«»»»«»tz-ssMUNg. «SN Martha Schlesinger Das'ganze Freudenreich Das' Licht in's tiessk Mark, Ter Schmetterling. Tuht tuht tu—u—uht! Der Professor hielt in der Verfol gung des Schmetterlings inne, als er das Heulen des Nebelhorns hörte, und sah sich erstaunt um. Tuht tuht tu—u—uht! Der Professor legte die Hand über die Augen und suchte das weiti Meer vor ihm und die öden Berge hinter Gott!" sagte er. „Ich bin wohl auf der anderen Seite der In sel!" Er sah auf die Uhr und schüttelte den Kops. Die Uhr war fünf Minuten nach drei, und der Dampfer wollte um halb vier abfah- Er lief den Berg hinaus, so schnell ihn seine langen Beine tragen woll ten. Er war ein großer, schlanker Mann, wenig über dreißig, obwohl er mit seiner Brille fast wie vierzig aus sah- Bald kam er an «wen großen, grauen Fels, den er mit Händen und Füßen erklimmen mußte. Als er oben war, sah er, daß ihn ein tiefes Thal von dem nächsten Hügel trennte. So mußte er also wieder hinunter, und wieder hinaufklettern. Als er den Gipfel erreicht hatte, war es halb fünf, und der Dampfer „Sonne" war nur noch als ein kleiner, dunkler Punkt zu sehen, dem ein schmaler weißer Rauchstreifen folgte. Der Professor trocknete sich die Stirn mit einem großen, seidenen Taschentuch und dachte keuchend: „Wenn ich gewußt hätte, daß ich ihn nicht mehr erreiche, hätte ich den schönen Schmetterling gefangen!" Nachdem er dem verschwindenden Dampfer noch eine Weile nachgesehen Hotte, ging er langsam zum Strande herunter, worbei er darüber nach dachte, wo er eine Quelle gesehen hatte, und ob die Muscheln, die er am Strande entdeckt hatte, wohl eßbar wären. .Es ist ein Glück, daß sie unbe wohnt ist," tröstete der Professor sich. sind, glaube ich, ein gen seiner Schwägerin zu der Ueber zeugung gebracht, daß Frauen gefähr liche Geschöpfe seien, die Jagd auf jeder Vertreterin dieses Geschlechts aus dem Wege. Während der ganzen Reise hatte er kein Wort mit einer Dame gesprochen. Professor holte tief Athem. soll sie nicht verspeist 'werden!" murmelte er. .Ich muß die Kannibalen heran. Nachdem der Schrei sich noch einige Male wiederholt hatte, war er sicher, daß er von einem großen, dichten gen," bemerkte er mit einem Seufzer der Erleichterung. „Ob ob sie wohl sehr wild ist? Es sollte mich tern!" an. „Gott im Himmel!" rief der Pro fessor aus. „Sie Sie sind gar keine Wilde?" krampfhaft. Sie war ein hübsches Mädchen von ungefähr 19 Jahren, die er schon an Bord des Dampfers gesehen hatte; und sie saß bei dem Busch und rieb ihr verletztes Fußge lenk. ,O nein, das bin ich nicht!" sagte .lch Nora Hastie. Ich habe men?" „Ich dachte, Sie wären eine Kan nibalin," setzte er ihr auseinander. „Ich sehen Sie ich dachte, Sie weinte zu gleicher Zeit. „Ich bin nicht sehr wild", sagte sie Schulter. „Armes, kleines Mädel", sagte er. „Armes, kleines Mädel. Sie wer ten." Sie trocknete ihre Thränen und „Keineswegs," sagte sie. „Jetzt, da Sie hier sind, fürchte ich mich nicht haben." Der Professor erröthete. „Oh!" sagte er. „Nun ja hm dem er sie ein paar hundert Schritte so geschleppt hatte, legte er sie behut sam In den Schatten eines Strau- Er ging und brachte ihr etwas Wasser in seiner Feldflasche. Glück licherweise hatte er noch einige Cakei ausruhen mußte. Er fand eine kleine Höhle zwischen den Felsen, wo sie schlafen konnte. Dann setzte er sie „Sie kommen doch sicher zurück, ehe ts dunkel wird?" hatte sie ängstlich gefragt. Dann fing er an zu lau- D' pl"tzlche Dämmerung der als er zurückkam. Sie war sichtlich erfreut, ihn wiederzusehen, und winkte mit dem Taschentuch. Er hatte ein paar Dutzend Muscheln und vier Eier von der Größe eines kleinen Hühnereies gefunden. Sie kochten sie auf einem kleinen Feuer von trockenen Zweigen als Raucher hatte er Streichhölzer und aßen die Mu schelthiere roh. Das Essen war nicht besonders wohlschmeckend, aber es war genug, um das Hungergefühl zu