SchWwch im Hase». (11. Fortsetzung.) sicher seine Verwandte, Mutter oder Schwester! Aber sie konnte ihm doch nicht schreiben eher noch telephoniren! Sie ist fremd, bedarf eines Rathes und erfuhr gerade von seiner Anwe- Plötzlich blieb sie stehen. Im bäude. Der Portier, der vor dem Hausthore stand, hatte ein so gutmü thiges Gesicht, daß Annette sich raich „Sagen Sie doch, bitte, ist Herr von Briefendorf-Kleß schon hier?" fragte sie keck. „Ich danke!^ Hatte sie Herzklopfen! Wie ein Schulmädel. das einen schlechten Streich vorhat! Dann stiegen ihr wie der Bedenken auf; sie jagte sie davon. zur Bavaria hinaus, dann zurück, ging durch die Pinakothek, ohne etwas zu sehen, und um dreiviertel zwei ging sie in der Nähe des Ministeriums spa zieren mit verstärktem Herzklopfen. Während sie über die Fließen des Trottoirs schritt, erfand sie ein Stein orakel: Ein Stein ja, ein Stein nein von irgend einem Kirchthurm zwei. Vereinzelt kamen schon Herren aus dem Hause, Annette überquerte den Fahrdamm und ging auf der anderen Seite unruhig auf und ab. Und da es durchzuckte sie sah sie Hans von Briesendors im Hausflur mit einem anderen Herrn stehen. Und nun mußte sie „zufällig" wieder hinübergehen und trat, in die Arme. „Frau Baronin!" Ein Helles Roth der Freude lief über sein schö nes Gesicht, das ihr heute schmäler und blässer vorkam, als droben am Eibsee. „Herr v. Briesendors wahrhaf tig! Ich hätte Sie im Leben nicht „In der Stadtkluft, nicht wahr? Ueberrafchungen!" Er preßte ihre Hände und lachte so strahlend an, daß ein paar grinste. „Wir werden zum Verkehrshinder niß!" sagte Annette. Er lachte. „Aber begleiten darf ich Sie doch?" „Wenn Sie nichts Besseres vor haben —" „Könnten wir zusammen speisen? Ja. bitte, bitte, sagen Sie ja!" „Werden Sie nicht erwartet?" „Das mache ich schon! Einen Au genblick —" Er ging hastig zu dem Portier und sagte ihm ein paar Worte. Dann trat er wieder zu Annette zurück „Erledigt! Und jetzt liebe, liebe gnädige Frau —" „Gehen wir vor Allem schleunigst essen!" unterbrach ihn Annette lachend. „Natürlich und wohin darf ich Sie führen?" „Wenn Sie mich da stehen lassen, hab' ich keine Ahnung, wo ich bin^" verlieren!" s H Damit schob er sachte seinen Arm unter den ihren. Und da sie ein we nig zusammenfuhr, sagte er bittend: »Es geht sich bequemer, und ich freu' mich so sehr!" Da schmiegte sie sich fester an ihn, und ihn anlachend, sagte sie so eigen „Jctzt könnte ich mir beinahe wa» „Warum?" Sie —" es in Erfüllung g- danken. Annette sah ihn fragend an: „Meine Zuversicht hat einen Stoß be kommen —" „Ach was! Jetzt hab' ich die ent- 'h l f"h t fanden einen netten, kleinen Ecktisch, in einer von Blattpflanzen gebildeten Nische, die sie völlig den Blicken der anderen Gäste verbarg. „Darf ich bestellen?" „Gerne!" Sekt, am Mittag?" griff"» Flasche" und ' sültte die schlanken Kristallkelche. „Der Zufall, der klüger ist, als wir Neunmalgescheidten, ihm der mit dem seinen berührend, und trank ° aus. „Was war das für ein mystischer Spruch?" fragte Annette lachend. Es berührte sie seltsam, daß Hans bei „Mystisch?" griff Hans Annettens Wehren nicht hilft; es erfüllt sich Äl „Al!es Wehren? Haben Sie sich „Böse? Aus mich?" Ihrem Better, daß Sie mich so bares Wesen. „Vielleicht!" „Wagen Sie's nur!" Er blickte sie einen Augenblick voll an, dann sagte er mit Nachdruck: „Ja, Annette sah ihn lauernd an. I „Ja, ja!" Er nickte heftig mit dem Kopfe: „Ich bin davon weil ich 'Er ergriff ihre Rechte und um „Mein Vetter Max hat mich beschwo mal zu sehen!" Es wurde in diesem Augenblicke . Annette so schwer, sich zu verstellen, aber sie bezwang sich und fragte ge waltsam ruhig: „I?, aber warum?" „Weil ahnen Sie es denn nicht Annette?" Ganz langsam und zö gernd. sast «te tastend sprach er ih- Es sie wie ein elektri scher Schlag. Blitzschnell aber stieg ihr die Angst auf. Hans hatte sie unverwandt beobach tet, und das erregte Mienenspiel ihres blaß gewordenen Gesichtes vielleicht '-ife. sage er „Ich will auch ehrlich sein!" sagte Annette hastig. .Ich habe Jh- nen vielleicht zu deutlich gezeigt daß daß Sie mir sympathisch „Gnädigste Frau —" Mund: „Pst! Jetzt lassen Sie mich zu Ihnen, Baron!" „Das dürfen Sie haben wahr haftig!"