Ta« eillsainc Machen. Von Fritz Stöber. Entgleist. Aufregung und Wirrwarr herrsch ten auf der »einen Bahnstation Bir kenthal. Hundert und etliche Schritte vom Stationsgebäude entfernt, in der Richtung nach Köln, lag neben dem Bahndamm, tief eingewühlt in «in Rübenfeld, eine von den Schie nen abgesprungene Lokomotive. Nie mand kümmerte sich um das ver stümmelte, immer noch von Dampf umschwebte und leise zischende eiserne Ungethüm; alle verfügbaren Arbeits kräfte waren mit der Ausbesserung und Wiederfreimachung der Geleise beschäftigt. Die vor einer halben Stunde ein getretene Katastrophe hätte schrecklicher werden können, wenn die Kuppelung zwischen der Lokomotive und dem nächsten Personenwagen nicht rechtzei tig gerissen wäre. So waren ihr, abgesehen von einem halben Dutzend nur leicht Verletzter, blos zwei Men schenleben zum Opfer gefallen: der Maschinist und Baron Kurt von Ey nach, ein reicher, hannoverscher Grundbesitzer. Dieser hatte, die Ur sache des plötzlichen Stoßens und Stampfens zu erkunden, über die Fensterbrüstung eines Abtheils erster Klasse sich hinausgelehnt, die Thüre war aufgeflogen, und der Baron, sei- Winke? "" Rittmeister Hugo Werneck hatte in dem verunglückten Baron seinen be ra. Rittmeister Werneck vor fünf Mo- Zkurt?" Diese Frage hatte der Bräu streut und gar nicht so gesprächig wie sonst. Aber ein prächtiger Mensch! Wie treu ist er mir immer zur Seite lichkeit an ihre Stelle gesetzt hatte. Aus seiner schmerzvollen Versun kenheit im Winkel des Wartezimmers wurde Werneck durch einen Bahnar deiter aufgestört. Der Mann trat an ihn heran mit einem zusammen gefalteten Papier in der Hand. „Habe das da draußen gefunden," sagte er, »ist vieleicht aus einer Tasche des verunglücken Herrn gefallen, als wir Werneck warf einen flüchtigen Blick auf das Billet und erkannte die Hand schrift seiner Braut. „Gehört mir." erklärte er kurz. Ein paar Minuten fingerie er, im mer noch halb geistesabwesend, an dem Papier herum, dann entfaltete >«r's mechanisch und ebenso mechanisch fing er an zu lesen. Er war mit den Gedanken nicht bei der Sache, und über die Zeilen, ehe es ihm aufdäm merte. daß sie ja gar nicht an ihn gerichtet waren, nie in seine Hände sein. gespannter Aufmerksamkeit. Ja, was war denn das? Ihn traf's wie ein Keulenfchlag. Die Das Billet lautete: „Ich komme nach Buchenau gegen vier Uhr, noch vor Dir. Du findest mich am alten Rendezvousplatze oder auf dem Wege dorthin. Bom Bahn steige rechts ab, über die Wiese, nach Deine Laura." Weder Datum noch Anrede, dieser Mangel aber konnte die Bedeutung weite, als er mit plötzlich erlangter Kaltblütigkeit den Fall zergliederte: Buchenau! Das war die letzte Sta tion vor Ramsau richtig! Ey nach hatte ihm ja gesagt, er wolle !n begrüßen und mit dem nächsten Zuge nachkommen. Ueber die Wiese nach dem Erlenwäldchen! Dort wartete Laura wahrscheinlich schon lange auf Uhr. Abgefahren war sie von 3 Uhr 30 Minuten und noch vor 4 Uhr in Buchenau gewesen. Auf dem der Freund, den er für den hochher zigsten Menschen gehalten! Ja, war's denn wirklich möglich, oder äffte ihn ein Spuk? In Werneck's Kopfe fingen die Ge — Nach Buchenau? Ja, warum denn? Vielleicht war Alles nur eine Mystifikation. Laura gar nicht Ramsau. Aber der Brief! Die ans Ziel! Klarheit! Gewißheit! der zum Perron führenden Thür. Noch ehe er sie erreicht hatte, trat der Stationschef ins Wartezimmer. „Hilfslokomotive schon signalisirt," meldete er; „wird gleich einlaufen und ankoppeln. Die Strecke ist frei. Zug hält in Buchenau?" fragte Wer doch