Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 17, 1910, Image 5

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    Scranton Wochenblatt,
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Donnerstag, 17. November ISIO.
fallen, der sich ml seiner Tochter dort
aushalf Bei seinen Spaziergängen
tras er im Cas6 „Skandinavia" eines
Nachmittags einen angeblichen Land
smann, der sich mit ihm bekannt mach
stellte, erklärte sich bereit, sogar auS
leinem Hotel in das des alten Herrn
zu ziehen, und so tauchte dort eines
Tages der neue «Freund aus. Neulich
kaner zu einem Bummel durch die
griedrichstrahe ein. D»e Tochter des
Amerikaners blieb zu Hause. Unweit
der Kroncnstrabe sanken beide „zufäl
lig" ein Portemonnaie, das mit
„Rubinen. Smaragden und andere»
Edelsteinen" gefüllt war. Der gute
den alten Herrn dar
traue, unter Verabredung eines neu
en Stelldicheins sein etwa 500 Marl
Sieben Aakre lang war der Arme
nier in Wasterly, Mass., im dortigen
McLean Hospital Krankenwärter ge-
So muß denn diesem himm
lischen Wanderer das schlechteste Zeug
«id in den Patz geschrieben werden.
Nicht nur, daß er das Wetter verdarb,
all« M.nsche» verrückt vor Angst
machte uwd in Paris die Flvhplage
die einzige Hoffnung, die man in ihn
gesetzt hatte, und brachte uns nicht
einmal einen anständigen Wein, bei
dem wir Trost für all' dieses übrige
Mißgeschick gesunden hätten. Von al
len Seiten kommen Nachrichten, daß
die Weinpreise steigen werden, und
die stillen Genießer wissen nicht, was
sie machen werden, Es bleibt ihnen
ja noch der Trost, daß die Pantscher
mit ihren Fabrikaten aus Gyps, Gly
zerin i»ch Kalkwasser Ersatz schassen
werden, aber dieser Trost ist auch
sauer genug. Und an alledem ist die
ser Hallcy schuld, der jetzt unter Hin
terlassung übler Dämpfe verschwand,
besieht?
Kaiser Franz Josefs Tank.
Einer Meldung aus Wien zufolge
hat Kaifer Zrauz Hofes an den Mi
nisterpräsidenten folgendes Hand
erfreut und mich zu fernerer Arbeil
gestärkt haben. Mit den Gesühlen des -
tiefempfundenen Dankes sür den
Schutz und die Hilfe, die mir wäh
rend meines langen Lebens vom
ten geweihte» Walten seinen Segen
nicht versagen. Allen, die in diesen
Tagen meiner in Liebe gedachten
meinen Kenntniß zu bringen."
Kuba baut fein „Weißes HauS"
sie? Seit dem Jahre 1901 landeten
hier nahezu 10,<XX>,(XX) Einwanderer.
yn der „Engineering News" zollt
gar zu jämmerlich verwässert wären.
Die Thatsache, daß der Kaiser wäh
»end der Wettfahrt um den Krupp-
Erhöhung sein«
/ Achtet darauf, daß
? >1 kauften Hüte vor-
? >»// stehende Handels-
< haben, da
/ /? Garantie
M/i/ —zr des rechten Preises
-» und der herrschen-
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Pachter Drucker I
Nau geht es awer den Spatz« an
d'r Krage! Drautz in Oheio wohnt
en Mann Dävy heetzt er un
/eller Hot en Muhfment ufgestart,
waS noch, eb d'r Mnter kummt. im
ganze Land en Holt nemme soll, sor
d'r Parpe», die Gpatze abzumorkse.
