Vie Hand in den Flammen. Roman von Robert Kohlrausck. (S. Fortsetzung.) Bruckner stand und schaute, und es machte ihm Freude, wie sein Auge, sich nun an die Dunkelheit gewöh nend, sie mehr und mehr besiegle. Formen und Linien, die zuerst an scheinend von vollkommener Finster niß verhüllt gewesen waren, kamen langsam hervor, lösten sich aus der Nacht und offenbarten sich ihm als alte Bekannte. Nach und nach lag der ganze Kirchenraum deutlich, wenngleich nur schattenhast erkennbar, vor ihm. Auch das zeigte sich ihm nun, daß er nicht ganz allein war in dem geheimnißvollen Halbdunkel der gewaltigen Halle. Drei Menschen waren außer ihm noch darin. Der eine von ihnen, ein alter Mann, scheinbar nach Gang und Haltung, war vielleicht ebenso vertieft in den erhebenden Anblick wie Bruckner selbst. Mit erhobenem Kopf nach oben schauend, ging er ganz langsam in der Längsrichtung der Kirche auf und ab, tauchte hinein in die unsichtbar machende Dunkelheit an den äußersten Enden, kam wieder aus ihr hervor, ging vorüber und verschwand auf's neue, von der Finsterniß umschlungen. Die Gestalten aber gleichen Fleck, dem Vorraum gerade gegenüber in der Tiefe der Halle. Sie waren offenbar nur mit sich selbst be schäftigt? irgendeine Geste deutete mitunter auf ein geflüstertes, lebhaf tes Gespräch, und ein paarmal drang auch der ganz leise Ton ihrer^SUm stalt waren, zeigten ihm nach und nach seine Augen, und er kannte die römi sche Sitte, die Kirchen häufig zum Schauplatz von Liebesgeschichten zu machen, genau genug, um eine solche auch hier zu vermuthen. Darum ver mied er es, das Paar zu stören, als er einmal bis zur Mitte der Kirche vor schritt, und kehrte bald wieder auf seinen ersten Platz unmittelbar am Eingang vom Vorraum her zurück. Er sah jedoch, als er nock eine Weile dort gestanden hatte, daß die beiden Gestalten sich trennten, und daß die eine von ihnen, die weibliche, rasch durch den weiten Raum auf den Ausgang zuschritt. Bruckner stand im tiefen Schatten, ein wenig seit wärts von diesem Ein- und Aufgang. Wer von innen aus der dunklen Hauptkirche kam, hatte den Lichter glanz vor sich, der von dem strahlen- ! den Grabe des vorderen Raumes aus- ! ging. Nach Gestalt und Gesicht mußte der Kommende deutlick sichtbar werden, wenn er in den Bereich dieser Halle trat, während Bruckner, vom Lichte abgewandt und außerdem durch einen tiefen Schlagschatten gedeckt, un erkennbar bleiben mußte. Im in stinktiven Gefühl dieser gesicherten Stellung richtete Bruckner, nun doch In der Verborgenbeit getroffen. >im dessentwillen sie leine «"Bruckners) Be gleitung für dielen Abend abaelebnt hatte? Der wilde, glühende Wunsch, diesen Menlcken vor sich zu seben in deutlichem Licht, besiegte zunächst jedes andere Gesllbl in des Arztes Brust. Eifersucht, plötzlich in ihm erwacht telte ihn. Wer war es, der das Recht befaß, bier im geheimen mit Teresa Antwort fanden. Regungslos blieb die schwarze, schattenhafte Männerge stalt für einige Zeit an ihrem Platz, als Teresa gegangen war. Dann gung, schritt aber noch nicht auf den Ausgang zu, sondern ging dort hin ten langsam ein paarmal auf und nie der. Offenbar sollte vermieden wer den. daß man Teresa mit ihm zu sammen erblickte. Nun erst verän derte der Mann seine Richtung, wandte sich zum Ausgang, wurde nach und nach im eindringenden Licht deut licher sichtbar. Der helle Schein fiel auf sein Gesicht Bruckner griff taumelnd hinter sich an den kalten Marmor, um sich zu stützen. Es war ke°- was er am wenigsten von allem erwartet hatte, war Wirk lichreit geworden: RuffiniZ Gesicht hatte sich aus der Dämmerung losge- Jm Innersten erschüttert, im Tief sten bewegt, verbrachte Bruckner Abend und Nacht. Wie war es möglich, zu erklären, was er gesehen hatte? Wie war es