Schiffbruch im Hase«. (14. Fortsetzung.) Der neue Herr! Er war ja ganz gewiß ganz anders als sein alter Baron mit seiner rauhen, oft so hef tigen Art! Jung und frisch und hei ter war er. Das ganze Gesinde von Stramitz schwärmte für ihn, unv auch der alte Penzler hatte sich der liebenswürdigen Art des neuen Herrn nicht entziehen können. Die Baronin hatte ganz recht ge habt! Erst, als die Nachricht von der Heirath der Herrin mit dem Ba ron v. Briesendors noch vor Ablauf des Trauerjahres nach Stramitz ge kommen war, hatten die Leute die Köpfe geschüttelt. Penzler selbst war «in wenig böse gewesen und hatte ge meint: das Jahr hätt' sie dem alten Herrn schon lassen können! Aber als dann Annette nach Stramitz gekom men war, und>Hans in so liebens würdig gewipnender Weise seine neue Rolle antrat, flogen ihm sofort alle Herzen zu. Und auch Penzler bat im Stillen Annette alles ab, gab ihr völlig recht! Sie schien ja auch selbst verjüngt und die Seligkeit leuchtete ihr aus den großen, schönen Augen, als sie das erste Mal nach ihrer Hei rath zum kurzen Bestich mit dem Gatten nach Stramitz gekommen war. Sie wollten sich erst eine Weile die Welt ansehen, und in Stramitz war alles beim Alten geblieben bis vor zwei Monaten die Herrschaft plötzlich ankam um da zu bleiben. Jn ihrem Zimmer, auf der breiten Ottomane, die beiden Hände unier den Kopf geschoben, lag Annette und starrte gegen die Zimmerdecke. Durch das geöffnete Fenster sandte der Frühling seine herben Grüße und ein paar Sonnenstrahlen spielten an dem Saum der Decke, die Käthe ihrer Herrin über die Füße gelegt hatte. Um Annettes Lippen spielte ein unsicheres Lächeln, das sich nicht recht vorzuwagen schien. Jetzt wandte sie das'gelbliche, etwas aufgedunsene Gesicht der Thüre zu und lauschte. Ja das waren die Schritte ihre? Mannes! Wie leicht und elastisch er ging! Wie jung er ist! Sie „k>ans —?" „Bist Du böse?" Sie erhob sich hinzu und drückte sie wieder nieder. „Du sollst Dich nicht anstrengen, Anne!" Hals. Hans?" Sie zog seinen Kops gegen ihre „Na, Anne!" Er streichelte gut »iein gelt, Hans, Du haft mich losend über das Gesicht. „Anne was fällt Dir denn Wit ten!" „Ich war unten beim Pavillon!" „Und ich lasse 'Dir leine Ruhe, was? Weiht, ich mache mir hinter gungen, Annette? Du weißt doch, was der Arzt gesagt hat!" „Der hat gut reden!" Sie ließ Hans aus und lachte. „Siehst Du, jetzt ist alles wieder gut! Wenn Du neben mir sitzest und ich Deine Stim me höre —" „Lasse ich Dich denn so viel allein, Anne?" „Ach Gott. Du bist ja so gut! knebelt fühlt —" „Wie dumm Du bist, Annetke warum quälst Du Dich so sehr?" Er sprach zärtlich, beruhigend. Aber dabei streifte sein Blick wie unwill kürlich an ihr herab. War das die elegante, schöne Annette, die es ihm vor zwei Jahren angethan? D«r dankbar zu sein, der fortan fein Le. den widmen zu dürfen, ihm damals nicht als Pflicht erschien, sondern al» etwas, woran das Herz und seine er gütig: Sag' einmal, hast Du den geringsten Anlaß, an mir zu zweifeln? Hast Du Dich in irgend einer Hinsicht über mich zu beklagen?" Sie sah ihn mit strahlenden Augen an und hob sich zu ihm auf. „Nein, Hans, nein! Du bist der aufmerksamste, beste Gatte, den eine Frau sich nur wünschen kann; und die