vertreiben. Nach dem „Diner" suchte er eine Menge langes Gras zusam men und machte ihr ein Bett in der Höhle und für sich eines vor dem Ei ngang zurecht. Dann kam der Mond herauf, und sie faßen Seite an Seite auf einem umgestürzten Baumstamm und sahen den Abhang hinunter auf das Meer, dessen Wogen leise plätschernd das sandige Ufer bespülten. Das Zwit schern der Vögel war verstummt, und die Welt war so feierlich still umher, daß ihnen lautes Sprechen wie ein Verbrechen erschien. So flüsterten sie. Sie sprachen von dem Schiff, wann es wohl zurückkommen würde, wohl sagen würden, wenn sie ihr Fehlen bemerkten, und von der Insel, wie sie wohl hier leben würden. Er hegte eine Menge Pläne, um Nahrung und kleine Bequemlichkeiten und Vor theile zu erlangen. Sie merkte, daß er das alles für sie that. „Wissen Sie, Herr Professor," sagte sie, nachdem sie ein paar Minu ten geschwiegen hatten, „Sie sind rie sig liebenswürdig zu mir." „Keineswegs," sagte der Professor, „keineswegs. Aber ich werde sicher alles, was ich kann, für Sie thun. Das ist doch nur meine Pflicht und Schuldigkeit." „Oh! Wenn es nur das ist warum thun Sie es überhaupt!" „Nein, nein!" protestirte er hastig. „Ich thue es ja so gern für Sie." Sie schüttelte den Kopf. „Ich wußte, daß Sie das sagen würden. Das ist doch auch nur ein Theil Ihrer „Pflicht und Schuldig keit!" „Nein, aufrichtig", widersprach er. „Sie haben Frauen nicht gern. Ihr Kopsschütteln ist ganz über flüssig. Jedermann weiß es doch. Aber warum sind Sie so?" „Alle Frauen sind mir nicht un sympatisch," erklärte er ihr, „nur die na, sehen Sie, ich bin ein eingefleischter alter Junggeselle. Ich habe meine Blumen und Insekten und solche Sachen, vor allem Schmetterlinge! Schmetterlinge habe ich ganz besonders gern." Sie lachte. „Könnten Sie sich nicht einbilden, ich wäre ein Schmetterling?" Sie lachte ihn an, und er lachte sie an. Wirklich, sie hatte Aehnlich „Mein Wort!" sagte er. „Ich glaube, ich könnte es mir einbilden. Jedenfalls sind Sie nicht so wie an dere Frauen," erklärte er, „darum fürchte ich Sie auch nicht." Wenn der Professor sich auf Frauen so gut verstanden hätte wie hatte. Arm unter seinen, um sie zu beruhi gen; und für den Rest des Abends ließ sie ihn dort. h S' " ' h stein. Die Streichhölzer habe ich aus Ihrer Tasche gestohlen, Sie fauler Mann!" sich zum Essen nieder. „Erst müssen Sie Muscheln zum Essen suchen," befahl sie, „dann kön terlingsstudien. Ick fand eine ganz neue Gattung in einem Musselin rock." ling?" „Nora wenn ich darf." „Ich denke: Schmetterlinge haben lange lateinische Namen?" „Der volle Name ist „Nora Pul cherima"." »Was heißt das?" .Allerliebst« Nora.' Sie holte zwei weitere Eier aus der heißen Asche. „Professoren sagen ihren Schmet terlingen keine Complimente. Und sie benennen sie auch nicht, wie sie »vollen." .Oh, doch; wenn sie die Gattung entdeckt haben. Das ist des Ent deckers Vorrecht." Sie verbrachten den Morgen, in dem sie ihr neues Reich musterten; vergnügt, aber etwas hungrig. Ihr nen Arm gestützt, unternehmen konnte. Als sie gerade ihr karges Mahl beendet hatten, entdeckten sie „Nein!" sagte der Professor. »Ich habe mich sehr wohl gefühlt bei den gerösteten Eiern und" sie sah ihn „Schmetterlings" Taille gelegt. „Wenn er ihn wirklich behalten will." sagte sie. Welt, mein kleiner Liebling!" rief der Professor aus. » » » sagte der brummige, alte Kapitän Professor. „Im Gegentheil, ich habe meine deck?."'"" Gattung ent lächelte er auch. „Aha!" sagte er. „Ich glaube, Sie werden der Gattung Ihren eigenen „Ja," sagte der Professor, „das ist das Vorrecht des Entdeckers." Als Alexander der Große 331 v. Chr. auf feinem Eroberungszuge von Memphis aus den Nil herabgefahren kam, führte er am Gestade des Mit telmeers, in unmittelbarer Nähe des Nildeltas, einen Plan aus, der ihm ein Jahrtausende überdauerndes streifen, der zwischen dem Meere und