Von Margarethe Sander. , Der Sonne erster Strahl huscht durch j die Zweige, . Er spiegelt sich i» jedem Tröpfchen Thau. Er gleitet über Gräser, über Blätter. l 'Streicht über jedes Blümchen aus der Au. 'lch war versonnen still hinaus gegangen, . 'Noch hüllte Dämm'rimg heimlich grau Und in mir regt' sich leise ein Verlangen, I Ein Warten auf den ersten Sonnenschein. , In der Natur geheimnisjvolles Schwei- " «och waren all' die SchMfer nicht er- «och hingen ringsum an' der Bäum- Zweigen Die lebten Schatte» der vergangnen Nacht. Much dirs- muhten langsam weichen. ' Ein stille» Ahne» zittert scheu durch Berg und Thal. Am Firmament stieg aus ein goldig hel- . les Zeichen: Wald küßt die Welt der Sonn- erster Strahl. Mich sahte jäh ein «l-. trat mit >- cm Ein Helles, frohes Leuchten in mein Ein kleiner Schein des „rohen Morgen li»tS. Versehttt Wirkung. von A. Wart-nierg. Er hatte einen wundervollen -Schnurrbart. lang, buschig, tief schwarz und Zähne blinkend weiß, schmal geschnitten, nicht zu lang. Es war ihr Entzücken, wenn «r lachte And «r lacht« gern, lachte viel, lachte, lächelt« j« nach Erforderniß, innig, »erständnißvoll, herzlich von seiner stattlichen Höhe zu ihr herab, wenn «r zu ihr un das Pull trat, an dem sie, eifrig schreibend, über den Ge schäftsbriefen und Papieren dir Sei senfirma Winter >!: Co. faß Er kam oft, sehr oft mit feinen Fragen, lang« Auskünfte «rheifchenden Fragen Fensterplatz des Nebenzimmers. Und seüsam geduldig, fast freudig legte si« dann jedesmal, si« mochte im eifrig sten Schreiben, in wichtigster Korr«- Zpond«nz v«griff«n s«in, den Feder- Halter auf den tintenbeflectten Glas «apf zurück, schob das noch feucht oon Sink glänzend« Schriftstück höher >auf die Pultplatte hinauf, um Platz zu schassen für di« Hände, die inein «ndergefaltet sich auf den Tisch leg i«n. In dieser erwartungsvollen Pose sah sie dann zu ihn auf. Es kam dann wohl vor, daß sich der Mick der beiden ineinander verlor und die eifrige, geschäftliche Debatte ge fährlich ins Stocken gerieth. Aber dies« Pausen fielen ihnen nicht gentheil, sie schienen dem Geschäfts gänge eher förderlich zu f«in. Es war allmählich zu «in«m ungewöhn lich fri«dlichen, still glücklichen Zusam menarbeiten und Zusammengeht! d«r brneinanderli«g«nde- Zimmern d«s Erdgeschosse unt«rg«brachkn Ressorts der Firma gekommen, «inem Zusam i menarb«it«n, das j«der kleinen, g«k -o«ntlichen Spitze, jeder Eifersüchtelei, jeder boshaften, kleinen Schikan« gänzlich «ntb«hrte, zum Heil der ,F:rma entbehrt- und. . . Ja, „sie" blühte zusehends auf. Ihre Augen Hatten «in«n buchtenden Glanz. Ihr Lächeln war voll Innigkeit, reizvoll K-nd lieblich. Vr ab«t trug wundervoll geschlun gen« Krawa'.«n, hatte stets tadellos Haar und hatte etwas H«rzlich«s angenommen im Wesen, «ine wohlwollend« Großmuth, «ine M-ttheilsamke-t und Hilfsbereitschaft. Zu« Kollegen und Untergeben« des jungin Bureauchefs gl:icherw«is«r ent zückten und die Mensch s«in heißt «.en moralisch mit Schlacken behaftet s>in nach Kräften ausgenutzt wur den. . . Am Montag nun hatte ein Zettel auf ihrem Pult gelegen. Die junge Arrrespondentin sah ihn gleich da liegen, vis si« die Arbeitsstätte betre ten hatte. Es war eine flüchtig mi! Bleistift hingeworfene Bitte um eine Auskunft. Si« hatte sehr lange Zeit gebraucht, um den Zettel zu fiudiren, denn der Zettel kam oon " Unkrschrift, das di» Anrede, das „Ginz ergebene" der Schlußformel, si« wandt, cS im G«ist hin und her und fand etwas wi« Genugthuung her aus über das