Die heilige Pflicht. (10. Fortsetzung.) Nach der kurzen Zwiesprache auf dem Basar hatte er volle sechs Tag lang geduldig auf die von Leonore verheißene Benachrichtigung gewartet. Dann aber hatte er es doch für noth wendig gehalten, sie an ihre chen zu erinnern, und wenn er auch sorgsam bemüht gewesen war, sei nem Briese die zarteste und vorsichtig ste Fassung zu geben hatte er doch in einer kaum mißzuverstehenden Wendung angedeutet, daß er ihr eine erfreuliche Mittheilung von äußer ster Wichtigkeit zu machen habe. Er hatte darauf gerechnet, mit der näch sten Post ihre Antwort zu erhalten, denn sie mußte ja nach seiner Ueber zeugung vor Begierde brennen, seine bedeutsame Neuigkeit zu erfahren: aber zu seiner Verwunderung und ständig wachsenden Unruhe war wie der ein- Reihe von Tagen vergangen, ohne daß sich die erhoffte Nachricht eingestellt hätte. Da er nicht wagte, ihr noch einmal zu schreiben, hatte er in dieser Zeit alle erdenklichen Versuche gemacht, ohne LeonoreS Zu thun eine Begegnung herbeizuführen, doch seine Bemühungen waren ver geblich geblieben. Sie vermied offen bar geflissentlich all- die Orte, an denen Zufall oder Abr-de sie früher bisweilen zusammengeführt hatten, und dazu, sich geradewegs m das Haus des Landgerichtsdirektors zu begeben, fehlte ihm nach der zwei maligen Abweisung, die er ,n den ersten Tagen nach dem Empfang ih res niederschmetternden Absagebrie fes erfahren, sowohl der Vorwand, wie der Muth. Schon hatte sich's wie wirklicher Zorn in seinem Herzen zu regen be sonnen, als endlich die heiß Nachricht gekommen war. Der Bnef war freilich viel kürzer und viel förmlicher gewesen, als er's erwar tet hatte, und seiner verheißungsvol len Andeutung geschah darin mit kei nem Wort- Erwähnung. Leonore theilte ihm einfach mit, daß sie täg lich um die und die Zeit einen Spa ziergang im Thiergarten zu machen und dabei auch die nach der söge nannten Löwenbrücke führende Allee zu passiren Pflege, und in einer ha stig hingeworfenen Nachschrift hieß es, daß Rücksichten, denen sie sich nicht entziehen wolle, ihr unter al len Umständen verbieten würden, die immerhin auffällige Begleitung eines Offiziers in Uniform anzuneh men. Das war die Bestellung, die ihn heute hierher geführt hatte. Die an fängliche Enttäuschung über ihre be fremdlich kühle Form hatte er längst überwunden, denn er hegte schließlich doch eine viel zu hohe Meinung von den Vorzügen und dem Werthe sei ner Persönlichkeit, als daß er in ei nem Erkalten von Leonores Neigung hätte dafür die Erklärung suchen kön so doch durchs andere unzweideutige Zeichen, ihre Liebt zu erkennen ge geben, war ihm für immer verfallen, daran zweifelte er so wenig, daß alle Unbegreislichkeiten ihres späte ren Benehmens seine Zuversicht nicht Leonore Burkhardt ihm zögernd ge reicht, an seine Lippen zu führen. Er wollte sprechen, aber Leonore kam ihm zuvor. Wenn schon der schönen Züge den jungen Offizier fast fremdartig angemuthet hatte, so war ihm das wie von schwerer Be fangenheit erzeugte Beben ihrer sonst so klaren und ruhigen Stimme vollends eine ganz neue Erschei nung. „Jch habe mich bei Ihnen zu ent schuldigen, Herr Wilberg", sagte sie. „daß ich Sie trvtz meines Verspre chens so lange ohne eine Nachricht ließ. Aber ich habt eine schwere Zeit durchlebt eine Zeit der Käm pfe und Zweifel. Sie müssen es verzeihlich finden, daß ich diese Aus sprache verschieben wollte, bis ich mich zu voller Klarheit durchgerungen hatte." Länger vermochte er jetzt nicht an sich zu halten. „Alles will ich Ih nen verzeihen, Leonore alles! Ich weiß ja, daß Sie nicht sich selbst ge hörten, daß Sie sich durch hundert Rücksichten gebunden glaubten, und