kleine Rosa Mit Veilchenduft, der theuer ist, Bespritzt sie starl ihr Taschentuch ((Sie spart nicht mit dem Wohlge ruch!) Desgleichen auch der Locken Pracht, (Die zwar aus fremdem Haar ge macht), Die Handschuh, wie das ganze Kleid, Das da verschönt die holde Maid. So geht sie freudig fort vom Hau? Und schaut nach jenem Jüngling aus. Der einst, sofern das Schicksal sällt, Als Gatte ihr würd' anvermählt. Und wartet auf den Hirzensschatz. Der zeigt sich bald, und das ist gut; Bon Weitem schwenkt er schon den Hut. Fräul'n Rosa mit dem Taschentuch, Erfüllt vom süßen Veilcheng'ruch, Winkt ihn beglückt zu sich heran; Der starke Duft lockt sie herbei Wes b'sond'rer Art dies Blümelein, das dorten blüht am Straßenrain. O jeh, es fällt das Bienenheer Ganz wüthend über's Fräulein her! nicht, Die Hände, Hals und das Gesicht Mit Stichen wird es voll bedeckt, Bis sich die Brut hat satt geleckt. Doch wi« sie wieder weg, o Graus! Wie steht da unsre Rosa aus! So rund wie ein' Kartoffelknoll' Ihr Antlitz in die Dicke schwoll; Nicht reizt ihn Wangen Mit langem Schritt nimmt der Falott Jetzt Reißaus und läßt steh'n allein Ja, 'n Rendezvous wohl stets erfreut Der Mädchen Herz; doch Eitelkeit Verdirbt manchmal das „hohe Zi«N Der Lügner. „Also, Ange- „Nach wochenlang«m Suchen habe ich endlich eine passende Wohnung ge funden, und nun gefällt sie meiner Braut nicht!" „„Na, so suche Dir doch eine an dere!"" sagte die junge Frau, da frug der Gatte b«im Essen, was sie eigentlich gekocht habe. daß ihm fein dreijähriges Söhnchen seine felbsiversaßten Gedichte zerrissen habe. „Das ist eine leere Ausred«", sagte die Kellnerin, da hatte H«rr Pumpmaier angeblich sein Portemon — meinte W«inhändler Panscher, da sollten seine Leute wenigstens den Kasten mit den Etiketten retten, als plötzlich Feuer in dem Weinlager Tie Ebbe. Monats. spritz'st, Der Menge Jubel aus; Hotline"'" dich he'lus?' Boshaft. Junge Frau: „Jetzt wollte ich Au! In der letzten Operette „Es ist ihm halt gegluckt."^ Die Mode. Eine Schau spielerin schwärmt von den Himmel- I. I. Gruber sel. Wwe. (Zürich). In meiner Schulzeit ging ich vier mal jeden Tag an einem blitzenden Messingschild vorüber. I. I. G r u b e r s - l. W w e. stand darauf. Klare ehrliche Buchsta ben waren das. Keine so verschnörkel ten Tanzlettern von heute, die betrun ken durcheinanderfallen, wenn man sie scharf ins Auge saßt. Es gibt Schilder, an denen man blind vorübergeht: man sieht sie nicht Dutzendschilder. Sie sind wie Dutzend gesichter, die das Leben auf der Stra ße täglich an uns vorüberspült. Aber Gesichter und Schilder gibt es auch. leicht und oft sie auch durch unseren Gesichtskreis huschen. Ein solches Schild war das von „Gruber sel. Wwe." Ich las es vier mal am Tage gewissenhaft, ein halbes Dutzend Jahre lang, immer wieder, immer wieder, bis es schließlich ein Theil von mir selbst wurde. So eine Firma ist ein eigen Ding. Ein Wesen für sich. Was freilich hinter dieser Firma war, was wußte ich davon? So gut wie nichts. Und doch ward sie in mir lebendig mit der Zeit. Stellte sich täglich an die Straßenecke auf meinen Weg, funkelte auf und sagte: „Du. paß auf, hier bin ich: I. I. Gruber sel. Wwe." So bekam das Schild Gewalt über mich. Nicht über mich allein. Ueber hunderttausend Leute bekommen Schil der. Namen und Devisen auch Gewalt Ich sprach es laut aus, wenn die Straße leer war. Einmal entdeckte ich einen versteckten Rhythmus in der Firma auf dem blanken Messingschild wir lernten damals in der Schule und wenn ich vorüberging, skandirten meine Füße einen leidlichen stebenfü ßigen Jambus zu Ehren der seligen Wittwe von I. I. Gruber. Denn ich glaubte damals steif und fest, eine selige Wittwe stünde an der Spitze des Geschäftes. Was ist das, selige Wittwe? frage ich mich. Ist sie todt und im Himmel? Aber von dort konnte