- „Und ich würde es bedauern, wenn unser Verkehr das Opfer einer Ba nalität würde!" „Aber Gnädigste —" „Still! Ich habe den Muth, wie freies Auftreten Ihnen Muth machte h . S' cht weiter! Wir wollen gute Freunde sein, Baron, ja?" Er zog ihre Hand an die Lippen. München, wollen Sie mein Cicerone sein?" Annette senkte den Kopf tiefer und sprach ganz leise: „Wenn Sie Sie stockte. „Bis sie von selbst ein Ende davonfahren?" „Dann haben Sie Ihre Probe als Freund schlecht bestanden!" „Warum sind Sie so hart? Glau bst! Sie sollen hübsch artig sein gen!" „Was schon? Wir bleiben doch fort." „Sie sind ein Jesuit! Nein, nein, lieber Baron, im Ernst, bitte zahlen Sie jetzt wir theilen dann ehrlich —" „Aber —" radschastlichen Verkehr!" „Aber —" „Und außerdem bei mir Prinzip! Nach Hause begleiten dürfen Sie mich weil ich sonst nicht hinfinde!" „Wann seh ich Sie aber wieder?" dort Bescheid?" „Leidlich!" Sie gingen. Eng aneinanderge fchmiegt, aber von ganz gleichgülti gen Dingen plaudernd, durchschrit ten sie die jetzt übervollen Straßen. Annette ließ Hans nur bis an die Sendlingerstraße mitgehen. Dann verabschiedete sie sich eilig, und ohne auf seine bittenden Blicke zu achten, verschwand sie bald in der Menge. Hans folgte ihr eine Weile ange strengt mit den Blicken, wie unwill kürlich die von ihr eingeschlagene Richtung nehmend. Sollte er sich Hans war ärgerlich und nagte ner vös an der Unterlippe. Ganz unrecht hatte Mar doch nicht! Sie war eines jener netten, kurzlebigen Aben teuer zu haben, die seine Spezialität waren. Nur keine großen Gefühle. die Länge gezogene Sentimentalitä- Man verliebt sich! Schön! Man liebt sich eine Weile um so schö« traulich! - Das Zerwürfniß zwischen ihm und Onkel Karl mußte doch ruchbar ge- Wahrhastig er hat es satt so Acht Tage leben wie ein Gott! Alles für feine Gläubiger! Blödsinnig! Aber die alte Frau! Sie hatte so viel Schweres im Leben zu ertragen un>> Arm. Sie hatten sich jetzt erst ordentlich angesehen, und stockte ihr das Wort im Munde. ron?"" Elses hübsches Gesicht wurde ° ' ben, könnten Sie^mir nun wenigstens 'ne Hand geben!" sagte Hans schon wieder munter. entschuldigen Sie! Aber Erssens und Zweitens ärgere ich mich immer darüber, wenn Menschen auf der Straße unachtsam sind warum Aber Sie haben ganz recht, gnädiges Fräulein nur es war nicht Gedankenlosigkeit, die mich so unacht- Als verstünde sich das von selbst, war Hans neben Else hergeschritten. Er war plötzlich wieder ganz ver gnügt. Ihn amüsirte das Geplänkel mit dem niedlichen, blonden Mädel. „Der Puff hat unsere kurze Be- Schaden gut!" „Ich will aber dann vielleicht Ihre Blumen nicht weiterschenken!" sagte In Hans zuckte ein leises Gefühl fen an. „Ich Herr Baron!" Sie warf Minuten mit zwei !n Seidenpapier gehüllten Buketts zurück. „So, Fräulein das ist Schaden« Ein Blick belehrte Elfe. „Ich wußte daß Sie mir das nicht „Sie sind sehr sicher!" „Stimmt! Aber bei Ihnen eben an der Nasenspitze an, scheint'S" Else lachte und drückte ihr Gesicht in die Rosen, von denen sie oben die Hülle gelöst hatte. lustig. „Nun? Hoffentlich einer schönen jungen Dame?" „Stimmt! Der Baronin von Lublinska!" „Ah! Nicht möglich!" Hans sah Else ganz betroffen an. Sie lachte herzlich. „Komisch nicht? Ich hatte die Veilchen für sie be „Jch weiß, daß sie hier ist!" Er be nette doch nicht bloßstellen. Vielleicht begleitung!" „So engherzig?" „Ich nicht aber die anderen! Mals mit Krethi und Plethi in einen „O je. Sie Aristokrat!" Sie sah „WaS soll ich denn thun, Herr Baron?" „Seien Sie lieb, sagen Sie wenig stens „Auf Wiedersehen!" wenn'S auch nur „fa?on de parier" wäre, e^ ich'S nicht. Also: Aus Wiedersehen. „Wo. Fräulein? Wir wollen doch lich sein, 's kost ein Geld!" Hans lachte: „Halten Sie's so?" „Wenn's irgend geht, schon!" „Ja auf Wiedersehen!" 