wir wollen uns keine kostbare Mi nute rauben lassen durch eine Erör terung dessen, was hinter uns liegt. Auch ich habe inzwischen gekämpft, und auch ich habe Klarheit geschaf fen. Aber eine Klarheit, die für uns nichts anderes bedeutet als den lang ersehnten Sonnenschein des Glücks." Er sah nur die erstaunte Frage, nicht das tödtliche Erschrecken in ih „Sind Sie denn gar nicht neu gierig gewesen auf die Mittheilung, die ich Ihnen angekündigt habe?" fuhr er fort. „Oder hatten Sie wirklich schon alles Vertrauen zu mir verloren? Ich gebe ja zu, daß es ein wenig lange gedauert hat, aber —" „Ich verstehe Sie nicht", siel sie ihm ins Wort. „Inwiefern hätte ich Ihnen vertrauen oder mein Ver trauen verlieren sollen? Und was hat nach Ihrer Meinung zu lange Er hatte sich mit raschem Blick überzeugt, daß niemand in der Nähe sei, und darum wagte er eS, sein Gesicht dem ihrigen ganz nahe zu bringen. „Daß ich vor dich hintreten durfte, Leonore, mit der Frage, die ich jetzt an dich richte: darf ich mor gen darf ich noch heute bei deinem Sie war der Berührung seines Athems ausgewichen wie etwas Schrecklichem, das sie mit Furcht er füllte. „Um Gottes willen, was soll das bedeuten? Was haben Sie gethan?" „Ich habe mein Wort eingelöst, dich frei zu machen und dich mir zu so lange peinigen durften, haben keine Macht mehr über dich, denn ich verfüge über die Mittel, dei nen Vater auS ihren Klauen zu er retten." Noch immer nahm er die grenzen lose Bestürzung auf ihrem Gesicht für nichts anderes als für den Aus druck einer Ueberrafchung, die nicht sogleich die ganz« Größe eines plötz lich offenbarten Glückes zu fassen „Die Mittel?" wiederholte sie. „Ist eS Geld, wovon Sie sprechen? Sie wollen mich mit Geld aus losen?" „Ein etwas bedenkliches Wort in solchem Zusammenhange!" entgeg nete er. „Aber da wir doch nur dies eine Mal davon sprechen wer den, können wir das Kind wohl beim rechten Namen nennen. Mit schnödem Gelde wollten diese Ha lunken ihren Sieg und „Sagen Sie mir eines, Leutnant Wilberg: Sie haben sich an Ihren Vater gewendet?" Für einen Moment war er in Versuchung, sie der Einfachheit hal ber bei diesem Glauben zu lassen. Dann aber behielt seine Ehrlichkeit doch den Sieg. „Das ließ sich den Umständen nach nicht wohl thun. Aber ich habe ein kleines Darlehen auf meine künftige Erbschaft aufge nommen das läuft ja zuletzt so ziemlich auf dasselbe hinaus." Verzweiflung. Sein eben noch strah lendes Gesicht bewölkte sich zu tiefem Ernst. Sachen von mir erzählt. Aber ich habe, wie ich denke, wohl ein Recht darauf, dem Urheber der nichts lernen." „Ich brauche nicht zu verhehlen, daß es der alte Delmonte gewesen Schulden gesprochen hat. Aber ich bitte Sie, Leutnant Wilberg: nennen Sie mich nicht mit dieser oertrauli ges Fräulein! Herr Delmonte also? Nun, es wird bei der Ab rechnung, die ihm nicht erspart blei zu stellen gedenke, so dürfen wahrhaftig ganz unbesorgt sein. Ich verpfände Ihnen mein Ehrenwort, cken wird. Sie stammt nicht aus den schmutzigen Händen eines Wu „Dein Sie mein Geheimniß offen bart haben, Leutnant Wilberg?" Er war wüthend über sich selbst, daß er ihrem Blick nicht stand zu halten vermochte, und daß er seine Wangen brennen fühlte, während er erwiderte: „Bon einem Freunde, der auch nicht die dunkelste Ahnung da von hat, wem die für seine Ver hältnisse übrigens ganz geringe Summe zustatten kommen soll." „Wohl", sagte sie nach einem tie fen Athemzuge, „ich glaube Ihnen, denn ich habe kein Recht, Sie der Ehrlosigkeit eines Wortbruchs für fähig zu halten. Aber ich bin in Verzweiflung. Wie konnten Sie mich so völlig mißverstehen? Wie konnten Sie die Ursache und die Absicht meines