hier, Herr Rittmeister? Wollte Barons können dann immer noch Der Stationschef schüttelte ver wundert den Kopf, aber er wagte keine Einwendungen zu machen, und fünf Minuten später war Hugo von Werneck auf dem Wege, an dessen Ende für ihn die Entscheidung lag. Was würde er dort finden? Diese Frage hätte in den ersten Stunden jenes verhängnißvollen Nachmittags mit Sicherheit Niemand beantworten können. Das compro mittirende Billet hatte die junge Dame abgehen lassen an Kurt von Eynach, als aber der Zeitpunkt für die endgültige Entscheidung immer Das eitle, von schwachen Eltern verzogene Weltkind empörte sich ge gen den Druck, der seit ein paar Jah- Vermögensverhältnisse, auf der Fa milie Wolters lastete; die fadenschei nige. nach Außen immer noch mög ren für Laura ein Greuel; sie wollte heraus aus dieser Misere, wollte den Druck abschütteln um jeden Preis, i Von der Verheirathung mit Hugo Werneck konnte sie keine volle Be l friedigung in ihrem Sinne erwarten, den! Da? schreitend« Mann? Herrgott! Das ist ja Kurt! Unsinn!" Er stieg die Treppe hinunter und einen stechenden Schmerz im linken Knöchel. Er hatte sich den Fuß ver staucht. gehen sehen!" Im Wolter'schen Hause herrschte schreckliche Auslegung. Die Tochter lassenen Steinbruchs. Die Aussage Marie Bechers, Lauras einstiger Am- Licht in das Dunkel. Die Alte wohnte, kaum eine Bier telstunde vom Steinbruch weg, in letzten Wochen sie öfters besucht. derbar. und beharrte auf ihrem Vor satz. Ich wollte sie begleiten, aber sie schickte mich zurück. O, mein Gott! Und jetzt dieses furchtbare Unglück! Ich habt's geahnt! Ich Hab's geahnt!" Hugo Werneck rang mit dem Tode, gangenen Ereignisse war total aus gelöscht in Werneck's Kopfe. Daß Freund und Braut gestorben und wie haben. »a» «ist in der Geschichte. (Eisenhut), Giftstoffe also, die Zeit nicht besessen. Auch ist es durch- Durch die moderne Wissenschaft sind wir heute auf das zuverlässigste mit den Eigenschaften der schon frü her bekannten Giftstoffe vertraut. Un ter diesen findet sich kein einziges Mittel, das in den oft behaupteten winzigen Mengen tödtlich wirken könnte, auch keine geschmacklosen Pul ver, die als eine Prise Salz auf Speisen gestreut werden könnten, und dennoch den Tod sicher zur Folge hät ten. Solche Geschichten sind bloße Märchen. Für die plötzlichen »nd un erklärten Todesfälle geschichtlich be rühmter Persönlichkeiten gibt es viele Dinge, die den wahren Hergang ver muthen lassen, ohne daß man an braucht. Der Tod des Germanicus, der von Tacitus einer Vergiftung durch den auf die Waffenerfolge sei nes Bruders eifersüchtigen Tiberius zugeschrieben wird, scheint in Zirk elten Ueberlieferungen der Prüfung eines geschulten Pathologen unter breitet werden. Schatten. für die Zukunft, dunkle Schatten la gern auf meiner Seele. Ich weiß "ll E ' ss dS i Hier war es, wo wir, Marthe und ich, uns kennen und lieben lernten. Hier war es, wohin wir jedes Jahr in unserer sechsjährigen Ehe im Mo nat Juli zurückkehrten. Hier war es auch, wo ihr Vater vor einigen Wochen gestorben war. Nachdem die Gerichts-Siegel gebro chen, beschloß ich, selbst die Papiere des theuren Entschlafenen zu ordnen, um Marthe das Traurige einer sol chen Arbeit zu ersparen. Ich bin allein im Hause meinis Ich habe diesen Mann sehr geliebt. Ich empfand ein unendliches Ge fühl der Dankbarkeit für ihn, weil er seine Marthe mir anvertraut hatte. Und ich nahm aufrichtigen Antheil an dem traurigen Schicksal: Eine Gattin ließ sich von einem Liebhaber bethören, um schließlich im Auslande ein