dem Binnensee Mareotis liegt. Durch die vorgelagerte Insel Pharos wurde die neue Stadt vor dem anstürmen den Meere geschützt. Baumeister Deinokrates legte in seinem weit- Jnsel Pharos an, 1290 Meter lang und 16 Meter breit, und schuf da durch außer der wichtigen Verbin dung mit der zum offenen Meer füh renden Insel durch die Theilung des Wassers zwei sehr schöne und viel besuchte Häfen. Es hatte wohl aber Niemand vermuthet, daß das Meer diesen Damm gewissermaßen als Schuttabladestelle benutzen würd«! es verrichtete seine Arbeit sogar mit sol chem Fleiß, daß heute von einer In sel Pharos keine Rede mehr sein kann. Sand und Geröll, die das Meer von beiden Seiten herantrug, haben den Damm zu einer Land zunge angeschüttet, die an ihrer schmälsten Stelle volle 7(X) Meter breit ist, in dieser Verbreiterung aber die ganze Insel Pharos in sich ausge nommen hat. Auf dem angespülten Terrain ist mit den Jahrhunderten ein neuer Stadttheil entstanden. Dort, wo einst die Meeressluthen an dem Hephastadium des Deinokrates emporspritzten, ist jetzt trockenes Land in weiter Ausdehnung: hier erheben sich die schmutzigen Häuschen des mohamedanischen Quartiers von Alexandrien und nur der Name malige Insel. Scher,« von Bernhar» »»««. Von dem berühmten irischen Spöt ter erzählt ein italienisches Blatt eine Reihe amüsanter Scherze, die nicht wenig zur Popularität von „G. B. S." beigetragen haben. Es war die Premiere eines Shaw'schen Stückes. Das Publikum hatte sich köstlich amll sirt und klatschte, bis Shaw vor die Pfiff, Pfiff aus Leibeskräften. Shaw gebot mit einer Bewegung Ruhe, und als die Begeisterung sich endlich gelegt hatte, wandte er sich an den Mißver- WerN" „Scheußlich, einfach scheuß lich!" „Sehen Sie, das ist auch meine Ansicht. Aber was sollen wir leiden ausrichten gegen diesen Saal voll Manschen, der nun einmal ist er im Concert, wo vier Schwestern miserable Musik machen. Ein Nach bar wendet sich zu G. B. S. .Sie spielen sch?>i zwölf Jahre zusam men." „Wie? Nur zwölf Jahre? Ich hatte das Gefühl, es müßte län ger sein ..." Die letzte Patrone. an den Polareismauern ge kratzt. Toll vor Hunger, hatte er bald von der einen, bald von der an gesucht. Von Zeit zu Zeit kam eine Pause der Stille; dann begann das blöcke drang keine Stimme. Ein Kraftmensch, vor Kälte vergehend, hätte in dieser langen Nacht vergebens um Hilfe geschrien; sein Flehen wäre .Hörtest Du etwas?" flüsterte sie „Ein Schrei?" Beide horchten gespannt auf. „Nein, es war nichts. Beruhige Dich, Liebste, Du zitterst ja!" „Wenn er eindringen würde!" Er streichelte besänftigend ihren Arm. Fasse Muth, mein Liebling; morgen wirst Du das Getrappel der Hunde durch den Schnee hören, und er wird „Wenn wir nur eine hätten!" sagte sie. „So stark, wie Du bist, würdest Du jenen wüthenden Thieren den Tod machen sogar damit." Er hatte ein rostiges Messer aus der Scheide gezogen. „Für Dich," flüsterte er, „würde ich sogar mit diesem Messer Erfolg Sei ruhig, Theure es ist ln ln jenen Einöden der hohen Eis flüstern. Die Einsamkeit ist für Töne zu tief. Im Innern der Hütte war es fast warm. Infolge der Nässe waren die Ueber der Flamme des großen Leuch ters tropfte das Wasser unmerklich herab und verursachte ein Zischen im heißen Talg. Den Stimmen nach war das Ge schlecht der bxiden Insassen nicht zu unterscheiden. Ihr Haar war unter großen Pelzkapotten verborgen; von den Füßen bis zu den Hüften waren hüllt" -hl" a ° S „Jetzt hat es aufgehört," flüsterte sie. „Es muß draußen hell werden —es ist elf Uhr. Gestern tonnte man erst um Mittag lesen. Bald Ach, diese trostlose Forschungsreise!" „Sei tapfer. Theure. Morgen wird ten, riefenhaft an Größe, schienen an den Wänden in seltsamer Weise ihrer zu spotten. In der Stille hörte man „Ja, morgen," sagte die Frau. „Und dann das Ende. Nun. es muß ja kommen. Er wird zurück liebe!" mlltze ab und streichelte ihr das