Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 24, 1910, Image 5

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    Seranton Wochenblatt,
>rrd. >. Wagner, Herausgeber,
Sil Lackawanna Avenue,
Bwetw S,°a. S-ra°»°n, ?a.
Z»»Uch, in t>» Ver. Siaali» N-«>
» 112 , ZLV
Die vnbnllung de« „Siranion Wochen-
in Lacka»ann» iounl« >i> stiößn, al« die
irgeud einer anderen in Scrantou gedruaten
heatschen Zeitunft. bietet deshalb die bette
Gelegenheit, Anzeigen in diesem Theile des
Donnerstag, 24. November 1910.
direkt nach Westafrika.
Der neue Danipser „Carl Woer
mann", der im Dezember von New
Der Dampfer nimmt deshalb Oel,
Tabak, Mehl, Konserven, Maschine
ri«, Baiimwollwaren n. s. w. mit, um
75.00 V Tonnen Kupfer verschifft
Bremen Afrika Lüne in Dienst ge
Schnell erwischt.
an einem Silberdiet«stahl, den er in
der Nacht zum 2. Oktober in Dres
den veriibt hat. Frau v. Knagen-
Dieb in der Nacht das Silberzeug im
Werthe von tillW Mark gestohlen
TodeSsturz.
Ein tädtlicher Unfall trübte das
russische Flugfest in PatsrKbunA Der
Hauptmann, Leo stürzte
KM in eine Höhs von VOV Meter
ftlha-te. Plötzlich osrsaqte der Motor,
der Aviatiker stürzte au« seiner Mug
ruchm vor eimgen Tagend Premier
min isder Stolnpm unter s«i,rer Füh
rung einen Aufstieg, »er glänzend
verlies. Das Unglück machte auf die
viÄtcmsmidköpfigen Kuschauermassen
einen furchtbaren Emorvck. Zahlreiche
Personen verliehen panikartig !»en
Flugpwtz.
Die Baumwollansfutr.
Baumwolle liefert ein Viertel deS
Gesammtexports der Vereinigten
Staaten, und ist thatsächlich der wich
tigste Faktor in der Handelsbilanz
dieses Landes gegenüber dem Aus
land. Tie Aussuhr roher Baumwolle
aus unserer Republik belies sich wäh
rend der mit dem 31. August 1310
abgeschlossenen zwölf Zonale auf
5460.093,295. In der gleichenPeriode
des Vorjahres wurden zwar2L3k,o66
Ballen mehr exportirt, aber der Vcr
kaufswerth war um ge
ringer: der Durchschnittserportpreis
stellte sich im vorigen „Baumwoll
jahre" auf 9.4 Cents das Pfund,
rvollpflanzer haben also einen glän
zenden Abschluh zu verzeichnen
und die Spinnereiprodukte dürften
noch theurer werden, als sie es jetzt
schon sind.
Zorn über die Vögel geräth, die ihni
sein« Kirsck>en abfressen. Wenn er
aber diese gefiederten Schmarotze
geln an den Nutzpflanzen verüb:
wird, die schon im Frühjahr Frucl?:
bringen. Wahrscheinlich lind die Kir
Obstsorten, die am meisten unter den
Vögeln leiden. Vielleicht ist der in
der gemähigten Zone jetzt so wenig
dazu geeignet, in dieser Jahret-zeii
den Besuch der Vögel an sich zu M
cheren Gegenden in den Monaten
Mai und Juni zu reisen Pflegen, wei
ter südlich sogar schon En>de Mär?
und im April. ES giebt unter den
Spielarten des Maulbeerbaums ver
schiedene, die auch in rauhem Kliino
100,000 Mark betheiligt und dadiu
KSer den Kometen jetzt nicht sieyr,
muh 7S Jahr« lang aus die Wieder
kehr warten.
H // / Achtet darauf, daß 112
duften Hüte vor-?
< / I stehende
/>//// marke haben, da»
< F / ///^^Garantie ff
des rechten Preises ss
Z und der herrschen-
den Mode ist.
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Mischter Drucker I
En König un sei Frah sen mal
spaziere gange us's Land naus.
