«o» gittq. B b st schw sie L st res swd vielleicht, N>or. kägt. Hochzeitsreise. Seit einer Minute hielt Frau Cäcilie Gattersberger das Tele gramm unerössnet in der leise be benden Hand. Das hatte sie noch immer an sich, dieses plötzliche Angst gefühl, wenn ihr ein Telegraphen hote 'n's Haus kam. Jedesmal war ihr, als hätte ihn das Schick sal selber abgeschickt, um ihr eine Post zu bestellen, eine unangenehme natürlich. Aus ihrer frühesten Zeit haftete das ihr an und die sonst so kräftige, noch ganz jugendliche, seit drei Jahren verwittwete Dame, die kachend, wke der Kirschbaum seinen fsriihlingssegen, die grüne Last ihrer fiinfundvierzig Jahre trug, hatte diese kleine Nervosität nie völlig tinmer vor dem Unbekannten. Endlich öffnete sie das Telegramm. Ihr Bruder Bincenz hatte es abge schickt, Vincenz v. Moorenburg, in Firma Gattersberger, Moorenburg Eie. Neben der Unterschrift war ein Hotel in Florenz als Adresse angegeben. Wie kam er nur dorthin? Er wollte nach Afrika reisen. Und richtig, in Florenz, dort mußte jetzt auch ihre Tochter sein, die sich-seit' drei Wo chen auf der Hochzeitsreise befand. Um Gotteswillen, Blanche war am Ende krank geworden! Ihrem Gat ten, dem jungen Moorenburg, etwas zugestoßen! Da stand es ja schwarz auf weiß: „Bitte, komme sofort..." Ihr Kind lag offenbar krank in der Fremde, der arme Richard hatte sich wahrscheinlich den Fuß gebrochen! Sie wagte kaum weiterzulesen, doch das Folgende beruhigte sie zum Glück: „Den Kindern geht es aus gezeichnet" also wozu der Lärm, der lächerliche Schreckschuß! „aber Differenzen weshalb Deine. Anwe senheit nothwendig. Grüße." Nun war ihr alles klar. Die jungen irenz, er wollte nach Venedig. So entschloß er sich aber, mit ihr Lber sen Apennin zu rutschen. .Sie kriegen mich nicht mehr los," rief er auS. „Ich hefte mich an Ihre Fersen, schöne Frau. Ich bin Ihr Führer in dem fremden Land, Ihr Diener, Ihr Schatten, Cicisbeo, vermessen könnte, für ein so feines, elegantes Ich, wie es hier im Reise- Neid vor mir sitzt, jemals einzu- d' ll he lichen Lächeln, „und ich auch." „Das ist der verhängnisvolle Irr thum, von dem ich Sie schlechterdings Gestalt Aufklärung gäbe? Der Ihnen sagte, daß die zarte Frische dieser Wangen etwas Unglaubliches, das " goldene Pließ dieser blonden Haare ein Wunder ist, einfach ein Wunder? Wenn Sie diese Sonnenstrahlen käm- „lhr Verstand geht durch," siel j „Mein Urlaub!? Der hört je^t Oktavio! Ich habe und halte endlich jenen wohlverdienten Ruhestand, den si S^ her war ich zu alt. In Wahrheit dere. Ueber's Jahr werde ich siinfzig . . . gute Mittellage . . . die richtige Zeit, um mit wohlgeüb > die Sorge um das Glück Ihrer Toch ! ter drückte sie. Ein Gedanle beru higte sie freilich: feit drei Genera diese ewig sich erneuernde Better schast war auch das Geschästsgliick des Hauses wesentlich gefördert wor zucht," meinte der Baron. „Und deshalb hoffe ich auch dies mal auf den besten Ausgang." Gott. Hochzeitsreisen sind eine ge sellschaftliche Einrichtung, also zwei fellos etwas Unvolllommenes. Fin den Sie aber besseren Ersatz? Er und Sie lieben sich, kriegen sich und da schickt man sie nun in die schöne Welt hinaus, damit sie, aller Sorgen ledig, fern von allen störenden All täglichleiten, ihres Glückes froh wer den. Dieses Glück braucht Ruhe.." „Die Ruhe lärmender Städte, die Ruhe des Markte?, des Menschenge wühls und StraßengetiimmelS." „Die Einsamkeit der Bahnhöfe, der Hotelhallen, der überfüllten Theater- und