Zontschi I. und Jantschi 11. I. W i e d i e A l t f u "war, an die elf Jahre alt, da kaufte Papa aus dem Markte zu Boenifch- Brod «inen Rappen für 27 Gulden. Der durfte aber nicht gleich in den Stall zu Favorite, Amazone und Macbeth, sondern mußte einen Monat lang draußen mit den Schweinen weiden. Der Schmied ging alle Tage hin und salbte den Kerl fest ein. Nach einem Monat hatte Jantschi, ,l>er Rappe, keine Mähne mehr, keinen Schweif und keine Deckhaare. Aber das. was Papa hatte wegbringen wollen, war mit weggegangen. Er sah nun aus, wie der Dingo im Brehm gezeichnet ist: mager, elend, nackt zum Erbarmen. Das war am 4. Mai. Das war das lange versprochene Pferd. „Junker, wann reiten Sie Ihren Hengst spazieren?" fragten mich die Autscher höhnisch, so oft ich an ihnen vorbei kam. Darob ward ich sehr Ärgerlich und mochte den Gaul nicht ausstehen. „Laß sie reden," sagte Papa. „Das Pferd ist dreieinviertel Jahre alt, feh lerlos und wird das beste auf der ganzen Puszta. Nur Geduld, Ma rius!" So nannte mich Papa, aber ich heiße eigntlich Maria. Ja, Geduld! Nach zwei oder drei Wochen fing ihm die Decke zu wach sen an. Nun sah er noch viel, viel garstiger aus. „Papa, wirst sehen, er bleibt so fleckig!" „Nur Geduld, Marius! Sammt fchwarz wird er. Das schönste und schnellste Pferd auf der ganzen Puszta." Unterdessen hatte ich mich an den Anblick des kleinen UngethümS ge wöhnt, ihm auch hie und da Rüben gebracht, die er mit Heißhunger ver schlang. Er fraß nämlich gierig wie «in Rohrwolf: den Hafer vor sich, daS Heu über, das Stroh unter sich. Er wetzte an der Krippe und tanzte und webte wie toll, wenn Futterzeit war. Gesicht vor Freude breit und breiter. Ich führte ihn an der Longe spazie ren, und mehr als einmal riß er mich um: das gab dann einen Feiertag für mich, denn nun glaubte ich an Papas Prophezeiungen. Als man Mais brach, hatte er fein Winterhaar, so schwarz, wie meines Cousins Lackstiefel. Zu Weihnach ten kriegte ich Wagen und Geschirr und durfte ausfahren. Freilich, ein paar Tage lang lenkte Papa. Wie ner ein Paar Wochen Pista, unser Paradekutscher. Endlich im Früh jahr ich. Ueber dieses Ereigniß schrieb ich meinem Cousin, der in Wißkirchen in der Kadettenschule war und di« Ferien allemal bei uns verbrachte, .folgenden Brief: Puszta Jlintzi, 21. Febr. „Lieber Cousin Kolinsky Arpad, Kadettenschüler (Kawaleri) in Weiß kirchen. Der Jantschi ist schon schön schwarz und wiehert sehr und lauft wie närrisch, und Fräulein Baleska, was jetzt meine Gouvernante ist, fährt nicht mit um keinen Preis. Sie sagt, ich wer umschmeißen, lieber Arpad, schreib mir gleich sofort und der Pista und der kleine Stefan der was bei die Schweine ist und der Ojuri lassen Dich schön grüßen. Gruß und Kuß Maria." Mein Cousin schrieb mir nun zwar nicht „gleich sofort," als er aber im August selber kam, entschuldigte er sich: es wäre dazu keine Zeit gewesen Nicht einmal hier habe er vor den Remonten Ruhe, erklärte er seufzend. Nun müsse er wieder den Jantschi Ich llß"nW°"" »wirrte Pferd fährt." hindurch. Er wird natürlich reiten und fahren wollen. Ich habe jetzt kein geeignetes Pferd für ihn, daher Du verstanden. „Abtreten!" lch erzählte. sur Jantschis: Auf das „Sst", wo- rauf die anderen Pferde stehen blei ben mußte er angehen; auf