unglückseligen Be- kenntnisses so ganz mißdeuten? Daß Sie meinem Vater ansinnen wollten, , sich von einem Fremden mit geliehe ! nem Gelde aus seinen Verpflichtun gen befreien zu lassen, kann ich ja vielleicht noch begreifen, denn Sie kennen meinen Vater eben nicht, aber daß Sie es für möglich hielten, ich könnte mich mit Geld von der Er füllung eines gegebenen Wortes los zukaufen fucheit, daß Sie möglicher weise bei Ihren Freunden herum liefen, um den Kaufpreis für mich aufzutreiben nein, Leutnant Wilberg, das begreife ich nimmer mehr!" > Ein Blitzstrahl auS heiterem Him ! mel würde den jungen Offizier nicht gewaltiger überrascht haben, als diese so völlig unvermuthete Auffas sung seiner großen Rettungsthat. „Ja aber, mein Gott, was sollte ich denn anderes thun? Was hat- Sie sagten, daß Sie mich nicht hin ! dern wollten, um Ihren Besitz zu l kämpfen? Wäre es Ihnen etwa ! lieb gewesen, wenn ich Ihren ritter lichen Verlobten auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege des Duells kurzerhand ins Jenseits befördert hätte? War es das, was Ihnen vorschwebte, so kann dazu ja noch im mer leicht genug Rath werden?" „Ich will Ihrer Aufregung zu gute halten, was Sie da sprechen. Ich fühle mich auch zu schuldig, um nicht die Beleidigung in Ihren Wor ten als eine verdiente Strafe hinzu nehmen. Aber ich halte es darum nicht weniger für meine Pflicht. Ih nen zu sagen, daß ich auch in den Zeiten der tiefsten Entmuthigung und Verzweiflung mit keiner Regung meiner Seele daran gedacht habe, ei nen Schuldlosen entgelten zu lassen, was mir der rücksichtslose Egoismus „Einen Schuldlosen? Verzeihen Sie meine Schwerfälligkeit, Leonore aber ich weiß wirtlich nicht, von „Ich spreche von dem Manne, Herr Leutnant, dem ich mich verlobt habe, und der wahrscheinlich daran zu glauben, daß dieser Doktor über die Beweggründe Ihrer Einwilligung irgendwie im unklaren wäre? Sie eher der Sohn als der Vat-r g-w-sen „Sie sind im Irrthum. Doktor Delmonte weiß nichts von dem „Nicht aus diesen Versicherungen allein. Ich schöpfe sie vor allem aus dem, was ich von der Art und weiß. Sie dürfen nicht vergessen, Herr Wilberg, daß Georg Delmonte mir kein Fremder mehr war, als sein selbst zurückflüchtete." dieser Doktor Delmonte iin Grunde die wahre Verkörperung Ihres Ideals Oh stch d ch 112 ' fp tt'fch lassen, schüttelte sie den Kopf. „Nein! alles." nere Anspielungen gingen für ihn leicht verloren. Die Aufregung die ser Stunde aber schien sein Ohr und vor oder nach jenem Tage erfolgt ist, an dem ich das Glück hatte, Ihres Vertrauens gewürdigt zu werden?" „Weshalb wollen Sie es erfahren? Ich bin nicht hierher gekommen, um Ihnen etwas zu sagen, das Sie kränken könnte." Er verbeugte sich. „Sie haben die Pille so hübsch eingewickelt, daß es wirklich nicht Ihre Schuld ist, wenn auf der Zunge verspüre. Der schöne Schein, der Ihnen früher alles bedeu tete, und der Ihnen gar nichts mehr kenpflegerin zu werden. Ich verstehe wahr?" Sie hatte sich beherrschen wollen, Wallung. es geschah." Erklärung für Ihr letztes Wort zu Artigkeit gesagt hätte. „Meine An vor Ablauf dieser Woche hier eintref fen, und es ist selbstverständlich, daß ich mich von da an ausschließlich ihm eine Freude und eine Beruhigung ge- Wort Freundschaft bedeutet? Daß zurück und erwiderte kühl: „Ich Wunsche Ihnen selbstverständlich nicht aufzudrängen, waS keinen Werth für Sie hat. Leben Sie wohl, Herr Leutnant!" Mit gemessener Verbeugung zog er seinen Hut, und ohne Händedruck, ohne daß sich ihre Augen noch einmal begegnet wären, gingen sie nach ver schiedenen Richtungen auseinander. Zwei Stunden später saß der Leutnant Bruno Wilberg an seinem Schreibtisch und