Liebe und Rücksicht, die Du wäh rend der langen Reconvaleszenz für vor sich hin. wie im Zweifel, ob sie das, was sich ihr auf die Zunge drängte, auch wirklich aussprechen d S ofse e Fe - „Na. Annette?" „Siehst Du, manchmal, wenn ich so Nachdenke, Hans, und seit ich nicht so recht mobil bin, hab' ich ja Zeit dazu, da lch mich, ob es eine Aber Anne, was soll das!" „Ja, ja das kommt so, Hans, und läßt mich nicht los! Ich habe viel gefehlt in meinem Leben o, ich weiß es und da frage ich mich oft, ob das Schicksal so heimtückisch sein kann, sich da zu rächen, wo es am lvchesten thut!" 'Annette, wenn Du nicht aufhörst, Dich selber so unnöthig aufzuregen, krankhaft!" „Aber nein, Hans laß mich doch einmal darüber sprechen es regt mich nicht auf, im Gegentheil!" „Also, dann sag' doch mal alles, verbirg mir nichts! Vielleicht ist es wirklich gut, wenn Du einmal den Muth hast, mir offen zu zeigen, was in Dir eigentlich vorgeht! Daß Du Dich marterst, merk ich lange schon! Ich habe mich controllirt und anfangs geglaubt, ich gebe Dir Anlaß zum Aerger aber ich konnte nichts fin „Nein, Hans, lieber Hans nicht Du! Aber siehst Du, ich war so selig ich habe nie geahnt, daß man so „Es war ja auch wunderschön, Anne, und die Zeit wird widerkom men, wenn Du nur erst wieder wohl duld haben!" Hans hatte ein ungutes Gefühl. Er fühlte, daß das. was er sagte, kalt und gezwungen klang, daß die Frau, deren Augen 101 l Thränen standen, etwas ganz anderes von ihm erwar tete aber er wußte nicht, was ihr sagen. Er hatte Angst davor, daß sie jetzt aussprechen würde, was so klar in seinem Bewußtsein stand: daß die unselige Krankheit wirklich wie ein Schatten auf ihr Glück gefallen war ein Schatten, der tiefer und tiefer zu drohte. „Und mitten hinein in all die Sei ligkeit unvermuthet diese elende Gelenksentzündung!" sagte Anne leise. „Liebste Annette krank werden kann doch jeder!" „O ja aber Du so jung, so voll Lebensfreude und hattest auf einmal eine kranke Frau, die nicht mehr Schritt halten konnte, die ein Bleigewicht le sich aber wieder vollkommen in die Gewalt bekommen zu haben, und täuschte HanS eine Munterkeit vor die im grellen Gegensatz zu ihrem möglich natürlich raschesten» „Morgen?" „!lch bitte, machen Sie's doch möa- Für die Küche. Käseauslauf. Dre- Löffel Mehl werden mit der nöthigen kalten Milch zu einem zarten Teiqlein ver salzen und in einer gut gebutterte Auflaufform gegossen. Jn zwanzig bis dreißig Minuten ist die Speise in heißem Ofen fertig und'muß sofort fervirt werden. Gemischte Gemüse mit Fleisch gekocht. Man legt ein Stück Kochfleisch etwa bis 2 Pfund in genügend kochendes Wasser, um es knapp zu bedecken, und wenn es eine Stunde auf schwachem Feuer gedünstet hat, gibt man ein Bündel Spargel, ein Pint gelbe Wur zeln in Stücke geschnitten, zwei Eßlöffel Zwiebeln und einen Thee löffel Petersilie hinzu, ohne jedoch mehr Wasser zum Fleisch zu geben, denn das Gemüse soll nun dämpfen. Eben vor dem Anrichten gibt man das Salz und, wenn das Fleisch ma- . ger war, einen Butter- und Mehlkloß zum Gericht, andernfalls verdickt man es mit einer geriebenen rohen Kartof fel eine Tasse voll davon oder mit Mehl und Wasser. Wenn man die geriebenen Kartoffeln dazu gibt, muh das Gericht