Hat«». Non Paul gcch, Zlnd meine Birken standen da so klar. Und so verliebt und schwesterlich Ver ls' i sch" M"dch schaar' Die jauchzend der gekWten Fluth ent steigt. Die Farne rührten sich wie ohne Sinn, Und tief in da» bewegte Spiel geneigt. Vang eine Nachtigall schönsten Der Ha«pttreffer. Et»» rusttlche Geschichte »on Anton Me»»h»rl. General Palkin hatte sich Pensioni sten lassen. Der Dienst hinderte ihn pm Kartenspielen. Er liebte die Ge sellschaft und war ein Feind der An tialkoholiker, die Weiber mochte er picht leiden, mit seinen sechzig Jahren interessirten sie ihn nicht mehr. Er tvar Junggeselle geblieben, seinerzeit jtim seine Jugend besser auszunutzen, und späterhin, weil er damit nicht Wirthschaften» bei ihm war eine »weimal verwittwete Bäuerin von sünfundfllnfzig Jahren mit dem Kosenamen „Marussa". Sie war »war mehrfache Großmutter, aber Immer noch rüstig. ! Ihre Kinder und Enkel lebt»» in khrem entfernten Heimathsdorfe. Sie pur ihre Angehörigen unterstützen, sondern sich auch Ersparnisse beiseite legen konnte. Schon fünfzehn Jahre, »eil dem Tode ihres letzten Manne», diente sie b?i Palkin. Er war mit ihr Kufrieden, denn sie hielt auf Ordnung, ko, wie es seine früheren Wirthschaf- Sie hatte sich auch ein StaatSloo» kür 30) Rubel gekauft, und der Ge iieral, der sich die Nummer des Looses poliert hatte, sah für sie jedesmal die kiehungsliste nach. Halte er doch selbst Haupttreffer von zweimalhunderttau send Rubeln. , Wie oft hatte auch Marussa bei tsner jeden Ziehung davon geträumt, dber mit den Jahren wurde sie ruhi ver und gab die Hoffnung auf, jemals ktwaS zu gewinnen. EineS Tages revidirie der General bieder die Ziehungsliste. Plötzlich chlug er mit der Mnd auf den Tisch, >aß der in allen Fugen krachte. „Und so ein Kameel macht den Haupttreffer!" platzte er heraus. .Jetzt kann ich „ihr" die Schuhe mtzen!" Dabei war er aufgesprungen »nd lief wie ein Rasender im Zimmer >uf und ab. Eine solche Dienstmagd mußte so tin Glück haben mit Ihrem einzigen poose, und er konnte eS nicht mit einem ganzen Dutzend; daS war sehr ungerecht vom Schicksal, und er ver fluchte den Zufall. Rein mechanisch Datte er ihre Nummer immer nachge sehen; daß so ein albernes Weib wirk lich den Haupttreffer von zweimalhun derttausend Rubeln machen könnte, , Sollte er ihr e» nun sagen? Wozu brauchte sie so viel Geld? Sie wird »a gar nicht wissen, was sie damit machen soll; er dagegen, ach, wie hätte er es brauchen können! Bei ihm 'angte daS Geld nie; seine Partner m Spieltisch sorgten dafür. Erst ge ern hatte er wieder Pech gehabt und iußte den Verlust schuldig bleiben Zöse Gedanken stiegen in ihm auf, Md eS bedurft« seiner ganzen Kraft MS alter Haudegen, um sie niederzu kämpfen. Sollte er ihr da« LooS gewaltsam wegnehmc»? Nein, da» wäre gemein! E« ihr abschwin deln? Pfui! Ihr eS abkaufen? DaS ging schon gar nicht, denn die pfiffige Marussa hätte sofort ge merkt, daß eS gezogen wurde. > Ganz verstört ging er in seinen Klub und spielte mit entsetzlichem Pech, so das, einer seiner Partner be merkte: „Höre mal. solches Pech, wie Du jetzt hast, das hat nur einer, der in der Liebe Glück hat; ich glaube. Du stehst aus FreierSfUßen?" „Möchte wissen, wen ich beirathen sollte!" „Zum Beispiel Deine Wirthschaf test»!" Beinahe hätte ihm Pqlkin eine» über die Glatze gehauen; im nächsten Augenblick hätte er ihm aber um den ihalS fallen können für diese Zumu- Ihung. Wie eine Erleuchtung überkam «s ihn. Er brach das Spiel ab und tzing