galantes Leben zu führen. Als ich Marthe kennen lernte, wa ren einige Jahre seitdem vergangen. meiner Frau, die manchmal vor ihr auftauchten, und aus den verbitterten Worten, die mitunter den Lippen des So umgaben wir ihn mit doppelter Zärtlichkeit, um die trostlose Leere Mit leisen Schritten betrat ich die Bibliothek, den Raum, in dem er sich gewöhnlich aufhielt. Schon deckte ein leiser Staub die Möbel, als hätte der Nebel, der die Winterluft durchzog, sich in diesen Ach. dieser Schreibtisch, im Stil Ludwigs des Sechzehnten: Ein Mö bel. in das wohl jeder Mann gern und geduldig alle Akten und Papiere seines Lebens, seine geheimen, lieben ling in seinem Fache ist. Jedes Krachen der Möbel in dem großen, hallenden Zimmer ließ mich Schriftzüge Marthes. Ihr Vater ungehörigen und Freunden in Päck chen geordnet. Und plötzlich finde ich noch einmal Briefe von Marth«, jedoch diesmal mit fester Schrift, so wie sie heute schreibt. Ich knüpfe schnell das blaue Bändchen auf, womit das dicke Packet umwickelt ist. Zärtliche Worte die Worte, die Sätze, selbst die Schrift, es sind dieselben Briefe, die selben Worte, die mir Marth« schreibt, wenn ich ihr fern bin. Doch als ich die Unterschrift sah. unter dem Wirrwarr der Zeilen, Platzi Diese Liebesbriefe schrieb Warthes Mutter an ihren Gatten! findet. Bergebens bemühte ich mich, einen Unterschied herauszufinden. Es sind dieselben Ausdrücke, von der Ueber- „Mein geliebter, einziger alles in der Welt !... Mutter so sehr. Wo wird die Gleich sicher, die Briefe sind wahr, sie sind schrieb! Warum habe ich diese Briefe ent deckt? Mein Schicksal wird dadurch nicht geändert, das weiß ich wohl. liebter, einziger Mann" und „Deine Dich über alles in der Welt liebende" bis zu den Millionen Küssen, werde Richtung einschlägt, weiß eine fran zösische Zeitschrift allerlei zu berichten. So herrschte im Jahre 1893 in Tokio Nach den seltenen Arten entstand eine wahre Hetzjagd, einzelne Exemplare wurden mit PlvOt) und mehr bezahlt, eine Art Kaninchenbörse entstand, wo Vermögen verloren wurden. Eines schönen Tages war die Mode zu En de: nun sammelte man Orchideen, und eine Weile später mit glühendem Eifer Streichholzschachteln, die wegen der aufgeklebten Bilder gesucht waren. Ein reicher Japaner ließ in Europa durch seine Agenten zerbrochene Theetassen sammeln. Eine Zeitlang herrschte die Gewohnheit. Frösche und Kröten zu Sammlungen zu vereinen, die oft Riesenvermögen verschlangen. Stoßseufzer. Verlassene Braut: .So sind die Männer! Erst schnappen sie vor Liebe beinahe über, und dann schnappen sie plötzlich ab." Böse Zungen. „Nun be kommt Majors Grethe doch den net sen aber gar nicht zusammen." —> „„Im Gegentheil, sehr gut denn >sie ist so spitzig, wie er schneidig ist."" Aktuell. „Fräulein Klara, Klage. Daß Liebe blind den Menschen mach^ Karlchen: „Was haben denn die Rehe für weiße Flecke hinten?" Kutscher: „Das nennt man den Spiegel." Karlchen: „Ach so, beim Hirsch Heißt'S wohl Trumeau?" Der Herr Professor. „Sonst hab' ich Alles: gutes Land, schöne Milchkühe nur Du fehlst mir noch in die Wirthschaft 'nein." Unlauterer Wettbe werb. Gast: Das Erlebniß, das Sie da erzählen. Herr Förster, hat erst neulich ein Kollege von Ihnen er zählt. Förster: So wie heißt denn der verlogene Kerl? Boshaft. falls sehr beschäftigt?" Häufte.^ich Aus der Instrukttons chen? Gutes Putzzeug. Falsch! Weiche Bürsten. Falsch! Keine scharfen Sachen. Alles lau ter Unsinn! Nun, dann will ich eZ euch Dummköpfen mal sagen: Minde stens eine halbe Stunde muß er dazu gebrauchen!