Wann so hoche Herrschaste en Wahl
nemme, dann gehn« se »et alleenig,
vorkumme, daß eener is weggebutzt
worre. Well, nau, d'r König un sei
Alte hen also en Spaziergang ge
numme. Es war in Friehjohr un
uskohrS en scheener Dag, sunst wär«
se net gelahfe. Se sen us'Z Feld
naus, weil's dort im Friehjohr am
scheenste is, En Stick vum Weg ab
Hot en Bauer fleißig geschafft un en
Liedche derzu gepisse, „Guck mol do",
Hot die Königin gesaht, „seller arm
Mann dhut die schwer Erwet un peist
derbei so vergniegt. Ich wett, sellei
Hot nau gar kee Sorge un
„Ach was, dummes Zeig!" Hot d'r
König gesaht, „en Mann, was kee
Sorge Hot, gebt es gar net us dere
bucklige Welt!" „Alles mit Aus
nähme", Hot die Königin gesaht. „Wer
so vergniegt sei kann, den Hattert nix."
„Weescht Du dann, eb seller Mann
geschter ah gepisse Hot oder eb er
morge wieder peist? Verleicht macht
er schun en ganz anner Gesicht, so ge
schwind aser heemkunnnt. Dheel Leit
peise ah, wann'se recht «iethig sen."
?kwer die Königin yot net welle
eigewe, un sor des Ding us en fried
licher Weg zu settle, Hot d'r König zu
eens vun seine Leit gesaht, er sot
nunnergehe »n den Bauer herbeihole.
Sache stände. So is dann d'r Diener
hie zum Bauer un Hot zu ihm gesaht,
er sot grad mol an die Stroh »us
kumme, d'r König wott ihn sehne.
„So, d'r König?" segt d'r Bauer, Hot
sich mol geschneuzt, mit om Hemd
ärmel die Nas abgeriewe un is ewe
mit. „Segt mol, guter Mann, Ihr
sen bei Eier harte Erwet so srehlich.
Hen Ihr dann kee Sorge?" srogt d'r
König. „Nee", legt d'r Bauer,
gheiert?" „Jo, ich bin." „Lebt
Eier Frah?" „Schuhr. sunscht
wär ich jo ledig." „Hen Ihr Kin
ner?" „Jo, siewe Buwe."
„Mache Eich die kee Kummer un
Sorge?" „Nce, se sen all gesund
un hen ihr grade Glieder: ah hen se
blendy zu esse, was soll mich do dat
iere?" ~Un Eier Frah zankt se
sich net alsemol? „Oh. jo, sell dbut
se, awer sell Hattert mich net." Do
Hot d'r Köeng geschmunzelt un gesaht:
„Aha, do hen mer's. Mer muh juscht
recht sroge." Die Königin awer
Hot net so schnell eigewe well« un se
Hot gesaht: „Well, wann Eich Eier
Frah zankt, dann Hot se schuhren
Riesen derfor. Worum zankt se Eich
dann?" „Oh, wann ich Gundags
auhem Werthshaus kumm un hab en
Sticker zeh Gläser Bier gedrunke. Do
werd seen bissel wild un segt. dah
finf Gläser wäre ah genug geweht."
—Das war dann doch en bissel stark
sor die Königin, se Hot den Bauer
ganz ernsthastig angeauckt un gesaht:
„Nau hoert mol, wann mei Mann
dät zeh Gläser Bier drinke, dann dät
ich ihn ah zanke." En Weil Hot d'r
Bauer en bissel verdutzt guckt, dann
Hot er sich teit an den König hiege
drickt. Hot ihn am Rockzippcl gezupvt
nn zu ihm gesakt: „Eier Alte is ju^st
hoscht's!" Hot d'r König zu seiner
Frah gesaht un is schier verblatzt vor
Lache. Die Diener hen net wol mit
lache derfe. sehen sich juscht us die
Lesze gebisse. Die Lädies awer hen
den Bauer angeguckt, as wann se ihn
hätte welle mit ihre Auge vergifte.
D'r König Hot ihm en Driekgßd gewe
un zu ihm gesaht: „So, nau kannscht
wieder gehne. Ich sehn, so en bissel
Sorge hascht Du halt doch ah: keem
Mensche macht's Vergniege. wann sei
Alte zankt. Oder freut sell Dich ver
leicht?" „Well, net juscht eräktln:
awer es macht mir ah weiters kce
Koppschmerze. Nn so Sache gewehnt
mer sich mit der Zeit un loht's zu eem
Ohr nei un zum annere »meder^naus.
Argiinieut driwer gelialte. eb seller
Mann werklich Sorge hät oder net.
