig
worre un endlich hen die gute Leit
ausgefunne, daß ihr schee Geld futsch
war. Dann is es noch net so lang
her. daß en Stock-Cumpenn is ufge
start worre, was Boddle Hot mache
welle, was net wieder hen gefillt
Ich for mci Theel dät ken Benz gewe
foren leere Boddel. Aber es gebt
ewe fchmärtere Leit, oder ivann se net
schmärter !en, !o hen se Geld un
meene, mit Geld kennt mer Geld
mache. Selle ben dann Stock gekahst
in dere neisäschene Boddel-Cumpeny.
Ich kenn som, was so koch wie finf
hunnert oder dauied Dlialcr invest
hen. Uf eemol Hot's geheesse, des
Conzern wär geboscht. Mer Kot juscht
driwer gelacht un soll
kät die Boddel Bisnis for alle Zeite
geftavpt. Awer nix do! In Teras is,
ivie ich kerzlich gelcsc h.ibe, en Cum-
Penn ufgestart was nau
En Buh vun fin! lokre dät froge:
Wie kann mer dann sell? Awer Leit.
was schni irter ien. hen sell gewißt un
in korzer Zeit en Million Dhaler
werth Stock geiiiimme. Mer Hot ihne
en kleene Ma'chin gewiese. so en Bod
del voll Siinnestrahle dernewe gestellt
nn die Machin is gespruiige wie ge
schmiert. Sell Kot se geietscht un se
nächst is en 'vullsraggefarm for Sei
deziicht! Worum net? Ihr mecht
verlcicht sage, die Bullfragge kätte
kee Seidehoor, awer sell macht nix
aus. Mit Speck sangt mer die Mäui.
D'r alt Hansjörg.
Die Hinrichtung durch Schierling.
Beobachtung war die Gistmirkung
des Schierlings den Aerzten des Al
terthums besonders gut bekannt, ob
gleich ihre physiologische Erklärung
selbstverständlich erst durch die nio
derne Wissenschaft ges»cht und gesun
den werden konnte. Der alte Pliuius
faßte 'die giftige Kraft des Schierlings
noch einfach als eine Erkältung dcs
ganzen Körpers im eigentlichen
Sinne aus. Auch die Beschreibung
des Plato vom Tode Sokrates' konnte
diesen Glauben unterstützen. Man
nahm an. daß dies Absterben durch
Kälte allmählich von den Beinen bio
zum Herzen hinaufstieg, wobei dann
vor Eintritt des Tode« noch Krämpfe
hinzukamen. AIS Gegengift gegen
Schierling kannte und brauchte man
auch gelegentlich Wein, nach desseu
Verabreichung der Vergiftete außer
dem möglichst heftig geklopft wurde.
Diese mechanische Erregung des Kör
pers erscheint dabei von minvestcnö
ebenso großer Wichtigkeit gewesen zu
sein, als der Wein, da erfahrungSge
maß das Gift bei redseligen Leutcn
langsanier wirkte. Auch in diesem
Falle konnte Sokrates als Beispiel
genannt werden, aber nach anderen
Berichten ist es bei besonderen
Schwätzern, die in Athen dem Todes
urtheil verfallen waren, nöthig gewe
scn, die Schierlingsdosis zwei- oder
dreimal zu verabfolgen, ehe der
Zweck erreicht wurde. Uebrigeus ist
an der Schilderung des Plato später
eine absällige Kritik geübt und be
hauptet worden, daß die körperlichen
Erscheinungen der Schierlingsvergif
tung wesentlich andere seien. Pro
fefsor Charles Marshall aber ist für
die Glaubwürdigkeit des Plato setzt
mit Entschiedenheit eingetreten und
hat es als unzweifelhaft hingestellt,
daß her Tod des Sokrates durch die
Wirkung des Saftes vom gefleckte»
Schierling und auch in der von Plato
geschilderten Art eingetreten ist.
Heimliche Heirath der Prinzessin
Sulkowska.
Die romantische Liebesaffäre der
Prinzessin Ida Sulkowska, in der,
wie mehrfach berichtet, allerlei lutri
gen, xin Millionenraub und das Ir>
renlxuis eine Roll« spielten. Hut je«,
ihren Abschluß gesunden.
Man schreibt zu der Sache ans Bu
dapest: Ter Arader Waisenstuhl woll
te über das Ansuchen der Prinzessin
Ida Sirlkcmwka um Bewilligung ih
rer Heirath mit dem Reichsgrasen
Bernhard von Schmettow in den
nächsten Tagen verhandeln. Der
Rechtsanwalt der Prinzessin denach
richtigte nun den Waisenstuhl, das'
dies Änsu<t>en gegenstandslos gewor
den sei, da «die Prinzessin bereits am
Zt. September vom Standesamt in
Pommerzig mit dem Grafen getrani
worden ist. In der Zuschrist ward^da
Kiirator der Prinzessin Kalitzkn au-s
nach seiner Enthebung noch alles au'
geboten habe, um eineHeirath in Ber
lin zu hintertreiben. Die Prinzessin
habe es daher für geboten erachtet
zunächst das deutsche Staatsbürger
recht zu erwerben, was ihr durch In
tervention ihres Advokaten auch ge
ohne Bewilligung der ungarischen
Vormundschafts>behörde die Eh>
spritzende. entzündete Benzin Brand
wunden im Gesicht.
Schnitzel.
kosten. Demnach sollte ein Enoachfe»
ner sich für 5 Cents satt essen könne».
Ein Laib Brot kostet nur b Cents,
und Wasser kann er umsonst hab«».
Tie Verstärkung des Kongresses ko»
stet dem Lande jährlich rund Pt<X>.-
00V. Diese Summe umfaßt aber
nur die Gehälter und Reisekosten.
Wie theuer werden die Herrschaften
sonst wohl noch zu stehen kommen?
In New Jersey hat ein Glasblä
ser eine Flasche hergestellt, die eine»
so engen Hals hat, daß nicht eine
Der Dampfer .Sikh" tras in New
?)ork mit 741,000 Chinesenzöpfe»
nachgelassen.
Die kubanische Lotterie hat ihr Ge
schäftsjahr mit einem
von Pii.ZM.OkX) abgeschlossen. Um»
ein rklecklicher Theil dieses
geldes fließt ans den Tafchen ame
rikanischer Thoren.
In Texas heirathete ein Man»
eine Frau, um sich an ihr zu rächen.
Und schon wenige Tage nach der Hoch,
zeit erhielt er von ihr die erste Tracht
Prügel. Rache ist, wie man sieht,
auch manchmal bitter.
Das Bundesobergericht hat die
Plaidoyers der Anwälte aus drei
Stunden beschränkt. Recht so! Wa»
ein gerissener Advokat nicht in drei
Stunden sagen kann, ist überhaupt
nicht mehr der Rede werth.
Die Anglomanen. welche sich für
die Hundertjahresfeier des Frieden»
zwischen England und den Vereinig
ten Staaten begeistern, scheinen die
britischen Heimtücken während de?
bereits 250 Mitglieder, von denen
jedes 10 Millionen Dollars „werth"
ist. Diese Werthschätzung ist häufig
nicht dieselbe, wenn es sich um Be»
Fahrhabe von PtMi.lkX) aus
muthlich ist in Detroit das Aktien
telt, daß Nockesellers „Ahnen" pfül»
nach seinem Geschmack.
Die Missourier Staatspräsidentin
der „Daughters os the Amerüaii Re»
Blut" für sich zu behalten?
Besolgung dieses Rathes alljährlich
!ast eine lialbe Milliarde Faß Aipsel
ersorderlich wären. Wober die kom-