möglich, ohne den Glauben an daß er laut hätte aufschreien tönnen im stillen Dunkel der schlaflosen Stunden. Dieser Schmerz erst gab ihm ein Maß für die Größe seiner Liebe. Jetzt erst empfand er ganz, doch immer vergeblich. Er hielt sich vyr, daß Ruffini Teresas Oheim sei, daß eine Unterredung zwischen bei was er mit eigenen Augen gesehen hatte, daß er selbst an der Wahrheit Mann einen unerklärlichen Zwang auf das Mädchen aus. Vielleicht hielt Krankheit und dem Sterben des alten Grafen Geltz hier in Rom. Im Hoiel Quirinal war es gewesen, dort hatte des gerufen, er kannte den seit vielen Jahren dort angestellten Direktor gut und konnte mit Sicher- heit darauf rechnen, alles von ihm zu erfahren, was ihm selbst bekannt war. darauf, seine Fragen zu thun, und ohne Schlaf erwarteten seine offenge bliebenen Augen den Tag. vor dem Beginn feiner Krankenbe suchte, Machte Bruckner sich aus den Weg. Er wußte, daß man in den Gasthöfen zeitig an der Arbeit war und kannte den Direktor dieses großen Hotels insbesondere als einen Mann von strengster Pflichterfüllung. So war er sicher, ihn bereits in dieser frühen Morgenstunde auf seinem Posten zu finden. In der That war der Direktor Arzt mit freundlicher Höflichkeit ent gegen. Bruckner fragte ohne weitere Borbereitung nach dem so und so vie len Jahren hier abgestiegenen Grafen Geltz, der in diesem Hotel gestorben sein sollte. Das berufsmäßige Lächeln ver schwand vom Gesicht des Direktors und machte dem Ausdruck eines leich ten Mißbehagens Platz. Auch war die antwortende Stimme ein wenig gedämpft. „Ein Todesfall? Jawohl, in ich. Sie wif fluenzajahr; der Graf ist nur unge fähr sechs Tage krank gewesen." „Ich bewundere Ihr Gedächtniß, Herr Direktor. Was Sie mir sagen, stimmt genau zu anderweitig erhalte ner Nachricht. Aber nun hätte ich eine Detailfrage. Der Kranke soll damals, kurz vor seinem Tode, zu aber" „Doch, doch! Ich kann Ihnen zu fällig auch darüber Auskunft geben, Herr Doktor. Das heißt, was die beiden miteinander verhandelt haben, „Ja, wenn ich seinen Namen wüßte!" „Den weiß ich, Herr Doktor." „Wahrhaftig?" „Aber natürlich! Es war der Rechtsanwalt Ruffini." „Ruffini?" Haben Sie vielen Dank für die freundliche Auskunft." Bruckner nahm Abschied und ver ließ das Hotel, vom Direktor vis an die Thür begleitet. Mühsam hatte der Arzt vor dem Fremden seine Fassung bewahrt, mühsam die Aufregung über das hier Gekiörte unterdrückt. Also wirklich Ruffini! Was er doch in seinem Innersten als eine unwahr richte Combination krankhaft erregter Gedanken betrachtet hatte, war That sache. Rufsini war beim Grafen Geltz im Hotel gewesen, er hatte diese Zusammenkunft abgeleugnet, er hatte Bruckner belogen. schlaflos verbrachter Nacht und nach dieser überraschenden Mittheilung war so groß, daß er Zeit und Ruhe gebrauchte, um zu sich zu kommen. die angrenzenden grünen Anlagen der Piazza delle Terme ein und setzte sich auf eine Bank, die von einer hohen Palme mit leichtem Schattengitter überzogen wurde. Jenseits der dunk len Steineichen vor ihm wies das Kreuz auf der Fassade von Santa Maria zum blauen Him- Helle dieses jungen Tages, aus dem sanften Wehen unverwelklich grüner Zweige, aus dem Leuchten über Nacht erschlossener Blüthen kam etwas wie Schuld auf Ruffinis Leben lastete in sich mehr und mehr mächtig werden Teresa hatte gewiß leinen Theil an solcher Schuld. Irgendein Fami- s sein Puls in gewohntem Ta'.te zu Gedanken auf die Pflichten des Tages Adel verlieh. Gestählt, erfrischt erhob Aber hinter den Bildern dieser Arbeit, zeit ankündigte, war er frei für sich selbst. Ein rascher Wagen trug ihn zur Via Campania nach Teresas beute widmen müsse, und Fräulein Agathe war nie zu fürchten, die Küche gab sie nicht frei. ! Sobald sie dem Doktor die Korri dorthür