einen Zungenschlag, sonst eine Ermunte rung, stehen bleiben. Wollte man von unserer Pußta auf die Straße kommen, ging's über eine Brücke. Diese Brücke sah man erst, wenn man dicht davor stand, weil sie in der Biegung war und mitten in einer Baumgruppe. Auf die Brücke wurde Jantschi ganz be sonders „hergerichtet". Cousin Arpad stellte sich hin und schwang schreiend einen brennenden Span, während ich Jantschi langsam hinführen mußte. Kaum sah ihn Jantschi. da machte er natürlich aus einem Hinterstollen Kehrt und rann te, was er konnte, davon. Dafür be kam er dann zu Hause Zucker. Jantschi, das intelligente Thier, hatte auch bald heraus, daß er immer ganz besondere Leckerbissen bekam, wenn er sich im Wasser niederlegte. Nach einem Monat sagte Arpcd befriedigt: „So. jetzt kann Onkel Heinrich kommen. Jantschi ist „her gerichtet". . Er kam auch. Er ritt auch den Jantschi. Und das ging so zu. Onkel Heinrich saß auf. Ms er oben saß, wollte er natürlich von der Stelle. Er that einen Zungenschlag Jantschi stand. Da hieb er ihn mit der Gerte, und der Rappe lies. „Sst! . . . Sst!" machte Onkelchen, dem das Tempo zu stark war Jantschi galoppirte immer besser. Jetzt kamen sie zur Brücke, der Gaul schlug pünktlich seine Pirouette, der Onkel fiel runter, und Jantschi lies nach Hause, um sich seinen Zucker zu holen. Am Tage darauf sagte ich zu Ar pad: „Wir müssen den Onkel bitten, er möchte noch einmal ausreiten ge gen den Bach zu, damit er sieht, was Jantschi alles gelernt hat." Arpad war der gleichen Ansicht. Er ging zu Onkel Heinrich und re dete ihm zu, es doch noch einmal mit dem Pferde zu versuchen. Dazu machte er aber ein so dummschlaues Gesicht, daß der Onkel mißtrauisch „Hab ich denn meine Knochen ge stohlen?" schrie er den Cousin an. „Aber sieh. Onkelchen," sagte Ar pad, „das ist heute bloß ein unglück cher Zufall gewesen . . . Warum bist Du auch gegen die Brücke zu gerit ten? Dort ist das Pferd bis jetzt noch allemal umgekehrt." Onkel ließ sich lange nicht erwei chen. Endlich, nach einer Woche, als es ihm schon hübsch langweilig bei uns geworden war, entschloß er sich doch. Aber Arpad (der als Ka dettenschüler jedenfalls mit allen Gäulen auf dem Du-Fuße stehen mußte) sollte ihn, ebenfalls zu Pfer de, begleiten. Arpad bekam Papas Pferd geborgt, zog seine schwarzen Breeches und Lackstiefel an, und so ritten sie fort. Ich trabte auf des Schäfers Eselchen daneben; war auch zu neugierig, wie Arpad den Onkel hineinlegen würde. Bis ans Wasser ging's ohne Zwi schenfälle. Als wir aber hinüber wollten, versagte Arpads Pferd. „Wartet," rief Onkel Heinrich, der sich schon zu fühlen begann, weil bisher alles so glatt abgelaufen war, „wartet, ich will zuerst durch." Er wollte, aber Jantschi nicht. Agitza, das kleine Eselchen, spürte drüben die Schafe und furtete ohne AiHiand. Dann folgte Arpad freundlich lä chelnd und verschmitzt. Sein Schim mel scharrte, und auf einmal lag er da. War diese Bestie von einem Schimmel auch „so eine", die sich im Wasser gerne niederlegte! Das sehe» und sich dazulegen war für Jantschi natürlich nur de.s Werk einer Sekunde. Cousins Lackstiefel und schwarze Breeches aus Distanzreiterstoff waren für den Au genblick hin doch man konnt? sie immer noch auffrischen. Onkel Hein richs goldenes Augenglas