sie unmöglich ein Speditions geschäft leiten! Also lebte sie. Wie sie wohl aussah, diese selige Wittwe? Ich stellte mir eine wunderschöne Frau vor, hoheitsvoll, „selig" wie ein Engel. Einmal ging ich in aller Früh die Straße herab. Es war fast noch dun kel. Zwei Studenten kamen von einer Stock die Rolläden herunter, daß es rasselte. Ich hatte nichts dagegen und fand es gar vergnüglich. Aber als der andere an dem blitzenden Firmenschild von I. I. Gruber sel. Wwe. vorüber ging, da hieb der Mensch mit dem Stock auf die selige Wittwe, daß es prasselte. Ich war entsetzt, empört und nahm meinen Jungenmuth zwischen meine Hände, schrie: „Sie! Das dürfen Sie nicht thun!" und rannte davon. Natürlich klopfte jetzt der Mensch erst recht mit Leibeskräften auf das Schild. Als ich von der Schule kam, war es ganz zerbeult, und von der seligen Wittwe war das „s" vernichtet: „el. Wwe." war jetzt darauf zu lesen. Als ich davor stand, sagte hinter mir heißt? Elendige Wittwe heißt das." Sie lachten, und mir that ihre Roheit weh. Ich fühlte mich in der seligen Wittwe mit beleidigt. Aber am nächsten Tage schon glänzte ein neues ihn noch mal so gern. Er war im Wasser, das die Mädchen dort ver schüttet hatten. Dann war es höllisch ' 't d Aufstieg in dem Hause von I. I. Gruber sel. Wwe. Wie wir es auf Bildern gesehen hatten und in Vii recht aneinander. Der erste klirrte mit als letzter durfte aus der Gletscher breit wie ein doppelthüriger Kleider schrank. und wälzt- sich auf uns zu wie -ine Lawine. Unser Mittelmann erkannte die Gefahr, schnitt rasch das Seil hinter sich durch und entwischte mit dem ersten schnell treppauf. Mich hinderte die verwünschte Gletscherbrill« an der Uebersicht. So erwischte mich die wüthende Lawine, knallte mir eins um die Obren, daß die Brille auf de, Eifentreppe brach und schrie mich an „Du langer Stinggel, Du miserab Dazu lachten die Geretteten vor droben. Es war scheußlich. Auch das daß sie mich von da ab den langer „Was? Die selige Wittwe!" Es Diese Furie, die mich verhauen hatte, war die selige Phantasie-Gestalt, die ich in jahrelanger Spintisirerei in das ersten Mal die gramma!ische Möglich keit dämmerte, daß das Adjektiv „selig" ein nachgesetztes sei und von rechtswegen zu Herrn „I. I Gruber" gehörte. Zu I. Gruber selig, der trennte. Immer ungewisser wurde mir die Seligkeit, die das Schild im Schilde führte. Bis sich eines Tages Das kam einige Jahre später, als ich das Tanzen lernte. Es war drei Wochen nach Beginn des Kurses. Da den an diesem Abend zum ersten Male auf „einander losgelassen", wie mein Onkel despektirlich sagte. Wer kennt^sie ersten Schüchternheit? Ich aber hatte Glück. Meine Partnerin war für mich mit resolut. Und schön und lieb war sie auch. Wie das eben geht in diesem Alter: Ich war im Handumdrehen bis über die Ohren verschossen in sie. Sie auch ein bissel, glaube ich. Und der Herr Tanzlehrer sah wohlgefällig zu. Plötzlich aber kam er auf uns zu und sagte: „Ei, Sie sind sich ja noch gar nicht vorgestellt, meine Herrschaften. Erlau ben Sie mal: Herr Bäcker Fräu lein Gruber." „Doch nicht Gruber sel. Wittwe?" „So heißt unser Geschäft", sagte sie Also doch bestürzt sah ich sie an. Aber es war nichts von der Schreck lichkeit der un —seligen Mutter an ihr Sie war voller Nettigkeit und Lieb lichkeit um und um. Was soll ich noch bekennen? Es wurde die erste Liebe daraus. Die erste Liebe in all ihrer Süße und himinelstürmenden Ueber- Der kleine Leutnant. pinasse mit den letzten Passagieren di« Mol« v«rli«ß, um d«n Reichspost dampfer zu gewinnen, der mit dick jüngste Schiffsoffizier und sah mit dem Zahlmeister die Passagierliste „Was Weibliches. Ulbert?" „Nichts, Vi«rt«r. Arm«r Vierter! Lauter Schutztruppler. Sie haben die Deckwache? Es ist da ein Leutnant zwischen, der das „All righl," sagt« ich. Da kam die