geöffnet hatte, zog sie sich denn auch wieder in ihr nach allerlei guten Dingen duftendes Reich zurück und bat ihn, zu Teresa hineinzugehen, die allein im Wohnzimmer sei. Bruck ner nickte freundlich und erfreut, klopfte an und hörte das „Bitte!" von der ersehnten Stimme. Teresa war von ihrem Sitz im Fenster aufgestanden und kam ihm entgegen. In ihren Augen war ein Ausdruck der Spannung, vielleicht so gar der Bangigkeit; ihr Gesicht war sehr bleich. Bruckner hatte zunächst ein schönes Gefühl der Befreiung von schwer be kämpfter Sehnsucht, als er sie vor sich erblickte, doch waren seine Nerven ge schwächt von der Nacht ohne Schlaf, lang unmöglich, zu sprechen. Stumm hielt er Teresas Hand in der seinen und sah ihr in die Augen. Für einen kurzen Moment erwiderte sie seinen Blick, dann wandle sie den Kops hin weg und schaute zur Seite. Um die erschütterte Fassung neu zu befestigen, flüchtete Bruckner sich binter die Maske des Arztes und fing an, in geschäftlichem Tone nach dem Befin den der Gräfin zu fragen. Sie gab ihm Antwort in gleicher Weise, dann verstummten beide aus's neue. Den kenvoll, in die Grübeleien der vergan genen Nacht und in die Erfahrungen dieses Morgens versunken, vor sich nieder. So traf sein Blick Teresas rechte Hand, deren schön« Form wie leicht getönter Marmor auf dem grauen Stoff ihres Kleides ruhte. Langsam erhob auch er seine Hand und ergriff abermals die der Gräfin, die leicht zusammenfuhr bei seiner Berührung. „Ich möchte nur nach der Narbe hier sehen," sagte Bruckner. „Sie ist „Das wird vergehen; sie ist schon viel bleicher geworden." „Ja, das wird vergehen." Er aber hob er den Kopf mit energischer j Bewegung. Ein plötzliches, »nab ! gekommen, der immer wieder ein setzenden. schließlich unerträglichen Spannung ein Ende zu machen, Klar heit zu schassen in dem Dunkel, das Teresas Inneres vor ihm verhüllte. ! wird vergehen/ wieder- stielst." „Mit Absicht habe ich noch niemals näher darüber mit Ihnen gesprochen. Sie mußten Ruhe haben, jede mög liche Aufregung mußte von Ihnen ferngehalten werden. Jetzt aber sind Sie wohl kräftig genug, und ich bin jetzt nicht mehr imstande, noch länger zu schweigen. Ein Ereigniß ist ein getreten ich selbst bin es mir schul dig geworden, Sie zu fragen." Sie sah ihn an mit einem großen, erschrockenen Blick, in den aber trotz dem, wie Bruckner in all seiner Auf regung zu sehen glaubte, ein ganz rasches, leichtes Freudenleuchten hin einblitzte, um sogleich wieder zu er löschen. Jetzt war Teresas Gesicht vielleicht war die Aehnlichkeit zwischen ihr und der, Bronze - Herme in der Galleria Borghese so groß gewesen. Bruckner schüttelte mit heftiger Be wegung den Kopf, als wenn er einen Widerspruch Teresas abweisen müsse. „Nein, dieser Zustand ist nickt mehr zu ertragen. Für Sie nicht, Gräfin, Sie berechtigen mich, ein paar fragen an Sie zu thun. Geben Sie mir Antwort, ich bitte Sie." Teresa versuchte zu sprechen, doch vermochte sie nur die Hand ein wenig zu bewegen. Bruckner achtete kaum darauf, sein Gefühl riß ihn fort. „Wir haben eben bon der Wunde und von der Narbe an Ihrer Hand gesprochen, Gräfin. Ich hab.' mich scheinbar bisher mit Ihres Oheims Erklärung von der Ursache dieser Ver wundung zufrieden gegeben. Geglaubt habe ich niemals daran. Mein ärzt lich geschulter Blick hat mich in der ersten Minute die Unmöglichkeit und Unwahrheit seiner Behauptung erken nen lassen. Eine einzige Ursache nur kann diese Verwundung erklären: Sie müssen mit Ihrer Hand mitten hineingegriffen haben in ein brennen des Feuer." „O mein Gott!" „Ich kann das mit einer Sicherheit behaupten, als hätten meine Augen es mit angesehen. Ihr Oheim hat es gewußt und hat es mir zu verheim lichen gesucht: Sie selbst haben ebenso sehe ja, daß irgendeine