aber 'andcn wir nie mehr in den trüben Finthen. Jahren erinnere ich mich des Nachspiels dieser Heldenthat. Keine Ausrede half die Schuld hört. „Marius, Du ungerathener, schlech ter Kerl. Du Nichtsnutz, Taugenichts wird denn nie ein ordentlicher Mensch aus Dir werden? Du weißt ! ganz gut, was ich Dir schon alles „Siehst Du," sagte Papa, „daZ waren alles theils kindische, theils freche Streiche. Aber das, was heute geschehen ist, das ist ein fach ignobel. Hast Du denn kein Ehrgefühl im Leib, Kerl? Und kei nen Begriff von Gastfreundschaft?" Ich blieb stumm. „Marius!" rief mich Papa an, „sieh mich an; Jantschi wird ver kauft." „Papa!" „Da gibt's nichts zu bitten. Nur, wenn Onkel Heinrich will, dann bleibt er. Verstanden?" Und Onkel Heinrich war hartge sotten. Endlich, nach blutigen Thrä nen, nachdem ich sogar einen Kniefall vor ihm gethan und himmel hoch geschworen hatte, in Zukunft we der keck noch vorlaut sein zu wollen, nahm er mich an die Hand, und in Papas Kanzlei wurde die Versöh nung gefeiert. In dieser Stunde liebte ich Onkel Heinrich grenzenlos. 11. So zwitschern di« Jun gen. Wenn ich's nicht schon irgendwo erzählt habe, will ich's nächstens ein mal thun, wieso es geschehen ist, daß ich Gesa, Papas ehemaligen Guts herrn, geheirathet habe und auf der Pußta Jlintzi geblieben bin. Ja. die Zeit vergeht. Drei Jah re war ich alt, als ich herkam. Nun bin ich schon über ein Viertel jahrhundert da, einige Reisen abge rechnet. Ich habe sie so lieb, die Pußta Jlintzi, daß Gesa auf meinen Wunsch selbst wirthschaftet, seitdem mein Papa zu müde dazu geworden. Wo ich als kleines Mädchen her umgetollt, da thut's jetzt mein Nette ster und einziger, und der zählt nun auch schon elf Sommer. Schandor hat gerade wie ich vor Zeiten zum Geburtstag einen klei nen Rappen bekommen und ihn Jant schi benannt, weil ich ihm so viel von meinem Jantschi erzählt habe. Er wacht eifersüchtig darüber, daß niemand anderer als er Jantschi füt tere, aber hauptsächlich fahr« und reite. Nun begab es sich vor einem Mo nat, daß Cousin Arpad, der jetzt schon lange Rittmeister ist, sammt Frau und Töchterchen zu Besuch kam. Mir fiel nicht ein, Schandor ein Wort darüber zu sagen, denn daß er so galant sein würde, Arpads klei ne Nelly spazieren zu fahren, hielt ich für selbstverständlich. Schan dor nicht. Ihm war Nelly von Herzensgrund zuwider. Sie hatte hübsche Kleider an und benahm sich überaus artig Eigenschaften, die meinem Schandor sehr mißfielen. Er nannte sie Stadtfratz und verachtete sie tief. Er machte also keine Mie ne, sie mit dem Ponywagen ausfah ren zu lassen. Ich nahm ihn deswe gen einmal vor. Allein er blieb trotzig und meinte, Jantschi gehöre ihm, und er werde reiten und fah ren. wann er wolle. In solchen Fällen gibt es nur ein unwiderlegliches Argument mütter licher Autorität, und das brachte ich auch vor. Schandor weinte, ver sprach. von nun an brav und galant zu sein, und ich bog meine Reit gerte wieder gerade. Am andern Morgen sollten Nelly und er ausfahren. Nelly freute sich darauf sehr. Am andern Mor gen aber war von Jantschi, Schandor, dem Wagen und allem Zubehör keine Spur zu entdecken. Na, der kann sich freuen, wenn er nach Hause kommt! Nelly wurde indessen durch andere Zerstreuungen entschä digt und auf den