Pinasse. Sie rollte Abends, und der Erste Offizier halte brück« und sah in's Wass«r. Als ich anderen Seite eine Gestalt, die sich schwer auf d«n Krückstock stützt«. Ich ging hinüber. „Jst erlaubt, von Ihrem Capitän." Er stellte sich vor: „von Rav«n!" Eine gelenkig« Gestalt, an d«r sicher Auf der Stirn lagen in dicken, blauen Streifen die Adern. Die Augen glänzten mit jener verschwom- Eines Abends, als ich mit mehre ren Passagieren vor m«iner Kammer einen Steinhaufen geschichtet. Und jetzt geht der Jungst- mit zerschosse nem Bein nach Hause. Mit einund zwanzig Mann waren sie Vorposten auf Oehlkers Farm. Und als das Raven sechs Mann zur Wasserstelle. Worte zu lesen: „So rächen wir." Da sagten sie kein Wort. Aber in ihren Augen glimmte es düster, und die harte Hand faßte fest nach dem Kolben, als sollte er brechen. Si« gingen daran, die Körper mit Steinen zu bedecken. Der Abend mit schweren Schatten stahl sich in die graue Steinschlucht da kam die Rache. Beim ersten Aufblitzen sanken zwei Reit«r von den struppigen Gäu len. Dem kleinen Raven aber hatten sie das Bein kaput geschossen. Schon war «r im Sinken, da riß ihn d«r bärtige Feldwebel auf's Pferd zum Todesritt. Achteran ritt die Räch«. Am nächsten Tag« entsetzten wir Oehlkers Farm, da der Tod schon über die grauen Steinmauern grinst«. Und hint«r den Mauern lag der klein« Raven, den abgeschossenen Karabiner neben sich, und lachte gellend, daß es weit in's Ve'.dt klang. Im Delirium. Seitdem duzen sie sich. wir uns zum Abschied di« Hand ge drückt. Auf dem Vordeck standen achtzig Reiter im Khaki, das zerschlis sen war. Und «in paar Offiziere im schmutzigen Corderoy und in abge schabten gelben Reiterstiefeln. Die Leute zum letztenmal in Reih und Glied in der Uniform, die sie drau ßen im Veldt getragen. Jeder Offi zier ging die Front ab und gab seinen Reitern zum „Fahrwohl" die Rechte, ohne ein Wort, nur in die Augen schauten sie sich. Aber als der kleinste Leutnant zu seinem bärtigen Feld webel kam, fiel der Krückstock und vier Hände drückten sich. Ich mag den Adel nicht leiden. Das kommt vom Großvater, der Bauer war. Und der Adel ist der größte Widersacher der freien Bauern. Augen, die links von mir auf dem Promenadendeck beim Petersenkai stand, und die zwei Söhn« draußen dem Vaterland zum Opfer gebracht hatte, und den kleinen Leutnant mit dem zerschossenen Bein, der seinem Feldweb«! die Hände zum Abschied drückte: die beiden achte ich nicht nur ich liebt sie. Nur. „Wie isss denn Ihren beiden Kollegen aus der Gebirgstour „Der Meier hat sich verlobt." „Was Sie sagen, und der Müller?" „Der hat nur den Arm gebrochen!" Stille Wasser. Die Naive. A. „Wie gefällt Ihnen unsere Naive?" Z. „Das Al ter ist das einzige, was ich an ihr hochschätze." A. „Und was halten Sie von der neuen Schauspielerin?" Talent." Vorsichtig. Bahnwärter: Warum fahrst net nüber übers Gleis? Bauer: Es könnt a Zugle tomma. —' Bahnwärter: Keine Spur es kommt erst in zwei Stunden ein So n wrt hlt so'lang? terhalten?" Die kleine Else: „Ich noch so naiv." Ein Str« ber. Onkel: »Was, zwanzig Dollars hast Du für diesen ruppigen Köter bezahlt? Nicht ge schenkt möchte ich das Vieh haben!" Neffe: „Im Vertrauen. Onkel, es ist !in ganz naher Verwandter vom Azor! meines Vorgesetzten!" Müller das Wort „Mythe"! Vater: Hm. . dann ist es bittere Wahrheit! Akademiker. Man über redete Mahly, sich um einen Sitz in ich in der Akademie wäre", antwor tete Mahly, „würde jeder sofort fra gen: Warum ist er darin? Mir ist hinzugefügt: „Aber nur, wenn das Haus nicht ausverkauft ist." Er be kam eine Stunde später als Antwort die Freiloge mit der Antwort zuge schickt: ..Die Direktion bedauert, Ihrem Ansuchen heute leider ent» sprechen zu können. Es ist gut. Rekord. Man fr>>zte einmal Brahms: „Was halten Sie von der Unsterblichkeit?" »Wenn sie heui-