schrieb nach einem vielfach durchstrichenen und verbesser-> ten Konzept in langsamen und sorg fältigen Schriftzügen einen für den Direktor der Norddeutschen Jmmobi lienbank bestimmten Brief. Sehr geehrter Herr Dorning! Unter Bezugnahme auf unsere letzte mündliche Verhandlung erlaube ich mir, Ihnen mitzutheilen, daß mein damals an Sie gerichtetes Ersuchen inzwischen gegenstandslos geworden ist. Ich hatte die in Betracht kom menden Verhältnisse doch wohl nicht ganz richtig beurtheilt, und das ver änderte Ansehen, das die bewußte Angelegenheit neuerdings für mich gewonnen hat, bestimmt mich, von jeder Einmischung abzusehen. Da mit entfällt für mich natürlich auch die Nothwendigkeit, Ihren freund lichen Beistand in Anspruch zu neh men, und es bleibt mir nur die ange nehme Pflicht, Ihnen für Ihre lie benswürdige Bereitwilligkeit verbind lichst danken. Bruno Wilberg." 12. Kapitel. Sie sich doch endlich meiner erinnern! Tag für Tag, Woche für Woche habe ich vergebens auf die verspro chene Ankündigung Ihres lieben Be suches gewartet." Dorning konnte nicht zweifeln, daß der Ausdruck der Freude in der Be grüßung, die ihm da von Frau Vilma von Harkany zutheil wurde, Ihr Lächeln bestätigte es ihm, der haften Augen. Mit allerliebster Ver- Haberland erwies mir mit Fräulein Tochter die Ehre ihres Besuches, und ich habe da im Verlauf einer kurzen allerley Wohlthätigkeitsfeslen her und „Sie Spötter! Als wenn Sie Wohlthätigkeit aus sich hat! Wenn „Ein guter Rath!" lachte sie. teressirte, obwohl ich die betheiligten Personen nur sehr oberflächlich kenne. Für Sie, lieber muß diese ich nicht irre, stehen Sie in freund schaftlichen Beziehungen zu der jun gen Dame." Bei aller scheinbaren Unbefangen heit im Ton ihrer Rede war doch unverändert. „Sagen wir: in freundlichen Be- Ziehungen, verehrte gnädige Frau' Wie wenig sie einen stolzeren Namen! verdienen, mag Ihnen schon der Um stand beweisen, daß ich von einer Verlobung des Fräulein Burkhardt bisher keine Kenntniß erhalten habe." .Ist's möglich? Und Frau Ha berland will doch von ihrem Manne gehört haben, daß es gestern und heute Tagesgespräch an der Börse ge wesen sei." „Wohl möglich! Ich besuche die Börse nur sehr selten und auch dann nur aus rein geschäftlichen Interessen. Aber was ist denn so Außerordent liches an diesem Ereigniß. das doch nur für die zunächst Betheiligten von Bedeutung fein sollte?" „Das Außerordentliche daran ist die Person des Bräutigams. Ken nen Sie den kleinen Doktor Del- Die Brauen des BankdirektorZ zuckten nun doch für einen Moment in die Höhe. „So obenhin! Aber es ist doch wohl nicht der —" „Ja, der ist's!" bestätigte Frau von Harkany rasch, und was dabei um ihre Lippen huschte, hatte fast den Schein eines triumphirenden Lä chelns. „Eine merkwürdige Verbin dung nicht wahr?" „lch habe darüber kein Urtheil, gen Mann ist sehr unbestimmt. Mei nes Wissens bin ich ihm seit einer Reihe von Monaten nicht mehr begeg net, nicht einmal in den Concert sälen. wo man ihn zu Beginn des Winters regelmäßig antraf." „Er hat die letzten Monate auZ Gesundheitsrücksichten im Süden zu bringen müssen. Es heißt ja, daß er kränklich sei und wenig Aussicht auf ein langes Leben habe. Frau Haber land erzählt, ein Bekannter ihre» Mannes, der ihn vor acht oder vier zehn Tagen in Montreux gesprochen, sei ganz entsetzt gewesen über fein Aussehen. Und dabei soll die Hoch zeit schon in allernächster Zeit statt finden! Meinen Sie nicht, daß die arme Leonore schon aus diesem Grunde recht sehr zu bedauern ist? Es ist kaum zu begreifen, daß der Landsgerichtsdirektor feine Einwilli gung zu einer solchen Verlobung geben konnte!" „Ohne die begleitenden Umstände zu