nach Hause. Marussa zu Heirathen, war ja ge rode keine glänzende Jd«, aber au», ihrüar und ungefährlich; nur durfte dabei nicht merken, daß er sie de» Der Gedanke war ihm allerding» itfetzlich, daß er dieses alte Bauern weib zur Generalin machen sollte, Geld bedeutet mehr als General. WaS die Welt dazu sagen mochte, konnte ihm gleich sein. Mit gemischten Gefühlen trat er in „Sage der Marussa, sie soll herein kommen!" befahl er dem Diener, der über diesen Befehl nicht wenig staun te, denn es war das erstemal, daß der General zu so später Stunde die Wirthschaft»!» zu sich beschied. Ganz erschrocken aber war Ma russa. Was sollte daS bedeuten? Woll te ihr der Herr vielleicht kündigen? Schüchtern trat sie zu ihm ein. „Marussa!" So zärtlich halte er ihren Namen noch nie ausgesprochen. Er saß a»f dem Diwan? was nur wollte... „Excellenz befehlen?" „Setz Dich her zu mir, Marussa!" Sie glaubte nicht recht zu hören und blieb stehen. „Aber so setz Dich doch her zu mir!" bat er Mit offenem Mund, die Augen näher und blieb vor ihm stehen; wenn er ihr gesagt hätte, daß sie vor ihm niederknien solle, so wäre ihr das eher verständlich gewesen, aber neben ihm am Divan... „Setz Dich, sagt ich!" wiederholte Palkin. Und sie setzte sich auf den nicht!" näher. „Horch, ich will Dir etwas sagen," begann der General; „Du bis jetzt schon fünfzehn Jahre bei mir; ich habe Dich als brave Wirthin schätzen gelernt und bin so sehr an Dich ge- Woche Hochzeit!" Marussa glotzte ihn mit großen Augen an; erst als Palkin sie um ihre durchaus nicht schlanke Taille faßte und heranzog, wurde ihr zur Gewißheit, daß sie nicht träumte. „Mein Gott! Excellenz, was fällt Ihnen nur ein? Sie sind Gene- Sie doch nicht heiratheii!" >, „Ich sehe, MarussO Du bist un dankbar; ich wollte Dich zur Genera li» machen, und so werde ich mir nun eine andere Wirthschaften» nehmen und diese dann Heirathen!" Das half. „Excellenz, habe ich denn das ver dient, das Sie mich jetzt fortjagen?" begann sie weinerlich. „Gewiß nicht! Im Gegentheil! Deswegen will ich Dich ja Heirathen!" „Aber ich schäme mich so sehr, Ex cellenz!" „Na nu! Weshalb?^ „Ich bin doch schon zu alt!" „Macht nichts; ich bin noch älter!" „Hm! Aber was werden meine Leute im Dorfe dazu sagen?" „Daß Du gescheit warst, Marussul" „Und was wird mit ihnen gesche hen?" „Nichts! Die Heirathe ich ja nicht; die bleiben, wo sie sind. Also wenn Du willst, so machen wir in einer' Woche Hochzeit und fahren dann nach Moskau!" Nach Moskau! Dorthin hatte sie sich längst gewünscht; in Moskau gab es viele jkirchen, viele Reliquien von Heiligen und viele MuttergotteSbil der, die sie auch einmal küssen wollte. „Gott, wenn es schon sein muß, Excellenz, 50..." „Also gib die Hand her!" Und sie schlug ein. „Und wie soll ich Dich jetzt nen nen?" frug sie treuherzig. DaS „Dich" gab iym einen Stich inS Herz. Er hieß Georg. ES dauerte eine Weile, ehe er sich von dieser gar nicht überdachten Situation erholt hatte; er war ncHe daran, ihr das Wort zurück zu geben, aber da standen die Zweimalhunderttausend verlockend einerseits und die Spielschulden dro hend anderseits vor seinen Augen, und er erwiderte: „Schorsch!" „Schorschl, mein Gott, wie schön das klingt. Und wirst Du mir auch treu sein, Schorschl?" fragte sie wie „Freilich! Aber jetzt gehe fchla fen!" Die Situation wurde ihm unqe müthlich. stehen' „Schorschl!" „Na, was denn?" „Bekomme ich denn keinen Kuß. mein Täuberich?" Auch das noch! Wie doch so ein W«b sich rasch in ihre