Nachmittag vertrö- Es wurde Nachmittag, von Schan dor kein Schatten. Es hatte ihn auch niemand gesehen. Am Abend wollte ich Nelly etwas zum Lesen ge ben, da fehlte der dicke Band „Leder strumpf" im Bücherschrank. Die Köchin kam verzweifelt herein und rief: „Gnädige Frau, wie soll ich den Rehbraten tranfchiren, wenn ich kein Beil hab'?" „Wo ist es denn?" „Ich weiß nicht. Wird schier der „Mit dem großen Messer also!" rieth ich. „Das große Messer ist auch ver schwunden." Frau Kolinsky sagte nach dieser Mittheilung: „Cousine, ich beneide Sie um Ihre Ruhe. Wenn meine Nelly seit dem Morgen verschollen wäre, ich hätte mir schon lange die Haare ausge raust." 't k ' A 112 wo bei Bekannten zu Besuch." me?r? Ansicht für mich. Eine flüch tige Umschau ergab den Abgang ei nes Flaubert-Gewehres und einer gestopften Seeadler in Gesas Ar beitszimmer der ganze Stoß ausgeris sen. Das Stubenmädchen ging mit einer defpe.-aten Frisur umher, denn ihr falscherZopf war verschwun den. Nachdem ich den merkwiirdi setzte ich mich hin und bot meine gan ze Phantasie auf, um mich zwanzig Jahre zurück zudenken. Ich legte mir Küchrnbeil war sein Tomahawk. Die übrige Rüstung. Den Zopf des Stu benmädchens sah ich als Skalp an des Häuptlings Gürtels baumeln. Na türlich war Schandor der Häuptling ren nur die Unterindianer. Trotzdem es Frau Kolinsky sträf lichen Leichtsinn nannte, wartete ich bis zur Abenddämmerung, ob meinen Sohn die Sehnsucht nach den Fleisch töpfen von Jlintzi nicht in die Arme Als das Warten vergeblich war, gab ich dem alten Schweinehirten vertraulich einen Befehl . . . Der schlaue Kerl nickte lächelnd .... Meine Cousine war entschieden ner vöser als ich. Sie weigerte sich, schlafen zu gehe.,, und wußte so vie le Schauergeschichten zu erzählen, daß die arme, gefühllose Nelly in lau tes Weinen ausbrach und sich über das Schicksal ihres ungalanten Cou sins grämte. Endlich gingen wir zur Ruhe. Ich blickte prüfend den Himmel an und war sehr er freut, als «r voller Sterne stand. In der Nacht ich „Gott im Himmel, Cousine," sagte mir die Rittmeisterin beim Früh stück. „Sie müssen doch Schandor suchen lassen! Ich verstehe Sie nicht!" „Ja, ja, Marie jetzt ist es end lich Zeit," rief auch Arpad. „Laßt nur," erwiderte ich lachend, „ehe es Mittag ist, kommt er gewiß." Sie zuckten die Achseln, dann sa ßen wir da und warteten. Wir wa ren in der Laube im Garten hinter dem Hause. Just läutete man zum Füttern, als ich ihn kommen sah. Langsam schob er sich durch's Gitter thor herein, eine grenzenlose Beschä mung in dem schmutzigen verstaubten Gesichtchen, über das die Thränenbä che kleine Streifen zogen. Den stol zen Skalp schleifte er nach, nicht zum besonderen Vortheil des armen Haar zopfes, Ich blieb ganz ruhig. Auf halbem Wege nahm er einen An lauf auf mich zu. Wäre ich nicht aufgestanden und hätte mich fest ge beide hingeflogen. „Mama! Mama!" schrie er gellend und bohrte den Kopf verzweifelt in meine Brust. Er that mir leid, der arme Schelm. „Schandor, na sag' doch, was ist denn geschehen?" „Mama! Mama!" jammerte er und endlich brachte er's von Schluch zen unterbrochen, heraus: „Man hat hat mir den Jantschi den Jantschi meinen Jantschi ge „Ja, wo hast Du ihn denn stehen gehabt?" fragte ich freundlich. Da fiel ihm erst sein Streich