Haar. „O, wie ich ihn hasse!" flüsterte sie leidenschaftlich. „Ich wünschte, ich würde ihn nie wieder sehen müssen. Ruhe. Er ist alt und selbstsüchtig. meine Einbildungslrast war durch romantische Begriffe von Pflicht er hitzt. Und jetzt habe ich ihn auf jeder Sorge, bis ich Dich sah; aber jetzt o, ich hasse ihn!" Er schwieg, und jetzt beugte sie sich Gesicht zu schauen. „Ich glaube, Du liebst ihn," mur melte sie. „Ja," sagte der Mann, ruhig und hoffnungslos. „Ich liebe ihn. Ich liebe ihn mehr wie irgend Jemand in der Welt oder irgend eine Frau, mit Ausnahme von Dir. Und ich „Sein Ruf," sagte sie spottend. Er war durch Ruhm entschädigt. Es war eine gute Reklame für ihn!" „Du thust ihm Unrecht," sagte ihr Gefährte ernst. „Er ist der Selbst-! sucht nicht fähig. Er ist der ein fachste und edelste Charakter, den ich je kennen gelernt habe." Sie schlang ihre Arme fest um sei nen Nacken, bis sie fühlte, daß er ihre glühende Leidenschaft erwiderte. „Liebst Du ihn denn also mehr als mich?" flüsterte sie. „Nein!" schrie er mit plötzlicher Gluth. „Ich liebe Dich als Weib! Du bist mein alles! Höre willst Du mit mir kommen, wenn diese Polarreise vorüber ist?" Sie nickte, sich in seinen Pelz Ciiba, in Länder von ewigem Son nenschein, und diese Schrecken für im mer hinter uns lassen. Wir werden in der Sonne liegen und auf das blaue, weite Meer und die Palmen „O, wenn diese Reise vorüber wäre!" antwortete sie. „Wenn er doch nie zurückkäme! Ja, ich bin gottlos genug, zu wünschen, daß das Eis ihn verschlinge, oder daß er im Schnee umkomme." Draußen begann von neuem das Kratzen. Es wurde hartnäckig fort gesetzt an den losen Eisblöcken, die vor dem Eingang aufgehäuft waren, als ob der Bär durch unermüdliche Beharrlichkeit sich durchzukratzen suchte. „O, jener schreckliche Ton!" schrie die Frau. „Ich kann ihn nicht er tragen." Sie ging aus dem Schlaf sack heraus quer Über den Gang. Jetzt beugte sie sich und schrie leicht auf. „Sieh," rief sie aus. „Ich habe eine Patrone gefunden!" Sie kam schnell herüber und gab sie ihrem Ge fährten. „Jetzt kannst Du den Bären erschießen," flüsterte sie, indem sie die Schwanzschraube öffnete. „Ich will den Schnee aus dem Ring heraus schaben, und Du kannst dann den Lauf hindurchstecken." Sie nahm das Messer und begann zu graben zwischen zwei der losen Eisblöcke. Der weiche Schnee zer bröckelte leicht. Ein schwaches Licht drang durch die Oessnung. „Es ist Morgendämmerung," flü sterte sie. „Du kannst jetzt gerade sehen unterscheiden ach!" Si« ließ das Messer fallen; dann beugte sie sich plötzlich und nahm es auf. „Halt!" schrie sie aufgeregt. „Nein, schieße jetzt, schieße! Schnell, bevor es weitergeht!" konnte man eine zottige Gestalt unter scheiden, welche zehn Schritte entfernt auf dem Schnee zusammengekauert er das that, erhob sich die Gestalt, zu gewähren. Dann sprang er hin beugte Gestalt zu. Düster heulte der Hund und leckte das Blut, das aus der lief. Gesicht bot den blutlosen Anblick ei nes Wachsgesichts. Die erschöpften, erhob sich d» Man^von Frau stand an seiner Seite, bleich vor Furcht und Zweifel, die Augen flehend zu ihm empor richtend. „Ah!" sagte er. „Das ist schreck lich- „Mörderin! Ich will Dein Gesicht LeidenschafNich. Lebe- Mensch. hat kaum'3o/)^Mark Schulden und will nun schon he.ra. Erklärlich. hört?" Wort nach!" „Ich wiederhole: Jedes Wort, das bequem und häuslich machte und so recht lästig wurde. Das Ehepaar be rieth nun, wie man den Eindringling Seine Auffassung. .Hörst. Alter, da les' i' alleweil von der Bestie im Menschen, was ist denn das?" —,»Dös hm na, bist ja heut so traurig, Mußjöh Clown; bist Du krank?" Clown: .Ja, i hab' die Clown - Seuch'!" Deutlich. Verschuldeter Verehrer (zu einer verwittweten Gutsherrin): .Ich meine doch, gnädige Frau, daß eine männliche Hand mehr herausho len würde aus diesem Prachtgut." .»Herausholen das befürchte ich auch."