ko:r«kt sclbst dies«r fch«inbar in Eil« hing«worfe »rn Zeilen. Er achtete si« doch, er hielt sie hoch. w?hl das thal! „Mein hochver «HNes Fräul'in!". . . Lag nicht in diesem „Mein" etwas Bcsitzergreikn d«s? Und nun in dief«r Zusam rnenstellung mit dem » doch noch leer gewesen, leer noch das l Stehpult zwischen den Fensterpsei lern. . j Minuten voll köstlicher Seligkeit. - Der geräuschvolle Eintritt oer Ar beitsgenossin, die ärgerlich über das schauderhaft« Wetter klagte, ihren Schirm schwenkte und heftig öffnet« und schloß, um die Regentiopfen da von zu «ntfern«n, di« stampfend mit den Füß«n sti«ß, um sich von d«n feuchten, schmutzigen Gummischuhen zu befreien, beendete Hednigs glück voll genossen« Einsamkit. Voll Hast sprang si« auf, sich nun auch ihr«s Mantels zu entledigen und den Hut an den Haken zu hängen. Den kleinen, weißen Attel hatt« terlage geschoben. Wi« si« nun aber vor dem schmalen Spiegel di« Haare zurechtzupste und mit d«r Hutnadel lockernd in die bauschig gew«llt«n S Aufträge und B«st«llungen. die zwi ! sch«n den verschiedenen Arbeitsräu men ausgetauscht wurden, zu iiber > Mitteln hatte, zur weiteren Besorgung > übergeben. - Hedwig hatte aufgeathmet wi« nach Bollbringung fchw«rster Ar > b«it. 112 Und so lang der Tag ihr erschien, . der ohne ihn verkbt werden mußt«, > aen g«lv«s«n. DaS B«wußtfein: Er - hat an dich gedacht, gab ihm Licht. > gab ihm Sonne, trotz des feinen, » ?engrri«s«ls draußen, trotz der Unb<- - uemlichkeit. di« Reg«nmäntel und f«uchte Regenschirm« bei der dräng«n d«n U«txrfllllung im Straßenbahn wag«» auf der Rückfahrt von d«r Ar beitsstätte schufen. ' ! Am Tage darauf: wieder ein Zet tel von seiner Hand auf ihrem Pult. Beim Anblick dieses Zettels hob sich zuweilen der Gedanke in ihr: „Er" müßte doch nicht ständig im Außen dienst beschäftigt werden! Wie schrecklich das wäre, wenn ihm kein« Zeit mehr bliebe, zu «in«m kurz«n Wort für - sie, zu einem rasch ge tauschten Blick. Entsetzlich! Ab«r, da klang doch s«ine Stimm« n«b«n an! Di« Worte verstand sie nicht. Doch der Tonsall, d«r Stimmklang unverkennbar der seine. Da nebenan, nur getrennt durch die geschlossene Thür, da tönte sein Schritt, da klang sein Lachen, s«in liebesglücksrohes, unbekümmertes Lachen. Warum kam er nicht wi« sonst zu ihr, warum der Z«tt«l? Di« Frage stand so bang, so «rr«gend und beunruhigend vor ihr«r Seele. Hatte sie ihn denn verletzt, ge kränkt? Si« konnt«, rückdenknd, nicht ein Wort, nicht di« geringst« Handlung ausfindig machen, die ihn hätte von ihr scheuchen, die ihn hätte von ihr fernhalten, ihn erzürnen, ihn gegen sie einnehmen können. Warum, warum kam er nicht zu ihr!? Aus der Ungeduld ward ein peinigendes, verzweifeltes Ver langen. Wenn er doch endlich die Thür aufmachen und wi« vorgestern und «h«d«m, wi« all«, alle Tage zu vor zu ihr an den Tisch treten wollt«! Und wenn er bös« gew«s«n wäre, hart, kalt mit ihr gesproch«» hätt«, nur komm«n sollt« «r, komm«n, zu ihr Da legte sich ein« Hand aus di« Klinke, da schnappt« das Schloß, die Thür ging auf. . . Der Laufbursch« Max war «s, der ihr den Packen Stossabschnitte zureichte: „Waaren pMen° sortiren und etikettiren soll te, Waarenproben, über die der Herr Neumann früherer Tag« sich ihr Ur theil p«rfönlich «inzuholen fkts g«rn die Gel«g«nheit wahrgenommen hätte. Er liebte si« nicht! Er dacht« nicht an sie! Zur quäknd nag«n d«n Gewißh«it wurde es ihr in die sem Augenblick, wie sie da nach dem Päckchen Seidenproben griss und me chanisch «inen der Seid«nlappen nach