wieder ein, er gab keine Antwort und weinte weiter. Sein Jammer dau erte mich. Ich konnte mir das so gut vorstellen. Ich faßte ihn an bei den Armen und sagte ihm: „Ich weiß, wo der Jantschi ist." Und richtig wollte er sich losreißen. „Im Stall," rief er. Die Thrä nen waren im Nu versiegt Er wand und krümmte sich, um sich aus meinen Händen zu befreien. „Schandor, wenn Du nicht jetzt in Dein Zimmer gehst und Dich wäschst und nicht eher herauskommst, als bis den Jantschi nie mehr. Verstehst?" drohte ich ihm. Das wirkte. „Ja, Mama, ich will alles thun," antwortete er. „Laß mich aber ge schwind los." Er schoß fort wie eine Kugel aus dem Lauf. Frau Kolinsky sah mich fragend an. Jantschi stehlen zu lassen. Ich in fieberhafter Eile an. Ich furcht folgende Rede: „Schandor! Ich hoffe, daß du ge nau weißt, wie abscheulich Du Dich freundlich benommen, die ein so lie bes, artiges Kind ist, daß Du Dir sie zum Muster nehmen könntest, Du treibst." .So?" fragte ich entrüstet. „Ja. Denn Du hast sogar Zigeu nerpferde gestohlen, als Du in mei nem Aller warst, und der Gouver nante die Zahne in den Brunnen ge worfen und Deinem Ontel Heinrich ein Pferd geborgt, das sich im Was ser niederlegle." „Ja, woher weißt Du das?" fragte ich unvorsichtig und verblüfft. „Hab's gelesen in der Zeitung. Von mir hat noch nie was in der Zeitung gestanden. So.arg trieb' ich's nicht." Ich machte einen letzten Versuch meine Ehre zu retten. „Na dann hast Du vielleicht auch gelesen, wie ich Onkel Heinrich um Verzeihung bitten mußte?" „Ja. Das auch!" „Also mußt Du Dich bei Nelly entschuldigen." „Ich?" fragte er mit ungläubigem Staunen. „Freilich, ich Hab's doch auch müs sen." „Du! Du warst ein Mädel, erwiderte er großartig. Ich weiß, es war gegen die Regeln der Pädogogik aber ich konnte ne Arme und küßte ihn stürmisch. Dann ließ ich ihn zu Jantschi lau- M ' v ehd ist gestraft worden, und es hat nichts ge nutzt. Die eiserne Erzieherin Zeit machte sie erst „u der gesetzten Marie Ringejiuddtlt. hat, hat m'r sich die Hand geschittelt, gesroot: „Wie geht's, wie steht's?", hat dann e' bisje vum Wetter ge terrje ebbes vorschwärmt, was die in d'r lescht' Zeit for Bravourleischdun ge' vollbracht hätte', odder zum min- Riede un' drei Weibcher, un' was so int'ressante Themas ineh' sin'. Kummt m'r in e' Wirthshaus, vun was werd geredd'? Vun de' Herre' Bolezei hunn, iwwerhaabt vun ni; als wie vun de' Hunn! Un' dann werd ge kohlt un' uffgefchnitt', daß die Bääm' wackele. han. Da is' geflunkert wor' un' uff gefchnitt', daß sogar 'in Herr Fersch der d'r Nähts aus'gang' is un' sich Rauwehelm selige' Angedenkens. Zeletscht is's sogar 'm Herr Brau meeschder zu viel 'wor' un' 'r saht: met eme Seite'blick uff fein' Nochber, „Ich will Eich emol e' Hundsgeschicht' verzehle', die werklich Wöhr is. schaft in Gefchäfde. Wie fein' Ge- Vier. Gutt! Aus dem st^' launt war, bleibt er fteh'n un' ruft: ,Un' fuffzig Penning!" „Drei Mark fuffzig zum erschde', zum zweite' un' zum dritte' Mol!" ruft che'? Laase' loße'? Dosor wäre' 'm die drei Mark fuffzig zu schad'. Er kaaft also noch e' Halsband, denkt: Stadt. odder weniger dabei in Mitleiden schaft gezoh' werd. Das hat aa' d'r Andon gewißt^ Mark im Johr! Do kiieht die Anschlähfrefser! Wie d'r Andon dann Der Andon hat dann zu seiner