Rolle hinein gedacht, aber nun war nichts zu ma chen; entweder oder; und er stand auf und küßte sie, oder vielmehr ließ sich küssen. „Gott, wie gut Du bist, Schorschl," sagte sie; „also schlafe wohl!" Und sie ging, sich mit der Schürze die „Für heute wäre ich die Generalin loS!" l:»mÄti Palkin, als sie hinaus den!" Entgleisung zu verschleiern, sagte er, daß der erste Stiefel besser gewichst sein solle. „Teufel, jetzt heißt es aufpassen!" „sonst verderbe ich noch die ganze Sa che; hat da» Weib schon schwatzen müssen, und nun wissen ei auch be reit» alle; da ist es besser, ich ver schwinde bis zur Hochzeit!" Gleich darauf brachte ihm Marussa Kaffee mit duftenden Krapfen und' holte sich ihren Morgenkuß. Beinahe hätte er sie nicht erkannt; so fesch und um zehn Jahre jünger sah sie aus; sogar In ein Corsett war sie einge zwängt; wo sie das nur über Nacht alles her hatte? „Nun. sehe ich nicht au» wie eine Generalsche?" „Gewiß! Aschenbrödel ist keine Sage!" „Was ist Aschenbrödel?" „Da» war ein armes Mädchen, die über Nacht zur Prinzessin wvrde!" belehrte er sie; „aber, jetzt höre, was ich Dir sage: Sonntag ist die Trau ung; ich fahre heute aufs Gut und bin bis dahin wieder zurück. Besorge alles bestens, packe Deinen und mei nen Koffer, und vergesse keinerlei Werthsachen, denn wir können nicht wissen, was in unserer Abwesenheit hier geschieht." „Sei versichert, Schorschl, Du sollst mit mir über alle Maßen zufrieden sein!" Palkin dampfte ab und war Sonn ne Marussa als eine so stattliche Braut wiederzusehen. Jetzt sah sie gar um zwanzig Jahre jünger aus. Die Sache fing an. ihm Spaß zu machen. Alles ging glatt vonstatten. Am Morgen nach der Trauung kamen die jungen Eheleute in Moskau an und stiegen im Hotel ab. Die Augen der Generalin strahlten vor Freude. Auch Palkin leuchtete vor Vergnü gen, denn nun war er am Ziele; hier konnte er d«n Gewinnst gleich bei det Staatsbank realisiren. „Hast Du auch Dein Los vorsichts halber mitgenommen?" frug er bei passender Gelegenheit. „Schorschl, ich bin so überglücklich, ich sehne mich nach keinem Haupttref fer mehr, denn der bist Du!" „Schon recht! Aber das Loos hast Du doch gut verwahrt, nicht wahr?" „O, das ist gut in d»r Bank aufge hoben!" „In welcher Bank?" „Ich weiß nicht mehr, wie sie hieß; ich habe daS Loos schon im vorigen Jahre dort verkauft!" Lautlos sank General Palkin in die Arme seiner bestürzten Gemah lin .... Psychologisch. Die Großherzogin ist mit ihrer Tochter von der Hofjagd zurückgekom men sehr mißgestimmt, daß sie in folge ihres schlechten Standes nicht einmal zum Schuß gekommen war, was ihr als leidenschaftliche Jägerin > unerhört erschien. Sie will daher üble Laune an dem Oberförster au»- lassen, dem allein sie alle Schuld ai» ihrem Mißgeschick zuschrieb, und be- ! auftragt einen Diener, diesen zu ihr > zu rufen. Der Diener findet den Gesuchten, ! von der lang andauernden Jagd er- Schweiß auf der Stirn trocknend. , „Hoheit lassen den Herrn Oberför- ° ster ,u sich bitten!" Der Oberförster, der nur die junge Hobeit aber hat junge Füße!" Befremdet eilt der Diener zurück, die Antwort des Oberförster» wortge dem faltigen Antlitz der Großherzogin auf. Mit fast jugendlichem Ungestüm springt sie auf und eilt zu dem Alten. „Lieber Herr Oberförster, seien Sie mir nicht böse, daß ich Sie bitten ließ. Ich bedachte nicht Ihre natürliche Ab spannung und Ihr Ruhebediirsniß und wollte Ihnen nur kundgeben, daß e» mir zum Vergnügen gereicht. !