kennen, sollte man über fremde Angelegenheiten niemals aburtheilen, liebe gnädige Frau!" „Freilich. Sie haben ganz recht. Und in diesem Fall mögen in der That Umstände von ganz besonderer und triftiger Art im Spiele gewesen sein. Der Ruf, in dem der Vater des Herrn Doktors steht, gestattet allerlei Schlüsse." „Sie sprechen in Räthseln, verehr« teste Freundin! Aber es will mir selber nun beinahe scheinen, als ob die Quelle, aus der Sie Ihre Infor mationen geschöpft haben, von etwas ! trüber Beschaffenheit gewesen sei. Wie nannten Sie doch vorhin die bei den mittheilsamen Damen? Die ver körperte Klatschsucht und Bosheit, Ueber Frau Bilmas Wangen flog eine rasche Nöthe. „Ja aber das schließt doch nicht aus, daß sie in die thungen das Richtige treffen. Sie erzählten, dieser Herr Delmonte stände in dem Ruf. Wuchergeschäste deuteten an, daß die Bermögensver hältnisse des Landgerichtsdirektors nicht eben für die glänzendsten gelten. Verniögensverhältnisse des Landge richtsdirektors Burkhardt. Aber wenn ich Sic auch nicht zu belehren ver sich zu einem Sprachrohr für diese giftigen Lästerzungen hergeben dürf ten." Während er sprach, hatte er sich er hoben in der offenkundigen Absicht, Die junge Wittwe aber, deren hüb sches Gesicht jetzt in hellen Flammen stand, stellte sich mit einer energischen Bewegung zwischen ihn und die Thür. „Und mit diesem wohlge meinten Rath wollen Sie mich ver lassen? Ich sehe es Ihnen ja an, daß Sie zornig auf mich sind." bitte Sie —" (Fortsetzung folgt.) Air die Küche. Fisch - Neu laden. Hierzu kann man gut Fifchrester aller Art verwenden, besonders schmackhaft ist Hecht. Man wiegt das Fischfleisch ganz fein, vermischt es mit einigen Eiern, ein wenig in Butter gebrate ner Zwiebel, Petersilien, Pfeffer und einigen Tropfen Citronensaft. Die Farce streicht man auf dünne Eier luchen, rollt diese zusammen, schnei det jeden Eierluchen in drei Stücke, panirt diese in Ei und gerösteter Semmel und bäckt sie in Butter hell braun. Als Beilage eignet sich am besten Kopfsalat, doch auch Gur ken- und Tomatensalat schmecken gut dazu. Zwiebelgemüse. Die ganz jungen Pfeifen der Zwiebeln werden in Salzwasser abgewellt, dann fein gehackt und mit Petersilie zusammen gewiegt. Dann nimmt man von jungen Zwiebelknollen einige, bratet sie, abgehäutet, hellgelb in Butter, macht einen Rand aus Kartoffelbrei, thut in die Butter, in welcher die Zwiebel geschwitzt wurde, die Pfeifen und die Petersilie, schwitzt etwas Mehl an, gibt es dazu, streut Salz und Pfeffer an und gibt alles in die Mitte des Kartoffelrandes; die Butter darüber, die jungen Zwiebeln als Kränzchen rund herum. Sehr gut und gesund. Arme Ritter mit Johan nisbeergeschmack. Brot oder Semmel werden in dicke Scheiben ge schnitten. Auch Zwiebäcke lassen sich verwenden. Die Schnitten werden auf eine Schüssel gelegt, ein Ei in 1 Tasse leicht gesüßtem Johannesbeer sast gequirlt und damit die Gebäck scheiben begossen. Sie müssen durch das Erweichen gut auslockern, dürfen aber nicht zerfallen. Man wendet die Scheiben dann noch in geschlagenem Ei und Milch sowie in geriebener Semmel und bäckt sie auf beiden Sei ten schön goldbraun. Mit Zucker be streut, werden sie warm servirt. Mair kann auch Vanillesauce dazu geben. Gebackene Kalbshirn schnitten. Ein schönes große? ten Sardellen, 2 Löffel fein geschab tem fetten Speck, Salz, weißem Pfef fer und etwas Petersilie recht fein ge- und schichtet sie um beliebiges seines Gemüse als Beilage. Gebackene Kalbs brüst. 2 bis 3 Pfund Kalbsbrust, die gut Reis. Pfund Nieren schneidet die Mitte Nieren. Tomaten - Nudeln. Die Nu deln werden fast weich gekocht, abge ckene Sachen aller Art, z. B. Kalbs-