Entschuldigung d'r Wohrhääd gemäß verzehlt, wie die Sach' 'gang' hat, un' geleht! Ach herrjesses! „Dirmel, Ochs!" Hot se geschriee', „das kann aa' nur Dir Hornvieh bas- Mei' drei Mark fuffzig will ich wid 's Geld zum Finfchder 'enauswerfe'? Du Lumpazius, Du —". D'r Andon hat's Befchde gedahn, was 'r duhn kunnt, 'r hat se austowe' lasse,' hat sich still in's Nescht geleht Am erschde' Dah Hot sei' Alt' als so richdig bedrachde' däht, e' ganz scheen' Stick Vieh, un' am vierte' hätt' se ne nimmeh hergewwe', nit for all' Geld in d'r Welt. Am finfde' Dah mußt' d'r Andon e' Geschäfts gang mache'. Wie d'r Hund gesteh'» hat, daß 'r seine Bändel anduht, un' seine' Hütt, is 'r ahnem in die Heh' geschprunge' un' wollt' mit. D'r Andon hat nit so rccht gezoh' 'r könnt' 'm noch durchbrenne', hat 'r gemeent. Wie sei' Fraa awwer feegt: „Nemm de' Tyras (so hat sc ne gedaast gehatt) e' bisje' met, da« arme Stickelchc' muß aa' 'mol an die frisch' Luft. Bring' m'r ne awwer nor Widder mit!" Do kunnt 'r nit annerscht, do mußt 'r. Na schien! Wie 'r bei seine' Geschäftsfreind 'komme' is, läßt 'r de' Hund for d'r Dier lieje', daß 'r die Stubb' net so vertrambele sollt'. Der Hund is aa' scheen lieje' geblieb' Appell hat 'r gehatt. des muß m'r sah'n. war 'r fort. Dunnerkeil noch emol! Dem Andon is die Kreid' fahl 'wore'. Vor finf Dah hat > nit getraut, met 'm Hund heeinzegeh'n, jetzt nit ohne Hund. „Das Lumpe'vieh is si(.,er hecingeluff' uff fei' Dorf, wies die Stroße'bahn gefieh'n hat!" hat 'r vor sich hingebrummelt. „Was mä che'?" Er hat hi' un' her iwwerleht un' iwwerämol is 's 'm 'kumm': er hat e' Fiiifinarkstiick aus 'm Port'- monii genomine', hat's in de' linke' Schillesack gesteckt un' isch heem. Wie 'r heemkummi, meent sei' Fraa: „No, kummschde schun? Wo haschde denn de' Hund? „Ach, Al di", sah r' met eme ließe' Lächele un' 'm schlauschde' Gesicht, wo 'r mache' kann, „ach wäschde. Du hascht doch recht gehatt, was brauche' m'r so e' wünscht' Stick Vieh! Ich Hann ne g'rad' ewe' verkaast. Finf Mark Hann ich defor krieht", lacht 'r un' — als fuffzeh' Grofche' Re wach!" un' dornet drickt 'r seiner Fraa die finf Mark in die Hand. „Ach", froot die, „na', menetweje' heisch? 'r doch Dunnerkeil, d'r Name laast m'r uff d'r Zung' 'erum Häm „Na", unerbrecht ne sei' Fraa, „Du werrscht doch we nigschdens wisse', wo 'r wohnt?" „Jo!" saht d'r Andon, „ganz^aenau!" Bettuch" („Fliegende Blätter", München.) „Der Bühne bleibt sind Sie denn mit Ihrem Aerö plan?" »So? Was ist es denn?" ganze Fabrikation." „Aber wie wollen Sie das Netz selbst vor dem Hinunterfallen be was zustößt?" keine Mutter!" die Welt gekommen?!" Splitter. Manche Frucht de.' Erziehung ist Papas Trinkbecher ist oft der Lei- Ziele am schwersten zu treffen' Gefchichtsprofessor (im kommt denn Napoleon 111. hierher?" Der Mißgünstige. Frau, ihren zu drei Jahren Zuchthaus ver kommen?" „Ne, ne, das will ich net!" „Siehste, so bist de doch all' mei Lebtag gewese. Nit des kleinst Vergnüge Host de mir un die Im Theater. Theaterzettel): „Der zweite Theil de» Stückes spielt im Winter!" Vater: „O jegerl, und wir ham unsere Pelzröck' z'haus' g'lafsen!" Phlegmatisch. Frau: „Ein halbes Jahr haben wir uns nicht mehr gesehen, lieber Mann!" Er: „Und da zerdrückst du mir gleich drei Cigarren!"