>hnen für Ihre Verdienste um daS meinen HauSorden verleihen zu kön nen. Ich danke Ihnen. Herr Ober förster!" Der Alte war erst verblüfft, dann sah er der Großherzogin nach mit ei („Fliegende Blätter".) » » » Aus r Schule. Lehrer: „Zu den Schlingpflanzen!" Leh- > rer „Wie kommst Du darauf?" ' Schüler: „Nun, weil sie verschlungen! werden!" t Miliia r d S r. schen zur unerträglichen Last werden sollte, wenn ihn die Welt als den Be sitzer gewaltiger Reichthümer kennt. Sie sagen, daß ein Krösus nirgends Ruhe vor lästigen Bittstellern sinket, daß er auf Schritt und Tritt an daS Aber gerade diese tausendfältige Gele genheit, Gute« zu thun, ist es. um die ich die Banderbilt, Gould und Car> ! den eines Unglücklichen gelindert zu ' haben? Und mit solchem Bewußtsein können jene Auserwählten Tag für Sie eben in so starker Uebertreibung als den Fluch des Reichthums bezeich net haben!" Der alte Herr mit dem scharf ge- schnittenen, bartlosen Gesicht hatte sich in eine richtige Erregung hinein was er sagte. Der aus hellen und lu stigen Augen in die Welt blickende jun ge Mann, der schon seit etlichen Stun den sein war, mochte es fand einen Uebergang, der ihm er möglichte, von den Reizen und An nehmlichkeiten des Badeortes zu spre ersuhr bei der Gelegenheit von seinem bejahrten Reisegefährten, daß dieser zum ersten Mal dorthin käme. Seiner 'Versicherung nach waren eS nicht die trachte. „Sie sind Schriftsteller?" fragte der Andere, und der alte Herr lächelte mit einem Anflug liebenswürdiger sei." Er hatte seine Brieftasche gezogen und reichte dem Reisegefährten eine Visitenkarte, auf der zu lesen stand: „Ralf Oskar Kuno Feller, Privat gelehrter und Schriftsteller." Der Jüngere stellte sich als Dr. Rennert vor und empfahl dem Neuling ein letzten Blick auf die Besuchskarte warf, bevor er sie einsteckte, ging ein eigen thümlich sarkastisches Lächeln über sein Gesicht. Als Herr Feller in dem empfohle nen Hotel ein ruhiges kleines Zim lichkeit: „Ich bitte tausendmal um Vergebung, Herr Feller, wenn ich zu stören wage. Aber es ist ein bedauerli ches Versehen Passirt. Mein Oberkell ner hat Ihnen ein falsches Zimmer angewiesen, und wenn Sie mir gü tigst gestatten wollen, Sie in daS rechte zu führen " Stock hinunter, wo sich vor seinem verwunderten Blick die Flügelthüren eines prachtvollen Salons austhaten. Kopfschüttelnd blieb er auf der Schwelle stehen. „Hier muß ein Irrthum obwalten." sagte er. „Dieser Raum M viel zu vornehm für meine Bedürfnisse und jedenfalls auch viel zu theuer." Aber der höfliche Wirth versicherte ihm, daß hier von einem Irrthum nicht die Rede sei, und daß er es ganz in das Belieben des Herrn Feller > stellen würde, bei seiner Mreise den Preis selbst zu bestimmen. „In mei nem Hause wird jeder Gast so aufge nommen, wie es ihm gebührt," fügte der liebenswürdige Herr mit aber« > maliger Verbeugung es war sicher- ! lick, schon die zwanzigste hinzu. „Und wenn ich auch den sehr begreif- ! lichen Wunsch des Herrn Feller, hier l in zurückgezogener Verborgenheit zu ! leben, strengstens respektiren werde, so muß ?S mir doch unbenommen blei ben, diejenigen Rücksichten zu üben, aus die ein Herr von Ihrer Bedeu vinz Anspruch erheben darf." Der alte Privatgelehrte fiel au» ei«>em Erstaunen in das andere. So fen Ausgang" und feinen lyrischen Poesien „AuS meinem Schatzkästlein!" Und R. O. K. Feller, den man in sei menknickte, und sich mit allem, waS Verfügung stellte. Eine halbe Stunde später empfing Gehör bitten lassend und er erfuhr im Verlauf