Die Königin Hot drnf bestaune, dah
er net hät un d'r König Hot gesaht,
dah er hüt. juscht dät er's scheint's net
meinde. Un ich glahb, in der Fall
Hot die Königin recht.
D'r alt Hansjörg.
Die Reinlichkeit Derttu's.
Gie übertrifft die der meiste» Grosj-
Eine Tugend Berlins, die von
seinen giftigsten Neidern anerkannl
wunderern als Ersatz sür alles da?
gewerthet wird, was die jung« Welt
stadt im Vergleich zu ihren Schwe
stern entbehren muh, ist die Reinlich
keit der Strahen, nicht nur der gro
hen Verkehrs- und Paradewege, son
dern auch abgelegener Arbeitervier
bestrahlte Fläche ost Ähnlichkeit mit
gehämmertem Silber. Wenn der
Himmel seine Schleusen auszieht, sor
gen aus den Hauptslrahen viele em
höchstens eine dünne, harmlose Was
sexsuppe erreicht. Besonders kobenS
vergleichen ist mit dem Schlamm, der
Strahenschlamm, dah er neben den
Pjerdeprodukten nur wenige beizen
de und fettige Chemikalien enthält:
der spritzt, eine unerwünschte Solidi
tät verleiht. Freilich hat Berlin es
leichter als viele andere Städte, seine
es wohl in Kauf nehmen, dah er den
Werth des Strahenabhubs als Dün
gemittels beträchtlich vermindert.
Sodann ist für gründliche Reinigung
dasAsphaltPflaster bequemer als das
z .B. in London viel verwandte
schlüpfrig wird und noch besser den
Schall dämpft. Aber Versuche haben
ergeben, dah die härtesten deutschen
das Holzpslaster macht infolge dessen
nur etwa zwei Prozent des Strahen
belags aus.
Wie bei so vielen segensreichen
preuhischen Einrichtungen slöht man.
wenn man ihrer Geschichte nachgeht,
auf das Eingreifen der Staatsge
walt, in diesem Falle des Grohen
übel uni die Strahlnreinigung:
überängstliche Bazillenschnllfsler von
heute müssen sich billig verwundern,
dah überhaupt noch Berliner am Le
ben geblieben sind. Die Strahen der
durch den dreißigjährigen Krieg her
untergekommenen und verarmten
verdiente damals mehr als Meister
Petz im Wappen der Stadt zu stehen,
es war ein ganz gewöhnliches Haus
wurde au'gegeben, die
ihrem Hause bis zur Mitte des Fab
dammS zu segen; den aufgehäufte
Die Anordnungen de» Gr«snt
Kurfürsten blieben mit «inigen Sen
derungen bis zum Beginn d«S lU.
Fahrhunderts in Geltung. Seit 180 H
hatten die Hausbesitzer nicht nur^füi
schinutzes, sondern auch für <eine
Fortjchassung zu sorgen, nur di«
Plätze, Straßenkreuzungen und di«
Strecken vor ösfentlichen Gebäude»
wurden auf öffentliche Kosten gerei
nigt. Bis dahi» waren an den
Läckel der Stadt keine Anforderun
gen gestellt worden: aber während
der Besetzung Berlins durch di«
granzosen hatte der Magistrat Vor
schüije geleistet, und in der Folge «u-
Magistrat dachte durch diese Verein,
bavung zwei Fliegen mit einer Klap
pe zu schlagen: die Feuerwehrleute
ahen, wenn es keinen Brand zn lö
schen galt, ihr Brot nicht umsonst,
ferner stand bei einer grohen Feuer
gesahr ein bedeutend zahlreicheres
Personal zur Verfügung,
dienst kommandirt werden konnte.
Das Wachsthum der Stadt lieh es
jedoch später angezeigt erscheinen, sür
je>en Dienstzweig besonders geschulte
Leute anzustellen: im Jahre 1875
wurde die Strahenreinigung voi^
über 100. Die Ausgaben haben niäit
in demselben Mähe zugenommn:,
wie das Raiimgebiel der Stadt, da
krmittelungsversahren gegen Lliiii
eingeleitet. Die Staatsamvaltschait
geht von der Ansicht aus, dah ftieie
sind es im ganzen" 17. Alles in allem
gibt eS also aus der Erde 23 Republi
ringer Theil der 1500 Mitionen Erd-