Seller Dävy, heetzt es, wär frieher
en Brediger gewetzt. Unner seim Ker
chedach wäre viel Spatzenester, un do
ben dann die Spatze, wann er gebre
digt Hot, so en Spektakel gemacht, daß
es ihn gebattert Hot un er is stecke
gebliewe, Sell Hot ihn so geärgert,
datz er sei Dschab ufgewe Hot un er
will nau, wie gesaht, im ganze Land
Unti-Spatze-Clubs organeise. Wann
alle? fix un ferrig i?, dann komman
dirt er juscht „Feuer" un weg sen die
Spatze <awer nitl). Wie ich versteh,
is es uskohrs net die Jntenschen, die
kleene Kerls zu schietze, denn se sen
Harle en Schutz Bulver werth. Sei
Plan is Äeneweg, datz nau iwerall
im Land so Clubs gestart werre un
datz gewart werd, bis die annere
Vögel sortgezoge sen in's Summer
land. Dann werre die Spatze mit
Weeze gefittert, was mit Eist gemixt
is und sell soll se dann geschwind set
sche, Zuerscht war iwer die wunner
dariich Eidie engrotzer Jubel in die
Anti-Spatze-Clubs, wo mir ah schun
eener hen. Do awer is in d'r letschle
Mieting die Frog gedhu worre: „Wie
is es awer, wann en Katz so en ver
reckter Spatz findt un sretzt en?"
„O weh!" Hot es geheetze, „do hen
mir gar net dran gedenkt. Sell wär
Nee, so geht es net: do mutz en aniie-
Whiskie sohle dät? Do däte dann die
Spatze gsosse werre un mer kennt se
ganz leicht sänge." „Sei mer still
vun Whiskie!" segt en Dritter. „Ich
bin en strikter Temperenzer un will
sell Wort net Heere." En Vierter
Hot gemeent, er wär selvert net der
sor, datz mer den Whiskie den Spatze
gsve dät. Do nutzt er en annerer
Gebrauch dersor. So is mer in sel
ler Mieting noch zu keem Plan kuni
me un wart nau. ebnet en annerer
Club en guer Plan aussind». Ich
glahb awer, die gute Leit hen en
greetzerer Dschab an Hand, as se
denke. Die Spatze sen keene vun die
dumme, so viel hab ich schun gemerkt.
Un d'r alt Hen Hot mir erscht d'r
anner Dag verzählt, datz er sell Ding
mit vergiftete Weeze d'r letscht Win
ter browiert hät, awer die Luders
hätte kee Kernche dervun angeriehrt,
un wann es werklich gelinge sott, en
zu schasse, dann däte en bar daused
mit zur Leicht kumme. Wann die
Spatze mol sehne, datz mer ihne us
die Eise gehne will, dann ziege se
ewe vun die Städt us's Land oder in
d'r Busch. Die Baurehen enihau kee
Zeit, die Spatze zu fange, un die
Spatze kenne us d'r Bauerei juscht so
gut en Lewe mache, wie in die Städt.
Jwrigens glahb ich net, datz se ganz
so schlecht sen, wie sie gemacht werre.
Datz se gar kee Ungeziefer fresse, is
mol net Wöhr. Ich hab se schun ge
watscht, wie se us die Behm rumhupse
un Wermer ablese un die Junge mit
fittere. Datz se an die Kerschs. Drau
we un vergleiche gehn«, is wahr;
awer viel anner Vögel dhun sell ah.
Es heetzt, sc däte anner Vögel ver
dreiwe un ihne die Nefter stehle.
Well, verleicht dhune se; awer viel
Mensche jo ah net besser.
Wann es alleweil net meh so viel
Blohvögel do bei uns gebt, wie frie
her, so sen net die Spatze schuld, sun
dern die verdollte Katze. Do schwätze
se vun Spatze - Nuhsens l Gebt's en
greetzere Nuhsens in d'r Aard oder
im Garte, wie die Katze? Sell sen die
Kerls, was die Amschle un Blohvö
gel verdreiwe, die Alte sänge un liesse
erscht all die Katze tod, eb Ihr an die
Spatze geht. Mer kann ganz schee
ohne Katz ferrig werre. En gute
Mausfall oder Rattesall dhut die
solgt werd: ..Gebt ihm fair Pleh!"
Klirecht! Gebt sell ah dem Spatz I
Eine Ordeasablehuimg i» Baier».