d«m and«ren durch die Fing«r gkiten li«ß. Wie hatt« si« auch hoffen, glauben, wünschen können! Was war denn an ihr? Nichts, nichts! Si« hatte kein G«!d, und schön. . . Ach, wenn sie nxnigskns schön g«- nxsen wär«, bkndend schön, so wie sie sich die großen Dam«n dacht«, vor nhin, saszinir«nd. Od«r klug, un g«heuer klug und geistreich. Si« war ja nichts als «in unbed«ut«n d«s, kleines Mädchen, das Tag für Tag hier am Schreibtisch saß und re gistriren, kopiren und Brief« schrei ben mußte, und das di« paar selbst verdienten Groschen für zu Haus« braucht«, für di« Mutkr und den kleinen Franz. der noch zur Schul« ging- Und das war immer so gew«- s«n, Arb«it, Arbeit und Geldverdi«- Es war ihr auch gar nicht sch>v«r erschi«n«n, bewahre, sie hatt« «s ja gern g«than und war zufrieden und froh dabei g«w«sen. Aber nun hätte sie doch gern schöne Kleider gehabt, um ihm zu gefallen, nun fühlte si« doch, wie viel ihr s«h -l«n mußte in seinen Augen, ward sie sich schreckhaft bewußt, wie wenig si« gekrnt und wie wenig von diesem Wenigen in ihrem Gedächtniß haften geblieben war. Er konnte sie ja gar nicht liebha ben. Aber es that doch so weh. bitter weh, daß dem so war, daß er nichts nach ihr fragte,. . . daß er nicht zu „Was wollen Si« d«nn noch?" In d«m B«streb«n, sich zu b«h-rrfchen, filhr si« den Laufburschen, der noch sichtigt hatte. „Jarnischt! Ick jeh ja jchonsN" och nich Ilc«ner w«r'n, det ders ateist wahlscheinlich man bloß del Neu mann! Wat? Js 'n seinei Mann, iS 'n nettei Mann, abeist. . . weeß, wat ick weeß. . . Js jut, is jut, ick jehe ja schonst!". . . Die Aibeit wai da, die Aibeit ionnen wann, tiotzdem die Gewiß heit, sein« Li«be nicht zu besitzen, wie ein dumpfer Druck auf ihr g«l«g«n hatte und mitg«gang«n war, in all Am Tage daraus nichts auf ihren, n«r Z«tt«l. Jetzt fchi«n«n ihr di« ver gangenen beiden Tage, in knen ihr ganz« aufreib«nd« Qual nutzlosen Wartens! fem Gedanken die Arme aus. Das Schluchzen saß ihr in di« Kehl«, und di« Thränen quollen heiß aus in den Augen. Si« wischte sie rasch fort, sie durft« nicht nxinen. Nur nichts mer kn lassen, nichts zeigen, nichts sehen lassen, die marternde Pein stumm, In der Nacht, da sie schlaflos da gelegen, hatte es ihr so einfach ge schienen, die Thür auszumachen und zu ihm zu gehen, zu ihm, an seinen Tisch. Da waren ihr die Worte ge kommen, leicht natürlich, was sie vor bringen konnte, um ihr plötzliches, ganz ungewöhnliches Eindringen in sein Zimmer, in dem er mit seinen Gehilfen arbeitend saß, zu rechtferti gen. Aber nun war es nicht mehr Nacht. Nun saß si« hier am Tisch, und drüben an d«r Maschin« saß die Kollegin, und Herr Heinrich stand am Pult zwischen den Fensterpfei lern und r«chn«te und schrieb. Was für erstaunte Augen di« b«iden wohl mach«n würden, wenn sie, H«dwig, j«tzt ausstand, zur Thür ging und da drinn«n Herrn Neumann zu spre chen verlangt«! Und da n«benan di« Herren! Wie sie verwundert auf sehen und dann Blicke, vielsagende Blick« tausch«» würtxn. Fräulein Müller fragt« nach Herrn Neu mann!. . . Sie würden Witze reißen, sich über sie lustig machen. Und er, «r selbst! Nicht auszudenken war das ja, er könn« sich mit ihnen über sie, Hedwig, lustig machen, könne auch nur den Schein eines Lächelns für ihr Thun finden. Es ging «b«n nicht, si« konnt« «s nicht sein, die d«n ersten Schritt zu erneuten Annähe rung that. Sie mußt« warten. . . warten. . . Wi« Fieber saß in ihr di« quäknd« Unruhe, das Bangen, das Verlangen, Fieber schuf ihr das Fürchten, das mühsam unterdrückte