Vergnügungslotale." „Wo immer die Zwei sein mögen, dort ist ihr Paradies. Sie tra gen es mit sich." der behaupte ja nicht, daß jede dieser Reisen unglücklich ausgehen muß! In zahlreichen Fällen, den meisten viel leicht . . ." „Aha, Sie retiriren." „Durchaus nicht. Ich möchte nur unparteiisch bleiben und gebe daher als den Inbegriff alles Wünschens gensätze aus. Da erwachen plötzlich Geister des Widerspruches in uns, von denen wir keine Ahnung hatten. Es rührt sich ein nörgelndes Wesen, Unzufriedenheit, Tadelsucht. Blanche, und Richard, unsere lieben Kinder, sich wie sagt Ihr Bruder Vin cenz? die Differenzen. Mein Gott, Kleinigkeiten, kaum der Rede werth: sie möchte die neueste Oper gebung von Florenz entzückend, er verschluckt mit Mühe das Wörtchen „fad": die italienische Küche schmeckt ihr ausgezeichnet, in feinem Magen brennt Heimweh nach einem vaier ihn in die Tribuna geschleppt, damit er Rassael und Andrea del Sarto mit ihr bewundere, beim drittenmal bellirt, sie grollt, eS gibt einen Anf- Hals fallen und an ihrem Herzen weinen: Mutter, ich bin namenlos unglücklich!" '„Sie malen zu schwarz, lieber Ba ron." „Vergessen Sie nicht, daß ich ein gewiegter Fachmann bin in der Be urtheilung von ehelichen Zwistigkei ten. Meine Erfahrung lehrt mich, daß es oft geradezl eint Sünde ist, so zwei arme Seelen, denen nicht ein der Eisenbahn zu überantworten. Zu Hause fänden sie nach allen Seiten wohlthuende Ansprache. Der Mann gehört seinem Geschäft, die Frau ih rer Häuslichkeit, zeitweilig kommen sie zusammen und haben ihre Freude an einander, um sich dann wieder in kurzer Trennung von einander aus- , zuruhen. Der böse Geist der Lange weile lauert vergebens auf Gelegen heit. sich zwischen ihnen festzusetzen. Auf der Reife sind sie zanz in feine „Aber —" „Ich verstehe dieses zögernd aus gesprochen Aber, schöne Frau, und iu Hilfe kommen mag. Diese Hoch zeitsfahrten pflegen ja vom Reiie bureau Amor 6- Co. veranstaltet zu werden, und die Firma weiß ihre bösen Geist nicht zu bannen vermö gen. Ich sage Ihnen, es ist ein Paradies, für welches der Teufel den Schlüssel im Sack hat. Ach, des tuosität in Versöhungskiinsten." Es war Markttag. Auf den Bahnhöfen sah man viel Landleute leicht. Eine Sitte läßt sich nicht merkt. Es ist der Oelfleck, der sich sich plötzlich für alle schicken. Was junges Paar nächtigte in einem Al pendorf. Das Postwiigekchen steht zur Weiterfahrt bereit. Sie drückt wünschenswerthe Romantik aus bie der Postkutsche das zierlich aus Ei sen getriebene Wirthshausschild bau- Das Bild wurde 1862 gemalt, schil — wohl die einzigen österreichischen melten Werke des Reichskanzlers ten einen Nasenstüber: Dummer Jun ge, bist wieder in pedantische Schwätzerei verfallen! dann aber er freute er sich an dem erquicklichen Bild. Eine schöne Schläferin, wie rührend! Alles Menschliche verklärt gelhaft. Der Zug hielt, sie fuhr in die Höhe und erschrak fast vor feinen Blicken. „Wo sind wir? fragte sie. „Bologna, Stadt der Mortadellen. Sie brauchen jetzt eine Stärkung für gerfohn mit tiefvergrämtem Gesichte? Hören Sie nicht schon den Jammer Ihrer Tochter: Mama, ich bin na speisen, sich stärken!" schrecken. Je näher die Gefahr, de sto höher stieg ihr der Muth. Dran ßei lachte der Frühling und jenseits Na, wo bleibt der Jammer, die Ver zweiflungs-Szene? Den Tag beschloß ein fröhlicher Abend. Am anderen Morgen frei lich, als Mutter und Tochter allein waren, fühlte Blanche das Bedürfniß, es sich heraus, daß