Auch in Baiern ist jetzt ein Fall
von Ordensablehnung zu verzeichnen,
unseres Wissens der erste. In Kulm
bach wurde die hundertjährige Zuge
hörigkeit zu Baiern sestlich begangen
und aus dem Bürgeressen die Ver
leihungen und Auszeichnungen be
kannt gegeben und vertheilt. Der
Stadtschulrath Sörgel bekam dabei
die Prinz Luitpold-Medaille in Bron
ie, die er indessen ablehnte; gleichzei
tig verlieh er das Festmahl. ES han
delt sich, wie nicht anders gesagt wer
den kann, um einen M tzgriss der
eines Regiment» des Regenten diese
Lnitpo!d»nodaille in Bronze bei ir
geiüieinem Regimentsjubiläum be
persönlich verleiht. So ist «S in der
Theorie. Praktisch trifft es sich aber
so, datz mit der Ausgabe In der Regel
genau so verfahren wird wie bei den
einer höheren Dekoration angedeihen
zu lassen.
Schreckenstat eine« Wahnsinnige».
Der am Eppendorser Weg in Ham
tödten. Loeser satz mit seiner Familie
am Kaffeetisch, als er plötzlich auf
sprang, das Brotmesser ergriss und
aus seinen Sohn eindrang. Die Frau,
die ihm in den Arm siel, erhielt einen
tiefen Schnitt vom linken Ohr bis
Jahre ältere Person hatte den Wil
konnte mild feine Stellung durch Un
terschlagungen und übermätzigen Aus
wand unhaltbar geworden war. Das
stellen.
Lllivier über Bismarck.
Der „Nouvelliste d'Alsace-lorraine"
veröffentlicht eine Umerr«dung, die
„Bismarcks Genius zeigte sich am be
sten darin, datz er mithalf, in Frank
reich die Republik einzurichten. Da
rum hat er auch den naiven Grafen
Arnim abberufen, der seinerseits ein«
monarchisckie Restauration stützen
Kulturkampf mitzumachen . . Die
Deutschen haben 1870 Glück gehabt:
Der Gedenktag eine« Wiege« liete».^
Am 13. September waren IVO
der.
ES wird berichtet, datz Weber von
Darmsladt im September 1810 nach
Theaterdichter. Er war ein geborene»
Württemberger. hatte die Karlöschule
besucht, hatte fich dann der Strenge
der Herzogs Karl, wie einst Schiller,
durch die Flucht entzogen, wurde aber
nach Stuttgart zurückgebracht und
war dann dort in allen möglichen Be
rufen thätig als Maler, Offizier.
letzt als Beamter. Er starb in Stutt
gart im Jahre 1822: vom Schlag«
getroffen, sank er todt im Gasthaus«
nieder. Der talentvolle Mann ist
längst vergessen..
Doppelselbstmord.
Von tieser Tragik ist ein Familien
drama. das sich im Hause Fregestratze
78 in Schönsberg abgespielt hat. Hier
wohnte seit einigen Jahren der 62-
jährige Rentier Freiherr v. Cramer
mit seiner gleichaltrigen Frau Jo
hanna, die seit längerer Zeit kränklich
war. In den letzten Wochen hatte sich
armee eingetreten. In einer Ver
sammlung evangelischer Jünglinge
im Haag hielt er eine Rede über die
datz nur das Christenthum der Gesell
schast Glück und Frieden bringen
könnte, und bekundete die Absicht, als
Verkünder des göttlichen Wortes auf
die Stratze zu gehen.
Im Florettkamps gefallen.
Frankreichs, A. Aubry, ist im friedli
chen Zweikampf mit Herrn de Ro
milly, dem Sieger im Prnsfechten
des Kafinos von Dieppe, gefallen. Er
verdankt seinen Tod einem unglückse
ligen Zufall. Während er bereits das
Florett gesenkt hatte, stietz sein Geg
ner nochmals zu und durchbohrte ihn
unter der Achselhöhle. Die Lunge
wurde verletzt. Trotz sofortiger ärztli
cher Hilfe gab der dreißigjährige
Sportsmann »ach wenigen Stunden
seinen Geist aus.