der Unterhaltutig, daß diese dringende Angelegenheit eine schreck liche Geldbedrängniß des sehr vor nehm aussehenden Besuchers war. R. O. K. Feller begriff nicht, wie der Herr dazu gekommen war, sich gerade diensten der Menschbeit" verlauten ließ, wurde der bescheidene Dichter inne, abermals einen Verehrer seiner ihm mit einem Hundertmarkschein von seiner Reisebaarschast nicht zu theuer bezahlt. „ES ist mein „Schatzkästlein", das Sie zu mir geführt hat nicht wahr?" wagte er lächelnd zu fragen. „Ich hatte wahrlich nicht gedacht, daß es auch hier bekannt sei." „Oh. Herr Herr Feller, Ihr Schatzkätzkästlein kennt man in der ganzen Welt. Und wenn ich mir er lauben darf, Ihnen meine Dankbar- Tablette in der Hand, auf der min destens ein Dutzend Besuchskarten lagen. „Alle diese Herrschaften wünschen Herrn Feller ihre Aufwartung zu ma chen. Und der Ehef ist sehr unglücklich darüber, da Sie vielleicht glauben könnten, daß er Ihre Anwesenheit verrathen habe. Wenn Herr No Herr Feller eS wünschen, werde er die se Leute und alle weiteren mit der Er klärung fortschicken, daß Sie durch' aus ungestört 'zu bleiben wünschen." DaS war R. O. K. Feller zufrie den, denn er begann zu spüren, daß sich infolge der freudigen Aufregung ein Anfall feines alten neuralgischen Leidens einzustellen drohe. Aber er ließ alle diese liebenswürdigen Be wunderer seiner so sehr bescheidenen Verdienste dringend bitten, die Ab weisung zu entschuldigen, die ihm durch seinen Gesundheitszustand auf gezwungen werde. Nach einer kleinen Weile hatte er dann auch wirklich so heftige Schmerzen, daß er den beab serviren. „Wir haben eS nicht anders erwar tet, Herr Feller", bemerkte der befrack te' Ganymed lächelnd, „aber eS wird' eine unangenehme Enttäuschung für sehr viele Badegäste werden; denn un ten im Speisesaal sind schon seit dem frühen Nachmittag sämmtliche Plätze belegt." „Mein Gott", dachte der alte Herr, „wie ist eS nur möglich, daß man in der Well zu solcher Berühmtheit ge langt, ohne in seinen stillen vier Wän ken!" hörte. Wohl ein Dutzend Mal oder dar über mußte er sich der begeisterten nerk „Sehr dringend!" „Eilt sehr!" ?der „Bitte, sofort selbst zu lesen!" !r hatte kaum je mit so wenig Appetit zefrühstückt. als an diesem Morgan. Um ein wenig frische Lust zu schöpfen, trat er an's Fenster, aber er prallte entsetzt zurück, als er sah, waS sich in aller Stille da unten vorberei tete. In weitem Halbkreis hatten sich einige Dutzend in festliches Schwarz gekleidete Männer vor dem Hotel .iruppirt und ein mit langem Takt stock bewehrter Herr vor der Front ließ dem Beobachter keinen Zweifel, daß eS sich um das beabsichtigte Mor sangvereine handeln solle. Da packte den unglücklichen R. O. K. Feller die helle Verzweiflung. Er raffte feinen kmt auf und stürzte aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und durch einen halb instinktiv entdeckten HinterauS gang des Hotels in'S Freie hinaus. Offenbar von Niemandem bemerkt, gelangte er glücklich auf allerlei Sei tenwegen bis in die waldartigen Barkanlagen, die beinahe den ganzen Kurort umgaben. Und zu feiner gren zenlosen Freude war jetzt, um die weit und breit kein zu erblicken. Er suchte nach einer Bank, denn seine Knie zitterten, und im Kopfe schwirrte es ihm wie von lauter Trompeten und Baßgeigen. Das er sehnte Ruheplätzchen war denn auch bald gefunden, und ein ganz versteck tes obendrein, wo er von etwaigen Spaziergängern nicht ohne Weitere» wahrgenommen werden konnte. Den Beweis dafür