Wünschen, das hart zurechtgewiesene Hoffen. Stumpf und blaß saß sie schließlich über ihren Briefen und Be rechnungen und zwang voll Mühe ihre Gedanken zur Antwort hin. Wenn der Tag doch zu Ende wäre und sie dabeim im stillen Zimmer endlich, endlich weinen durft«. Thrä nen schienen ihr schon wi« Erlösung. Heute schaut« sie kaum auf, als ihr der Laufbursch« Max ein«n Packin i Briefe und Proben, die Neuein- gänge der Post zur Erledigung brachte. „Legen Si« die Sachen nur da hin!" bedeutet« sie ihm und wies auf die Eck« des Tisches Sie schrieb ihren Brief zu End«, ehe sie nach der neuer haltenen Arbeit griff. Dann sah sie die Brief« durch, oberflächlich zunächst nur, als Orien tirung. was sich daraus sür Arbeit ergeben möchte. Zw«i, drei der in bereits ausge schnitten«» Kuvert«» st-ck«nden Briefe legt« sie rechts g«sond«rt als klang los, beim vierten macht« sie «ine Bki stiftnotiz, und den fünft«» hi«lt si« wie rathlos in der Hand, wandt« ihn hin, wandt« ihn h«r, las wied«r und wieder darüber hin. prüfte das Kollegin hinüber. Richtig, die hielt ja gerade Mittagspause! Und dann zum Stehpult. Herrn Heinrich hatte der Laufbursche zum Ch-f ge- Wie beruhigter, sich allein zu wis sen, legte Hedwig das dem Kuvert entnommene Schriftstück vor sich hin, strich mit der Hand darüber und faß stumm da und blickte darauf nieder. Und langsam wachte das liebe Lä cheln auf in ihren Augen und zit terte, zuckt« um ihre Lipp«n und saß dann da fest, während di« Augen d«n alten, kuchtend helkn Glanz zurück erhklten. So saß si« stumm da und blickt« auf das schmalgefchnitkne Blatt Papi«r. Hatte sie das Klopftn an d«r Thür überhört? D«n raschen Schritt? Si« zuckt« vor Schr«ck zusamn,«n. als sie plötzlich >«mand neb«n chr«m Tisch« stand, das auf der Platte lie gende Blatt an sich und drückte es in der Hand zusammen. Und griff gleich wieder vor mit der anderen Hand, um auch das Kuvert zu fassen und zu Aber Herrn Neumanns Hand hate schneller zugegriffen und sich auf des Mädchens Hand gelegt. „Was soll das heißen?" fragte «r ernst Wie sireng seine Aug«n konnkn! W?lt hätt« si« «s :hm sagen mögen, Sie schüttelte den Kopf, sie sah ihn nicht an. Ihr Gesicht särbte sich mit ! Hellem Roth, das ihr bis zu den Schläfen hinaufstieg, und ihre Fin- wollte «r «rneut um Auskunft ersu chen, da erhaschte sein Blick ein Wort xs Firmenaufdrucks des Kuverts und ein Wort der Adresse, Nun senkten sich seine Augen, nun stieg ihm daS Blut heiß und rasch in das Gesicht und färbt« es roth, bis zu den Schläfen hinaus. Seine Hand, die noch immer die Hand des Mäd chens hielt, sank nieder. Des Mäd chens tief gesenkte Lider hoben sich nicht. Ihre Hand entwand sich nicht der seinen. Stumm war es zw'schen ihnen, nur ein rasches, zitterndes Athmen ging. . . „Sie. . . Sie haben gelesen 5" fragte er endlich in verhaltenem, be klommenem Ton. Stumm, ohne aufzusehen, nickte sie kaum merklich. „Und. . . Hedwig?". . . Nun suchten sein« Augen sie voll Angst. Angst. Flehen. Flehen lag in dem Ton. mit dem er si« anri«f. Da hoben sich ihr« Augen. Sie l«ucht«ten h«ll«r, gliickvoll«r denn je, und in ihnen stand das Lachen. Und ihre Lippen lachten. Und nun klang's auch wie Lachen aus ihrem Mund. Seine Hand wollte zurückzucken vor diesem Lachen. Aber ihre andere freie Hand legte sich rasch auf die seine und hielt ihn „lch lach' doch nur, lach' über mich dummes Mädel! Was hab' ich mich". . . Aber sie stockt«. Sie sie sich abgequält in der Angst, ihn zu verlieren, und daß ihr Lachen aus der