doch nicht alleS nach Wunsch klappte. Kein ernstli cker Hader, aber ewige Mißhellig keiten Wölkchen, die, einzeln kaum mehr mit. „Was, schon beim zweiten Mal?" rief die Mamg. Ja. und dann dies und daS, lau ter Nichtigkeiten, Differenzen. Sie eiferte sich tief und tiefer in ihren in ihren kleinen Schmerzen und warf sich zuletzt, laut weinend, der Mutter an den Hals. los. —" „Nein, sag' das nicht, mein lie bes Kind. Du bist eine kleine När rin, weiter nichts. Die Ehen zwi schen unseren Familien sind noch im mer gut ausgegangen und Du wirst machen." „Es geht ja schon viel besser, seit. Du da bist", meinte sie, jetzt unter hen lassen „Aha." sagte dieser, die Situation erkennend, „mir die Stunde legraphirte er Ihnen, was er hinter wollte. Im Grunde hat er das Be ideale Geliebte, als passenden Reisegefährten, als den braven Mann und guten Musikanten, der immer birten? Cäcilie diese kleine Hand festhalten darf ich?" schon als Mädchen über alles ging? Das Familiengesetz der Gattersber ger - Moorenburg konnte doch au^ len erwidert wurde. Doch sie kannte ihre Mutter. Die mußte in solcben Dingen geschoben werden, überlistet, chen lassen, sagte sie, ihm liebevoll zu lächelnd. Für den Abend hatte Bruder Vincenz, der TagS daraus sei- Stimim: .Es lebe das neueste Brautpaar!" Sprachloses Erstaunen. rathet, bin ich schon Ehestisterin ge „Großartig!" platzte Bruder Vin cenz heraus und schüttelte vor Freu den Armen des Bruders siel sie in schließlich wußt; sie doch selbst kaum, wie in die Arme des Freun des. Der hielt sie fest wie mit ei sernen Klammern, preßte feinen Mund erschien Robespierre stets sauber und sante Dokumente festgestellt, daß Ro- Jn den Versen heißt e«: „Der Vater der Menschen, der mit kräftigen Fingern, nius, der der Gesellschaft seiner Zeit trotz dieses fanatischen Zornes gegen das so nützliche Tuch hatte RobeS pierre am 9. Thermidor sein Taschen den Pegasus bestiegen hatte. T heat e r g ä st e. „Dein Stück l ist also total ausgepfiffen worden?" ! Marterl. Ein Autler fand hier seinen Tod > Dereinst beim frühen Morgenroth, Wär er gefahren erst bei Nacht, Hätt er'nen Tag noch rumgebracht. Nach dem Theater. A.: »Ich begreife nicht, wie Sie in diesem herrlichen Stück schlafen konnten!" B. (Rentner) die Billets hat- Warum lachen Sie, Meyer?"-—„Weil * Abgekühlt. Herr: „Theuerste Eveline, ich bitte Sie kniefällig " Dame (sanft erröthend): „Spre chen Sie ungenirt!" Herr: „Pumpen Sie mir hun dert Mark!" Kathederbliithe. Profes sor: „Kohlmeyer, Sie plappern schon wieder mit Ihrer Nachbarschaft; könnte ich Sie doch ein einziges Mal , schweigen hören!" —B orschlagzuGüte. Bett ler: „Haben der Herr Professor viel leicht eine abgelegte Hose?" „Die hätte ich wohl? aber verschenken möch te ich sie doch nicht." „Umtauschen auch nicht?" Verhauen. Assessor: „Nee, wissen Sie, das thu' ich nicht; ich habe mit dem Wiederbekommen schlechte Erfahrun gen gemachj!" Student: „Na aber ich bitte Sie, davor sind Sie doch bei mir ganz sicher!" Fatal. Onkel: „Nach vieler Müh- ist es mir gelungen, die Höhe Deiner Schulden festzustellen! Kaum ist dies geschehen und die Summe mit großen Opfern beglichen, kommt wieder eine kolossale Rechnung von hast! Das ist unerhört!" Nesse: „AVer nicht meine Schuld, lieber Onkel. Du hast eben die Rechnung ohne den Wirth gemacht!" Poesie und..,. Er: „Oh, das schönste, was ich weiß, ist ein hübsches Mädchen zu küssen!" Sie: „Dann hast Du wohl nie mals Eierkuchen mit Speck geges sen?"