sollte er sehr bald er halten; denn er hatte sich noch kaum niedergelassen, als zwei Herren daher kamen, die sich vermuthlich weniger laut und ungenirt unterhalten hätten, wenn sie seiner ansichtig geworden wären. Die Stimme des Einen hatte der Privatgelehrte sofort al» die de» Besuchers von gestern erkannt, und nun hörte er den vermeintlichen Be wunderer seiner Werke sagen: „Na türlich kann man dem Menschen auf den ersten Blick ansehen, weß Geiste» Kind er ist. Ein Gauner und Halsab schneider ersten Ranges. Und ein schä biger Filz obendrein. Was ich ihm da von meiner schrecklichen Bedräng niß vorfabelte, hätte einen Stein er barmen müssen, und dieser Milliardär hatte die Frechheit, mich mit hundert Mark abzuspeisen, die er sich augen scheinlich auch noch schwer genug vom Herzen riß. Wenn ich mir nicht recht zeitig überlegt hätte, daß sie immer noch für ein Champagner-Souper mit der kleinen Mizzi vom Kurtheater ausreichten, hätte ich ihm sie wahrhaf tig vor die Füße geworfen. Und dieser schmutzige Geizkragen ist nun der be rühmte Rockeseller!" Eine Viertelstunde später der Gesangverein war inzwischen glücklich abgezogen stand der Dichter des .Schatzkästlein»" im Hotelbureau vor dem dicken Herrn mit der weißen Kravatte und fragte in höchster Erre gung, für wen man ihn denn eigent lich hier halte. Der Andere knickte wieder zusammen und erwiderte mit verschmitztem Lächeln: .Es ist wirklich nicht meine Schuld, Mr. Rockeseller, wenn Ihr Inkognito so schnell gelüftet worden ist. Aber gleich nach Ihrer Ankunft war ein Herr bei mir, der mich über Ihre werthe Persönlichkeit aufklärte. Eigentlich hätte ich ja auch schon bet einem Blick in das Fremdenbuch er kennen müssen, wie die Eintragung R. O. K. Feller zu lesen sei. Ich habe meines Wissens zu Niemanden al» zu meinen Angestellten darüber gespro chen, aber Mr. Rockeseller können sich ..Zum Henker mit Ihrem Rockefel ler!" schnaubte der Dichter. „Ich habe mit ihm nichts gemein al« die beiden letzten Silben seines Namen», und ein Spaßvogel hat Sie dupirt. Schrei ben Sie mir auf der Stelle meine Rechnung, denn mit dem nächsten er reichbaren Zuge reise ich ab." athmete erst auf, als eS ihm glücklich Coup 6 driüer Klasse zu schlüpfen. Denn seine kurze Gastrolle als Mil — Boshaft. Dame: Mein Mann läßt mich jetzt malen. Freun din: .Bisher maltest Du Dich wohl selbst, nicht wah.'? Die Moral de« Starte». ken sich. Ngg .Mach', daß du mir aus dem Wege kommst!" herrschte der Löwe Reineke an. „Na nu!" entgegnete der Fuchs und spitzte vor Verwunderung die Ohren. „Was ist denn dir auf einmal in die Krone gefahren?" „Du bist ein Feigling, ein Dieb," während ich meine Opfer überfalle und im ehrlichen Zweikampf zerflei sche, schleichst du umher und stiehlst Gänse." „Man fachte," sprach der Fuchs, „wenn du nicht die überlegene Kraft hättest, so würdest du auch stehlen." Der Löwe verstummte. Er dachte nach. Dann sprach er: „Deine Antwort regt zum Nachden ken an, aber recht hast du jedenfalls nicht, denn das hat mir Niemand früher gesagt." Toktorfrage. Junger Arzt: „Mein Fräu lein, konnten Sie schon einmal ohne jemand nicht leben?" Gedankensplitter. sind grade auf der ES ist merkwürdig, daß fast alle Frauexi, die keine Zähne mehr haben, Der Schuster wird ein reicher Mann, der soviel „leistet" al» er kann. Abgetrumpft. AM „Darf ich Sie begleiten, Fräu lein?" „Nein, danke." „Wirklich nicht?" „Nein!" mir." —T reffend. „Was sagen ist?" „Sie blamirt sich bis auf die Verfehlte Ausrede.