aufquellenden Seligkeit floß, daß es nur „das" gewesen, was ihn von ihr ferngehalten, nur das. . . Ihr Blick ging zu dem zerknüllten Papier blatt hin, das ihre Hand losgelas sen und das nun auf dem Tisch« vor ihr lag. Und dann hoben sich ihre Augen wieder zu ihm, und in ihnen stand die heiße Bitte: Versteh' mich doch! „Hat. . . hat es sehr weh ge than?". . . Verstehendes Mitkid klang aus dem Ton der Frag« her cius. und in leis«m Schm«icheln, scheu, zart wi« ein Hauch strichen die schlau en Mädchenfinger über die Männer hand hin, ehe Hedwig die Hand von der seinen zurückzog und nun auch ihr« Rechte b«sr«ite. i Er schüttelte den Kopf. „Nein. . . nicht sehr. . . Mon tag ja. . . aber dann. . . nur. . . Ja, ja, si« b«grisf ihn ja, da be durft« es keiner Worte, begriff, war um er nicht hatte zu ihr kommen kön nen, so nicht, Montag nicht und auch die anderen Tage nicht „Aber nun ist doch alles gut, nun ist doch alles schön.". . . Ansehen konnte si« ihn nicht, wi« sie das sagte. Er hätt« ja d«nken können. . . Aber der Ton ihr«r Wort« trug so viel Mild«, so vi«l tröstende Weichheit. Das traf des Mannes Herz. Seine beiden Hände griffen nach den ihren. „Ist's Ihnen denn nicht schrecklich, kein bißchen schreck lich?" fragte er und sah si« «indring lich an. „N«in, nein!" wehrte sie. Das an der«, sein F«rns«in, war ja so vi«l schrecklicher gewesen! die Qual sich vergessen, verlassen, übersehen zu füh len von ihm. . . Nichts, nichts dage gen dieS. . . „Und gleich beide. . . zwei Vor derzähne" . . drängte er. „Ach!" macht« si«. „Und w«nn es Gebiß!" N htt auch er fein Lachen wiedes. mal schmählich die Arbeit vergessen. Als aber hernach das Tippfräulein wieder vor seiner Maschine saß und pult stand, hatte Fräulein Hedwig Müller s«hr rothe Lippen, sehr glän zende Augen und sehr viel an der et was verwuschelten Frisur zu ordnen. Von nebenan aber schallte Herrn Neumanns Stimme ordentlich in her- D«r Laufbursch« Max aber oon Herrn Neumann zu halten, grin send ein blankes Markstück ein. Und Kies Markstück floß aus d«r Tasch« B«rl»re»e iiiebetmüh«. Viele Versuche wurden schon un ternommen, das nomadisirende Volk der Zigeuner seßhaft zu machen. Be sonders in Ungarn, wo die braunen Gesellen seit langer Zeit ihre soge nannte Heimath haben, hat es an ernsten Bestrebungen dazu schon aus dem Grunde nicht gefehlt, weil die Zigeuner dort in der That eine Land plage schwerster Art bilden. Dawar es nun der vor einigen Jahren ver storbene Erzherzog Joseph, der sich mühte, auf seinem großen Besitz Alc suth im Pester Eomitat eine größere Zahl von Zigeunerfamilien ansässig zu machen, indem er ihnen kleine Landparzellen zur Bebauung über ließ und ihnen sogar Ackergeräth« und Anbausamen zukommen ließ. Ueberhaupt hat dieser Prinz sich mit den Zigeunern so eindringlich beschäf tigt, daß er ihre Sprache erlernte, und aus seiner stammt' die regierendem Hause wird vielleicht ver- Erzherzog Joseph auch sonst noch sich für Dinge intcressirte, die abseits von seinem Berufe, er war Oberkom mandant der ungarischen Landwehr, der Honved, gelegen haben. Denn er förderte auch das Feuerwehrwesen des Landes, indem er die Ehrenstelle eines Chefs sämmtlicher freiwilliger Feuerwehren übernahm, und bei vie len Gelegenheiten erschien er auch in d-r Uniform der Feuerwehrleute. Seine Zigeuner nun haben ihm seine Fürsorge schlecht belohnt. Nicht nur, daß sie nichts arbeiteten, und wie dies nach Urväter Sitte bei ihnen üblich, den ganzen Tag in der Sonne lagen und zum Himmel stierten sie