11. Kapitel. Holzthilr. „Was ist denn loS?" ertönte nun lich! Die Baronin athmele aus. Wach „Aber HanL. halb neun ist's, Du kommst ja zu spät ins Bureau!" „Hol es der Teufel!" Und dann krachte es, wie wenn einer sich im Bette wieder so recht behaglich aus streckte. „Hans, nicht wieder einschlafen Du mußt fort!" „Ja, Mama, ja ich steh' schon auf!" tisch stand. Stirnseite des Tisches stehenden Le „Besehlen?" „Den Kaffee, Liese, aber schnell!" Die Thüre schloß sich wieder und Frühstück stand. Sie stellte alles mit mehr Geräusch, als nöthig war vor die Baronin hin, „Leiser, Liese, leiser! Der Lärm ist „'s schlaft doch Niemand? Der junge Herr soll doch schon längst fort Tasse wieder hin, sah unruhig nach der Thüre, schüttelte den Kopf und machte Miene, aufzuspringen. Sie Butter. schrak er auf. als sie leise drängte: „Eil' Dich doch, Hans!" Dabei sah sie voll geheimer Sorge in sein blasses, übernächtiges Gesicht. „Es ist doch spät!" rath ist!" gern haben!" stieß er übellaunig her« „Hans, um Gottcswillen!" Die Baronin sah sich angstvoll um. „Weil's wahr ist! Das ist eine diese lumpige Stellung weiß Gott was siir'n Glück!" „Ist sie auch, denn Du hast nichts anderes! Und mich kränkt Deine „Dieselbe Litanei jeden Mor- Dir doch endlich die Müh-, Mama!" „Lumpe nicht so viel! Geh' zur Zeit ins Bett!" „Wie der richtige Philister, waS Muttchen? Das wäre dann nach „Mußt Geduld haben!" „Wo wirst Du denn gestern den daS schöne Mittagessen! Wenn Du sichtSlos. Und dann ist's wirklich schad« um's Geld!" (Fortsetzung folgt.', F«r »te Rüche. gelöst. (Mit Stahl soll Fisch nicht be die übrigen Maccaroni; dann ist noch mals die gleiche Menge Käse darüber zu geben und 1 Pint saure Sahne auszugießen. Der Auflauf muß noch eine halbe Stunde bei guter Hitze Gedämpfter Wickelbra» t en. Man nimmt vom Schwein das Nierenstück ohne Nieren, hackt den Rückgratknochen ab und löst die Rippen heraus. Dann bereitet man von Speck, Zwiebeln, Pfeffer, Salz, etwas gehacktem Fleisch, Eiern, ein' geweichtem Weißbrot eine Mischunz und bestreicht damit die innere Sei le des Fleisches, rollt es auf und umwickelt es mit einem Bindfaden. Dann läßt man den Braten in reich lich Butter unter vielem Begießen mürbe werden. Die Sauce wird durch saure Sahne seimig gemacht. Kohlrabi mit Lamm fleisch. Man wählt hierzu ein 2 Pfund schweres Stück Fleisch von einer Hammelschulter, setzt dies mit kochendem Wasser auf's Feuer und giebt später den geschälten und ge schnittenen Kohlrabi dazu in dew Kessel. Man achte darauf, daß die Brühe recht kräftig ist, nehme als» nur Wasser genug, um das Fleisch knapp zu bedecken. Man binde das Erricht mit einem Mehl- und But» terkloß, den man gut durchkochen läßt. Knochensupp« und But te rnocken. Man kocht 1 Pfund Rindermarksknochei., ein Stückchen Le ber, mit Wasser, Salz und Suppen grün eine leichte Brühe, die nachher durch ein Sieb gegossen und abge schmeckt wird. Inzwischen rührt man etwas Butter zu Sahne, fügt nach und nach zwei Eier und jedesmal einen gehäuften Eßlöffel Mehl dazu, salzt und giebt 15—20 Minuten vor der Tischzeit mit einem jedesmaligen in Heises Wasser getauchten Eßlöffel kleine Nocken in die klare, zum Sieden gebrachte Brühe, läßt die Nocken gar lochen übergössen, über gelindem Feucr Kasserolle mit dem verauirlten Blut! vermischt, mit etwas in Mehl gerollter Butter, einer bis zwei gehackten Sardellen, etwas geriebener Muskatnuß und ein bis zwei Löf feln Kapern verkocht, abschmeckt, Nack/ Geschmack mit Zucker und Citronen-- >aft würzt und neben dem Fisch an» richtet.