Last auf Ihrem Leben ruht vielleicht seit jenem Augenblick, als Ihre Hand in die Flammen griff. Sie sind körper lich wieder gesund und kräftig gewor den ,aber ein Schatten liegt immer noch auf Ihrer Seele, den ich so gern verscheuchen möchte und nicht ver scheuchen kann. Sie leiden, und ich versuche vergeblich, Ihnen zu helfen. Sie könnten mir helfen und lassen „Leiden Sie?" „Ja. ich leide. Solch eine Nacht wie diese letzte habe ich noch niemals erlebt. Sie haben mich schwach und widerstandslos gemacht, sonst hätte ich wohl noch weiter geschwiegen. habe, zu sprechen, muß ich Ihnen alles sagen. Auch daß ich Sie liebe, Gräfin. Das gibt mir ein Recht, so zu sprechen, wenigstens vor mir selbst. Ob Sie es anerkennen, weiß ich nicht. ruhig gewartet haben, vielleicht mona telang. würde still und vorsichtig um Ihre Liebe geworben haben. Aber könnte Sie plötzlich von mir hinweg führen, für immer. Ich habe Sie gestern gesehen in Santa Maria degli den Sie zu fliehen und zu hassen scheinen, mit Ihrem Oheim. Herrn Ruffini." s, d hatte sie die Hand aus das Herz ge drückt und sie dort ruhen lassen. Jetzt griff sie nach der Lehne des neben ihr stehenden Stuhles, als wenn sie der Stütze bedürfte. Dabei sagte sie ganz stein? Das ist sehr traurig das ist sehr, sehr traurig für mich." „Traurig? Warum?" „Weil es mir nothwendig Ihr Ver trauen geraubt hat. und veil es keinen Weg für mich gibt, es wieder zu er „Sagen Sie mir die Wahrheit, und mein Vertrauen zu Ihnen ist wieder so groß wie sonst." Hand hier diese Narbe trägt. Es ist ! thung hat «cht Wir Menschen lassen Sie mich gehen Sie jetzt und lassen Sie mich allein. Mh bin zu Pflicht als Arzt ist erfüllt den brechende Thränen ihr die Brust ein „Das dürfen Sie nicht ich bitte Helles, Leuchtendes wäre, ganz in der Dunkle, ich bitte Sie!" In ihren Worten war ein klagen aber nichts weiter. Wenn es wahr ist, daß Sie" mannhaft und fest. „Ich will es versuchen, das kann ich Ihnen versprechen. Weiter nichts. der Gedanke aufwachen würde in ihm das kann ich nicht. Ich weiß, wie schwer ein Leben ohne volle Wabrheit und Klarheit ist. und wie leicht irgendein Zufall die Zweifel wieder aufwecken kann. Aber Ihr oanzes Wesen ist mir eine feste Bürgschaft für die Wahrhaftigkeit Ihrer Natur, und ich werde niemals vergessen, wie Sie vor mir gestanden haben in dieler Stunde. Und auch das" —er lenkte die Stimme ein wenig „haben Sie mir ohne Worte gesagt, daß Ihr Herz doch ein wenig für mich fühlt. Sonst hätten Sie mich gehen lassen. Wie viel es ist, weiß ich nicht, frage auch jetzt nicht mehr danach. Ich will Sie mit einer Hoffnung im Herzen von Ihnen. Leben Sie wohl." Sie hielt feine Hand, ihre Blicke ruhten in seinen Augen. „Sagen Sie lieber: Auf Wieoerfehen!" „Mit Freuden. Auf Wiedersehen!" Das Osterfest war sonnig und freudig für Bruckner; denn er beging es in dem schönen Gefühl, ein wenig Neigung für sich in Teresas Herzen gefunden zu haben. Ein paar Tage noch klang der Schluß des Gespräches mit ihr in seiner Seele nach wie der Ton gern gehörter, festlicher Glocken. Die Narbe auf Teresas Hand war stumm sür ihn geblieben. Aber die Reinheit ihres Denkens und Handelns durfte kein Zweifel antasten. (Fortsetzung f01g,.) Das lleinere Uebel. ...Ella soll ja ihrem Bräutigam Rauchen, Trinken und sogar die Jagd untersagt haben! Hat er all' diese Dinge ausgegeben?" „Nein bloß die Braut." Geck: .... Finde, Gnädigste, ms der Welt gibt es eine Menge Idio ten." Dame: .Ganj richtig und Für die Küqr. Herings - Auflauf. (Reste- Semmel, 6 bis 10 Tropfen Maggis das Gericht im Wasserbade Stün schneidet sie in nudelartige Streifen, giebt sie mit Salz und reichlicher But ter in eine Kasserolle, reibt etwas Muskatnuß darüber, untermischt die Kutteln mit Seinmelkrumin und schwenkt sie auf dem Feuer recht gründlich durch, indem man jedesmal vorsichtig wenige Tropfen Maggis WUtze darüber giebt. Beim Anrich ten streut man etwas seingewiegt« Pe tersilie über das wohlschmeckende und billigt Gericht. Kartoffelsu!