ver standen es auch, trotz aller strengen Aufsicht, allmählich das kostbare Ackergeräth zu stehlen und zu verkau fen. Und schließlich blieb von ver zahlreichen Zigeunercolonie nur ein kleiner Rest von alten Leuten und Kindern übrig. Denn die Jüngeren, ten ungebundenen Freiheit fortzu setzen. Sie machten sich wieder auf die Wanderschaft und kamen niemals der Alcsuther Musterwirthschaft. Forschung»reistn»«al« Humo rist»«. Was ist «s «ig«ntlich, das die For schungsreisenden dazu antreibt, un bekannte Länder auszufuch«» und sich den größten Gefahren auszusetzen? Ein Pariser Blatt gibt hi«ra»s «in« seltsame Antwort. Sven H«din, der Erforscher Tib«ts, soll gesagt haben: „Wenn ich Tibet erforschen wollt«, war «s nur, w«il «s mir unmöglich war, die weißen Flecke auf der Karte Asiens, die umrfarfchtes Land be deuten, anzusehen? si« quälten mich, Ich bekam Kopfschmerzen, und deswe gen reiste ich nach Tibet." Sven Hedin ist also nicht nur ein großer Forschungsreisender, sondern allem Anschein nach steckt auch ein Shackleton, der erfolgreichste Erfor scher der Südpolarwelt, hat sich eben so drollig über feine Forscherarbeit geäußert: „Langweilig an einer Po larfahrt ist nur die Rückkehr. Man fri«rt dab«i «benfo wie auf d-m Hin weg, hat aber nicht di« G«nugthuung, danach «ine Flagge am südlichsten be kannt«,, Punkt der Erde aufzupflan zen." Lange vor di«f«n b«id«n hat Stan kt, einmal etwas gesagt, was diesen beiden Antworten an die Seit« ge stellt werden kann. Seine Durchque ,ung Afrikas, so sagt er. „war eine Reporterarbeit wi« jed« and«re, viel leicht «in wenig sch>v«r«r, sicher aber neu." meine Schwiegertochter und gut von Charakter ist sie auch und häßlich steht sie grad auch nicht aus und gehabt Schriftlicher Rapport drS Orlsdle- Die Schpittelliefe, wo nächfchte Donnerfchdag ihr fchtes Jubbelehum als Jnfasserin im Armeheisle feiert, hat mir in Ver-> traulichkeit mitgetheilt, daß sie bei dieser ehrenvolle Gelegenheit ihr Deschtament mache lasse will, wo sie rer Hinterlassenschaft einsetze mechte. Wo aber dieser p. p. Schpittelliefe ihr !u:sitzthum nur in drei Mark siebzehn Pfenning Schulde befchtehet, ieber die sie auch zur Zeit nicht frei dischbon niehre kann, habe ich ihr gerahde, sol ich um Hochgeneigteschte Erlaubniß fier sie nachsuche. Hunde ernährt, insofern er solche zich tet, dene junge Dhierle solcherart die Ohre sowie auch Schwenze schtutzet, daß sie durch ihr Geheil die sich wie derholt beschwerdhabende Nachbar schaft in deschpektirlicher Weife belä stige. Ich habe ihn in meiner polizei liche Eigenschasft ahngewiefe, dene Viecherl ihre Ohre sowie Schwenze nicht auf einmahl, sondern nach und Sonntagsjäger. „Hörner hat das Vieh entschied«»; aber . . „Läßt die Maulstellung etwa aus Gemecker schli«ß«n?" Bescheiden. Hausfrau: „Ei nen Teller Suppe will ich Ihnen ge ben, sonst habe ich leider diesen Mit tag nichts übrig." Bettler: „Schadet nichts, Madame; statt der anderen Gerichte können Sie ja ein kleines Geldgeschenk beifügen!" Naturschwär me die Sonne geht eben auf!" Dienst mädchen: „Ach. lassen Sie mich nur liegen. Madame . . . Daraus mach« Sprachbereicherung. „Was sagen Si« dazu?" „D«r reinst« Dreadnought!" „Wi«so?" »Nun, er fürchtet nichts." Spruch. teroffizier: „Jetzt treten die KerlS wieder mit dem verkehrten Fuß an! Merkt Euch doch nun endlich mal: Der rechte Fuß ist der, an dem die große Zehe links ist. und der linkt der, an dem sie rechts ist!" Illustration zu riner stehenden Re densart. Hier ist nischt z» wollen.