selbstverständlich eine halbe Stund: damit kochen. Will man, so kann man auch junge Kar toffeln, die man 10 Minuten i?. Wasser abgekocht hat, in demselben Topf mit fertig kochen. Hamburger Kalbsmilch suppe. Zwei große, schöne KalbS milche kocht man etwa 20 Minuten in Salzwasser, worauf man sie zum Abkühlen in klares Wasser legt und behutsam enjhäutet. Die Halste der Kalbsmilch wird in Scheiben ge durch ein feines Sieb streicht. Aus Pfund Butter und 5 Unzen Mehl be reitet man ein Helles Buttermehl, zu dem man die durchgestrichene Kalbs milch thut. Man verrührt dann das Ganze mit 3 Quart vorher bereiteter guter Fleischbrühe zu leicht gebunde ner Suppe, die mit zwei Eigelben und V- Tasse süßer Sahne abgezogen wird. Zuletzt legt man die Kalbs milchscheiben, die man in Eiweiß und geriebener Semmel wendet und in. Butter lichtbraun brät, hinein. Gefüllte Kalbsleber.Vcn l'/z Pfund Kalbsleber werden Haut und Sehnen entfernt, das Fleisch so dann fein durch die Maschine getrie ben, Pfund Speck wird in Würfel geschnitten, ebenso einige Zwiebeln sein gehackt und mit Petersilie in et was Butter gedämpft, die Leber dazu gegeben, rasch darin angeschwitzt, ge salzen, gepfeffert und zzim Kaltwer den in eine Schüssel gegeben. Jn die Lebermasse gibt man nach und nach 4 bis 6 ganze E>", näht ein Schweins- oder Kalbsnetz zu einem" Sack zusammen und füllt die Lebe»» masse hinein. Jn heißer Butter wird die Leber sodann langsck» im Ofen etwa ein Stunde gebraten und mit Gebackener Eod 112 i 112 Der wendig einem Tuch abgetrocknet und mit einer guten Kalbfleisch- - farce gefüllt, zugenäht, mit Mehl und Salz überstreut und in eine mit Butter ausgestrichene oder mit But terflöckchen bestreute tiefe Schüssel gelegt, mit zerlassener Butter und einem Löffel Sardell-nessenz begos sen, mit Semmelkrumen besiebt und ein halb- Stunde bei mäßiger Hitze gebacken. Hierzu 'bereitet man eine, Sauce, indem man zwei Pfeffergur ken, einen Eßlöffel Kapern und drei Schalotten fein zerhackt, mit einer Prise Pfeffer in einem halben Pint brauner Fleischeztrakt-Brühe zum Theelöffel Essig vermischt. Der Fisch wird auf einer erwärmten Schüssel ange«chtet. mit Citrcnenfchalen gar nirt und die Sauce besonders dazu gereicht. Kartoffelsauce mit He ring .(zu kaltem Braten). Man rührt gekochte Sellerieknolle, 3 —4 gelochte Kartoffeln und ein hart ge lochte Eigelb durch ein Sieb unv fügt einen gut gewässerten, gehäute ten. entgräteten und fein gehackter» Hering. I—2 rohe Eidotter/ 2—Z Löffel dicke, gut verquirlte saure oder süße Sahns. einigt Tropfen milden Essig und etwas Salz dazu, schmeckt ab und rührt AlleZ recht gleichmäßig, dämit die M ss- creamartig wird. Soll die Sauce seiner sein, so nimmt man anstatt deS Herings 5—L Sar dellen. Reis - Muffins. 2 Tassen gelochter, kalter Reis. 1 Pint Mehl. 1 Theelöffel Salz. 1 Eßlöffel Zu cker. Ii ', Theelöffel Backvulver. in da« Mehl gesiebt. '/.Pint Milch. 3 Eier. Der Rei« wird mit der Milch frei voi» Brocken, gerührt, dann die Eier zer klappert dazu gegeben; alles andere zusammen gesiebt, und ein ziemlich fester Teig gerührt. Dann in kalt mit Butter ausgeriebene Musfin-Forme». gethan, zwei Drittel voll. In heißen, Ofen 15 Minuten backen. Anstatt Reis kann auch Hominy genomine»