>pemit Käse. Man rührt ein gutes Stück Butter in der Kasserolle schaumig, giebt 2 bis Z Löffel geriebenen Parmesankäse, I—2 Lössel Mehl, l'/s Pfund recht flockig geriebene, am Tage vorher gekochte Kartoffeln und einviertel bis dreiach tel Pinl Sahne oder Milch dazu, so daß ein geschmeidiger Teig entsteht, den man unter unausgesetztem Rühren mit so viel siedendem Wasser ver mengt, wie man Suppe braucht. Man läßt die Suppe, beständig rüh rend, noch 10—16 Minuten lochen, schmeckt nach Salz ab und giebt die Suppe über geröstete Semmelwürfel. Nach Belieben kann sie vorher durch ein feines Sieb gestrichen dann muß man sie aber zum Heiß werden nochmals auf das Feuer stel» len. G e b a ck e n e r „P i k e" i n T e i g bülle. Zwei IV2 Pfund schwer« Pikes werden ausgenommen, gut ge säubert und abgetrocknet. Die Filets trennt man längs des Rückgrats ab, entfernt durch einen flachen Schnitt mit scharfem Messer die Haut, schnei det das Fleisch in schräge, 2—3 Fin ger breite Streifen und beizt diese mit einem Löffel Oel, dem Saft einer Ci trone, den man mit 12 Tropfen Mag gis Würze vermischt hat, einigen Pe tcrsilienstengeln, Salz und weißem Pfeffer ungefähr 46 Minuten lang. Gleichzeitig rührt man 1/2 Pfund Mehl und eine Prise Salz mit reich lich >4 Pint kaltem Wasser zu dick flüssig glattem Teig, rührt diesen 10 Minuten fort, vermischt ihn dann mit ungefähr ein Zehntel Pint bestem Oel und zieht kurz vor dem Gebrauch dem sestgeschlagenen Schnee von 3 Eiweiß darunter. Nun säubert man die Fisch schnitten, die man inzwischen mehr mals gewendet hat, von den Gewür zen, taucht sie mittels einer Spicknadel Stück für Stück in den Teig, daß sie vollständig darin eingehüllt sind, und giebt sie in das heiße Backschmalz, in dem man sie zu schöner Farbe bäckt. Man kann dazu eine Tomaten- oder Remouladesauce reichen. Rhabarber als Kompott einzumachen. Unabgeschälte, 2 Zoll lange Rhabarberstückchen läßt man, reichlich mit Zucker vermischt, über Nacht zugedeckt stehe». In ihrem Saft werden sie am anderen Tage in ca. 10 Minuten weich gekocht, mit dem Schaumlöffel herausgehoben, in die Einmachgläser gelegt, der Saft noch etwas eingekocht, darüber gegos sen und nach Erkalten des Kompotts oder, noch besser, anderen Tags mit Pergamentpapier 5 gebunden. Grüne Sauce. Eine reichliche Handvoll gewaschene und wieder voll ständig trocken geworden- Petersilie, Spinat und Estragon wird in einem Marmormörser gestoßen, der Saft durch ein oft gespültes Batisttuch ge preßt und vorläufig beiseite gestellt. Dann dünstet man 2 —3 Löffel Mehl in 2—3 Unzen Butter gelb. gießt 1/2 Pint Wasser oder Fleischbrühe dazu, würzt mit Salz und etwas Ci tronensaft, läßt alles 10 —16 Minu ten bei öfterem Umrühren leise lochen, rührt den Kräutirsaft dazu, läßt vie Sauce nochmals bis zum Kochgrad kommen, aber nicht kochen, schmeckt ab und legirt sie mit I—2 Eidottern. Hecht mit Eier sauce. Meh rere nicht zu große Fische richtet man vor, krümmt sie und kocht sie in halb Essig, halb Wasser mit Suppengrün, Pfesserkörnern weich, legt sie auf eine passend« Schüssel und stellt diese so lange über Wasseidamps heiß, bis man die Sauce bereitet hat. Zu die ser schwitzt man in halb Sahnenbut ter einen gehäuften Löffel Mehl, ver kocht diese Mehlschwitze mit lochender, kräftiger Bouillon aus Fleischextrakt, fügt einige gewiegte Champignons hinzu, schmeckt nach Salz ab, rührt dann die Sauce mit zwei mit dem Saft einer halben Citrone verquirlten Eidottern ab und übergießt den Hecht damit, der nun sofort aufgetragen werden muß.